Guten Morgen liebe Mitreisende,
vielen Dank für das ganze Lob, dass ich bisher bekommen habe!
Die Reise geht weiter ...
Santa Barbara oder wo die Reichen shoppen 12.05.2006, 21. TagUnser letzter vollständiger Urlaubstag
beginnt mal wieder mit einem Frühstücksbüfett im Hotel. Die Räumlichkeiten waren zwar ganz nett – wir hatten in Moab ja auch schon einmal in einer fensterlosen „Halle“ an langen Tischen gefrühstückt – aber das Frühstück war nicht wirklich besser.
Wir kamen zwar auch erst sehr spät, aber ich bezweifle, dass es vorher mehr gab.
Unser Hotel in Pismo BeachWir haben dann trotzdem etwas gegessen und haben uns dann beim Auschecken noch einen Tee bzw. Kaffee in der Lobby besorgt, damit sich unsere Becherhalter im Auto nicht wundern – war ja jeden Tag so.
Und dann gings wieder auf den Highway. Heute war das Wetter besser – man konnte sogar erkennen, was so jenseits des Highways steht. Da wir aber wussten, dass es heute weiter am Pazifik entlang geht, hatten wir kein Bedürfnis das Verpasste von gestern Abend nachzuholen.
Der erste Teil der Strecke führte leider nicht direkt an der Küste entlang, deshalb war es auch nicht ganz so interessant. Den ersten Stop legten wir in Vandenberg ein. Ein Ort, der uns bis dahin gänzlich unbekannt war, aber eine gewisse Bekanntheit besitzt, da dort eine Airbase der Navy stationiert ist und sogar hin und wieder Weltraumraketen von hier starten. Viel sieht man natürlich nicht – die Navy lässt sich ja nicht in die Karten gucken.
Wir nutzten diesen typisch amerikanischen Ort, um ein paar Filmaufnahmen zu machen und hielten daher die Kamera beim Durchfahren aus dem Fenster – nichts Besonderes, aber eben typisch.
(Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich ja noch, dass ich wahrscheinlich so schnell nicht wieder nach Amerika komme, da muss man dann ja auch mal so ein paar Erinnerungen aufnehmen )That`s America!Ganz das Gegenteil erwartete uns bei unserem nächsten geplanten Stop: Solvang. Das ist ein Ort, der von dänischen Einwanderern gegründet wurde und wo alles einem dänischen Ort nachempfunden wurde – Häuser, Restaurants, Windmühlen. Es war recht putzig anzusehen, aber für uns Europäer ist das dann doch weniger überraschend und neu wie für Amerikaner, die vielleicht noch nie in Europa waren.
Solvang – auch bekannt aus dem Film „Sideways“ (Ein toller Film - kann ich nur empfehlen!!! ... leider gibt es kein weintrinkendes Smilie) Wir haben uns daher nicht lange aufgehalten, sondern sind nur einmal kurz über die Hauptstraße gelaufen und dann wieder zurück zum Highway gefahren. Der führte dann endlich wieder am Pazifik entlang, so dass man zumindest hin und wieder einen Blick aufs Wasser erhaschen konnte.
Santa BarbaraAls nächstes kamen wir dann nach Santa Barbara – schon allein der Name hörte sich toll an.
Da mussten wir hin. Irgendwie erinnerte das auch so richtig an Reich und Schön an der kalifornischen Sonnenküste – Palmen, Strand und Gucci-Handtäschchen.
So ein wenig war es dann auch so. Wir entdeckten eine sehr nette Einkaufsstraße, die wir uns natürlich auch mal direkt ansehen mussten. Wir fanden dann auch etwas abseits einen kostenlosen Parkplatz und konnten gleichzeitig beobachten, wie in Amerika kontrolliert wird, ob man seine zugelassene Parkzeit einhält. Da fuhr nämlich ein Polizist (?) in einem kleinen Wägelchen von einem Auto zum anderen und machte an jedem Auto am Vorderreifen mit einem langen Pinsel einen kleinen weißen Punkt dran. Ist das markierte Auto nach der zulässigen Parkzeit noch immer da (er fährt ja ständig dort rum) gibt es einen Parkzettel – so einfach ist das! Simplizität pur!
Wir hielten die Parkzeit ein, da wir nur kurz die Straße entlang schlenderten, noch einen Blitzkauf tätigten und dann auch schon wieder am Auto waren. Wir sahen uns dann auch noch den Strand und die Promenade an, entdeckten leider keinen Star
(obwohl es die dort reichlich geben soll) und fuhren dann wieder auf „unseren“ Highway – mit Ziel LA.
Auf nach LADa dies unser letzte Abend war, wir am nächsten Tag schon früh zum Flughafen mussten, wollten wir unser Auto schon heute abgeben – wir wussten ja nicht, wie unkompliziert das funktioniert
– und so wussten wir von unserem ersten Tag / Abend, dass es in der Nähe unseres Hotels in LA kein Restaurant – außer Burger King – gab. Also suchten wir uns unterwegs etwas Nettes aus und landeten aufgrund der riesigen Werbung für günstiges Büffett-Essen mal wieder einem chinesischen Restaurant, wo wir uns so richtig den Bauch voll schlagen wollten. Die Auswahl war auch hier groß. Mir verging allerdings ein wenig der Appetit als ich ein Schild las, das mir sagte, dass das Unidentifizierbare vor mir Froschbeine
waren. Bei anderen Dingen hatte ich bisher einfach zugegriffen, Schilder gab es nicht immer – aber nun überlegte ich mir ganz genau, was ich vielleicht schon gegessen hatte oder noch essen könnte.
Aber es gab trotzdem noch genug, was ich identifizieren und damit essen konnte.
Nach unserem zeitigen Abendessen ging es dann weiter Richtung LA, was dann auch plötzlich ziemlich schnell ging und wir an einer bekannten Stelle rauskamen – ist ja aber auch kein Wunder, wenn man die riesigen Ausdehnungen dieser Stadt bedenkt. Da wir nun noch genug Zeit hatten, wollten wir uns doch noch etwas von LA ansehen und nicht direkt zum Hotel fahren. Okay, also abbiegen und dann parken und Stadtplan rausholen und planen. Kein Problem – allerdings bedeutete unser Plan (wir wollten den Mulholland Drive fahren – Überblick über LA, die Häuser der Schönen und Reichen, die Hollywood-Hills …), dass wir noch einmal zurückfahren mussten. Tja, nur hatten wir vorhin schon den schönen, langen Stau bewundert – in den wir uns jetzt einordnen mussten! Immerhin war Freitag und scheinbar ganz LA auf der Flucht aus der Stadt – der Wahnsinn.
Einordnen war dann doch kein so großes Problem, wir kamen voran und dann kam natürlich, was kommen musste: wir verpassten unsere Abfahrt! Also wieder rechts ran und einfach umdrehen – so einfach war das nicht, da die Ampel an dieser Kreuzung überhaupt nicht schaltete und wir somit nicht auf die andere Straßenseite fahren konnten. Keine Ahnung, wie lange wir dort gewartet haben bis diese blöde Ampel dann doch mal umschaltete. Unsere Laune sank zunehmend!
Aber dann hatten wir es ja doch geschafft und bogen auch richtig ab und waren auf dem Weg zum Mullholland Drive, der aber noch ein ganzes Stück (laut Karte) entfernt war – wir merkten dann ziemlich schnell, dass es auf der Karte schon weit aussah, aber in echt noch viiiiiiiiiiiiiiiiiel weiter war und gaben dann auch ziemlich schnell auf und fuhren quer durch die Stadt Richtung Hotel. Auf den Highways ringsum konnte man überall die Staus erkennen. Wir hatten aber irgendwie Glück und konnten problemlos zum Hotel fahren, wo wir dann eincheckten, unser Gepäck ausluden und direkt weiterfuhren (wir wollten nicht noch einmal horrende Parkgebühren zahlen, da wir am nächsten Morgen ja eh nur noch zum Flughafen mussten). Dann nahmen wir zum letzten Mal das Abenteuer Tanken auf uns – diesmal mit der Besonderheit, dass wir per Kreditkarte zahlen wollten. Das bedeutet, dass man in die Tankstelle geht, dem Kassierer seine Kreditkarte in die Hand drückt und erst dann draußen seinen Tank vollmachen kann. Was aber auch nicht so einfach ist, da wir die verschiedenen Knöpfchen und Hebelchen und Schalterchen auch nach drei Wochen USA noch nicht alle kannten. Letztendlich haben wir es hinbekommen und wie wir auf der Kreditkartenabrechnung feststellen konnten, hat auch mit dieser dubiosen Zahlweise alles hingehauen.
Und dann ging es auch gleich weiter zu unserer Mietwagenfirma. Dort angekommen, hatten wir uns ordentlich wie wir Deutschen nun mal sind, vorbereitet: Papiere rausgesucht … Nichts da, alles überflüssig: eine Unterschrift, eine Frage und dort ist dann der Shuttlebus.
Wir haben sehr verdutzte Gesichter gemacht, noch einmal nachgefragt, ob das wirklich alles war und dann sind wir zu Fuß (also doch Touristen) zurück zum Hotel. Unser letzter Weg führte uns noch einmal in das „Bierstübchen“ gegenüber vom Hotel, wo wir uns noch zum Abschied einen Drink besorgten und dann gings ins Hotel: abklären, dass es doch noch einen Shuttle zum Flughafen gibt … Am Urlaubsbeginn standen zig Busse vorm Hotel und als wir nach drei Wochen zurückkamen, war kein einziger mehr da. Wir machten uns so unsere Gedanken, ob die das abgeschafft hatten, aber die haben wohl nur rationalisiert und es fuhr immer ein Bus von einem Hotel zum nächsten – Erleichterung!
Auf dem Zimmer begann dann das große Packen und Schilder von der Kleidung entfernen. Ein wenig mulmig wurde uns bei der ganzen Menge Gepäck, aber wir konnten ja eh nicht wiegen, also mussten wir uns am nächsten Tag im Flughafen überraschen lassen, ob wir Übergepäck hatten oder nicht.
Der letzte Drink und die letzten amerikanischen Fernsehshows – ein wenig Wehmut kam auf!
Amerikanische Gemütlichkeit im Hotel Die Fernsehsendungen faszinierten vor allem mich. Da ging es um gesunde Lebensweise: einem Ehepaar wurde Computeranimationen von ihren Töchtern gezeigt, wie diese in 40 Jahren aussehen, wenn sie so weiterleben und weiteressen wie bisher. Vorher wurde natürlich noch gezeigt, welche Unmengen von Süßigkeiten und Fastfood die beiden in sich hineinstopften. Die Eltern waren – natürlich – sichtlich erschüttert und darum bekamen sie dann Hilfe von einer Expertin, die mit ihnen Regeln für die gesunde Lebensweise aufstellte. Bei diesen Regeln stellten sich bei mir alle Haar zu Berge – Dinge, die in Deutschland / Europa absolut verständlich sind, brachten diese Familie zum schieren Verzweifeln …. Wow, da kann man nur hoffen, dass es sich bei uns nicht ebenso entwickelt! Obwohl: lecker ist der Fastfoodkram und die süßen Teilchen und die Erdnussbutter und literweise Cola schon, aber man ist ja vernünftig
Und mit dieser Moral ging dann auch unser letzter Urlaubstag vorbei und wir bereiteten uns seelisch und moralisch schon auf den Rückflug und die Rückkehr in den Alltag und vor allem auf den viel gepriesenen Jetlag vor.
Strecke mit dem Auto:
wieder an der Küste lang – unser erster Stau in LA
Essen:
das letzte Mal Büffet im chinesischen Restaurant – wir werden es vermissen, unsere Waage wahrscheinlich nicht
Hotel:
Four Points Sheraton in LA – war ja von unserer Ankunft schon bekannt... Fortsetzung morgen ...