Montag, 17. September 2012Heute hatten wir schon kurz nach 6 Uhr ausgeschlafen. OK., was heißt ausgeschlafen - die olle Eismaschine 3 Zimmer weiter machte einen enormen Lärm und bei dem lauten Gebrumme kann ich nicht schlafen. Selbst Micha wurde davon wach. So sind wir schon 6.30 Uhr zum Frühstück und 7.30 Uhr waren wir ausgecheckt und abfahrtsbereit. Nach einem Stück Fahrt auf der I 90 erreichten wir relativ schnell unser erstes Ziel für heute: Fort Phil Kearny. 1866 erbaut und schon 2 Jahre später von den Sioux niedergebrannt. Ein paar wenige Häuschen waren wieder aufgebaut, der Rest war auf dem Gelände markiert bzw. abgesteckt und gut beschildert. Die Lage des Fort`s war so, wie ich mir es immer so vorgestellt hatte. Auf einem erhöhten Platz gebaut, freie Rundumsicht und eingerahmt von einer hügeligen Landschaft, bewachsen mit einem goldgelben Gräserteppich. (Zuviel alte Indianerfilme geguckt- sorry
)
Nicht weit vom Fort entfernt ein historisches Schlachtfeld, wo über 1000 Indianer die Soldaten aus dem Fort in einen Hinterhalt gelockt haben und alle getötet wurden. Zwei Jahre später rächte sich die Armee und ausgerüstet mit neuen Gewehren wurden hier die Indianer niedergemetzelt. In dieser Ecke des Landes sind ja mehrere historische Battlefields. Little Big Horn mit General Custer oder Woundet Knee sind ja bekannter und geschichtlich interessant. So, nach dem Ausflug in die Geschichte wieder ab auf die Interstate und km geschrubbt. Da kommt einem schon das zeitige abfahren zu Gute, man hat doch etwas mehr Zeit. Bei Moorcroft wieder runter von der Interstate und ca. 30 Meilen ins Land gefahren. Devils Tower National Monument - das Wahrzeichen Wyomings, stand als nächstes auf der Liste. Ganz schön imposant der Lavastumpf mit den markanten Längsrillen.
War von weitem aber schöner anzusehen, als von unmittelbar davor. Wir verzichteten auf eine Wanderung drum herum und ließen uns lieber mehr Zeit bei den zahlreichen Präriehunden auf der Wiese davor. Zahlreich lugten sie frech aus ihren Löchern oder saßen auf ihren fetten Hinterteilen.
Weiter gings gen Osten und wir erreichten mit South Dakota unseren 5. Bundesstaat auf unserer Rundreise. 6 Meilen von der I 90 entfernt, mitten in den Black Hills, liegt der urige Ort Deadwood, eine alte Western- und Spielerstadt. Bissel kitschig, aber entlang der Hauptstraße alles sehr gut erhalten bzw. restauriert. Wir parkten gleich am Ortseingang und marschierten einmal die Hauptstraße hoch und wieder runter.
Heute war es ganz schön windig und kalt und es dauerte nicht lange und wir flüchteten erstmal in eine Kneipe. Unten waren meist die Spielcasinos und oben dann Restaurantbetrieb. Wir landeten im Diamond Lil`s Bar & Grill, was sich als sehr gute Wahl entpuppte. Stammkneipe von Kevin Costner, voll mit Klamotten und Gegenständen aus seinen zahlreichen Filmen. War sehr gut gemacht und auch das Essen war lecker.
Etwas außerhalb von Deadwood lag das von Costner gebaute und gesponserte Museum "Tatanka - Story of the Bison". Ein Indianer vom Stamme der Lakota erzählte die Geschichte der Indianer und die Wichtigkeit der Bisons für ihre Gemeinschaft. Dazu waren auch wieder zahlreiche Gerätschaften und Habseligkeiten der Lakota sowie Filmklamotten von Costner aus dem Film "der mit dem Wolf tanzt", ausgestellt. Dazu Originaltippis und eine riesige Bronze-Skulpturengruppe, die Indianer bei der Bisonjagt in Originalgröße zeigt. Wenn man schon mal da ist, lohnt sich das reinschauen auf jeden Fall.
In Sturgis stoppten wir nur kurz, dann nahmen wir direkten Kurs über die Interstate nach Rapid City. Kurz nach 15 Uhr erreichten wir unser Hotel, nicht weit von der Interstate entfernt. Das Rapid City Ramada war jetzt nichts besonderes, ziemlich groß mit einem riesigen Indoorpool. Kurzes auspacken und dann fuhren wir direkt rein in die Innenstadt, in den alten Teil. Fanden auch gleich einen Parkplatz und schlenderten ne Runde. Na ja, war jetzt nicht so der Hit. Es war sehr sauber und auf einem Rundgang konnte man die Bronzestatuen aller 43. Präsidenten der USA ablaufen. Dafür gab es auch extra ein Informationszentrum. Sonst war hier in der Innenstadt tote Hose. Ein paar Hippieläden, ein Waffenshop - das war`s eigentlich schon. Im alten Feuerwehrdepot ist jetzt eine Brauerei mit Biergarten. Hier sitzt man ganz gut - Bier und Essen schmeckte auch! Dann gegen Abend zurück Richtung Hotel und ein kurzer Besuch in der Mount Rushmore Mall, nicht weit vom Hotel auf der anderen Seite der Interstate. Somit war wieder ein Tag vorbei, viel bleibt nicht mehr und man denkt schon wieder langsam an den Heimflug.