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Autor Thema: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen  (Gelesen 13264 mal)

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mrh400

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Wenn es bei uns beim Oktoberfest so gemütlich und entspannt zugingen wie auf den Bildern zu sehen ist, könnte ich mich vielleicht auch wieder dafür erwärmen. Übrigens sehe ich auf dem ersten Oktoberfestbild das Paulaner-Logo - deren Weißbier (Franziskaner, rechtes Logo auf dem Banner) schmeckt mir hundertmal besser als die Erdinger-Allerweltsplürre, auf die Ihr ja verzichtet habt. Hätte ich auch, aber Franziskaner hätte ich mir schon eines gegönnt.

Sabino Canyon wollten wir auf Empfehlung eines Bekannten vor ewigen Zeiten (2000) mal besuchen, da war aber ein Teil wegen Erdrutsches gesperrt. So sind wir ein wenig in den mit demselben Shuttle zu erreichenden Nachbarcanyon (Bear Canyon) gewandert, bis uns zuviele berittene Ausflügler den Weg beansprucht haben. Außerdem wurde der wiederholt zu überquerende Bach an den Furten allmählich zu tief. Der Shuttle war damals noch ein wenig rustikaler :lol:
Gruß
mrh400

Jack Black

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Der Chiricahua hat mich echt umgehauen. Leider ist er ziemlich ab vom Schuss.

Ich finde, es geht noch. Wir waren schon ein paar Mal im Chiricahua, man kann ganz gut in Willcox übernachten und dann dahin düsen (ist auch eine schöne Strecke, finde ich zumindest). Da ist Big Bend beispielsweise deutlich weiter "ab vom Schuss". Das ist wirklich eine Grundsatzentscheidung, ob man den besucht oder nicht.

Sabino Canyon kannte ich noch gar nicht und mußte ich auch jetzt erst einmal ergoogeln. In und um Tucson haben wir eigentlich immer nur die beiden Saguaro Parks besucht. Und wenn wir Richtung Willcox / Chiracacua unterwegs waren, sind wir meistens auch noch durch Tombstone gefahren. Wobei das im Laufe der Jahre auch immer voller wurde. Als wir das erste Mal in Tomstone waren (2006), da waren nur ganz wenige Touris dort. Damals gab es auch noch nicht die ganzen Bordercontrols.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
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Culifrog

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Wenn es bei uns beim Oktoberfest so gemütlich und entspannt zugingen wie auf den Bildern zu sehen ist, könnte ich mich vielleicht auch wieder dafür erwärmen. Übrigens sehe ich auf dem ersten Oktoberfestbild das Paulaner-Logo - deren Weißbier (Franziskaner, rechtes Logo auf dem Banner) schmeckt mir hundertmal besser als die Erdinger-Allerweltsplürre, auf die Ihr ja verzichtet habt. Hätte ich auch, aber Franziskaner hätte ich mir schon eines gegönnt.

Sabino Canyon wollten wir auf Empfehlung eines Bekannten vor ewigen Zeiten (2000) mal besuchen, da war aber ein Teil wegen Erdrutsches gesperrt. So sind wir ein wenig in den mit demselben Shuttle zu erreichenden Nachbarcanyon (Bear Canyon) gewandert, bis uns zuviele berittene Ausflügler den Weg beansprucht haben. Außerdem wurde der wiederholt zu überquerende Bach an den Furten allmählich zu tief. Der Shuttle war damals noch ein wenig rustikaler :lol:

Ich hatte mir Erdinger notiert, könnte aber auch Paulaner oder Franziskaner gewesen sein - auf jeden Fall deutsches Bier :).

Der Bear Canyon ist ein eigener Shuttle. Den haben wir nicht gesehen. Vielleicht ist der noch immer so rustikal. Bei uns führten die Bäche keinen Tropfen Wasser, es war extrem trocken letztes Jahr. Sehnsüchtig hätten die Bewohner auf die Gewitter gewartet, aber sie seien einfach nicht gekommen.

Culifrog

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sonntag, 8. oktober 2023
es gibt doch ein system
Wir waren die ersten, die heute Morgen den Frühstücksraum betraten. Am Sonntag schienen die Gäste auszuschlafen. Der dritte Tag in Folge war dieselbe sympathische Person für das Wohl der Gäste besorgt. Wir hatten einen Becher mit Schöggeli und einem Tip gefüllt, den wir ihr überreichten. Sie umarmte uns und bedankte sich überschwänglich mit den Worten, dass sie Schokolade liebe.

Wir verliessen Tucson Richtung Norden. Ein Kojote rannte über die Strasse und später tat es ihm ein Roadrunner gleich. Um zwanzig nach neun trafen wir beim Boyce Thompson Arboretum State Park ein. Es waren dreissig Grad bei leichter Bewölkung.

Beim Eingang erhielten wir ein Übersichtsplänli des Parks. Siebeneinhalb Kilometer Wanderwege führten durch Gärten, die elf verschiedene Regionen der Welt repräsentierten. Erstmal war ich etwas überfordert, die Wege schienen keinem System zu folgen. Nach ein paar Metern erkannte ich, dass ein Hauptweg rund um den Magma Ridge führte, von welchem rechts und links kleine Schleifen abzweigten, die wieder zum Hauptweg zurückgingen.

Auf den Wanderwegen konnten wir wunderschöne Landschaften, Bäume, Kakteen, weitere Pflanzen und Vögel geniessen. Wie so oft in Arizona, wurden wir vor Schlangen gewarnt, die sich auch diesmal vor uns versteckt hielten. Nach ein paar Stunden verliessen wir das Arboretum.

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park


Boyce Thompson Arboretum State Park

Boyce Thompson Arboretum State Park

Auf der Weiterfahrt kamen wir am Theodore Roosevelt Lake vorbei. Bei der Cottonwood Cove Picnic Area konnten wir nah an den idyllischen See heran und vom Inspiration Point Interpretive Overlook aus war die hübsche Theodore Roosevelt Lake Bridge zu sehen. 1995 wurde sie nach Angaben des United Bureau of Reclamation zusammen mit anderen Brücken wie die Brooklyn Bridge und der Golden Gate Bridge vom American Consulting Engineers Council als einer der zwölf besten Brückenentwürfe in den Vereinigten Staaten aufgeführt. Es handelt sich um die längste zweispurige, einfeldrige Stahlbogenbrücke Nordamerikas.

Theodore Roosevelt Lake

Theodore Roosevelt Lake

Theodore Roosevelt Lake

Theodore Roosevelt Lake Bridge

brisket-challenge
Rote wundervolle Felsformationen verrieten, wir waren in Sedona angekommen. Ein spektakulärer Sonnenuntergang begrüsste uns in einer der schönsten Ortschaften der Welt. Wir checkten im The Sedona Hilltop Inn ein, das beim Kreisverkehr lag, der die AZ-179 mit der AZ-89A verband.

Anfahrt Sedona

Anfahrt Sedona

Blick vom The Sedona Hilltop Inn

Eine Frage war noch offen: Hatten wir in Fort Davis das beste Brisket, oder lag es im Rang hinter dem vom Colt Grill BBQ? Um dies ein für alle Mal zu klären, dinierten wir in Village of Oak Creek im Colt Grill BBQ. Anschliessend waren wir uns einig, der Colt Grill hatte die Nase in Sachen bestes Brisket weiterhin vorne.

An einem Tisch sass ein etwa zehnjähriger Junge und schaute sich einen Film auf einem Smartphone an. Ich hätte mir nichts dabei gedacht, wenn wir nicht genau dieselbe Szene letztes Jahr bereits erlebt hätten. Damals hatte sich ein Gast bei einer Angestellten über die Lautstärke beschwert, die aus dem Handy des Kleinen erschallt war. Allein in einem Restaurant zu sitzen, erschien mir nicht die richtige Freizeitbeschäftigung für ein Kind zu sein. Es kann aber auch Zufall sein, dass derselbe Junge am selben Tisch derselben Aktivität nachging.

Colt Grill BBG Village of Oak Creek

Colt Grill BBG Village of Oak Creek


Doreen & Andreas

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Ein Kojote rannte über die Strasse und später tat es ihm ein Roadrunner gleich.
Hihi, das erinnert einen ja unweigerlich an die Looney Tunes, nur die Reihenfolge ist verkehrt. :lachen5:


Oh, ob das die Klapperschlangen auch lesen und sich daran halten...  :lachen07:
Viele Grüße,
Andreas
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Culifrog

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Ein Kojote rannte über die Strasse und später tat es ihm ein Roadrunner gleich.
Hihi, das erinnert einen ja unweigerlich an die Looney Tunes, nur die Reihenfolge ist verkehrt. :lachen5:


Oh, ob das die Klapperschlangen auch lesen und sich daran halten...  :lachen07:
So herum habe ich das noch gar nicht gelesen. Aber bestimmt, denn vor dem Schild sahen wir keine :D

Culifrog

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montag, 9. oktober 2023
bell rock
Um sechs Uhr waren wir bereits beim Bell Rock Trail Head. Die Wanderung auf diesen Berg war beliebt, doch wir waren früh genug, um noch einen Parkplatz zu bekommen. Mir war bewusst, dass wir den Gipfel nicht erreichen würden, weil wir nicht klettern konnten und wollten, aber ich war hochmotiviert, so weit wie möglich zu kommen. Glücklich darüber, dass ich nach Jahren das erste Mal wieder schmerzfrei gehen konnte, wollte ich weiter und weiter. Reiner bremste meine Euphorie, indem er bereits früh der Meinung war, dass Schluss sei. Weiter hoch würde bedeuten, dass ich danach bergab laufen müsste, was mein Arzt empfohlen hatte, zu unterlassen. Dass ich mein Knie beim Eingang zu den Carlsbad Caverns mehr belastet hatte, liess Reiner nicht als Argument gelten.

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona

Lange sassen wir auf einer Felskante und beobachteten das Treiben. Eine Grossfamilie von Oma bis Enkel war unterwegs. Die Jungmannschaft erklomm den Berg, während die Älteren weiter unten auf deren Rückkehr warteten. Eine Fotografin lichtete ein Paar vor der attraktiven Kulisse ab. Wir beobachteten, wie sie Anweisungen gab und das Paar in schönem Gewand posierte. Weitere Wanderer folgten und wir verloren das Fotoshooting aus den Augen. Als wir um einen Felsvorsprung herumgingen, begegneten wir ihnen wieder. Sie hatten sich wohl etwas vom Trubel entfernen wollen und dann kamen wir und störten sie. Allerdings kehrten wir bald um und liessen sie in Ruhe weitermachen.

Bell Rock Sedona

Bell Rock Sedona
 
holy cross
Zurück beim Auto freute sich ein Besucher über den geerbten Parkplatz. Diese waren inzwischen rar geworden. Wir frühstückten im Red Rock Cafe, bevor wir zu der Chapel of the Holy Cross fuhren, die um neun öffnen sollte. Vor uns warten bereits zwei Autos auf Einlass. Obwohl wir zwanzig Minuten zu früh dran waren, wurden die Tore gerade geöffnet und wir konnten zu der Kapelle hochfahren.

Chapel of the Holy Cross Sedona
 
Das erste Auto parkierte auf dem Behindertenparkplatz, das zweite auf dem obersten regulären Parkplatz und wir gleich darunter. So mussten auch wir nicht weit laufen, um zum Eingang zu gelangen.

Wir hatten es nicht eilig, den Fussweg hochzugehen, denn noch war es nicht neun. Ausserdem gab es wunderbare Ausblicke zum Beispiel auf die Gesteinsformationen «Two Nuns» (zwei Nonnen) und den Madonnafelsen, eine Felsnadel, deren Form an eine Madonna mit Kind erinnert.

Chapel of the Holy Cross Sedona

Chapel of the Holy Cross Sedona

Die Heilig-Kreuz-Kapelle, wie The Chapel of the Holy Cross auf Deutsch heisst, wurde in den 1950er Jahren errichtet. 2011 wurde sie in das National Register of Historic Places eingetragen. Sie hat einen rechteckigen Grundriss von 15.2 auf 6.1 Metern. Das zentrale Element der Kapelle ist ein 27.4 Meter hohes Kreuz an der südwestlichen Stirnseite des Kirchenschiffs, das von einer senkrechten und einer waagrechten Betonplatte gebildet wird. Dieses Kreuz erstreckt sich sowohl nach aussen bis vor die Fassade als auch nach innen in den Kirchenraum. Von aussen gesehen scheint das Kreuz regelrecht aus der Kluft zwischen den beiden Felskuppen emporzuwachsen. An diesem Kreuz ist innen ein Korpus angebracht, wodurch es zum Kruzifix wird. Die Verglasung um das Kreuz herum gibt den Blick auf das Tal und die umgebenden Berge frei. (Quelle: Wikipedia)

Auf der linken Seite vor dem Altar waren Fussabdrücke in den Boden eingelassen. Auf diese soll man sich stellen, um dem Gottessohn in die Augen zu blicken. Ein eigentümliches Gefühl, das wohl jeder Besucher auf sich wirken lässt.

Was mir an unserem Besuch besonders gut gefiel, war der Respekt, den die Besucher mitbrachten. Es gab keine lauten Worte und kein Gedränge. Jeder wartete geduldig, bis er an der Reihe war.

Chapel of the Holy Cross Sedona

Chapel of the Holy Cross Sedona

Chapel of the Holy Cross Sedona

Chapel of the Holy Cross Sedona

Chapel of the Holy Cross Sedona

Chapel of the Holy Cross Sedona

Chapel of the Holy Cross Sedona
 
art & shopping
Zurück in Sedona stellten wir unser Auto beim Hotel ab und gingen zu Fuss zum nahegelegenen Tlaquepaque Arts & Shopping Village. Begeistert traten wir von einer Galerie in die nächste und von einer Boutique zur anderen. Eine Halskette von einem deutschen Designer gefiel mir besonders gut, doch der Preis überstieg mein Budget. Die Galeristinnen und Verkäuferinnen – ich glaube, es waren ausnahmslos Frauen – grüssten mit einem Lächeln auf den Lippen, gaben bereitwillig Auskunft zu ihren Artikeln und verabschiedeten sich mit einem freundlichen Dankeschön, auch wenn man nichts kaufte.

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Im Chai Tea Spot liessen wir uns einen Chai schmecken. In echten Tassen statt diesen elenden Einwegbechern wäre der Tee bestimmt noch besser gewesen. Aber auch so war es nett, sich ein Weilchen auf die orientalischen Sitzflächen zu fläzen und einfach ein bisschen zu sein.

Wir spazierten noch etwas weiter von Laden zu Laden. Dann gingen wir zur Unterkunft zurück, packten die Dreckwäsche in den Kofferraum und fuhren zu Senior Bobs in West Sedona, um vor dem Waschen eine Kleinigkeit zu essen.

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Tlaquepaque Art & Shopping Village Sedona

Ich ass einen Chicago Dog mit Tomaten, Pickles, Zwiebeln, grünem Pfeffer, Relish und einer exzellenten Wurst. Das war vielleicht der beste Hotdog meines Lebens. Reiner war von seinem Southwest Burger genauso begeistert, wie ich von meinem Chicago Dog. Auch das Ambiente mochte ich. Ein Laden, den man sich für den kleinen Hunger zwischendurch merken kann.

Senior Bobs Sedona
 
schweiz oder schweden?
Im örtlichen Waschsalon zeigte ein Typ einem anderen, wie er die Wäsche zu falten hatte, die wohl von einem Motel stammte. Dabei hatte er viel zu kritisieren. Der Lehrling mittleren Alters nahm zum Missfallen seines Chefs immer mal wieder ein zu feuchtes Wäschestück in die Hand. Schliesslich hatte er es wohl kapiert und wurde mit der Arbeit allein gelassen. Er erzählte uns, dass er eigentlich Klempner von Beruf sei und jetzt Wäsche falte. Vielleicht war er ein Aussteiger? Ein seltsamer Kauz war es auf jeden Fall. Er fragte uns nach unserer Herkunft und fand die Schweiz wahnsinnig interessant. Er faselte von einem Typen, der eine tolle Erfindung gemacht haben soll. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass der Erfinder ein Schwede war, aber ich liess ihn weiterreden.

die seltsamste pizza der welt
Vor dem Sonnenuntergang ruhten wir uns im Zimmer etwas aus, sicherten Fotos und Videos und ich schrieb unsere Erlebnisse in mein Tagebuch. Reiner hatte ein kleines Hüngerchen, das wir im gegenüberliegenden Hideaway House stillen wollten.

In dem Moment, wo wir losgehen wollten, begann es leicht zu tröpfeln. Ein Regenbogen spannte sich über den Himmel. Als wir auf der anderen Strassenseite ankamen, hatte das Tröpfeln bereits aufgehört. Wir assen auf der Terrasse bei angenehmen Temperaturen die seltsamste Pizza der Welt. Jeder Italiener würde ab einer Kombination mit geröstetem Pfirsich und karamellisiertem Pancetta mit den Augen rollen, aber uns schmeckte die süss-salzige Kombination. Wir schafften jedoch bloss die Hälfte, die andere nahmen wir für morgen mit.

Blick vom The Sedona Hilltop Inn
 
 

partybombe

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Die Kakteen im Boyce Thompson Arboretum State Park sind wunderschön (fotografiert)👍👍👍

Saguaro

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In der Chapel of the Holy Cross waren wir genau an 9/11 :cry:. Sedona war damals wie ausgestorben, da jeder geschockt vor dem Fernseher saß.

Eure Pizza war wirklich außergewöhnlich. Hauptsache, sie hat geschmeckt.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)



Culifrog

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In der Chapel of the Holy Cross waren wir genau an 9/11 :cry:. Sedona war damals wie ausgestorben, da jeder geschockt vor dem Fernseher saß.

Oh je, das vergisst man nie! Ich weiss auch noch genau wo ich damals war. Bei der Arbeit las ich etwas im Internet und konnte es nicht richtig einordnen. Danach waren wir in einem Einkaufszenter, wo auch Fernseher verkauft wurden und auf jedem liefen die Nachrichten und Sondersendungen darüber.

Culifrog

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dienstag, 10. oktober 2023
zuckerhut
Wir standen um fünf auf. Die Wolken hatten sich verzogen und gaben einen klaren Sternenhimmel frei. Beim kleinen Parkplatz zum Sugarloaf Trailhead parkierten wir unseren Santa Fé und marschierten los. Zu Beginn waren nur Reiner und ich unterwegs, später begegneten uns weitere Wanderer. Es machte unglaublich viel Spass. Wieder jubelte ich innerlich darüber, schmerzfrei wandern zu können.

Der Sugarloaf Loop Trail ist eine gemütliche Wanderung rund um den Sugarloaf Mountain mit grossartigen Aussichten auf Sedona und die umliegende Berglandschaft. Wir stiegen zum Sugar Loaf Summit hoch, brachen aber kurz vor dem Gipfel ab und liefen weiter dem Loop entlang.

Auf einmal befanden wir uns auf einer asphaltierten Strasse und kamen an Häusern vorbei. Da stimmte etwas nicht. Ein Check auf der AllTrails-App bestätigte, dass wir an einer Stelle einer falschen Abzweigung gefolgt waren. Wir drehten um und waren bald wieder auf dem rechten Weg. Viele Fussgänger gingen mit ihren Hunden Gassi. Ein Biker kam uns entgegen. Ich war ihm dankbar, dass er rücksichtsvoll Abstand hielt, als wir uns kreuzten.

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail

Sugarloaf Trail
 
falsche richtung
Gegenüber unserer Unterkunft lag das Creekside American Bistro, wo wir heute frühstückten. Ich wählte Chilaquiles mit Ei und sehr scharfen grünen Chiles. Das schmeckte vorzüglich, doch es war viel zu viel und auch sehr fettig. Schade für das schöne Essen, doch zum Mitnehmen eignete es sich leider nicht, ausserdem hatten wir noch die Pizza von gestern.

Chilaquiles im Creekside American Bistro
 
Ich schlug vor, zum Red Rock State Park zu fahren. Reiner war sofort damit einverstanden. Wir packten die nach Knoblauch riechende Pizza in den Kofferraum und Reiner programmierte das Navi. Zum Visitor Center? Ja! Als wir südwärts fuhren, hatte ich das Gefühl, dass etwas falsch war, doch ich kam erst einige Kilometer später darauf, dass der Red Rock State Park westlich und nicht südlich von Sedona lag. Statt zu wenden, fuhren wir den restlichen Weg zum Red Rock Visitor Center. Das gab mir die Gelegenheit, den Stempel abzuholen und ein paar Worte mit einem Ranger zu wechseln. Die Stempel waren frei, doch die Ranger wurden von Touristen belagert, die mit Bussen angereist waren. Ich überliess ihnen die Fachleute und wir reisten ab, um zum richtigen, dem Red Rock State Park Miller Visitor Center, zu fahren.

Beim Parkeingang stauten sich die Autos. Lange Diskussionen wurden geführt, dann wendeten die meisten Fahrer vor uns. Als wir endlich drankamen, wurden wir darüber aufgeklärt, dass dies ein Park zum Wandern sei und keine Scenic Roads vorhanden wären. Der diensthabende Ranger hatte wohl Langeweile, denn obwohl alles klar war, plauderte er ein Weilchen mit uns, bis wir die vierzehn Dollar zahlen und einfahren konnten. Wir parkierten beim Visitor Center und statteten diesem einen kurzen Besuch ab. Da es sich um einen State Park handelte, gab es hier keine Stempel für mein Tagebuch und den Nationalpark-Passport.

Der State Park verfügte über ein fünf Meilen langes Wegenetz, das aus miteinander verbundenen Schleifen bestand. Wir gingen vom Visitor Center zum Oak Creek und überquerten den Bach auf einer Holzbrücke, der Kingfisher Bridge. Ein prächtiger Baum erregte meine Aufmerksamkeit. Wir hielten erst in Richtung East Gate, bogen aber vor der Parkgrenze rechts in den Javelina Trail ab. Grund für diesen Entscheid war ein Aussichtspunkt mit dem Namen «Cathedral Overlook». Der Blick von diesem Punkt auf den Cathedral Rock war wundervoll.

Beim Fotospot «Gray Fox» verweilten wir eine Weile und genossen den herrlichen Blick in die Natur. Es war eine grossartige Wanderung an Pinyon- und Wacholderwäldern vorbei mit unglaublichen Aussichten. Die meiste Zeit des Weges waren wir allein. Ein Paar, bestehend aus Mutter und Tochter, kam uns strammen Schrittes entgegen. Etwas später folgten vier junge Männer. Ihre Kippa verriet, dass sie Juden waren. Ich wunderte mich, denn sie trugen weder geeignetes Schuhwerk, noch wirkten sie sportlich genug, eine solche Wanderung zu meistern. Ich war überzeugt, dass sie bald wieder umkehrten.

Als wir in den East Gate Trail einbogen, begegneten uns aufgeregte Eltern, die ihre Teenager suchten. Die Jungs seien vorausgelaufen und sie wüssten nicht, welchen der drei Wege sie eingeschlagen hätten. Ich konnte mir zwar nicht vorstellen, dass sie die Eltern der vier Juden sein könnten, trotzdem fragte ich sie, ob es sich um vier rund siebzehnjährige Jungs handeln könnte. Nein, unmöglich, ihre Kinder wären jünger und es seien nur zwei, nicht vier Ausreisser. Damit konnten sie zumindest die Richtung, aus der wir kamen, ausschliessen.

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Red Rock State Park Sedona

Die Namen ihrer Jungs brüllend machten sie sich auf die Suche und wurden bald fündig. Wieder vereint gab es laute Vorwürfe von den Eltern und die Teenager verteidigten sich nicht minder laut. In der Zwischenzeit kamen die vier jüdischen Jungs zurück. Reiner und ich schauten uns schmunzelnd an und setzten unseren Weg fort. An einem Picknicktisch beim Parkplatz assen wir die mitgebrachte, kalte Pizza. Der Kofferraum stank nach Knoblauch.

javelina
Zurück im Hotel duschten wir und ruhten uns ein bisschen aus. Wir liessen das Auto stehen und gingen zu Fuss zum Javelina Cantina, einem angeblich vorzüglichen mexikanischen Restaurant. Wir liessen uns einen Tisch auf der Terrasse geben. Einige aufmerksame Kellner bedienten die anderen Gäste, nur wir schienen durch das Raster gefallen zu sein. Wir wurden mehr oder weniger ignoriert. Das Essen war okay, aber meiner Meinung nach viel zu teuer.

Javelina Cantina Sedona
 
Den Sonnenuntergang betrachteten wir auf unserer Terrasse. Er war nett, aber nichts Besonderes. Ich war todmüde und wollte bloss noch schlafen, da erreichte Reiner die Nachricht, dass seine Schwester im Krankenhaus liege und kaum ansprechbar sei.

Blick vom The Sedona Hilltop Inn

Blick vom The Sedona Hilltop Inn

Blick vom The Sedona Hilltop Inn


Tinerfeño

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Habe gerade die Einleitung/1. Tag gelesen. Wirklich unangenehm, doch bei 5 Wochen Aufenthalt vor Ort hätte ich das wahrscheinlich etwas gelassener gesehen  :lol:

Bin gespannt, wie es weitergeht!
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Culifrog

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Habe gerade die Einleitung/1. Tag gelesen. Wirklich unangenehm, doch bei 5 Wochen Aufenthalt vor Ort hätte ich das wahrscheinlich etwas gelassener gesehen  :lol:

Bin gespannt, wie es weitergeht!
Das sagt sich so leicht, wenn man nicht drinsitzt :D. Inzwischen sehe ich es auch viel entspannter. Bloss, dass wir noch immer auf die Entschädigung warten, ärgert mich.

Culifrog

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mittwoch, 11. oktober 2023
standing on the corner
Heute frühstückten wir im Denny’s in Flagstaff. Es war sehr windig. Sand wirbelte durch die Luft und es wurde vor Windgeschwindigkeiten von bis zu fünfzig Meilen pro Stunde gewarnt. Wegen des Sands in der Luft war die Gegend wie unter einem Schleier. Wir befanden uns auf der legendären U. S. Route 66, die auf diesem Streckenabschnitt identisch mit der Interstate 40 war. In Winslow parkierten wir das Auto und schlenderten die Strasse einmal hoch und runter. So richtig faszinierte uns diesmal die berühmte Route 66 nicht, was vielleicht am Wind oder der schlechten Nachricht von gestern lag.

Winslow

Winslow

Winslow

Winslow

Winslow

Winslow

schöne badlands
In Holbrook bogen wir rechts ab, um von Süden her durch den Petrified Forest National Park zu fahren. Wegen des starken Windes machte auch dieser Park nicht annähernd so viel Spass wie letztes Jahr. Wir stoppten an den Viewpoints und nach ein paar Aufnahmen setzten wir jeweils die Fahrt fort. Das Beste war ein überraschend guter Navajo Taco, den wir im Restaurant des Visitor Centers assen.

Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park

winnetou
Wir fuhren in Navajo-Land und obwohl wir uns immer noch in Arizona befanden, stellten wir die Uhren eine Stunde vor. Die Navajo Reservation wandte im Gegensatz zu Arizona Sommerzeit an und lag deshalb in derselben Zeitzone wie Utah.

Die Ankunft bei der Thunderbird Lodge in Chinle war besonders warm. Ein junger Navajo, der mit seinen langen, pechschwarzen Haaren aussah wie Winnetou, hiess uns herzlich willkommen. Das Zimmer, das wir für die nächsten zwei Nächte bezogen, war vollkommen in Ordnung.

Wir waren ein bisschen zu spät, als wir am South Rim des Canyon de Chelly ankamen. Die Sonne war so tief gesunken, dass der grösste Teil der Schlucht bereits im Schatten lag. Ich freute mich auf die Tour in den Canyon morgen.

Canyon de Chelly National Monument

Canyon de Chelly National Monument