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Autor Thema: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen  (Gelesen 18010 mal)

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Culifrog

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montag, 25. september 2023
stalaktiten, stalagmiten und schweizer käse
Kurz frühstücken und dann ging es los. Leichte Bewölkung war am Himmel zu sehen und es war bereits über zwanzig Grad Celsius.

Unterwegs zum Nationalpark beobachteten wir Dickhornschafe auf den Felsen herumklettern. Sie waren brauner als die, die wir von unseren früheren Reisen her kannten. Zum Fotografieren war keine Zeit, denn wir hatten uns Tickets für die Höhle im Carlsbad Caverns National Park reserviert, die wir am Visitor Center abholen mussten.

Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass es zwei Möglichkeiten gäbe, um in den Big Room zu gelangen. Zum einen führte ein Lift 230 Meter, was 79 Stockwerken entspricht, in die Tiefe, zum anderen wäre der Zutritt über den Natural Entrance Trail möglich. Dieser natürliche Eingang sei steil und zwei Kilometer lang, nichts für Knie- oder Rückenprobleme.

Wir liessen es uns nicht nehmen, nach einer kurzen Instruktion vor dem Höhleneingang die Serpentinen hinab ins Dunkle unter die Füsse zu nehmen. Die Fledermäuse, die tagsüber dicht gedrängt an der Decke der Bat Cave, einer Seitenhöhle in der Nähe des Eingangs hingen, liessen wir links (oder rechts?) liegen. Ich versuchte mein Knie möglichst zu schonen, indem ich mich am Geländer festhielt. Wanderstöcke waren leider nicht erlaubt.

Schon nach den ersten Windungen tat sich Grossartiges auf. Stalaktiten in verschiedensten Farben und Formen erfreuten unsere Augen. Gemütlich sammelten wir Eindrücke und hielten sie in Bildern fest im Wissen darum, dass Fotos und Videos niemals die Gefühle wiedergeben können, die wir in diesem Moment empfunden hatten.

Ein Besucher deutete auf eine Formation und sagte zu uns, dass sie wie Schweizer Käse aussähe. Ich erwiderte, dass wir Schweizer seien, worauf er meinte, dass er Schweizer Käse liebe, ob wir welchen dabeihätten. Leider nein, aber Schweizer Schokolade im Hotelzimmer, was wir ihm jedoch nicht verrieten.

Unten in der riesigen Haupthalle, dem sogenannten «Big Room», angekommen, hatte ich schon ein bisschen weiche Knie, aber ich würde jederzeit wieder den natürlichen Eingang dem Lift vorziehen. Das Erlebnis, Schritt für Schritt in die Unterwelt einzutauchen, war einmalig. Die Temperatur war mit Dreizehn Grad Celsius angenehm kühl. Es war nicht mehr zu erkennen, ob es Hunderte von Metern über uns schneite, regnete oder ob die Sonne die Landschaft erwärmte.

Nun fing das Experiment erst richtig an. Ein gut ausgebauter Weg wand sich an komplexen Tropfsteinformationen vorbei. Verantwortlich für die Naturschönheit ist mineralhaltiges Wasser, das über Hunderttausende Jahre hinweg von der Decke getropft und erstarrt war. Filigrane Stalaktiten, die wie hunderte von Eiszapfen von der Decke hingen, massive Formationen in Form erstarrter Wasserfälle, plissierte und gekräuselte Steine bildeten eine surreale Welt, wie ich sie noch nicht gesehen hatte.

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

Carlsbad Caverns National Park

falsche bighorn sheeps
Gegen Mittag verliessen wir tief beeindruckt die Höhlen und fuhren zurück Richtung Carlsbad. Leute standen am Wegrand und blickten mit Ferngläsern Richtung Berge. Wir entdeckten am Strassenrand Dickhornschafe und wendeten, um zu einem Parkplatz zurückzukehren, wo wir die Tiere genauer beobachten konnten. In einiger Distanz kletterten ein paar Schafe auf den Felsen herum. Einem der Zaungäste erklärten wir, dass etwas weiter die Strasse hinunter weitere Dickhornschafe zu sehen wären und diese sich näher zur Strasse befinden würden. Er erklärte uns, dass dies nicht Dickhornschafe, sondern «Barbery Sheeps» seien. Die Berberschafe wurden vor Jahren aus Nordafrika in New Mexico eingeführt und verdrängen immer mehr die heimischen Dickhornschafe.

Berber oder Dickhorn – wir zückten den Feldstecher und entdeckten noch viele dieser ungewöhnlichen Schafe, die genaugenommen Ziegen waren.

Barbery Sheep

Barbery Sheeps

Barbery Sheep

Barbery Sheep

Barbery Sheep

Bis wir in Carlsbad ankamen, war es Nachmittag und ein Hüngerchen plagte uns. Wir entdeckten El Charro, wo ich mir sehr saftige, aromatische Tacos und Reiner einen leckeren Burrito schmecken liessen. Danach erledigten wir im Hotelzimmer noch ein paar administrative Aufgaben, ehe wir erneut zum Bat Flight Program aufbrachen. Wird es gleich ablaufen wie gestern oder würden wir neue Eindrücke gewinnen?

abendprogramm
Um zwanzig vor sechs parkierten wir unseren Hyundai im Nationalpark, fünf Minuten später sollte das Programm starten. Als wir beim Höhleneingang ankamen, war der Ranger – diesmal ein junger Mann – bereits beim Beantworten der Fragen. Etwa 200'000 bis 300'000 Fledermäuse seien aktuell im Park. In guten Jahren können es auch mal 1.8 Millionen sein. Die Zeiten, wann sie aus der Höhle ausschwärmen, seien sehr unterschiedlich und es könne bis zu drei Stunden dauern. Er hatte eine erfrischend humorvolle Art an sich und unterhielt das Publikum bestens.

Wir hatten uns diesmal auf der rechten Seite der Arena platziert, weil gestern die kleinen Vampire aus der Höhle kommend rechts über die Zuschauer hinweggeflogen waren. Von dort aus konnten wir den Höhleneingang nicht sehen, er lag hinter einer kleinen Kuppe. Sollten wir uns noch umsetzen? Hin- und hergerissen wartete ich gespannt auf das Spektakel. Um kurz vor halb sieben kamen dann vier oder fünf der pelzigen Tierchen, bogen gleich nach der Höhle scharf rechts ab und verschwanden. Es folgte … nichts. Weitere zwanzig Minuten mussten wir warten, bis der grosse Ausflug begann. Minutenlang flogen schwarze Schwärme vor uns rechts in den Himmel. Später drehten einzelne Fledermäuse ihre Runden über unseren Köpfen. Die Zuschauer verliessen nach und nach die Arena, bis nur noch ein paar übrigblieben. Ein Mann kam zu uns, schaute geradeaus hoch und freute sich über die Nähe zu den Tierchen. Wir hätten die besseren Plätze ausgesucht, flüsterte er uns lachend zu, während die Flügelschläge der Fledermäuse wie knisterndes Feuer zu hören war.

Auf einmal hörten wir ein Schreien, das mit einem ebensolchen Schreien beantwortet wurde. Was war das denn für ein Vogel? Noch bevor ich den Ranger fragen konnte, tat dies ein anderer Besucher. Es handle sich um eine «Great Horned Owl», war die Antwort.

Der Virginia-Uhu ist auch als «Schreieule» bekannt, was mir passend erschien. Mehr als den Schatten dieser lauten Eule konnten wir nicht ausmachen und auch die Fledermaus-Schwärme verschmolzen immer mehr mit dem dunklen Nachthimmel. Nun war es auch für uns Zeit, zum Hotel zurückzukehren, zumal morgen wieder ein langer Fahrtag anstand.


partybombe

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Toll die Wanderung durch die komplexen Tropfsteinformationen. Der Aufstieg habt ihr aber ausgelassen und habt geliftet?
Außer der Außerirdischen wurde in diesem Abschnitt viele fliegende Wesen gesichtet; vielleicht waren erstere doch echt?
Fragen über Fragen!

pierremw

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Hi,

zu Roswell:   :dozent: Die (vermeintliche) Landung der Aliens fand 1947 statt.  :wink:
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Culifrog

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Toll die Wanderung durch die komplexen Tropfsteinformationen. Der Aufstieg habt ihr aber ausgelassen und habt geliftet?
Außer der Außerirdischen wurde in diesem Abschnitt viele fliegende Wesen gesichtet; vielleicht waren erstere doch echt?
Fragen über Fragen!
Ja, den Aufstieg haben wir ausgelassen und sind mit dem Lift hoch.

Mir fehlt der Glaube, aber wer weiss ...

Culifrog

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Hi,

zu Roswell:   :dozent: Die (vermeintliche) Landung der Aliens fand 1947 statt.  :wink:

Du hast natürlich vollkommen recht :oops:. Der Absturz (die Landung?) fand 1947 statt. Seit 1980 wird dies als Roswell-Zwischenfall bezeichnet.

Jack Black

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Die Carlsbad Caverns haben wir auch mal besucht, auch genau diesen Big Room. Ich bin aber auch Aufzug gefahren....

Roswell haben wir natürlich auch auf der Karte gesehen und natürlich kenne ich auch die Geschichten rund um Roswell - aber ich glaube davon kein Wort. Das ist Kappes, als wenn ein einziges ausserirdisches Lebewesen irgendwo auf die Erde plumpsen würde. Ich glaube auch nicht an UFO-Sichtungen. Es ist einfach nicht realistisch, dass sich Außerirdische, die ja dann eine Irrsinnsdistanz zurückgelegt haben (mit unfassbarer Technologie), so jämmerlich verhalten und sich nicht zeigen. Deswegen haben wir Roswell dann auch ausgelassen. Schönes Wetter habt Ihr aber - das ist auch immer ein Grund, warum ich so gerne da Urlaub mache. (Bei uns in Mönchengladbach geht gerade die Welt unter - Sturm und Hagelschauer und Gewitter! - und das im Winter....).
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '24
Kanada: '08

Culifrog

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Die Carlsbad Caverns haben wir auch mal besucht, auch genau diesen Big Room. Ich bin aber auch Aufzug gefahren....
Auch runter? Dann habt Ihr etwas verpasst. Oder warst Du da bereits nicht mehr gut zu Fuss?

Roswell haben wir natürlich auch auf der Karte gesehen und natürlich kenne ich auch die Geschichten rund um Roswell - aber ich glaube davon kein Wort. Das ist Kappes, als wenn ein einziges ausserirdisches Lebewesen irgendwo auf die Erde plumpsen würde. Ich glaube auch nicht an UFO-Sichtungen. Es ist einfach nicht realistisch, dass sich Außerirdische, die ja dann eine Irrsinnsdistanz zurückgelegt haben (mit unfassbarer Technologie), so jämmerlich verhalten und sich nicht zeigen. Deswegen haben wir Roswell dann auch ausgelassen. Schönes Wetter habt Ihr aber - das ist auch immer ein Grund, warum ich so gerne da Urlaub mache. (Bei uns in Mönchengladbach geht gerade die Welt unter - Sturm und Hagelschauer und Gewitter! - und das im Winter....).
Ich glaube auch nicht an solche Geschichten, aber ich fand's lustig und würde wieder da stoppen, wenn ich in der Gegend wäre.

Jack Black

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Dann habt Ihr etwas verpasst. Oder warst Du da bereits nicht mehr gut zu Fuss?

Letzteres - ich bin schon seit 1997 schwerbehindert. Der Besuch in Carlsbad war 2009. Aber ich fand es auch so eine tolle Tour, immerhin haben wir die Höhle genauso erlebt wie Ihr auch und das ist sicherlich auch das Highlight. Ich habe teilweise genau die gleichen Fotos wie Ihr, auch konsequent ohne Blitz geschossen (nur so erhält man die natürliche Stimmung). Da das ja schon viele Jahre her ist, würde ich das auch selbstverständlich nochmal machen. Vielleicht im April, noch haben wir nur eine sehr oberflächliche Planung.
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Culifrog

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dienstag, 26. september 2023
welcome to texas
Kaum losgefahren, waren wir auch schon in Texas. Das Welcome-to-Texas-Schild verpassten wir wegen einer Baustelle. Im Visitor Center vom Guadalupe Mountain National Park zeigten wir den Nationalpark-Pass. Ob wir keinen Aufhänger dafür hätten, fragte uns der nette Ranger. Als wir verneinten, zückte er einen und von da an baumelte der Nationalparkpass an unserem Innenspiegel.

Auf der Weiterfahrt befanden sich zwei Aussichtspunkte. Am ersten fuhren wir aus Versehen vorbei, was mich ärgerte. Beim zweiten, dem Guadalupe Peak Viewpoint, schossen wir ein paar Fotos vom namensgebenden Guadalupe Mountain.

Guadalupe Mountains National Park

Guadalupe Mountains National Park

Bis Van Horn zog wundervolle Landschaft an uns vorbei, ansonsten war nicht viel los. Im Porter’s deckten wir uns mit weiteren Lebensmitteln ein und suchten nach einem Restaurant, was gar nicht so einfach war. Viele waren heute oder dauerhaft geschlossen, sahen grottig aus oder waren schlecht bewertet. Schliesslich landeten wir im «Gilbert’s», wo es angeblich authentisch mexikanisches Essen gäbe. Vielleicht hatte ich das Falsche bestellt oder ich habe einen anderen Geschmack als die vielen wohlwollenden Bewerter, aber ich fand es nur mässig lecker.

ein hauch von luxus
Eintönig ging es weiter. «Da war Prada», meinte Reiner beiläufig. Ich schrie: «Was? Sofort umdrehen!». Diese permanente Kunstinstallation war das Einzige, was ich auf dem Weg sehen wollte und Reiner düste einfach daran vorbei. Ist aber auch seltsam, dass «Prada MARFA» zweieinhalb Kilometer vor Valentine und 42 Kilometer vor Marfa liegt.

Das freistehende Gebäude war einem Prada-Laden nachempfunden. Echte Prada-Handtaschen und -Schuhe waren darin ausgestellt. Kurz einmal ums Gebäude herum und dann überliessen wir das Feld anderen Touristen.

PRADA Marfa

PRADA Marfa

PRADA Marfa

die grosse schlaufe
Es blieben noch 275 Kilometer bis zu unserer nächsten Unterkunft. In der Annahme, dass das Benzin im Big Bend National Park teuer sein würde, falls überhaupt welches vorhanden wäre, tankten wir das Auto in Marathon für 4.069 Dollar die Gallone voll. Danach bogen wir in den U. S. Highway 385 Richtung Nationalpark ab. Ein US Border Patrol Checkpoint auf der entgegenkommenden Strassenseite deutete die Nähe zur mexikanischen Grenze an. An der Entrance Station zum Park erhielten wir einen Zettel, den wir an die Scheibe kleben mussten. Damit waren wir wohl als legale Besucher gekennzeichnet.

Der Big Bend National Park ist gross und was wir bisher zu sehen bekamen, erfreute unsere Augen. Es war warm, 37 Grad Celsius zeigte das Display im Auto, was bisheriger Rekord darstellte.

Dreissig Kilometer mussten wir fahren, um zum am U. S. Highway liegenden Fossil Discovery Exhibit zu gelangen. Bevor wir zur Ausstellung gingen, beobachteten wir ein kleines Vögelchen auf einem Baum.

Ausser uns studierte ein weiteres Paar die Ausstellung. Sie zeigte anhand von Bildern und Fossilien die Veränderungen der Pflanzen und Tiere im Laufe von 130 Millionen Jahren. Ein kurzer Weg führte zu einem Panoramablick auf nahegelegene geologische Sehenswürdigkeiten.

Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit

Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit

Big Bend National Park - Say’s phoebe

Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit

Big Bend National Park - Fossil Discovery Exhibit

es ziehen wolken auf
An der Panther Junction bogen wir rechts, dann links auf die Basin Junction ab, die zu dem Chisos Basin mitten in den Bergen des Nationalparks führte. Ich freute mich darauf, auf unserem Balkon den Sonnenuntergang zu geniessen. Allerdings begannen sich Wolken am Himmel aufzutürmen, möglicherweise stand ein Gewitter an.

Die Rezeption zu der Chisos Mountains Lodge befand sich neben dem Visitor Center im selben Gebäude wie der kleine Gemischtwarenladen und das Restaurant. Der Rezeptionist trug eine Wollmütze und setzte kurz nach Vorzeigen meines Passes ein sehr besorgtes Gesicht auf. Er bewegte sich von einem Bein aufs andere und grummelte etwas vor sich hin. Das sah nicht gut aus und ich befürchtete schon das Schlimmste.

Unser Zimmer war von seinem Kollegen jemand anderem gegeben worden. Er zeigte den unterschriebenen Anmeldebogen. Oben stand mein Name mit Adresse und darunter ein fremder Name, der nichts, aber auch gar nichts mit meinem gemeinsam hatte.

Ruhig warteten wir, während er auf seiner Tastatur tippte und angestrengt in den Bildschirm starrte. Ob wir mit einem Zimmer ohne Balkon einverstanden wären? Ich hätte beinahe zugestimmt, aber Reiner wehrte ab: Wir hatten uns für einen Balkon entschieden, einen gebucht, also wollten wir auch einen haben. Okay, er suche weiter. Irgendwann entschuldigte er sich, er müsse sich mit jemandem besprechen.

Wir warteten ein paar Minuten. Währenddessen suchte der Koch des Restaurants etwas in der Rezeption. Es sah uns einsam und verlassen an der Rezeption stehen und fragte, ob er uns behilflich sein könnte. Wir verneinten und murmelten etwas. Wieder vergingen ein paar Minuten, dann kam der Mützenträger mit einem anderen Mann zurück. Der neue schaute in den zweiten Bildschirm und meinte, wir sollten uns keine Sorgen machen, es käme alles in Ordnung.

Das nächste Angebot war ein Zimmer mit einem Queensize-Bett. Nein, entweder zwei Queens oder ein King. Er begann, Namen auf einen Zettel zu kritzeln. Ob wir keinen Hunger hätten? Wir sollten uns doch im Restaurant verpflegen und uns anschliessend wieder melden. Bis dann hätte er die Sache geregelt.

Ich war eigentlich noch vom Mittagessen satt, aber um nicht dumm herumzustehen, folgten wir seinem Vorschlag. Wäre es besser gewürzt gewesen, wäre mein Hähnchensandwich richtig lecker gewesen. Das Fleisch war saftig. Der Koch hatte es höchstpersönlich an den Tisch gebracht. Ein Zwinkern in seinen Augen verriet, dass er uns wiedererkannt hatte.

Um eine Mahlzeit reicher und einige Dollar ärmer begaben wir uns wieder zur Rezeption. Die Lösung beinhaltete diverse Umbuchungen. Insgesamt acht Parteien wurden auf jeweils andere Zimmer verteilt. Statt in Gebäude A wurden wir in Gebäude B untergebracht. Ich setzte bereits zum Unterschreiben der Anmeldung an, als Reiner auffiel, dass nur zwei statt drei Nächte darauf standen. Zwei weitere Umbuchungen und wir konnten endlich unser Zimmer beziehen.

Es hatte einen Balkon mit Blick auf die Berge, wenn auch nicht ganz so optimal, wie bei Haus A. Das Wetter hatte sich verschlechtert, die Sonne war nicht mehr zu sehen. Auf einmal, genau zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs, lichtete sich der Himmel und tauchte die Felsformation in ein tiefes Rot. Ich eilte nach draussen, um das Spektakel besser sehen zu können, denn vom Balkon aus war nur die Hälfte des Berges sichtbar, doch es war bereits zu spät. Aber es lagen ja noch zwei Tage vor uns, um einen Sonnenuntergang zu beobachten.

Big Bend National Park - Chisos Mountain Lodge

Big Bend National Park - Chisos Mountain Lodge


Culifrog

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mittwoch, 27. september 2023
mexiko zum greifen nah
Der Wecker klingelte früh, doch ich war bereits seit geraumer Zeit auf dem Balkon, um den Sternenhimmel zu bestaunen. Das gestrige Gewitter war ausgeblieben, die Wolken hatten sich verzogen. Noch vor Sonnenaufgang fuhren wir los Richtung Rio Grande Village im Osten des Parks. Auf halbem Weg schauten wir uns zusammen mit ein paar Hasen den Sonnenaufgang an, bevor wir die Fahrt fortsetzten.

Big Bend National Park
 
Eine Tafel mit Aufschrift «Rio Grande Overlook» zog uns magisch an. Wir stellten das Auto ab, gingen zum höchsten Punkt dieses Aussichtspunkts und stellten ernüchtert fest, dass der Rio Grande von da aus nicht zu sehen war.

Big Bend National Park

Big Bend National Park - Rio Grande Overlook

Big Bend National Park

Das Rio Grande Village Visitor Center war geschlossen, und zwar nicht wegen der frühen Tages- sondern wegen der frühen Jahreszeit. Die Saison begann im Big Bend National Park erst am ersten November, weil es im September normalerweise brütend heiss ist. Dieses Jahr sei es angenehm, hatten wir vernommen. Für uns waren 37 Grad Celsius warm genug.

Noch war es aber kühl und somit genau richtig für eine Wanderung. Wir parkierten beim Amphitheater des Rio Grande Village und gingen über den Campingplatz zum Rio Grande Village Nature Trail. Auf dem Weg sass eine fette Tarantel. Als wir sie aus der Nähe anschauen wollten, verzog sie sich sofort in ein Loch.

Der Anfang der Wanderung führte über ein paar Ponds mit hohem Schilf. Auf einem Ästchen sass eine winzige Wasserschlange. Wir beobachteten sie eine Weile und hofften auf weitere Tiere. Ein paar Vögel und Fische gaben sich die Ehre, für die grossen Wildtiere stand die Sonne schon zu hoch am Himmel.

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Der Weg gefiel mir sehr. Als er sich mit dem Overlook Trail kreuzte, war klar, dass wir da hochmussten. Wir wurden mit einem atemberaubenden 360-Grad-Panorama auf den Rio Grande und die umliegende Wüstenlandschaft belohnt.

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Zum Abschluss dieses Ausfluges fuhren wir zum Boquillas Overlook. Von da aus konnten wir das Dorf Boquillas auf der mexikanischen Seite des Rio Grande sehen. Auf dem Platz lagen einige mexikanische Handwerksarbeiten zum Kauf aus, ohne dass eine Person anwesend gewesen wäre. Sie vertrauten wohl darauf, dass die Besucher die Ware erst mitnahmen, wenn der entsprechende Betrag in die bereitstehende Büchse geworfen worden war.

Von diesem Standpunkt hatten wir auch einen herrlichen Blick auf die Sierra del Carmen und den Boquillas Canyon. Eine Ausstellungstafel zeigte anschaulich, wie der Rio Grande diese grosse Schlucht geformt hatte. Zusammen mit den Canyons Mariscal und Santa Elena sind diese drei Canyons einer der Hauptgründe für die Entstehung des Big Bend National Parks.

Big Bend National Park - Boquillas Overlook

Big Bend National Park - Boquillas Overlook

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zu Dugout Wells, danach besuchten wir das Panther Junction Visitor Center. Wir zeigten dem Ranger das Foto des gestern gesichteten Vogels und der kleinen Schlange in der Hoffnung, dass er uns die Art nennen konnte. Beim Vogel handelte es sich um einen «Say’s phoebe», der zu den Tyrannen-Fliegenfängern gehört, eine von rund 450 Vogelarten, die dieser Park beherbergt. Die Schlange entpuppte sich als eine Baby-«Plain-bellied Watersnake», wobei sich weder der Ranger noch seine herbeigerufene Kollegin sicher waren.

Big Bend National Park - Panther Junction Visitor Center
 
von wegen stiller natur!
Eigentlich hatten wir noch nach Plätzen für besonders schöne Sonnenuntergänge fragen wollen, aber andere Besucher wollten auch noch beraten werden. Deshalb stellten wir diese Frage dem Ranger im Chisos Basin Visitor Center. Ein wundervoller Ort sei hier im Chisos Basin auf dem Window View Trail mit Blick auf «The Window» oder Richtung Elena Canyon beim Upper Burro Mesa Pour-Off Trailhead.

Wir verweilten noch etwas im Chisos Basin. Am späteren Nachmittag fuhren wir nach Terlingua ins DB’s Rustic Iron BBQ, denn da soll es hervorragendes Essen in einem heruntergekommenen Schuppen geben. Wir waren sowohl vom Essen wie auch von Terlingua selbst etwas enttäuscht. Vielleicht hatten wir zu viel von der Geisterstadt, die in den 1960er Jahren vom Tourismus entdeckt worden war und auch vom Essen, das uns in höchsten Tönen angepriesen worden war, erwartet. Vielleicht war es uns auch nur zu warm, denn inzwischen hatten wir den gestrigen Rekord geknackt und waren bei 38 Grad angelangt.

Wie vom Ranger empfohlen, stellten wir uns für den Sonnenuntergang auf den Parkplatz beim Burro Mesa Pouroff. Es war sonnig und heiss. Wir waren die einzigen Menschen weit und breit. Vor unseren Augen ging die Sonne unter und im Rücken wurden die Berge angeleuchtet. Kaum war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden, begannen die Kojoten zu heulen und zu bellen. Vögel schrien und Grillen zirpten. Von den Bergen hallte es laut zurück. Von wegen stiller Natur!

Big Bend National Park

Big Bend National Park

Big Bend National Park - Mule Ears

Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead

Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead

Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead

Big Bend National Park - Lower Burro Mesa Pouroff Trailhead

Mit knallorangem Himmel im Rücken fuhren wir zurück zur Lodge. Vor uns prangte ein riesiger Mond, der morgen voll sein sollte.


partybombe

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Superschöne Detailaufnahmen👍👍

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Die kleine Schlange finde ich besonders hübsch. Die hatte einen Durchmesser von etwa 1/2 cm, also wirklich ein Baby. Die meisten Fotos hat Reiner gemacht. Ich habe gefilmt und wo Reiner nicht fotografiert hat, habe ich aus dem Film Fotos herausgenommen. Einige sind auch mit dem Handy gemacht, deshalb gibt es Qualitätsunterschiede. Mit der Bearbeitung habe ich versucht, die Bilder einander etwas anzugleichen.

Culifrog

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donnerstag, 28. september 2023
es wird wild
Bei schönstem Sternenhimmel machten wir uns auf die Socken. Die Strasse vom Chisos Basin hinunter wand sich. Direkt nach der ersten Kurve hopste ein Schwarzbär über die Strasse und verschwand im Gebüsch.

Wieder war das Rio Grande Village unser Ziel. Viele Hasen und Fledermäuse begegneten uns zu dieser frühen Stunde. Der Geruch der Fledermäuse, den wir von den Carlsbad-Höhlen noch in der Nase hatten, begleitete uns.

Noch bevor wir einen Fuss auf den ersten Pond setzten, lugte uns etwas vom Ende der schwimmenden Brücke an. Es war ein Waschbär. Da! Noch einer - viel näher. Dieser hielt den Kopf schräg und machte den Eindruck, als würde er uns Hallo sagen. Als ich Reiner auf ihn aufmerksam machte, beeilte er sich, sich im Schilf zu verstecken.

Eine kleine Wasserschlange schwamm im Wasser und verschwand bald im Nest. Ob es dieselbe wie gestern war? Ihre Mutter begrüsste Reiner kurz, während ich etwas weiter vorne auf die Pirsch ging. Diese war allerdings nicht von Erfolg gekrönt, dafür durfte ich den schönen Sonnenaufgang geniessen.

Bevor die Sonne wieder so richtig auf unsere Köpfe brannte, kehrten wir um. Ein Roadrunner kreuzte unseren Weg und machte seinem Namen alle Ehre: Er rannte von der Strasse ins Gestrüpp. Zwei Esel begegneten uns, damit war die Wildtiersuche beendet.


Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

Big Bend National Park - Rio Grande Village Nature Trail

viel schönes im westen
Wir hatten vor, zum Santa Elena Canyon zu fahren, doch für diese lange Reise mussten wir wohl oder übel vorher an der Panther Junction tanken. Die Überraschung war gross, als wir den Preis sahen. Mit 3.639 Dollar pro Gallone war er tiefer als ausserhalb des Nationalparks.

Auf dem Ross Maxwell Scenic Drive gab es eine herrliche Landschaft zu bestaunen. Den Burro Mesa Pouroff konnten wir auslassen, den hatten wir gestern bei viel schönerem Licht gesehen. Ansonsten hielten wir immer wieder an den Aussichtspunkten und trafen jeweils auf dieselben Personen. Auch die Border Patrol war unterwegs, aber an uns schienen sie nicht interessiert zu sein.

Big Bend National Park

Big Bend National Park

Big Bend National Park

Big Bend National Park - Santa Elena Canyon

Big Bend National Park
 
Beim Canyon packten wir die Wanderstöcke aus und liefen los. Es war unerträglich heiss – zu heiss für uns. Wir schafften es nur bis zum Rio Grande und dort den wundervollen Santa Elena Caynon zu bestaunen, dann kehrten wir ins klimatisierte Auto zurück.

Vom Santa Elena Canyon Overlook aus warfen wir noch einen letzten Blick auf die Schlucht und schauten uns die Eselsohren beim Mule Ears Viewpoint an. Die Ohren sind Zwillingssäulen aus schwarzem Eruptivgestein, die einst Teil des Kerns eines Vulkans waren und jetzt die Wüste überragen. Ein weiteres Auto stellte sich auf den Parkplatz. Vier Asiaten stiegen aus. Dann noch einer und noch einer. Letztendlich hatten acht Leute in dem SUV platzgefunden.

Big Bend National Park - Santa Elena Canyon

Big Bend National Park - Santa Elena Canyon

Big Bend National Park - Mule Ears

Big Bend National Park - Goat Mountain

Big Bend National Park - Goat Mountain

Big Bend National Park

Big Bend National Park

Big Bend National Park

Big Bend National Park

Big Bend National Park

Beim Sotol Vista Overlook teilten wir die Aussicht in die ferne Landschaft mit anderen Naturbegeisterten. Anschliessend fuhren wir ein Stück Richtung Gravevine Hills Trailhead, der zum berühmten Balanced Rock führte. Ein kleiner Traum platzte, als wir umdrehen mussten. Aber mir war nicht wohl beim Gedanken, dass unser Auto diese holprige Piste nicht schadlos überstehen könnte und wir in der Einsamkeit ohne Telefonnetz versauern würden. Ausserdem drückte meine Blase heftig, sodass wir zur Lodge zurückkehrten und dort etwas verweilten.

schuld waren die prickly pears
Vorher berichteten wir der netten Rangerin im Visitor Center von unserer morgendlichen Bärenbegegnung. Wir seien einer der wenigen Glücklichen, die dieses Jahr einen Bären zu Gesicht bekommen hätten, meinte sie. Sie war in Plauderlaune und führte aus, dass letztes Jahr kein Tag ohne Bärensichtung im Lodgebereich vergangen sei. Dies hätte daran gelegen, dass die Kakteen kaum Früchte getragen hätten. Bloss in der Nähe des Visitor Centers wären drei Büsche voller - bei Meister Petz beliebten - Prickly pears gewesen. Dieses Jahr hingegen waren sämtliche Kakteen voller Früchte, weshalb sich die Bären im Park verteilen und sich in die Wälder zurückziehen konnten.

guetnachtgschichtli zum sonnenuntergang
Kurz vor Sonnenuntergang setzten wir uns auf eine Parkbank und genossen den Blick auf The Window. Wir hatten uns den gestern erhaltenen Tipp des Rangers, dem Sonnenuntergang beim Window View Trail beizuwohnen, zu Herzen genommen.

Langsam senkte sich die Sonne im Zwischenraum von zwei Berggipfeln. Es sah aus, als würde die Sonne von links nach rechts den Berg hinunterrollen, wo sie dann am Fuss der beiden Berge verschwand. Diesen bezaubernden Moment teilten viele andere Besucher mit uns.

Reiner fotografierte und ich filmte, teilweise schnappte ich mir die Fotokamera und schoss auch ein paar Bilder. Ein Mann fragte mich, ob wir deutsch sprechen würden. Er sei in Bielefeld stationiert gewesen und hätte damals ein paar Brocken deutsch reden können. Auch Engländer seien dort gewesen und obwohl alle dachten, dass sie dieselbe Sprache sprechen würden, hätten sie sich teilweise nicht verstanden. Die Unterschiede seien grösser als man denke. Sein Grossvater sei von Churwalden in der Schweiz nach Texas ausgewandert und er selber träumte davon, wieder dorthin zu fahren. Er liebe Deutschland und die Schweiz.

Vor lauter Plappern verpasste ich fast den Sonnenuntergang. Als die Dämmerung einsetzte, warteten wir auf den Vollmond. Der Berg rechts vor uns wurde bereits angeleuchtet, doch der Erdtrabant liess sich Zeit. Nach einer Weile waren wir so müde, dass wir schlafen gingen, ohne den Vollmond gesehen zu haben.

Big Bend National Park - The Window

Big Bend National Park - Prickly Pears

Big Bend National Park - The Window

Big Bend National Park - The Window

Big Bend National Park - The Window


Saguaro

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Hallo Gaby,

die kleinen Schlangen sehen so aus, als ob sie neugierig auf euch gewartet hätten.

Auf der anderen Seite vom River im Santa Elena Canyon ist doch Mexiko? Das Wasser ist bestimmt nicht tief und mich wundert, dass dort keine (nicht so viele) illegale Grenzübertritte stattfinden.

Ansonsten eine tolle Gegend, die du mit super Bildern :applaus: festgehalten hast.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Culifrog

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Hallo Gaby,

die kleinen Schlangen sehen so aus, als ob sie neugierig auf euch gewartet hätten.

Auf der anderen Seite vom River im Santa Elena Canyon ist doch Mexiko? Das Wasser ist bestimmt nicht tief und mich wundert, dass dort keine (nicht so viele) illegale Grenzübertritte stattfinden.

Ansonsten eine tolle Gegend, die du mit super Bildern :applaus: festgehalten hast.
Genau, der gesamte Nationalpark grenzt mit dem Rio Grande an Mexiko und der Fluss sollte so flach sein, dass er durchwatet werden kann. Aber der Teil Mexikos scheint so abgelegen zu sein und teilweise sind hohe Felsklippen zu erklimmen, sodass es effektiv nicht viele illegale Grenzübergänge gibt. Trotzdem wollte Trump eine Mauer bauen. Dann würde der Tourismus zum erliegen kommen, denn gerade der Rio Grande macht die Schönheit des Parks aus. Auch die Tiere brauchen den Fluss, denen ist es egal, ob USA oder Mexiko. Innerhalb des Parks fahren jedoch einige Border Patrols herum und auch bei der Ausfahrt wird man kontrolliert. Bei uns war dies die "schärfste" Kontrolle, die wir erlebt hatten. Dem einen oder anderen wird es wohl trotzdem gelingen, über die grüne Grenze zu gelangen, kann ich mir vorstellen.