@IlonaFreut mich, dass der Bericht Eure Neugier auf diese Ecke geweckt hat
@YvonneBeste Tageszeit?
Der ganze Tag
Je nachdem, wo man sich befindet hat man gutes Licht oder Gegenlicht. Generell würde ich die Mittagszeit meiden. Die Felsen, Hoddoos etc. sind sehr hell, so dass es schnell sehr grell wirkt.
Ich würde mich mit GPS dort einfach wohler fühlen. Es gibt quasi keine richtigen Straßen, so wie die CCR oder die HITRR etc. Die "Straßen" ändern sich bestimmt auch jedes Jahr um ein paar Meter hin oder her. Und da dort ein regelrechtes Geflecht von den Dingern ist, wäre ein GPS mit ein paar Waypoints hilfreich.
Was für ein GPS habt Ihr denn? Ich hab auch lange gebraucht, um mit den Dingern warm zu werden. Aber mein Garmin eTrex Vista HCx liebe ich heiß und innig
Ok, dann geht es mal weiter... Es folgt nun der Schlechtwettereinbruch im Südwesten
Montag, 18. Mai 2009
„ Black & White“
Erholung pur
: Heute klingelte der Wecker erst um 6 Uhr. Nach dem üblichen morgendlichen Ritual aus Badezimmerbesuch, Kaffee- & Zigarettenpause usw. fuhren Gerd und ich noch mal zum Cuban Cafe zum Frühstück und stärkten uns mit Eggs, Bacon, Hashbrowns und Toast. Wieder zurück im Motel packte jeder sein Zeug zusammen. Anschließend erfolgte noch der obligatorische Besuch der Tankstelle (wir tanken beide immer jeden Tag unser Auto auf) und dann hieß es Abschied nehmen
.
Um 8.35 Uhr machte ich mich auf den Weg zur nächsten Etappe. Über die SR 96 fuhr ich nach Norden. Es war schon erstmal ein bissl seltsames Gefühl, plötzlich wieder alleine im Auto zu sitzen und die ganze Planung, die Entscheidungen selber treffen zu müssen. Die Landschaft veränderte sich mal wieder. Die Badlands wurden durch Wiesen und sanfte Hügel mit kleinen Bäumchen abgelöst. Nach den vielen Hoodoos und Badlands der vergangenen Tage eine willkommene Abwechslung für das Auge. Die Straße knickt nach Osten ab und vor mir erhoben sich in der Ferne kleinere Bergketten. Das Fotografieren machte jedoch keinen Sinn, denn alles lag im Morgendunst. Dennoch hat mir die Strecke sehr gut gefallen. Der Coyote Creek hat sich im Bereich des gleichnamigen Ortes Coyote tief in die Landschaft eingetragen und im Rückspiegel sah ich seine steilen Wände in der Morgensonne tiefrot leuchten.
Um 10 Uhr erreichte ich den Highway 84 und 15 Minuten später bog ich zur Ghost Ranch ab. Ich wollte mich allerdings nicht spirituell beschallen lassen, sondern die herrlichen bunten Felsen gucken. Es gibt einen Trail zum Chimney Rock, aber als ich das Menschen-Gewusel
auf dem Parkplatz der Ghost Ranch sah, drehte ich daher gleich wieder um, was mir ein paar verwunderte Blicke der Leute einbrachte. Die Lage der Ghost Ranch ist schon einmalig, es ist ein herrlicher Anblick, mit welcher Farbenpracht die Klippen der Kitchen Mesa leuchten. Weiter vorne, am Anfang der Zufahrtsstraße zur Ghost Ranch, war eine kleine Haltebucht und ich versuchte, von dort ein paar Eindrücke festzuhalten.
Panorama-BildBeim Anklicken öffnet sich ein verkleinertes Bild in einem neuen Browserfenster, welches durch erneutes Anklicken vergrößert werden kann.
Das große Bild muss man dann scrollen, es ist wie ein kleiner Kamera-Schwenk durch die Landschaft.
Die farbige Mesa im Bereich der Ghost Ranch Dann ging es weiter nach Norden, zum Echo Amphitheater. An diesem fuhr ich aber erstmal vorbei, denn ich wollte wissen, welches Bild die Landschaft dann bietet. Aber der Anblick wurde unspektakulärer und so drehte ich nach ein paar Meilen wieder um.
Am Echo Amphitheater lief ich den kurzen Weg bis zu dem riesigen Alkoven.
Plötzlich brummte etwas ganz laut und hektisch. Hilfe, was wird das für ein Viech sein? Aber es war ein Kolibri, der dort sein Nest hatte und mich dann argwöhnisch beäugte, während ich ihn fotografierte.
Bei der Weiterfahrt nach Süden machte ich dann noch mal fix einen Schlenker zum Damm vom Abiquiu Lake ab, um den View Point zu besuchen.
Aber ich hatte nicht mehr so die Ruhe, denn dort, wo ich nun hinwollte, brauten sich die Wolken zusammen... Ich sollte mich vielleicht mal bissl beeilen...
Um 12.30 Uhr bog ich auf die CR 155 ab. Das Highlight des Tages sollte die Plaza Blanca sein, eine Art weißer Canyon mit einzelnen Monolithen und zackigen Felsformationen.
Vom Hwy 84 sind es nur wenige Meilen bis zu dieser Gegend. Die meiste Zeit fährt man auf der gegradeten CR 155, nur das letzte Stück war etwas holprig und steinig, hier war HC notwendig.
Leider sollte mir ein genussvoller Besuch der Plaza Blanca nicht vergönnt sein. Die Wolken waren nicht mehr unschuldig weiß oder hellgrau, sondern dunkelblau, dunkelgrau und bedrohlich. Und sie kamen verdammt schnell immer näher.
Ich warf fix eine Flasche Wasser in meine Tasche, Sonnencreme konnte ich mir sparen. Kaum war ich den Abhang runter, hörte ich ein Donnergrollen. Wo es donnert, da blitzt es auch... und prompt war ein Blitz zu sehen. Klasse Timing... Abseits vom Teer, einige Meilen Gravel Road, bei der ich nicht weiß, wie sie auf Regen reagiert, mutterseelenallein in einem Wash mit ein paar Felsmonolithen als Zielscheibe für Blitze
Kann man eigentlich kaum noch toppen...
Ich hopste schnell hierhin und dorthin, um wenigstens ein paar Bilder von den allerersten Felsgruppen zu machen.
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Das große Bild muss man dann scrollen, es ist wie ein kleiner Kamera-Schwenk durch die Landschaft.
Plaza Blanca Dann raste ich zurück zum Auto und kam zusammen mit den ersten Regentropfen an.
Kaum war ich wieder vorn am Hwy 84, hörte es wieder auf…
Sollte ich umdrehen und zurück zur Plaza Blanca fahren? Aber über den Bergen im Santa Fe National Forest hingen nach wie vor schwarze Wolken. Da würde sich das Spielchen von gerade wohl nur wiederholen. Also musste ein ausführlicher Besuch der Gegend auf einen späteren Besuch verschoben werden.
Gegen 14 Uhr traf ich in Espanola ein, eine Stadt, die ich mir sofort unsympathisch war. Alles wirkt irgendwie etwas runtergekommen, ein großer Verkehrsknotenpunkt, total unübersichtlich und ein entsprechend hohes Verkehrsaufkommen, dazu noch eine Baustelle. Und ich hab mich natürlich erstmal ordentlich verfahren...
Irgendwann erwischte ich aber die richtigen Straßen und kam am Days Inn an, wo ich ein Zimmer reserviert habe.
Hmmm, was machen mit dem restlichen Tag? Es hat zwar nicht mehr geregnet, aber am Himmel waren dicke Wolken. Ich entschied mich, Richtung Los Alamos zu fahren, und dort in der Nähe den White Rocks Overlook zu besuchen. Auch nun verfuhr ich mich wieder an einer bestimmten Kreuzung, wo alles etwas verzweigt ist, und machte auf einem Walmart Parkplatz ein Dreherle. Aus dieser Richtung war es irgendwie einfacher und ich landete dann auf der richtigen Straße.
Die White Rocks bezeichne ich mal als „naja…“
. Aber andere Möglichkeiten hatte ich eh nicht, denn egal, in welche Richtung ich schaute, überall waren Wolken.
Ich hoffte, dass sich diese über Nacht entweder durch einen Regenschauer entladen oder sich einfach auflösen.
Gegen 16.30 Uhr machte ich mich auf den Rückweg, jedoch mit einem kleinen Abstecher nach Los Alamos. Nun war mir klar, warum die Übernachtungspreise dort so gepfeffert sind! Die Zufahrt ist schon bissl spektakulär, wie sich die Straße so an der Mesa hinauf windet. Bei Sonnenschein muss es ein Traum sein, denn der Fels ist orange-weiß.
Die Höhe gefiel mir allerdings natürlich nicht, oh oh, das konnte ja morgen lustig werden... Die Berge und ich mit meiner Höhenangst... Tolle Kombination
Auf der Rückfahrt nach Espanola sah ich in der Richtung, aus der ich heute Mittag gekommen war, Blitze hinunter gehen. Neee, das ist nicht meine Ecke hier. Vom Ortiz Mountain konnte man nur noch die untere Hälfte sehen, der obere Teil war von blauschwarzen Wolken umhüllt.
Da vom Tag noch immer genug Zeit übrig war, wollte ich mal durch den Walmart schlendern... jetzt fand ich das verflixte Teil jedoch nicht mehr...
und ich drehte noch ne sinnlose Runde durch die Stadt...
Zum Abendessen ging ich zu „JoAnn“, wieder ein mexikanisches Restaurant. Wobei der Begriff Restaurant etwas übertrieben ist! Die Atmosphäre war wie in einem Kettenlokal und die Qualität des Essens verdiente eher die Bezeichnung „Massenfütterung“
Ich will zurück nach Cuba!
Um 18.30 Uhr war ich wieder im Motel. Nach dem Duschen und Bilder überspielen, machte ich es mir mit dem Notebook draußen bequem, trank ein Bier, rauchte ein paar Zigaretten und tippte meine Notizen.
Tagesetappe: 195 Meilen / 325 KilometerKarte Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt Links: Info-Seite: Plaza BlancaFotogalerie Echo Amphitheater & Palza BlancaGhost Ranch AbiquiuEcho AmphitheaterRestaurant JoAnnDays Inn, Espanola, NM