Der nächster Tag beginnt mal mit 0 Grad, wird aber schnell gemütlicher. Heute wird ein langer Tag... ca 5-600 km bis nach Kingman. Aber zuerst fuhren wir über den Tonto National Forest weiter nach Sedona. Die Strecke war kurvig und landschaftlich wieder sehr reizvoll. Die angenehmen Sonnenstrahlen taten ihr übriges um das Herz zu erwärmen.
In Sedona sind wir mal begeistert von der Landschaft. Red Rock Valley... die Kulissen aus denen man Western macht.
Die weitere Strecke Sedona Flagstaff wäre genau nach unserem Berg-Geschmack, geht auch wieder auf 2200 oder so rauf. Jedoch stört dem Biker der doch hohe Verkehrsanteil. Angesichts der vielen Schlaglöcher vielleicht eh gut, daß wir hier ausgebremst wurden.
Gewisse Verschleißerscheinungen machen sich schon langsam bei Mensch und Maschine bemerkbar. Dass die Fahrer immer hundemüde am Abend sind (gestern haben wir stolz bis fast 11 durchgehalten) ist ja nichts neues.. aber der Hinterreifen von Daniel (seit dem Alamogordo-Missgeschick Codename "Lt. 5th Gear Dan") ist schon sehr verschliessen. Die ersten Stahlkabel der Felge schauen schon durch und somit fährt immer jemand hinter Daniel her und kontrolliert den Reifen auf mögliche Schwachstellen. Bis Vegas muss er noch durchhalten, den dort ist die nächste Eaglerider-Station.
Nevertheless wird auf die Route 66 gewechselt.. get all of your kicks on the route sixty six. Nach 2 Meilen bleiben wir wie zB 2006 im Roadkill hängen. You kill it, we grill it.
Bei High Speed Accident Sandwich, Elk Melt und noch irgendwas wird sich gestärkt, nicht mehr weit bis zum heutigen Ziel Kingman. Die Sonne verschwindet schon hinter den ersten Bergen und man merkt, daß nicht mehr lange die Sonne scheinen wird.
Vor Kingman erreichen wir mit viel Luft im Tank und noch ein wenig Spucke eine Tankstelle. Unser Rekordhalter war Herbert, der noch ungefähr 0,2 Gallonen im Tank hatte. Bis jetzt haben wir unsere 6-7 Stunden Etappe hinter uns gebracht.
Kurz vor der Tankstelle war dann jedoch von Andi unbemerkt folgendes Headsetgespräch durch den Ether gefunkt worden.
Ich: Ähm Leute?
Rest: Ja?
Ich: Wollt ihr wirklich in Kingman bleiben???
Rest: h???
Ich: Naja bis Vegas sind es noch ca 2h Fahrtzeit. Und Vegas vs Kingman??
Rest: VEGAS BABY!!!!
Auf der Tankstelle wird somit kurz ge-wifit und ein Hotel gecheckt. Dann der Supergau: Hotwire streikt... kurzer Notanruf bei deren Hotline über Skype und ich übe mich 20 Minuten im Buchstabieren von Österreichischen Wörtern und Namen mit der Netten Dame am Telefon. G dschi und T ti verwechselt sich ja so leicht.
Um 20:30 wir brechen auf nach Vegas..... Tankstop 1h... Die Sonne ist schon lange weg. Zum Glück haben wir ja alle funktionierende Scheinwerfer bzw. Reifen.
Es ist dunkel, die Straße ist einsam und verlassen, kaum ein Stern am Firmament. Die Laune ist trotzdem prächtig. Ab und zu kreuzt ein Hase den Weg, aber zum Glück gab es keinen Unfall. Daniels Reifen hielt auch Stand, obwohl hin und wieder ein kleiner Funke hochblitzt.
Vorm Hoover Damm dann Polizeikontrolle. Harleyfahrer werden sofort durchgewunken
. Hat a bisschen gedauert bis hinter uns wieder ein Auto nachkam.
Hoover Damm at night... ca 20 Meilen noch nach Vegas.
Über einen Hügel drüber tun sich plötzlich 30 Milliarden Lichtlein auf. We finally arrived in Vegas... Arrived... nun ja...
es sollte noch über eine Stunde dauern bis wir die letzten 5 Meilen zurückgelegt haben.
Die Mutter aller Staus war der Grund dafür. 3 bis 5 spurig in 2 Richtungen. Die Maschinen rennen heiß und heißer. Da wir ja bei Gefrierpunkt gestartet sind und es in Vegas so um 10 Uhr am Abend noch 22 Grad hat, nicht gerade das angenehmste der Welt. Jaja... warm anziehen. Die Nacht in der Wüste wurde uns in "Man VS Nature" auch anders beschrieben. Wir schwitzen uns beinahe zu Tode und ich versuche mich mit der Harley so gut es geht bei den Autos vorbeizuschummeln.
Der Stau war auch der Grund dafür das Herberts Maschine überhitzte und beim Abstellen am Hotelparkplatz weiss zu rauchen begann. Ein Grund mehr morgen zu Eagleriders zu fahren und 1-2 Maschinen zu tauschen.
Endlich nach 800km und 12 Stunden Fahrt erreichen wir das Caesars Palace in Vegas.Der Hangover kann beginnen. Da wir aber von 8 in der früh bis 10 am Abend am Bike saßen (3 Tankpausen, 1 mal Essen, 1 mal so) wird wohl schon ein Bier für den Totalausfall reichen.
Jedenfalls wärs cool wen wir mal die Zimmer erreichen. Die Schlange zum Checkin schlängelt sich seit 1 Stunde dahin und es dauerte ca 2 Stunden bis wir unser Zimmer bekommen haben. Wenigstens gab es ein Upgrade auf eine große Suite. Für 72 Dollar somit eine 400$ Suite bekommen. Auch nicht so schlecht.
Danach gingen wir noch schnell runter und besorgten uns das versprochene Bierchen. Bei 6 Dollar die Flasche ein etwas teures Vergnügen, aber verdient hatten wir es uns.