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Autor Thema: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai  (Gelesen 28776 mal)

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Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #30 am: 28.07.2010, 00:20 Uhr »
Kleiner Nachtrag:
Inzwischen weiß ich, das das keine Geier sind, sondern Condore. Bis zu dem Hinweis in einen anderen Forum habe ich nicht die Nummer auf den Gefieder gesehen, auch auf dem 40 Zoll Flat nicht bewusst wahrgenommen, nicht mal das da überhaupt Nümmerken drauf sind.
Anhand der Nummer kann man feststellen, welches Tier das ist, logisch, aber so prfan meine ich es nun nicht, sondern so:
Zitat
Nr. 87 ist ein Männchen, geschlüpft am 22.4.98 im Peregrine Fund’s World Center for Birds of Prey in Boise, Idaho. Ausgewildert am 18.11.98, interessanterweise in Hurricane (normalerweise werden die in den Vermillion Cliffs ausgesetzt.)

Der Arme ist Witwer, seine Gattin starb im Mai 07, vermutlich Zink-Vergiftung. Aber mit der Nummer 33 hat er eine neue Gattin gefunden und mit Ihr zusammen einen zweijährigen Sohn (Nummer H6).

Außerdem hat er noch einen 10jährigen Bruder (Nr. 3).

Die Zinkvergiftung kommt von den Coins, die die Besucher in das Große Loch werfen.

Und die Lebensgeschichte findet man hier Unter Geieren, äh Condore

Und noch ein achso, die Bilder hier im Bericht sind keine Fotos, sondern verkleinerte Bildexporte aus dem Videofilm.
Gruß
Ulrich

Anne05

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #31 am: 28.07.2010, 15:08 Uhr »
Kurzweiliger RB, schön zu lesen!
Die Roadmovies sind klasse - da ist man gleich mittendrin, statt nur dabei  :lol:

Vielen Dank übrigens für den ausführlichen Exkurs in Sachen "Wohnmobil".
Ich sags ja: Hier im Forum kann man immer noch was lernen.

Freue mich auf die Weiterfahrt!
Anne
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

Saguaro

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #32 am: 28.07.2010, 16:11 Uhr »
Etliche Kondore haben sich an der Navajo Bridge (Nähe Page) an den Klippen niedergelassen. Wir hatten 2009 das Glück und konnten die "Neuweltgeier" beim Fliegen beobachten. Allerdings war das Ablichten nicht so einfach  :grins:, denn sie hatten sich für uns nicht so in Szene gesetzt, wie für Ulrich  :zwinker:.





LG,

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Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #33 am: 28.07.2010, 16:17 Uhr »
Die wussten ja auch nicht das ich da war, denn so nah waren die nicht, im Gegenteil <<< Gux Du >>>>

Fliegend wäre sie mir lieber gewesen.
Gruß
Ulrich

BigDADDY

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #34 am: 28.07.2010, 16:27 Uhr »
Die wussten ja auch niht das ich da war, denn so nah waren die nicht, im Gegenteil

Aber nicht zu weit für eine ordentliche Ladung Schrot, oder :wink:
Reducing Truck Traffic since 2007!

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #35 am: 28.07.2010, 16:36 Uhr »
 :kloppen: Wird sind hier im NP. Aber in Reichweite waren sie noch.  :roll: :hippie:
Gruß
Ulrich

Stefanie_GZ

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #36 am: 28.07.2010, 16:53 Uhr »
Coole Videos unn ein toller Bericht.

Darf ich mal fragen was du für eine VideoKamera hast und wie du die Fahrten relativ ruckelfrei filmst. Mich interessieren da die Methoden von anderen sehr.
Danke.

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #37 am: 28.07.2010, 17:33 Uhr »
Ich nenne eine Sony Z7 mein Eigen.
Die Kamera sitzt auf einem Steady Stick. Das ist im Prinzip ein (teures) Monopod, aber mit seitlich bis zu 90° abgewinkelten Arm. Dieser Stick ruht auf dem Sitz zwischen meinen Beinen, unten gehalten von der linken Hand, die auf der linken Armlehne ruht. Die rechte Hand ist die Kunst, sie muß den seitlichen Arm festhalten ohne (fest)auf der Tür (als Armstütze) aufzuliegen, da sonst die Vibration des Fahrzeugs übertragen werden. Beim PKW einfacher, da er weniger vibriert, ein RV rappelt mehr.
Wenn vorhanden den Trageriemen hinter den Kopf, aber unter Spannung.
Nun ist die Kamera relativ losgelöst vom Fahrzeug, der Sitz übernimmt die Dämpfung, sie macht auch nicht mehr jede Bewegung des Fahrzeugs mit. Das wäre anders bei Saugnapfhalterung am Fenster.
Nun passend zoomen, das kein Fensterrahmen mehr im Bild ist, Scheibe putzen und beten das kein Insekt wieder dagegen fliegt und man die Sonne im Rücken hat.
Der Rest übernimmt der Steady Shot der Kamera.
Der ist bei der neuen Pana 707 nicht von schlechten Eltern, besser vermutlich als bei der Z7. Letztlich schwierig zu beurteilen, wenn man den Clip von anderen nicht im Original und in groß sieht.
Und wirklich wichtig, nicht mit der rechten Hand fest zupacken, nur führen, die linke Hand muß es halten.
Mit dem Trageriemen um den Kopf geht es gut, an der Z7 habe ich keinen mehr.
Konntest Du mir folgen?
Gruß
Ulrich

Crimson Tide

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #38 am: 28.07.2010, 20:05 Uhr »
Coole Videos unn ein toller Bericht.

Das kann ich nur bestätigen!  Hier ist man mittendrin!  :groove: :usa: :clap: :clap:

L.G. Monika

Stefanie_GZ

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #39 am: 28.07.2010, 20:07 Uhr »
Danke dir ja ich konnte dir folgen. Ich willl deinen Reisebericht jetzt nicht mit Fachgerede über Videofilmen belasten.

Aber interessant was andere so machen, eventuell kann man sich auf anderem Wege noch mal austauschen.

Danke ich lese weiter gespannt mit.

Weizen

  • Laird of Glencairn
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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #40 am: 28.07.2010, 21:08 Uhr »
Frag ruhig weiter, mich stört es nicht, im Gegenteil.
Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #41 am: 30.07.2010, 14:40 Uhr »
06. Mai 2010 Grandview Trail und Lone Tree Trailhead, ein Rabenschwarzer Tag.
 
Google Karte
 
 
Gefahrene Meilen: 188 Meilen
 
Auch am heutigen Morgen zeigt sich das Wetter von seiner freundlichen Seite. Die Wetteränderung, die die gestrigen Schleierwolken ankündigten ist nicht eingetreten, oder noch nicht? Ein Verlassen des CGs ist nicht ohne Ehrenrunde über den Loop möglich. Dabei sehen wir auch erstmals die anderen Besucher von denen wir auf unserem Platz nichts mitbekommen haben, die hohen Bäume um unsere "private" Lichtung schirmten uns von allem ab und vermittelten eine Spur von Einsamkeit. Na ja, heute Abend wird es richtig einsam werden.
Vor dem endgültigen Verlassen des Platzes müssen wir Dumpen. Wie immer, wenn man zwei Möglichkeiten hat, wählt man die falsche. Wir sind Fahrzeug Nr2 in Reihe 1 hinter einem 5th Wheeler an der Dumpsatation. Letzterer hat sich etwas verfahren und bekommt sein Geschoß nicht dort weg. Zeitweise sieht es so aus als ob die ganze Chose noch umzukippen droht. Wir wechseln nach Reihe 2 und überhohlen so das Gefährt vor uns. Nütz nichts. Neben uns machen Franzosen oder Frankokanadier, beides ist ja möglich, beim Dumpen eine Wasserschlacht. Kinder eben. Da ich keine Lust auf eine Dusche bei diesen kalten frühmorgendlichen Temperaturen habe, warte ich bis deren „Spiel ohne Grenzen“ beendet ist.
 
Gegen 8:30 erreichen wir den Grandview Point. Im Gegensatz zum Sommer 2009 sind wir allein hier und ich kann mich gar nicht entscheiden welchen der zahlreichen Parkplätze ich denn nun nehmen soll. Das bin ich hier gar nicht gewöhnt. Na ganz alleine sind wir hier nicht, Raben sind auch da.
 

 
Grandview war der Ort wo einst die erste Lodge am Grand Canyon stand, bis die Eisenbahn im heutigen Village den Canyon erreichte und die Gäste sich die Anreise mit der Kutsche bis hierher ersparen konnten. Mich zieht es aber zum Grandview Trail, runter zu der ehemaligen Kupfermine wo es einst bis 70% reines Kupfererz gab. Bei diesem Wunsch blieb es auch, denn der Trail war nichts für mich. Anfangs breit und steil, wurde es rasch schmal, zu schmal an einer Stelle, vielleicht gar die einzige überhaupt. Links steil nach unten, das geht ja noch, aber rechts ebenso steil nach oben und nur geschätzte 20cm breit. Mit Höhenangst keine Chance. Einmal gescheut, dann ist kein Weiterkommen. Ihr fragt Euch warum ich diese Aufnahmen dann machen kann? Ich schau durch den Sucher der Kamera, dann ist das Fernsehen. :D
 

 

 

 

 

 

 
Bleibt mir nichts anders übrig als auf einem Felsen die Aussicht zu bewundern, wenigstens haben wir noch die Stelle erreicht, wo man diese abenteuerlich Trailbefestigung aus Holz sehen kann.
 

 

 

 

 
Damit nicht genug. Beim Filmen bemerke ich, das die Kamera keinen Autofokus mehr hat. Durch nichts lässt sich das ändern, auch ein Reset ändert daran nichts. Werde ich Blindfisch wohl oder übel manuell fokussieren müssen. Dabei ist die Lösung so einfach, aber auf den Gedanken komme ich noch nicht.
 

 

 
Die ersparte Zeit wird in einen erneuten Besuch der Cameron Trading Post investiert und während Frau den Laden ausräumt, mach ich endlich mal ein paar Bilder von der Location, insbesondere der alten Brücke über den Little Colorado.
 

 

 

 
Müssten wir nicht unsere CBS Permits abholen, bevor die Paria Contact Station schließt, und die ich tatsächlich online kurz vor Reiseantritt bekommen habe, wären wir über den Blue Canyon gefahren, so aber folgen wir der US-89 nach Page. Bei der Fahrt über den Glen Canyon Damm denke ich, huch ist der Lake Powell leer dies Jahr.
 

 

 

 
Wir erreichen die Paria Contact Station noch rechtzeitig um kurz nach 3 Uhr Utah Zeit und nehmen unsere Permits in Empfang. Gleichzeitig melden wir Johannes ab, der eigentlich morgen auch da sein wollte. Er konnte ja  wegen dem Eiervulkan nicht fliegen. Wir erfahren das die House Rock Valley Road (HRVR) frisch gegradet ist und auch die Cottonwood Canyon Road (CCR) von der US-89 im Süden bis zum Grosvenor Arch. Auf die Frage nach dem Zustand der BLM Road 430 und weiter zu den Wahweap Hoodos bekommen wir gesagt das es nun illegal wäre dort her zu fahren. Nun ja, auch dort erzählt jeder was anderes.  :rolleyes:  Die CCR mit dem RV zu fahren wird uns abgeraten. Nun wir werden beides ignorieren. Nicht illegal ist es allerdings auf den Trailheads zu übernachten, was wir mit Freunden zur Kenntnis nehmen. Auch der Wetterbericht für den nächsten Tag ist positiv, sonnig aber windig und für die Jahreszeit zu kalt. Nur maximal 70°F. Na zum Wandern in diesem Sandkasten doch ideal.  :D
 
Da wir also dürfen, das Nächtigen,  fahren wir gleich heute die HRVR bis zum Lone Tree Trailhead. Zwischen Milepost 25-26 weist inzwischen ein großes Schild auf die Straße hin. Das Teilstück bis Stateline ist stellenweise Washboard, für SUV egal, für WoMo aber schon ätzend. Nun mit 15mph kann man auch besser die Umgebung bestaunen und da kein anderes Fahrzeug uns folgt, halten wir auch den Verkehr nicht auf. 
 

 

 

 

 

 
Die beiden Washes in der Nähe des Buckskin Trailheads sind auch für ein WoMo zu diesem Zeitpunkt kein Problem. Der Wind hat kräftig aufgewischt, stellenweise ist es so, als wenn jemand Schaufelweise den Sand auf die Frontscheibe wirft. Schon heftig, macht aber einen Riesenspaß.
 

 

 

 

 

 

 
Als ich das das Stateline Schild aufnehmen will, werde ich gesandstrahlt und die Kamera schreit nach einem Reinigungsband. Das erste Mal das eine Sonykamera von mir ein Reingungsband verlangt! 2 Sekunden reichen und sie verrichtet weiter ihren Dienst, das Suchergummi ist nun allerdings wie Sandpapier. Der feine Sand klebt gut auf dem Gummi.
 

 

 

 
Ab Stateline wird die HRVR zur Gravelautobahn und wir kommen flott voran. Die Landschaft weitet sich zu einer Grasebene mit lauter vierbeinigen Steaks rundrum. Doch was ist das da vorn auf der Straße?!? Bremsen!! Ein Schlange sonnt sich mitten auf der Straße, hat die Nerven. Ich kann sie davon überzeugen, das dies kein guter Platz ist und sie macht sich vom sprichwörtlichen Acker.
 

 

 
Um 16 Uhr Arizona Time erreichen wir Lone Tree und parken mitten auf der Kuhweide. Etwas anspruchsvoll den Langen so zu parken, das er gerade steht und man nicht gleich auf Kuhfladen tritt beim Aus- und Einsteigen. Wir sind angekommen in der Paria Wilderness, völlig allein auf Stein und Flur.
 

 

 
Von Lone Tree rufen schon die Paw Hole Tepees herüber, das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Runter mit den rot eingestaubten Rädern, Wasser in die Satteltaschen und losgeritten. 500 Meter weiter begann der Sand und weitere 500 Meter steckten wir voll in diesem riesigen Sandkasten. Wir parken unsere Stahlrösser unter einem „Baum“ und gehen zu Fuß die restlichen 3 km den Hügel hoch. Gott Lob hatte sich der Wind derweil gelegt, er schlief immer mehr ein. Dennoch wat für eine Schinderei trotz einer erkennbaren Autospur im Sand. Als wir Paw Hole erreichten müßen wir auch gleich wieder umkehren, wollen wir im Hellen wieder am WoMo sein. Dennoch eine nette 8km Wanderung die wir also gleich morgen nochmal machen durften. :D Nun innerhalb des eigentlichen Permit Gebietes der CBS geht es leichter.
[align=left]Doch es sollte ganz anders kommen.
 

 
Wir erreichten den Langen im Hellen und mangels Firepit gibt es Nudeln mit Shrimps aus der Pfanne. Mit Einbrechen der Nacht heult in der Ferne ein Koyote, Wilder Westen pur.
 

Gruß
Ulrich

Saguaro

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #42 am: 30.07.2010, 16:23 Uhr »
Hallo Ulrich,

Dirt Roads mit dem WoMo fahren  :kratz: - man hast du Nerven  :grins:.

Und zum Abschluss noch etwas Wild-West-Romantik mit Coyotengeheul  :groove:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #43 am: 02.08.2010, 15:05 Uhr »
07. Mai 2010 CBS – von Schnecken und Hamburgern
 
Gefahrene Meilen: ca. 55 Meilen
Gelaufen: reichlich
 
 
Da wir gestern Nacht von den Kojoten in den Schlaf gesungen wurden, begleitet vom vielstimmigen Chor der vierbeinigen Steaks, waren wir um 6 Uhr mehr als ausgeschlafen. Es war frisch draußen, es war eine gute Eingebung gewesen nach langen Jahren wieder einmal ein dünnes Sweatshirt mitzunehmen, aber wolkenlos und vor allem windstill ist es!! Um 7 Uhr fuhren 2 SUVs den Weg nach Paw Hole hinauf, ansonsten kam weder hier, noch auf der HRVR  ein Auto vorbei. So stapften wir um kurz nach Sieben auf den frischen Reifenspuren durch den Sand die 4 Kilometer den Berg hinauf. Wenn man den Weg kennt, kommt es einem gleich viel kürzer vor. Den ersten SUV fanden wir bereits ein ganzes Stück vor dem Paw Hole Trailhead, den zweiten am Trailhead selber vor. Er war gerade an der Steinstufe von einem freundlichen Ami, der auch Bleche dabei hatte, ausgebuddelt worden. Die Insassen waren ein Ehepaar aus Thüringen, welche den kurzen Weg zum Cottonwood Trailhead fahren wollten, und nun an der Stufe kapitulierten. Ich quatschte sie an ob sie nicht zwei einsame und fußlahme Landsleute mitnehmen wollten und oh wie schön, das wollten sie auch.
 
Wir rutschen den Trail wieder runter zur HRVR, fahren konnte man es ehr nicht nennen, kam mir vor wie in einer Bobbahn. Nach diversen Aufsetzer im Sand erreichten
wir die HRVR und bogen nach Süden ab zur BLM 1017. Am Windrad, bis hierher kommt man auch problemlos mit dem WoMo, bogen unser Kutscher aber nicht auf die BLM 1065 ab, sondern fuhren weiter geradeaus. Der freundliche Ami, der sie ausgraben hatte, hatte ihnen einen leichteren Weg beschrieben. Ich vermute diese White Pocket Variante 3. (Besondere das letzte Bild, ganz unten auf der Seite, schildert hervorragend wie der Weg nach Paw Hole aussieht und nicht nur der  :D  ) Irgendwann tauchte eine Ranch auf, von der man annahm es wäre die Poverty Flat Ranch. Die Weg dort war aber nicht so,
wie ich es in Erinnerung hatte, und die Ruine sah auch anders aus. Hmm, wollte man nun doch die übliche Route fahren? Weiter ging es nach Osten und dann wurde mir bewusst, man suchte schon die übliche Route. "Hey Jungs, wir sind hier nicht richtig und schon viel zu weit östlich", sagt mein inneres GPS. Sehr nett man hörte auf den aufmüpfigen Anhalter im Fond und kehrte um. Zurück am Windrad bogen wir dann richtig rechts ab auf die BLM 1066, sie hatten schlicht das Schild übersehen. Wer hat eigentlich die Formulierung erfunden, man könnte sich auf der nun kommenden Strecke von Steinplatte zu Steinplatte vor dem Sand retten? Und damit mich armen Ortsunkundigen dazu verleiten, man könnte da mit dem radel durchkommen? Die Anzahl der Steinplatten konnte ich an einer Hand abzählen und die hat nur 5 Finger. Und dann tauchte sie nach 6-7 Meilen Tiefsand auf, die Poverty Flat Ranch. Es gibt also doch zwei Ranches hier in der Ecke, so dicht zusammen.
 

 

 

 
 
Die Abzweigung vor der Ranch, wie sie auch  von Zehrer  beschrieben wird (Rote Linie) ist mittlerweile vom BLM gesperrt, man muss über die Ranch fahren und sich links halten. Nach weiteren 2,6 Meilen hat man dann die Mutter allen Sandes, den Trailhead zu den Cottonwood Teepees erreicht. Dann ging es zu Fuß durch den Sand, es gibt keinen Trail, schließlich ist es eine Wildernessarea. Jeder Besucher soll es genauso ursprünglich vorfinden, deshalb auch die Reglementierung der Besucherzahlen von 20 Personen und der Wind zum Verwehen der Spuren der Besucher, die vor einem dort waren.  :D Innerhalb der Teepees kann man sehr viel über Slickrock laufen. Vorher aber erst einen kleinen Sandhügel hoch und wieder runter und wieder hoch, um überhaupt erst dort hinzukommen.
 

 

 

 

 
Nun wiederum, was auch sonst, einen Sandhügel hoch, aber mit Anlauf geht das schon.
 

 
Dann weiter an der waveähnlichen Formation oben entlang über Slickrock weiter nach oben.
 

 

 
Leute mit extremer Höherangst könnten hier ein Problem bekommen, so wie die Frau unseres freundlichen Fahrers. Sie wollte versuchen, die Klippe westlich zu
umrunden, wir haben sie aber erst am SUV wieder getroffen. Der Wired Rock, auch Dali Rock genannt, ist schnell von oben auszumachen, über Schnecke stolpern wir
förmlich, den Squirl hatte ich noch auf keinem Bild gesehen und der Hamburg liegt rechter Hand auf der "Dali" Road.
 

 

 

 

 

 

 

 
Man kommt dabei auch an diesen Arch vorbei, der per Arch Definition keiner ist, da fehlen ein paar Zentimeter.
 

 

 
Und hier passierte es dann, Puschel ging verloren   :traen: Wir suchten ihn zwar hoch, aber er ward nicht mehr gesehen. Kameramoderne Gegend ist das hier dies Jahr.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Zur zweiten Teepee Gruppe ca. 2 Meilen weiter nördlich gehen wir nicht, vielleicht wären wir alleine dorthin gegangen, gut möglich. So ging es zurück zum Töff Töff.
 

 

 

 
 
Wir verließen das mitunter sehr fragile, spröde wir After Eight, Gebiet. So gegen 3 Uhr geht es zurück zur HRVR. Eigentlich wollten sie noch zur White Pocket, aber nach dem Erlebnis von heute morgen und dem bedrohlich leeren Tank wurde davon Abstand genommen. Ich konnte von hinten zusehen wie die Tanknadel immer weiter Richtung Rot eilte. Sollten wir es
bis zum RV schaffen würde ich hinter ihnen herfahren bis Page um sie im Falle des Falles aufzusammeln. Nach einem kurzen Dankeschön Stop an unserem WoMo fuhren wir dann hinter ihnen her.
 

 
Sie haben es noch bis zur nächsten Tanke geschafft, wir haben sie jedenfalls nicht mehr gesehen.  Uns jedoch führte der Weg zum Walmart in Page, wir brauchten nach fast einer Woche wieder totes Tier, Brot und Colawasser. Cola war sensationell preiswert 91 Cent/2 Liter, nur gab es kein Wasser mit Kohlensäure. Dafür Angus Burger. Also weiter zum Safeway. Nun hatten wir Cola und Wasser für die restliche Zeit in ausreichender Menge. Da das Handy ein WiFi Netz auf dem Walmart Parkplatz gefunden hatte, der Days Inn
von gegenüber, verbrachten wir die Nacht gleich ganz auf dem Parkplatz des Walmart, die sind ja so nett.
 

Gruß
Ulrich

Saguaro

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #44 am: 02.08.2010, 17:08 Uhr »
Ich quatschte sie an ob sie nicht zwei einsame und fußlahme Landsleute mitnehmen wollten und oh wie schön, das wollten sie auch.
 

Herrlich :groove: - Ulrich als Hitchhiker in den CBS unterwegs  :applaus:. Das hat vor Dir noch keiner geschafft  :grins:.

In der Ecke war ich noch nicht unterwegs und wenn ich mal dort bin, dann halte ich auf jeden Fall nach Trampern Ausschau :rotierend2:.

LG,

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