14. Mai 2010 Über den Entenweg zum Haarkamm Moki Dugway und Comb Wash
Gefahrene Meilen: 74 geradelt: 12km Google Karte Im Frühtau zu Berge ziehen wir heute Morgen nicht, ich muss noch auf die Sonne warten, die mir die Goosenecks anleuchtet. Während ich so warte, treffen wir ein Pärchen wieder, mit denen wir auch ein Pläuschen an den Wahweap Hoodos gehalten hatten. Die Welt ist klein. Sie waren gestern im The View im MV gewesen und berichteten von einem spektakulären Sonnenuntergang. Kann ich mir denken, muss ja der gleiche wie hier gewesen sein. Als sie sich weiter trollen, Richtung Moab, kämpft sich endlich die Sonne durch die Wolken im Osten und lässt die Gänsehälse in ihrem Licht erstrahlen.
ganz hinten grüßt Monument Valley herüber
Auch Richtung Norden tut sich was, wäre ja auch sehr schade wenn nicht.
Wir brechen unsere "Zelte" endlich ab und fahren nun auch Richtung Moab. Nicht nur die Gänsehälse haben mich in ihrem Bann gezogen auch der Teil der Straße die nun folgt und das seitdem ich sie 1995 zum ersten Mal unter die Räder genommen habe - der Moki Dugway
Es fasziniert mich immer wieder, wie eine breite ausgebaute Straße auf eine unüberwindlich scheinende Felsklippe zuläuft. Wie soll es dort bloß rauf gehen?
Zuerst gibt es aber eine Lektion in amerikanischer Schilderkunde par Excellanze, oder wie das heißt
Übergroße und Übergewichtige Vehikel die nächsten 4 Meilen verboten
10% Steigung auf Schotter und enge, kurvenreiche Strecke mit nur 5mp/h
rechts ab geht es zum Tal der Götter. War das nicht Ägypten?
weiter vorne, Fuß vom Gas
Nicht dolle für LKW, WoMo's mit mehr als 10.000 Pfund Magerine und ziehende Vehikel
nach 800 Füßen die Karre auf 30 mph abbremsen
30 mph oder Knolle riskieren
Wiederholung auch hier, 10% Steigung auf enger, kurvenreicher Schotterstraße mit 5mph
weiter vorne, Fuß vom Gas, schon wieder?
nun nach 800 Füßen die Karre auf 15mph abbremsen, langsam wird’s enger
nach 800 Füßen hört der Teer auf
3 Meilen lange Kurven, äh quatsch über 3 Meilen viele Kurven
nee, Schilder für Kurve gibt es keine, da könnte man noch was machen
Jedenfalls ist das die Kurve, die langen RV Fahrern, also die, die einen RV fahren, der recht lang ist, Schweißausbrüche bereiten könnte, denn die ist wirklich eng, aber tief, man könnte rangieren oder umkehren. Beides machen wir nicht, Birgitt zieht locker durch, als hätte sie was anderes gemacht.
Wat denn nun, parken auf der falschen Seite? Wie nett, wir lassen schnellere vor. Hey Junge, du sollst nur 5 mhh fahren, nicht 50!
Staubfressend folgen wir die Straße den Berg hoch.
Wer gute Augen hat, kann das Auto vor uns sehen, wer keine guten hat, der sieht es hier.
Das hat Vorteile, so ein Auto vor einen, der Straßenverlauf wird enttarnt und falls was dickes von oben kommt, kann man rechtzeitig ausweichen, obwohl, viele Stelle gibt es nicht dafür.
Das ist das schmale Stück, Birgitt legt ein Bricket auf, nicht das jetzt grad jemand von vorne kommt.
Geschafft oben! Links zweigt die Mulie Point Rd. ab. LINKS! LINKS! Wo? Hier links? War wohl ein Bricket zu viel. Birgitt rauscht vorbei. OK, dann eben an der nächst besten Stelle wenden.
Nur - es kommt keine.
Also bedanke ich mich an dieser Stelle bei carovette für die Bilder vom Mulie Point. Was gibt es da zu sehen? Gegend mit Gänsehälsen. Aber andere. Die gehören schon zur Glenn Canyon Recreation Area, nicht mehr zum Gänsehals Park.
Und wer nun auch der Faszination Moki Dugway erlegen ist, hier die Road in voller Länge:
Und wer ihr nicht erlegen ist, der liest einfach weiter. Aber Pech gehabt, im heutigen Tagesvideo ist der Moki Dugway dennoch mit dabei.
Nun es hat auch sein gutes, das wir vorbei rauschten, das spart Zeit für unser heutiges Tagesziel, den Comb Wash und Arch Canyon. Aber erstmal ankommen. Am Ende der 261 biegen wir rechts auf die 95 ab, wer links abbiegt landet im National Bridges NM und wer dessen Abfahrt verpasst, der landet am Ende des Lake Powell. Wir also rechts, den Berg hoch schnaufend, am House of Fire vorbei und mit Schawung den Berg wieder runter. Hoch geht es hier, ohne Kurven zwar, zumindest keine, die der Rede wert sind, fast 2500 Meter. Wo es hoch geht, geht es auch runter, schön runter, schnell runter. In 800 Meter links abbiegen. LINKS! LINKS! Geschafft. Und stimmt auch, da steht auch ein Schild. Eine schöne rote Dirtroad schlängelt sich durch ein grün bestandenes Tal. Leider ist inzwischen die Sonne weg. Nach etwas mehr als 2 Meilen ist der Anfang des Jeep Trails erreicht. Und so was wie ein Camping Platz. Wir drehen schon mal in Fahrtrichtung Ausfahrt und machen uns Radelfertig. Der Wahnsinn kann beginnen.
Dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Ein netter älterer Herr aus Denver, Colorado sprach uns an, ob wir aus Washington State geflüchtet sind. Ne, crazy germans. Daraus wurde ein Gespräch, was einfach nicht enden wollte. So erzählte er uns, dass er im Februar schon mal hier gewesen ist. In diesem Jahr, er ist hier öfters. Also im Februar war er schon mal hier um seinen Freund den letzten Willen zu erfüllen, nämlich dessen Asche am Ende des Canyons zu verstreuen. :EEK: :heulend
Interessant hin und her, wir müssen endlich los. Nach Utah Time ist es schon fast Mittag und wir haben noch 18 Meilen vor uns, 9 Meilen einfache Strecke, plus 2 Meilen Wandern. Eigentlich schon viel zu spät. Egal, wir sind nun hier also gehen wir es dann.
Nach 500 Meter stehen wir hier.
Nein, der richtige Weg führt nach links durch das Wasser. Geradeaus geht es zum CG. Das wissen wir aber nicht. Also geradeaus. Nur wie? Das Wasser ist tief. Hinfallen ist nicht, dann ist die Kamera hin. Also Augen zu und durch - gewatet. Dass wir gleich zu Anfang nasse Füße bekommen, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ist aber egal wie es sich kurz darauf zeigen wird. Der nette Herr weist uns den richtigen Weg. Also wieder durch das Wasser, diesmal an anderer Stelle und fahrend. Kurz darauf stehen wir dann hier.
Birgitt geht vor. Nass, aber nicht matschig, der Sand ist fest. Ich radele hinterher. Ne, ne, nix trockene Füße, so flach isses nun auch nicht, die Pedalen tauchen schon immer unter.
Für die Stufe bei der Ausfahrt braucht es schon einen ordentlichen 4-rädigen Untersatz, wollte man hier mit dem SUV durch. Auch kommt noch eine Stelle, da sind die Spurrillen so tief, dass man sehen kann, dass hier jeder mit dem Bodenblech aufsitzt.
Rechts geht es zu Petroglyphen, die interessieren uns aber heute nicht.
Und wieder durch den Creek. So leicht wie es ausschaut ist es nicht. Der Sand schlaucht, obendrein geht es leicht bergauf und das auf Sand. Wir beginnen zu schieben. Ja, ja ich weiß, wer sein ...
Und wieder eine schöne Stelle, tief und steinig, wir umschieben sie linker Hand.
Und die nächste Stelle, mit Schwung durch und andere Seite wieder hoch.
So geht es in einer Tour weiter. Die Zeit rinnt nur so dahin. Als wir nach einem besonders ätzenden, steilen, sandigen Stück hier ankommen
hilft es nicht. Die Zeit wird nicht reichen, wir können umkehren. Wir haben im Schnitt für 2-3 Kilometer eine Stunde gebraucht, haben jetzt 6 Kilometer abgespult und es ist 15 Uhr. Also umkehren. Tja, dumm gelaufen, zurück sollte es nämlich schneller gehen. Einmal geht’s bergab, was das Fahren erleichtert, man muss nur schnell genug sein, dann geht’s auch auf dem Sand, zum andren wissen wir nun, wo wir durch den Wash fahren müssen. Da die Sonne sich jetzt mal wieder durch die Wolken kämpft, genießen wir einfach den Anblick, der der Canyon sich uns hier bietet.
So schön, wie wir es hier finden, es hilft nichts, retour.
Kurz vorm Ende, passiert es dann, Birgitt stürzt, aber nein, nichts passiert, geschickt abgefangen und nicht mal nass geworden. zurück am RV müssen wir uns erstmal trockenlegen.
Was nun sprach Zeus? Bleiben oder weiterfahren? Es ist 17Uhr. Vertrauend auf den Wetterbericht für morgen und misstrauend dank der aktuell dunklen Wolken, bei denen man nicht unbedingt an einem Wash bleiben muss, fahren wir zurück nach Natural Bridges. Natürlich ist der CG full, zudem nur für RV's bis 25 Fuß. An einem Stück Geisterstraße 95 hauen wir uns seitwärts in die Büsche, ein Ort mit geiler Aussicht und Sonnenuntergang. Wie es sich morgen zeigen wird, eine gute Endscheidung.
Da fehlt doch noch was? Genau, wo sollte es denn nun hingehen?
Hier hin, zum Arch Canyon. Müssen wir halt wieder kommen.
Werden wir auch, ganz bestimmt.