08. Mai 2010 CCR und Yellow RockGefahrene Meilen: 62 Gelaufen: reichlichGoogle weigert sich die CCR zu fahren, also gibt es keine Karte. Früh im Bett = Früh auf den Beinen. Nun so früh nun auch wieder nicht, nur für Arizona, da ist es 6 Uhr, in Utah aber schon 7 Uhr. Früh am morgen denke ich da aber nicht dran. So trödeln wir herum und beschließen unseren freundlichen Thüringern noch eine Kontaktadresse unterm Scheibenwischern zu hinterlassen. Nun entweder konnte sie mein Gekrakel nicht entziffern oder haben die Visitenkarte für Werbung gehalten, jedenfalls kam kein Kontakt zustande, dabei habe ich doch so lustige Bilder von ihm. Schade. Frauchen war just wieder im Auto, da hielt ein freundlicher Ordnungshüter und meinte ich könnte hier nicht parken. Nun hatte ich auch nicht vor, wie gut dass ich den Motor nicht ausgemacht hatte. Und fiel es mir ein, Utah! Andere Zeitzone. Wir hatten 7 Uhr, nein 8 Uhr Utahtime. Nun aber zügig. Ich gab unseren 550 Pferdchen die Peitsche und tatsächlich um 8:45 Uhr Utahtime stand ich auf dem vollen Parkplatz der Paria Contact Station für die Wavelottery. Netterweise hatte man uns den Parkplatz vor der Tür freigelassen. Lange Rede kurzer Sinn, 37 Personen nahmen teil, darunter 2 4er Gruppen. Die bekamen auch ihr Losglück und so war nach der dritten Bingokugel die Lottery zu Ende. Dann halt morgen wieder.
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Wir hielten uns nicht weiter auf und waren schon kurz nach 9 Uhr auf der Cottonwood Canyon Road (CCR). Ich fragte 3 Cowboys, die mit einem Pickup samt Pferdeauflieger vorbeikamen nach dem Zustand der Straße und sie meinten, sollte gehen. So fuhren wir weiter. Nach einer Meile kam die erste Sandwehe, die aber kein Problem darstellte. Kniffliger war das erste Cattlegate, tiefes Loch davor und sehr schmal. Ein oder zwei Handbreit zwischen Außenspiegeln und Pfosten. Die Straße ließ sich trotz stellenweise leichten Washboard gut fahren. Dennoch hielt ich immer Ausschau nach Wendemöglichkeiten und merkte mir die Entfernung. War unnötig. Um uns herum war alles grün und am Blühen, so dass wir mit unserem Tarnanstrich schon wieder auffielen.
Wir passierten die Paria Riverbanks wo die Strecke über eine Sand/Lehmterrasse mit an einer steil aufragenden ebensolchen Wand vorbeiführt, die aussieht als würde sie jeden Moment über einem zusammenbrechen. Finde ich immer sehr spannend, wenn ich daher komme. Dann kam ein Stück durch lauter rote Puschelsträucher, wunderschön, leider gibt es davon kein Bild. Als es ein Plätzchen oberhalb des Paria zum Halten gab, konnte Frauchen ihren Explorerdrang zur Geschmacksprobe des weißen Ufersediments nachkommen.
Dann kam eine Abzweigung zu einem Trailhead Parkplatz. Hmm, konnte eigentlich nicht sein, wir waren noch keine 14 Meilen von der US-89 entfernt. Es stand dort zwar ein Auto, aber es gab keine Kreuzung mit einer anderen Road und auch sonst kam mir nix bekannt vor. Also fuhr ich zurück auf die CCR und nach 2km kam dann auch der Abzweig zur BLM 430 und ausreichend Platz zum Parken, wir waren aber allein auf weiter Flur.
Wir packten unsere Piselotten und sahen dann auch schon den Beginn des Pfades auf der anderen Straßenseite. Sieht ein Blinder mit dem Krückstock, da braucht es kein GPS für. Man muss sich also keinen Weg durchs Gebüsch schlagen, das haben schon hunderte vor einem gemacht. Nach ein paar hundert Metern erreicht man den Cottonwood Creek der noch Wasser führt und wo kein Wasser mehr ist, ist es recht schlammig.
Wir suchen flache Steine und bauen uns unseren Weg um halbwegs sauber nach drüben zu kommen. Dann stehen wir vor dem Einschnitt wo es nach oben geht. Man stelle sich einen Sandhaufen im Baugebiet vom Kelleraushub vor, nur etwas höher und nicht Sand, sondern Geröll. Wie soll man da eigentlich wieder im ganzen Stück runterkommen?
Gegen 11:20 Uhr hatten wir dann wieder festen Boden unter den Füßen und im Schatten eines Bäumchens konnte ich meine Angstschweiß abwischen. Wie kocht man dabei eigentlich, wenn es normale Temperaturen hat??
Nun noch ein paar Höhenmeter und dann lag er vor uns, der Yellow Rock, der für uns eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer zu Boden gefallenen Riesenkugel Vanilleeis hat. Leider ist es kein Eis, sondern Stein.
Nach weiteren 30 Minuten stehen wir dann an seinem Fuße und ich verfluche wie ein Rohrspatz über den Sturm der hier weht. Der eine Zoom im Video braucht zahllose Versuche, das Stativ hatte ich ja nicht mit und so verwehte es die Kamera immer. Vom Berg selber sahen wir zwei Personen herunterkommen, ob die wohl zu dem geparkten SUV am Trailhead gehören? Zumindest verschwinden sie in diese Richtung.
Nach weiteren 30 Minuten haben wir dann den Gipfel erreicht, es ist kurz vor 13 Uhr, nicht schwer, kein Vergleich mit der Steilheit des Geröllaufstiegs, aber irgendwie kam der Gipfel nicht näher. Ist halt größer als es aussieht und oben noch windiger.
da gehts lang zu diesem Trailhead Parkplatz
Runter gehts bekanntlich schneller als rauf und 30 Minuten später stehen wir wieder am Abgrund. Auch das geht wieder erwarten ganz easy und so sind wir gegen 14:30 Uhr wieder am WoMo und machen uns auf dem Rückweg.
Von einem Haltepunkt oberhalb des Trailhead Parkplatzes sehe ich wie eine Windhose durch das Tal auf uns zukommt, das sieht man nun weder auf dem Bild, noch kaum im Video, nur auf der Originalaufnahme ist es gut zu erkennen.
Warum wir nicht bis zum Grosvenor Arch weitergefahren sind? Ich habe keine Ahnung. Wieder auf Teer angekommen, lassen wir die Toadstool Hoodoos rechts liegen. Warum nur, ich wollte sie doch bei blauen Himmel noch einmal sehen. 2009 war es bedeckt gewesen.
Egal, vorbei geht es an der Paria Contact Station über eine Gravelroad unter aller Kanone zum Whitehouse Trailhead. Nach dem Dip wird es dann besser. Wer nicht weiß, ob er mit seinem WoMo durch den Dip auf der HRVR kommt, hier kann er es testen, die Durchfahrt ist befestigt. Eigentlich darf man nur auf den Campsites mit Zelt übernachten, nicht auf dem Parkplatz, aber wenn ich das am Wirepass und Lone Tree Trailhead darf, warum dann hier nicht? Steht auf dem Schild am Trailhead, aber ich habs ja nicht gelesen, erst am nächsten Morgen. Nun andere machen es auch und um 17 Uhr nehme ich auch niemanden den Parkplatz weg. Wer will, kann von hier aus in die Buckskin Gulch wandern. Wir wollen zwar, aber nicht mehr heute. Wir wollen nur morgen eine kurze Anfahrt zur erneuten Lottery haben. Wir stellen uns vor den Käsefelsen, schauen uns ausgiebig den Platz. Während Frauchen dann liest, ziehe ich mit Kamera und Stativ noch einmal los, so schön finde ich es hier.