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Autor Thema: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai  (Gelesen 28878 mal)

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Anne05

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #150 am: 04.12.2010, 11:40 Uhr »
"Dann tritt ein Herr zu mir und fragt was ich treibe. Ich zeige ihm meinen Zettel und er sagt mir das ich die Gebäude nur von Außen filmen dürfte und nur unsere persönliche Grabstätte."

Uiuiui ... ist das jetzt Dein Schwanengesang oder wie soll ich das verstehen? :lol:
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #151 am: 04.12.2010, 16:10 Uhr »
 :lol: :lol:
Die nennen das halt so. Eine eigene habe ich mir dort nicht ausgesucht, die Überführungskosten möchte ich der Nachwelt nicht aufbrummen. :roll:
Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #152 am: 05.12.2010, 03:48 Uhr »
23. Mai 2010 Bye, Bye LA

Google Karte

gefahrene Meilen: 99


Es lässt sich nicht vermeiden, wenn wir nicht illegal hier bleiben wollen, müssen wir nun den Heimweg antreten. Der Nachteil eines jeden Urlaubs ist, er geht einmal zu Ende. Der erste wehmütige Abschied erfolgt bereits an der Mülltonne des CGs: mein Koffer der mir 2 Jahrzehnte treue Dienste geleistet hat, nun völlig verbeult und abgeschabt ist, erhält die letzte Ölung und geht den Weg alles Irdischen. Sein Ende nahte unweigerlich als der Griff zum Ziehen des Rollkoffers auf dem Flughafen abriss. In Page wurde dann beim Walmart zufällig Ersatz gefunden, als wir nach einen Schraubenzieher suchten (und fanden). Möge er in Frieden ruhen.

Wenigstens versucht sich das Wetter von seiner besten Seite zu zeigen, es ist blau aber getreu dem Motto dieser Reise reichlich frisch. Zwischen 8 und 10 Uhr sollen wir bei El Monte zur Rückgabe sein, zuvor müssen wir uns aber noch einen neuen fahrbaren Untersatz besorgen. Da die nächstgelegene AVIS Station zu El Monte nicht möglich ist, fiel die Wahl auf Anaheim. Lt. Google kann man dort mit dem WoMo parken während der Formalitäten. Natürlich fahr ich dran vorbei als „Sie haben das Ziel erreicht!“ ertönt und so machen wir auf dem Angestellten Parkplatz eines Hotels ein Dreherle. Nach meiner unmissverständlichen Handbewegung öffnet sich kommentarlos die Schranke und wir können ohne Stopp unser Dreherle machen und auch auf dem Hof eines Motels neben der AVIS Station kurz halten. Rasch und komplikationslos erhalte ich unseren „Airportshuttle“ und kehre damit zum WoMo zurück. Ich fahre im WoMo vor, Birgitt im Auto hinterher.


Bleibt noch die letzte Ölung für unser WoMo, sprich unsere Pferdchen wollen noch einmal richtig verwöhnt werden und auf einer saftigen Weide grasen. Ich nehme nicht die erstbeste Tanke bei El Monte, die ist teurer, sondern die preiswerteste in der Ecke. Hier gibt es das Heu nur gegen Cash oder Debit Karte, dafür ist es auch 15 Cent/Gallone billiger oder $14, bei einem leeren WoMo Tank lohnt sich so was. Als Zahlungsmittel dient die Maestro Karte, und zurück geht es nach El Monte. Das Rückgabeprozedere beschränkt sich auf einen flüchtigen Seitenblick, einen etwas genaueren Blick auf das Dach und das Kontrollieren des Tanks durch Reinhalten der Tankpistole. Auf die Frage nach Problemen äußere ich die Vermutung eines Gaslecks, auf dem KOA hatte es gestern Abend wieder Gasalarmgepiepe gegeben. Ansonsten sind wir ja davor seit Moab verschont geblieben. Dann landet unser Gepäck im Mietwagen samt vier weiteren Walmart Campingstühlen. Restliche Zewa Rollen, Toilettenpapier und Feuerholz vermachen einer deutschen Familie, die gerade ihr neues Domizil bezieht, dann rauschen wir vom Hof und gleich auf den Feeway Richtung Downtown LA.


Gewöhnungsbedürftig nach drei Wochen die tiefe Sitzposition im Auto, wohltuend das geräuschlose Dahingleiten auf dem Feeway. Auch wenn unser WoMo, wie auch letztes Jahr zu den leisen gehörte, es klapperte keine Mikrowelle, es quietschte keine Herdplatte und es knarrten keine Hängeschränke, rumpeln tuts trotzdem und die 550 Pferdchen sind nicht wirklich leise. Nach wenigen Meilen, kurz vor dem Freewayring um Downtown LA haben wir unser nächstes Ziel erreicht: El Citadel Fashion Outlet Mall. Sehr hübsch und mit Kurzzeitparkplätzen direkt an der Mall. Ich brauche dringend neue Schuhe. An Auswahl herrscht kein Mangel, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Dennoch ich werde fündig, aber nicht in meiner Größe. Egal, dann eben eine Nummer größer. Sie sind leicht, weich und bequem, an die ungewohnten Platzfülle muss ich mich erst noch gewöhnen. War ein guter Kauf, habe ihn bis heute nicht bereut. Und dann heißt es schon wieder Abschied nehmen, auch meine herzallerliebsten Treter aus der Edmonton Mall, deren Sohlen als Profil die Weltkarte zeigen, gehen nun auch den Weg allen irdischen, in die Tonne.


Eine offene Rechnung haben wir noch und so fahren wir über die Interstate 110 gen Süden nach San Pedro. Dort überfallen wir dann eine Zweigstelle des Goldenen Ms, bevor es über die Küstenstraße zu unserem nächsten Ziel weiter geht. Wie jedem Täter zieht es auch uns an den Ort der Tat zurück, bei uns ist es die Wayfarers Chapel, seit dem 11.07.2005  im U.S. National Register of Historic Places. Wir wussten noch gar nicht, das wir hier so ein geschichtlich wertvolles Ereignis verübt hatten.
Kurz vor der Kirche passieren wir die Marterstrecke des Portuguese Bend, das größte Gebiet ursprünglichen Vegetation dieser Küste um Palos Verdes. Und das bleibt auch so, die Gegend ist unbebaubar, der Grund ist instabil und rutscht ins Meer, was man der Straße auch ansieht.



Blick Richtung Portoguese Bend


Gleich dahinter liegt sie dann Wayfarers Chapel (5755 Palos Verdes Dr. S, Rancho Palos Verdes) oder die "The Glass Church" auf den Klippen oberhalb des Pazifischen  Ozeans gelegen. Die Kirche wurde entworfen von Lloyd Wright (dem Sohn von Frank Lloyd Wright ) Ende der 1940er und erbaut zwischen 1949 und 1951. Die Kirche ist freizugänglich, wenn keine Trauungen stattfinden. Möglich sind täglich 4 Stück, um 10Uhr, 12Uhr, 14Uhr und 16Uhr. Wir hatten uns damals für 16Uhr und Wochentags entschieden, am Wochenende ist es geringfügig teurer. Wer die Kirche also von innen sehen möchte, sollte während der Woche kommen, da könnte man mehr Glück haben, das gerade keine Trauung ist. Heute ist jedenfalls eine, aber das macht nichts, was wir sehen wollen ist in jedem Fall öffentlich, Tauung hin oder her, nämlich unseren Stein. Bislang kennen wir ihn nur vom Foto. Letztes Jahr hatten wir uns endlich dazu durchgerungen und einen Memory Stein gekauft, dem Dollarkurs und der edlen Spende von Birgitts Neffen sei Dank. Auch wenn er inzwischen teurer geworden ist billiger als 2001 zum Kurs von 2,32 DM war er dennoch.

























Widerstrebend folge ich der Küste, halte aber bereits nach 2 Meilen wieder an, wir haben Point Vincente Ligthouse erreicht. Wer sich noch an „V – die Außerirdischen“ erinnern kann, Teil einer Folge spielte dort. Die Fernsicht ist Dank der steifen Brise die beste die ich je hatte, jede Channel Island ist noch gut zu erkennen samt der Küste bei Malibu und darüber hinaus. Wenn es nur nicht so garstig ziehen würde, nun man kann nicht alles haben.











Tja das wars dann! Bye Bye! Der Weg zum Flughafen führt über Redondo Beach und  Manhattan Beach. Oberhalb des Strandes mit Blick auf das Meer lege ich noch eine Zigarettenpause ein, auch wenn es das Unausweigerliche nicht verhindert, sondern nur verzögert.

Es hilft nichts, ab nach AVIS. Einer Angestellten bereiten wir eine Freude in dem wir ihr die letzten beiden 2 Liter Cola Flaschen schenken, ist doch was anderes, als sie nur einfach im Auto zurück zu lassen. Der Shuttle wartet geduldig auf uns und so erreichen wir ohne Wartezeit LAX. Wir sind unter den ersten die am LH Schalter eintrudeln, es herrscht gähnende Leere. Wir bündeln unsere Campingstühle mit einem Namensschildchen und geben sie so als ein Gepäckstück auf. Der Herr schaut etwas irritiert und ich sage zu ihm, hatten wir letztes Mal auch so gemacht. Na dann, warum nicht. Die Koffer werden nicht mehr in der Halle gescannt, man kann sie endlich ganz normal am Checkin aufgeben, hat auch lange genug gedauert.

Wie kann man die Zeit bis zum Abflug bisher vertrödeln als mit Essen. Birgitt möchte Sushi, ok dann halt kalter Fisch. Ich habe noch ein, zwei, oder drei, oder vier nette Unterhaltungen draußen an der Tür beim Frische Luftschnappen, dann geht es problemlos und schnell durch die Security.

Pünktlich heben wir ab und als die Getränke verteilt werden, ergattere ich eine ¾ volle 1,5Liter Flache Cola, die ich zu meinen Füßen deponiere. Glücklich darüber sinke ich in süße Träume, nur unterbrochen vom Essen und Duty Free Verkauf. Wir bekamen das Essen als erste, das ist der Vorteil vom Special Meal, in unserem Fall Lachs. Der andere Vorteil, man ist fertig, bevor alle anderen etwas bekommen haben, kann noch schnell alleine vor allen anderen auf Toilette. Wie immer verschlafe ich den Rückflug, ich wiederhole mich, und dann hat uns Frankfurt wieder. Diesmal mal ohne Regen.

Irgendwann fällt mir auch ein wo der Shuttle Bus von Airparks hält, auf dem wir auch nicht lange warten müssen, tja und 3 Stunden später sind wir wieder zu Hause im Trautem Heim und der Alltag hat uns ab morgen wieder.




Gruß
Ulrich

Palo

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #153 am: 05.12.2010, 05:30 Uhr »
Genau wie deinen letzten Reisebericht von der Segeltour in Kanada habe ich auch diesen mit Interesse verfolgt.

Habe ich das richtig verstanden, wurdet ihr in der Wayfareres Chapel getraut? Das ist ja sooo romantisch, ich bin immer wieder von der Kapelle und den wunderschönen Bäumen und Pflanzen dort begeistert und von Palos Verdes sowieso.

Aber genug  der Schwärmerei, vielen Dank für den schönen Reisebericht, es hat Spaß gemacht mitzufahren.

Gruß

Palo

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #154 am: 05.12.2010, 15:56 Uhr »
Danke schön Palo.
Yes wurden wir. Zuvor vom Standesamt südl. vom LAX die Erlaubnis gehohlt, auf die Bibel geschwört und die Erstausstatung für die Wohnung bekommen. Küchenrolle, Klopapier, Reiniger, Spüli und Chips. :lol: :lol:
Konnten wir aber gut gebrauchen, wir sind danach zu unserem Honeymoon Segeltörn in die Südsee weiter geflogen.
Die Heiratsurkunde lag dann zu Hause im Briefkasten.
Prädikat sehr empfehlenswert.

Gruß
Ulrich

Saguaro

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #155 am: 05.12.2010, 17:19 Uhr »
Ulrich, dann sage ich mal für den tollen Reisebericht  :applaus: :applaus: :applaus:.

Nachdem du den hier in Hollywood nicht gefunden hast  :zwinker:, bekommst du ihn von mir  :grins:.



LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Anne05

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #156 am: 05.12.2010, 20:46 Uhr »
Schade ... ich wäre noch ein bißchen weiter mit gefahren!
Danke, dass Du uns an der Reise hast teilnehmen lassen  :D

LG
Anne
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

Angie

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #157 am: 05.12.2010, 21:12 Uhr »

Hallo Ulrich,


auch von mir herzlichen Dank für deinen Reisebericht.
Du hast Recht: Eine Reise geht immer viel zu rasch zu Ende.

Ihr habt aber viel erlebt und gesehen und wir durch deinen Reisebericht ebenfalls :D

Nochmals danke und hoffentlich bis zum nächsten Mal.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

tom2go

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #158 am: 06.12.2010, 00:44 Uhr »
Danke Ulrich für den schönen Bericht. Bin gerne mit euch gedüst - auch im Hinblick darauf, dass wir das nächste mal nach 5 Jahren Mietwagen/Motel evtl. aufs WoMo umsatteln wollen.  :daumen:

Und bei Deinem nächsten Reisebericht hab ich dann auch endlich nen schnellen DSL-Anschluss  :wink:

Das mit dem Stein an der Kirche finde ich ja ne super Idee!

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #159 am: 06.12.2010, 01:34 Uhr »
Nachdem du den hier in Hollywood nicht gefunden hast  :zwinker:, bekommst du ihn von mir  :grins:.


Hey Danke Ilona. :kuss:

Schade ... ich wäre noch ein bißchen weiter mit gefahren!
Ok, einen habe ich noch.

Nochmals danke und hoffentlich bis zum nächsten Mal.
Gern geschehen.

Danke Ulrich für den schönen Bericht. Bin gerne mit euch gedüst - auch im Hinblick darauf, dass wir das nächste mal nach 5 Jahren Mietwagen/Motel evtl. aufs WoMo umsatteln wollen.  :daumen:

Gute Idee, wenn auch das erste Mal, wenn es das ist, etwas ungewohnt ist. Seitdem es immer weniger die klassischen Motels mit Auto vor der Zimmertür gibt, oder diese doch sehr abgewohnt sind, sind wir auch umgeschwenkt. Zudem waren wir das tägliche Einpacken, Auspacken leid.
Gruß
Ulrich

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #160 am: 06.12.2010, 05:35 Uhr »
Ok, einen habe ich noch.


Das waere toll. Es macht wirklich Spass mit euch zu reisen.
Gruß

Palo

tom2go

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #161 am: 06.12.2010, 23:42 Uhr »

Gute Idee, wenn auch das erste Mal, wenn es das ist, etwas ungewohnt ist. Seitdem es immer weniger die klassischen Motels mit Auto vor der Zimmertür gibt, oder diese doch sehr abgewohnt sind, sind wir auch umgeschwenkt. Zudem waren wir das tägliche Einpacken, Auspacken leid.


Das ist eigentlich gar nicht unser Problem. Aber auf den Campingplätzen ist man in den Parks manchmal einfach näher dran. Wir haben da schon wunderbar gelegene Campingplätze entdeckt und haben gedacht, da möchten wir jetzt übernachten. Auch so Geschichten wie Sonnenauf- oder untergänge im Park sind halt einfacher, wenn man danach/davor nicht noch ewig zum Motel fahren muss...

Doreen & Andreas

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #162 am: 07.12.2010, 15:00 Uhr »
So, nun habe auch ich die letzten Tage dieses Berichtes fertig gelesen.
Vielen Dank für´s Mitnehmen. Hat mir wieder sehr gefallen. Euren Kanada-Segelbericht habe ich auch gelesen und so würde ich mich natürlich ebenfalls über einen weiteren Bericht aus Deiner Feder freuen...
Viele Grüße,
Andreas
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Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #163 am: 07.12.2010, 15:07 Uhr »
Danke schön. Mal sehen was sich da machen lässt.
Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #164 am: 07.12.2010, 15:29 Uhr »
Das Fazit:

Nach rund 2960 Meilen oder 4740 Kilometer war die Reise zu Ende, davon wurden erstmals 265 Kilometer mit dem Rad zurück gelegt. Das war bis dato die längste im Urlaub zurückgelegte Strecke mit dem Stahlross überhaupt. Das hat nun den Nachteil, das wir das beim nächsten Mal ausweiten werden.   :shock:  Ursprünglich gedacht um zu Orten zu kommen, wo ein WoMo nicht hinkommt, bzw. ein Auto halt nicht fahren darf, reifte mehr und mehr die Idee, da geht noch mehr. Beim nächsten Mal, wird speziell nach Mountainbikestrecken Ausschau gehalten.  :D

20 Liter Wasser reichen für 2 Personen zum exzessiven Duschen.  ;) Nachdem wir den Warmwasserboiler nach 8 Minuten wieder abgeschaltet haben, entfällt auch das nervige Mischen  mit Kaltwasser und durch die Mikrolöcher des Duschkopfs kommt es so sparsam, das man es einfach laufen lassen kann, nass ist man erstaunlicherweise dennoch  :zuck:  und Sand, Staub und Seifenschaum werden doch tatsächlich ohne viel Mühe abgewaschen.  ;) Ich habe jedenfalls nichts vermisst. Die Tanks reichen für gut 7 Tage, solange kann man sich also mindestens fern ab der Zivilisation aufhalten und mehr brauchen wir auch nicht. Duschen und Toiletten auf CG’s nutzen wir nicht, zum poolen war es zu kalt, was sollen wir also auf den teuren CG’s(mit Hookup!) ? Einmal die Woche reicht auch dort aufzulaufen, Abwassertanks leeren, Frischwassertanks füllen. Das mehr als 2 Personen mehr brauchen ist eh klar. Wetterbericht und ähnliche Internetaktivitäten lassen sich mehr und mehr über WiFi & Handy erledigen, fürs nötigste. Boondocking wird ausgebaut werden beim nächsten Mal.
Die beste Site war mitten in der Pampa am Lone Tree Trailhead. Wären wir am Whitehouse CG allein gewesen, hätten wir den dazu auserkoren.

Das Wetter war ja allgemein unter aller Kanone, eigentlich. Uneigentlich konnte es nicht besser sein. Frühlingshafte, winterliche Temperaturen beschreibt es am besten.   ;haha_  Dennoch, es  lässt sich wesentlich angenehmer bei 25°C in der Sonne durch die Coyote Buttes latschen, als bei 25-35°C im Schatten, der da sowieso nicht ist. Gilt natürlich auch fürs Radfahren, man muss weniger Wasser, äh Cola, mit sich rumschleppen. Es war ja meistens heiter bis wolkig und trocken, nur heiß war es halt nicht. Ähnliche Temperaturen hätten wir dennoch gerne beim nächsten Mal wieder, den Wind, den wir einige Tage hatten, den brauchen wir aber  nicht, aber damit muss man sich in dieser Jahreszeit abfinden. 45mph Windgeschwindigkeit in den Böen, das ist Rekord für uns, zumindest im Südwesten. Schnee im Mai, frisch von oben, allerdings auch.

Vom zweimaligen Gasalarmterror abgesehen war unser fahrendes Haus technisch unauffällig und ganz wichtig, es klapperte nix und es quietschte keine Herdplatte oder Mikrowelle. Für ein WoMo waren die Eigengeräusche also sehr gering, das lauteste war der Motor. Übernahme und Rückgabe kann nicht schneller ablaufen. Gebucht war ein C28, bekommen haben wir ein C31. Nachteil, der Wendekreis ist größer, Vorteil, er sitzt hinten nicht so früh auf. Beim C28 reicht schon die Parkplatzausfahrt vom McDonalds etc. Weiterer Vorteil, mehr Platz, ich liebe das, besonders wenn das Slide Out draußen ist, dann isses ein Tanzpalast.  Dieses Volumen wird mit einem höheren Spritverbrauch erkauft, wir brauchten 26,2 Liter/100km, das sind 1Liter mehr als wir beim C28 benötigten.

Das Highlight waren natürlich die Radtouren von denen zwei besonders herausstachen: Long Canyon/Shafer Trail und der Weg von den Wahweap Hoodoos. Diese Schlammschlacht möchten wir auf keinen Fall missen.

Durch das Unterfangen zu jedem Tag ein Video zu liefern, dauerte diese Reise nun nicht nur 3 Wochen, sondern verlängerte sich um weitere 6 Monate. Es gab Tage bei der Bearbeitung, die waren so intensiv, da musste dringend irgendwas Gravelroad ähnliches hier zu Hause unter die Räder genommen werden, unter die Zweiräder. Als Onion Creek fertig war, hatte es hier vor Ort geregnet und die Sonne kam wieder raus, da mussten Pfützen auf Feldwegen als Creekersatz herhalten. Beim Shafertrail war es dann ähnlich. 900 Bilder wurden aus dem Video als „Foto“ extrahiert, das dauerte so ungefähr vielleicht mindestens 30 Tage, wenn man das jeden Tag 3-4 Stunden treibt. Je 11GB Video auf Vimeo und Youtube upgeloadet, das hat bei meiner Dorfleitung alleine schon ca. 60 Stunden gedauert, in der Zeit habe ich allerdings mal geschlafen. Aus 30 Stunden Material entstand dann ein 3 Stunden langes Endergebnis, was wir uns letztes WE in einem Stück einverleibten.

Dem ein oder anderen wird es aufgefallen sein, es fehlt noch Video 29.
Hier ist es.



Und damit habe ich nun wirklich fertig.

This is the End
Gruß
Ulrich