Buchung und PlanungWer ein Überführungsangebot buchen möchte muss schnell sein, da die interessantesten Angebote schnell vergriffen sind. Auf den ersten Blick scheint ja das Angebot den RV 7 Tage lang für einen Dollar zu bekommen gut zu sein, nach kurzer Überlegung sieht man aber, dass es sich auf Grund der recht weiten Fahrstrecke meist nicht lohnt. Von Roadbear werden im „New Vehicle Special“ Mieten zwischen einer und sechs Wochen angeboten, jeweils mit einer festen Menge an Freimeilen. Wer mit den Meilen nicht auskommt zahlt die Extrameilen mit 45Cent/Meile, Meilenpakete wie sonst bei RV´s üblich, gibt es nicht. Die Fahrt startet meistens im März und
immer in Middleburry (Indiana) im Werk der Firma Coachman RV, möglich Ziele sind Orlando, New York, Denver, Seattle, San Francisco, Los Angeles und Las Vegas.
Wir haben uns für die 14Tage Variante inklusive 2500 Freimeilen zur Überführung nach Las Vegas entschieden. Aufgrund der besseren Versicherungen haben wir über einen deutschen Anbieter (Trans Amerika Reisen) gebucht und somit für das Wohnmobil 440€ bezahlt statt 399$ bei Roadbear direkt. Den zur Tour passenden Gabelflug , Köln – Chicago hinwärts und Las Vegas – Frankfurt zurück, haben wir für 520€ p.P. bei Britisch Airways erstanden und Alamo erhielt den Zuschlag für einen Mietwagen in Indiana am Anfang und ein Cabrio in Nevada zu Reiseende. Wegen der immens hohen Gebühren für eine Einwegmiete entschieden wir uns, die Strecke von Chicago nach Indiana in einem Greyhound Bus zu bewältigen (26€ p.P.), zuletzt wären noch 2 Hotelübernachtungen für zusammen 130€ zu erwähnen.
Mit Kosten von ca. 1850€ für Flüge, Fahrzeug und Unterkunft liegen wir für 19 Tage USA Rundreise durchaus in einem günstigen Bereich auch wenn die Nebenkosten wie Verpflegung, Sprit und Campingplätze noch dazu kommen.
Die Planung war für Camping-Ersttäter wie uns eine kleine Herausforderung. Neben der Strecke, die in etwa zu den Inklusivmeilen passen sollte, sind Campingplätze zu beachten, die zu erwartenden Temperaturen (die Wasseranlage im Wohnmobil ist gefüllt nicht frostsicher) und natürlich die persönlichen Points Of Interest. Nachdem verschiedene Varianten durch gerechnet waren entschieden wir in den ersten Tagen größere Etappen zu fahren und erst in Oklahoma, also recht sicher frostfreiem Gebiet, den eigentlichen Urlaub zu beginnen. Von dort aus wollen wir der I-40 bis Arizona folgen und dann nördlich des Grand Canyon nach Las Vegas.
Nach diesem ersten, recht theoretischen Teil hoffen wir auf den ein oder anderen imaginären Mitfahrer, Zwischenrufe und Fragen sind durchaus gewünscht!!
Viel Spass beim Lesen, Denise und Andy
05.03.2016 Tag 1: Der zu oft verkaufte FlugIch habe noch nie so lange für eine so schlechte Flugverbindung gesucht! Wir hatten eigentlich Flüge mit Delta im Visier die von den Zeiten und vom Preis sehr attraktiv waren, wollten aber mit dem Buchen abwarten bis die Steuerrückerstattung eingetroffen ist – und dann waren die Flüge fast doppelt so teuer. Preislich kamen wir dann bei den Briten noch gut weg, dafür aber Abflug ab Köln, Rückkehr in Frankfurt und auf dem Hinweg 2x umsteigen.
Der Online Check In am Vortag wollte einfach nicht funktionieren, auch der Mann von der BA Hotline wusste keinen Rat, garantierte uns aber wenigstens das die Flüge gebucht und bestätigt sind. So sitzen wir am frühen Samstagmorgen ohne Bording Pass in der Bahn nach Köln und hoffen das unser Problem am Flughafen gelöst wird. Die Dame von Airberlin, unserem Carrier für die erste Strecke nach München, konnte zwar unser Gepäck bis zum O´Hare in Chicago einchecken aber uns nur die Tickets bis München geben – immerhin ein Teilerfolg.
Nach Ankunft am MUC wurden wir am Abfluggate bereits per Lautsprecherdurchsage von British Airways gesucht. Spätestens als der Mitarbeiter von BA nach einer gefühlten Ewigkeit tippen auf dem PC seine Kollegin dazu holte und die Beiden schon darüber redeten ob man unser Gepäck wieder ausladen sollte, wurde ich langsam nervös. Irgendwann einigte man sich dann darauf, uns nach London fliegen zu lassen und dort sollen wir direkt bei American Airlines nach dem Ticket fragen. Die Flüge wurden wohl mehrfach zwischen Airberlin, American Airlines und British Airways hin und her geschoben/verkauft bis keiner mehr für die Tickets zuständig war.
Das letzte Ticket in London gab es dann problemlos und nach der Landung in Chicago erhielten wir sogar unser Gepäck unbeschädigt zurück, bei unserem letzten Flug nach Miami im vergangenen Oktober erhielten wir nur einen schwarzen Plastiksack mit Koffer- und Gepäckresten wieder. Das hoteleigene Shuttle stand 5 Minuten nach Anruf im Hotel für uns bereit und der Fahrer versorgte uns auf der zehnminütigen Fahrt mit ersten Informationen über die Millionenstadt in Illinois.
Unser Plan den ersten Tag bei einer Dose Bier im Zimmer ausklingen zu lassen wurde zunichte gemacht, als wir das Outback Steakhouse im Erdgeschoss des Hotels entdeckten...