Mittwoch 04.04.Um 05:30 klingelt der Wecker. Sonnenaufgang am Zabriskypoint steht auf dem Programm. Nach dem Frühstück fahre ich zum Parkplatz. Dort warte ich - wie viele andere auch - auf den Sonnenaufgang.
Es ist kalt und ich bin froh um meine Fleecejacke, hier gibt's doch etliche die anfangs nur mit T-Shirt rumlaufen - allerdings nicht lange, dafür ist der Wind zu frisch.
Langsam kommt die Sonne hervor, nur um sich auch gleich wieder hinter ein paar Wolken zu verstecken, so daß es kein Farbenspiel an den Bergen gegenüber gibt.
Die meisten ziehen enttäuscht ab, ich habe mich mit einem Maler verquatscht - zum Glück, denn bald darauf kommt die Sonne hinter den Wolken hervor und taucht die Landschaft in ein herrlich weiches Licht.
Nach einiger Zeit mache ich mich auf den Weg zurück zum Zelt und mache mit Kaffee und Kecksen ein zweites Frühstück.
So gestärkt und gewärmt geht es unter das Meer - naja wenigstens unter den Sea-Level. Beim Stop am Badwater Salt Flat sind noch nicht viele Leute unterwegs und ich laufe ein ziemliches Stück auf die Salzebene hinaus.
Wenn man genau hinsieht entdeckt man interessante Formen.
Auf dem Rückweg kurzer Stop am Devils Golf Course. Sieht aus wie ein Acker, aber alles aus Salz, hart und scharfkantig. Auch hier wird es mit einem näheren Blick erst interessanter.
Der 20 Mule Team Canyon liegt für den Vormittag richtig, also auf geht's. Mein kleiner Mazda meistert die Dirty Road wieder bravourös, nur für manche Parkmöglichkeiten wäre mir ein High-Clearance-Fahrzeug lieber gewesen. So lasse ich die eine oder andere "Park-"Bucht sicherheitshalber aus, finde aber genügend um den einen oder anderen Hügel zu erklimmen oder durch die Hügel zu spazieren.
Da unten steht mein Kleiner....
So, was jetzt - naja eigentlich bin ich ja schon Richtung Dantes View, also warum den nicht auch noch mitnehmen und ich mache mich auf den Weg. ..... ein paar Meilen später allerdings komme ich ins grübeln ... die Tankuhr zeigt Reserve an... seitlich rangefahren, offizielle Karte raus und hin und herüberlegt.... hmmm eigentlich könnte es reichen. Aber es geht ja auch ziemlich den Berg hoch und hier im Nichts liebenzubleiben - dazu hatte ich auch keine Lust.
Das Ende von Lied war - ich ging auf Nummer sicher und kehrte um. An der Tankstelle in Furnace Creek bekam mein Kleiner was zum Saufen und ich statte dem Visitor Center gleich noch einen Besuch ab.
Weiter geht es zu einer verlassenen Borax-Mine mit Lehrpfad.
... und anschließend durch den Mustard-Canyon (lag auf dem Weg), aber Parken nur für hochbeinige Fahrzeuge und zum durchfahren nicht besonders spektakulär (außer der Farbe).
Mittagspause wieder im Schatten der Palmen und ein Eis ist auch drin.
So gestärkt geht es nach der Pause zu dem Natural Bridge Canyon. Vom Trailhead hat man einen guten Blick zurück auf die Salzfläche. Im Canyon gibt es gott sei dank wieder Schatten. Inzwischen hat auch der Wind ziemlich zugelegt, zum Glück berghoch Rückenwind, da geht es sich leichter. So komme ich easy an den Felsbogen, zum Größenvergleich ist auch ein Touri vorhaden (rechts im Schatten)
Nach der Brücke noch ein Stück weiter ist rechts ein hoher "Trockener" Wasserfall - ach wäre hier jetzt eine Dusche schön!
Wieder ein Stück weiter hoch wird's wieder glatt aber machbar. Es geht noch 2 "Schwälle" hoch, dann bin ich am Ende angelangt.
Unterwegs war es herrlilch still, nur der Wind pfiff durch die Schlucht und ich dachte ich wäre alleine im oberen Teil unterwegs. Umso erstaunter war ich nach der letzten Kurve plötzlich eine ganze Gruppe College-Studenten vor mir zu haben, die mit ihrem Geologie-Professor unterwegs waren (soweit ich das verstanden habe).
Zurück muss ich mit Gegenwind kämpfen - wow, der hat ganz schön Kraft.
Weiter geht es zum Artists-Drive. Bei mir mit dem Untertitel.... vom Winde verweht... versehen. Der Wind fegt in unkontrollierten Böen durch und reißt natürlich die Autotüren mit, sowie alles andere was irgendwie lose ist. Die Stops und Spaziergänge werden kürzer, was bei der farbenprächtigen Gegend eigentlich schade ist, aber ich werde hier regelrecht sandgestrahlt
Nach dem Artists-Drive habe ich noch Zeit und entschließe mich nochmal für Dantes View - den einen 2. Versuch. Mir ist klar, das der Zeitpunkt ungünstig ist, aber im Auto ist es windstill. Unterwegs bin ich wieder für mein kleines Fahrzeug dankbar, denn ich sehe wie viele Reisemobile mit dem Seitenwind-Böen zu kämpfen haben und habe Mitleid mit ihnen.
Die Aussicht vom Dantes View ist herrlich, auch wenn der Wind kräftig bläst.
Im Tal kann man teilweise riesige Staubwolken sehen:
Nur ein paar Fotos und zurück zum Auto. Ich hoffe nur mein Zelt steht noch. Unten im Tal vernebeln die Staubwolken einem ab und zu die Sicht, manchmal bis auf weniger als 100 m.
Auf dem Campingplatz angekommen sehe ich schon von weitem, das mein Zelt nicht mehr steht, bin aber erleichtert es am Boden liegen zu sehen (wenigstens ist es nicht ganz weg!). Als ich parke kommt ein Mann vorbei und erklärt mir, das mein Zelt bei ihnen am Grill hängengeblieben ist und ich danke ihm für die Rettung. Mache mich schon auf das Schlimmste gefasst, denn ich hatte es ja auch am Tisch angebunden. Meine Unterlegplane hängt am Nachbarsplatz am Tisch und mein Kocher wird auch wieder eingesammelt - was fehlt ist der Deckel (ist auch nicht mehr aufgefunden worden).
Als ich das Zelt in Augenschein nehme ist der einzige Defekt eine gebrochene Stange, langsam wird mir klar, das sich nur das Innenzelt losgerissen hatte. So wie es aussieht steht mir eine Nacht im Auto bevor, denn der Wind läßt nicht nach, jagt immer wieder Sand- und Staubwolken über den Platz (die stechen wie Nadeln) und drückt aufgestellte Zelte bis zum Boden.
Achja, so sehen meine Füsse nach einem langen, staubigem Tag aus:
Ich mache es mir auf dem Beifahrersitz bequem, Lehne nach nach hinten und meinen Rucksack als Unterlage für meine Füße, so habe ich eine relativ bequeme Schlaffläche. Die Verluste sind zwar ärgerlich aber verschmerzbar.
Die Natur entschädigt uns aber für die Unannehmlichkeiten ausgiebig mit einem herrlichen Sonnenuntergang.
Das sieht auf den Fotos so friedlich und romantisch aus..... was für eine Täuschung!
Lektion des Tages: Beim Verlassen des Camps das Zelt flach legen und beschweren.
Gefahren: 187 Meilen
Übernachtung: Texas Springs CG 14,- $