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Autor Thema: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen  (Gelesen 41604 mal)

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Stephan73

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #75 am: 02.12.2013, 13:29 Uhr »
Tolle Bilder!

darf ich ein wenig klugscheissen?

ok...

*klugscheiss modus an*

Es gibt in Nordamerika keine Rehe. (Nein, auch das im Bambi-Film war keins) Das Eine beim Bryce ist ein Gabelbock (engl. Pronghorn) http://de.wikipedia.org/wiki/Gabelbock

das andere ein paar Tage vorher ein Wapiti (eher gross) http://de.wikipedia.org/wiki/Wapiti  oder ein Weisswedelhirsch http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fwedelhirsch

*klugscheiss modus wieder aus*
06/2009 15 Tage kl. SW-Schleife
Aug/Sept 2011 24 Tage SW-Schleife
06/2013 28 Tage SW-Schleife inkl. Yellowstone
04/2016 10 Tage Japan
Sept/Okt 2016 18 Tage SW-Tour ab LA
Dez 2016/Jan 2017 21 Tage SW-Tour ab LA
Aug/Sep 2017 19 Tage Vegas-Yellowstone-S.F.

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #76 am: 02.12.2013, 13:38 Uhr »
Danke für´s Klugscheißen!  :D Irgendwie fällt es mir schwer all die verschiedenen Tiere auseinander zu halten, habe mich aber auch noch nicht wirklich damit befasst  :oops:

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #77 am: 03.12.2013, 08:56 Uhr »
Sonntag, 8. September 2013

So sah es heute morgen beim Blick durch das Fenster aus...



Heute morgen hatte ich eine Email vom Whispering Sands. Sie haben sich entschuldigt, dass sie quasi doppelt abgebucht haben. Das sei aufgrund einer Änderung im Buchungssystem passiert -  da seien wohl nicht alle Daten korrekt übernommen worden. Selbstverständlich würden sie sofort die Rückbuchung veranlassen. So war es dann auch, sogar mit Gewinn von ein paar Cent für mich, da sich der Dollarkurs in diesem Fall zu meinen Gunsten geändert hatte…

Bis 11 Uhr sollte es nebenan das kostenlose Frühstück geben, also waren wir für unsere Verhältnisse schon früh fertig. Um viertel nach neun betraten wir den Raum mit einem sagenhaften Buffet. Eine große Auswahl an Obst, Cerealien, Brot, Marmelade, Pfannkuchen, Waffeln bis hin zu frisch nach eigenen Wünschen zubereiteten Omeletts gab es alles. So ein ausgiebiges Frühstück hatten wir lange nicht mehr und wir schöpften die Zeit fast vollständig aus. Aber auch um halb 11 kamen noch reichlich Leute rein, um zu frühstücken.

Wir aber mussten auschecken. Was tun? Es regnete und regnete… Da macht es ja überhaupt keinen Sinn mit dem Shuttle in den Park hinein zu fahren, was hätten wir machen sollen? Trocken geblieben wären wir auf keinen Fall. Wir fuhren noch einmal in eine Laundry, obwohl es noch gar nicht nötig gewesen wäre. Da lernten wir ein nettes deutsch-schweizerisches Paar kennen und wir quatschten länger als Waschmaschine und Trockner brauchten. Sehr nett!

Da es immer noch regnete, entschlossen wir uns in Richtung Overton aufzubrechen. Sehr schade, aber hier in Springdale konnten wir auch nur in irgendeinem Kaffee oder so herum sitzen oder durch die Souvenirshops streifen.

Die Fahrt verlief dann recht ereignislos, wir kauften bei Walmart in St. George noch etwas für die nächsten Tage zu essen ein und um 14 Uhr (wir hatten mit der Stateline-Überschreitung nach Nevada eine Stunde gewonnen) checkten wir im North Shore Inn in Overton ein. Das Zimmer war sehr groß, aber scheinbar war dort eine Flasche Febreze oder so ausgelaufen. Es dauerte sehr lange, bis der „Duft“ erträglich wurde. Ansonsten gefiel uns das Zimmer, in dem wir nun die nächsten beiden Nächte bleiben würden.

Abends checkte ich dann noch mal die Abflugzeiten. Alles wie gehabt. Aber man bot mir ein Upgrade in die World Traveller Plus Klasse an. Für 248€ pro Person. Wir überlegten eine ganze Weile, das waren immerhin knapp 500€! Da wir diesen Urlaub aber recht sparsam gewesen sind (nicht bewusst, aber es war noch Budget vorhanden), entschlossen wir uns, das Upgrade zu nehmen.

Ich gab alle Daten ein, die Kreditkartendaten und…. Ging nicht! Hä? Also noch mal. Es ging wieder nicht! Mist! Vermutlich, weil wir die Flüge über ein Reisebüro gebucht hatten. Also habe ich das angemailt. Und dann hieß es warten, denn in Deutschland war es mitten in der Nacht…

Unterkunft: North Shore Inn at Lake Mead, $186.98 = 144,57€ inkl. Tax für 2 Nächte Gebucht hier: http://northshoreinnatlakemead.com/

Gefahrene Meilen: 118

Fazit des Tages: Man kann ganz schön vom Wetter abhängig sein! Sonst hätten wir sicher nicht den geplanten Trail zum Observation Point gemacht, aber vielleicht wären wir den Watchman Trail oder zumindest zu den Emerald Pools gelaufen.

Anekdote des Tages: Nicht mal die gibt´s heute! Ein langweiliger Tag...

captsamson

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #78 am: 03.12.2013, 10:09 Uhr »
Das Frühstück im BW in Springdale haben wir auch in guter Erinnerung. Das war schon der Hammer was da für ein Inklusiv-Frühstück angeboten wurde.
Klar ist das im Preis irgendwie mit drin aber das ist es bei anderen Hotels auch und da kann so ein inkludiertes Frühstück auch oftmals deutlich schmaler ausfallen :-)

Das mit dem Wetter ist wirklich schade aber ich kann verstehen dass ihr dann nicht durch den Regen gestapft seid, das macht ja auch keinen Spaß.
Fit hätte ich es vielleicht versucht in der Hoffnung dass das Wetter besser wird, aber ihr ward ja eh angeschlagen.

Der Emerald Pools Trail ist am oberen Ende recht sandig, immer mal wieder mit größeren glatten Steinen über die man laufen muss. Bei nassem Wetter würde ich das nicht machen wollen, ich fand diese Passagen so schon sehr rutschig.
2010 NY,NV,AZ,CA
2011 NY,WY,UT,AZ,NV
2011 NY,DC
2012 NV,AZ,CO,UT
2014 WY,MT,AB,BC,WA
2015 WA,OR,CA,NV

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #79 am: 03.12.2013, 10:14 Uhr »
Motorradsilke war am selben Tag dort und ist zum Observation Point gelaufen. Ganz ursprünglich wollten wir uns auch treffen, aber das haben wir am Abend zuvor gecancelt. Auf jeden Fall meinte sie hinterher, dass es im Park kaum geregnet hätte. Naja, da hätten wir ja doch das eine oder andere machen können. Aber wenn man angeschlagen ist, dann riskiert man ja auch nicht, nass zu werden und/oder zu frieren. Ich stehe zu der Entscheidung nicht zu wandern, auch wenn ich natürlich sehr traurig darüber bin.

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #80 am: 04.12.2013, 07:46 Uhr »
Montag, 9. September 2013


Heute morgen checkte ich als erstes die Email. Mist! Mein Reisebüro kann mir kein Upgrade zu einem solchen Preis anbieten, wie BA es getan hatte. Es liefe auf etwa 500€ pro Person hinaus, da an BA Umbuchungsgebühren zu zahlen seien und auch TUI noch ein klein wenig (ich glaube 29€ oder so) mitverdienen will.

Frustriert gingen wir zum Frühstück. Das war uns nun definitiv zu viel Geld. Aber immerhin ist hier das Frühstück kostenlos und es ist gar nicht mal schlecht. Es gibt Melone, Haferbrei, Ei, Toast, Joghurt… Also schon etwas mehr als das Übliche. Und der Frühstücksraum ist auch ganz nett, aber voll. Wir durften uns aber zu einem amerikanischen älteren Paar an den Tisch setzen, die sowieso fast fertig waren.

Um kurz nach 9 waren wir startklar (das war im Vergleich zu den letzten Tagen wirklich früh!) und wir fuhren zum Valley of Fire. Wir entrichteten an der Fee Station $10 und fuhren zum Visitor Center. Dort hoffte ich eine Karte zu bekommen, wo auch die Fire Wave eingezeichnet ist. Schließlich sollte die ja nun deutlich ausgeschildert sein. Ich schnappte mir eine Karte, aber Fehlanzeige. Wie blöd, da hatte ich mich nun drauf verlassen. Da war nichts eingezeichnet.

So fuhren wir erst einmal los.


Ich ärgerte mich, dass ich das nicht ausgiebiger recherchiert hatte! Dann aber sahen wir ein Ranger-Fahrzeug, das Heiko direkt mal anhielt. Die freundliche Rangerin erklärte uns den Weg und dass wir unbedingt an der Parkinglot 3 parken sollten. Und auf jeden Fall den angelegten Weg benutzen sollten.

Wir bedankten uns und fuhren und fuhren. Echt, so weit draußen? Dann fanden wir aber den richtigen Parkplatz und machten uns startklar. Ein paar Autos standen da schon, aber nicht viele. Gerade als wir losgehen wollten kam ein Reisebus -  dieses Mal aber nicht mit Rentnern sondern mit jüngeren Leuten. Ach herrjeh, die wollen doch wohl jetzt nicht auch alle zur Fire Wave???




Nein, sie strömten in alle Richtungen aus und machten Fotos, scheinbar nicht ahnend, welche Schätze hier im Park noch verborgen sind. Das ist unser Glück und wir gingen mit reichlich Getränken los (jeder wieder die 1,5l Nalgene aber ich hatte auch noch 2 Flaschen Wasser und eine Powerrade im Rucksack.) Schließlich warnten sogar Schilder vor der Hitze und ich wollte nicht wieder kurz vorm Ziel abbrechen müssen wie beim Corona Arch.



Erst mal ging der Weg durch Sand. Das nervt schon mal. Und es geht auf und ab, hin und her… Man hatte irgendwie das Gefühl, dass der Weg bewusst so umständlich angelegt ist. Aber wir hielten uns an die Regeln und „stayed on trail“.






Es kamen uns einige Leute entgegen, viele schon ganz schön angeschlagen. Es war sehr heiß und dabei nicht einmal 11 Uhr. Na prima, wie würden wir wohl auf dem Rückweg aussehen? Das eine Mal bekam Heiko noch mit, wie ein Rückkehrer zum anderen sagte: Wir hätten viel mehr Wasser mitnehmen sollen…


...und vielleicht ein 2. Paar Schuhe?

Irgendwann war es dann soweit und uns kamen Leute entgegen, die sagten: „Ihr habt es gleich geschafft, da vorne ist sie!“ Super, freute ich mich, aber das, was ich dort sah, war gestreifter Boden und so etwas wie die Moqui Marbles.


Ja, schon mal nicht schlecht, aber das ist nicht die Fire Wave! Viele kehrten hier um, weil sie es scheinbar nicht besser wussten. Ich ging aber weiter. Und dann sah ich sie. Mensch, die ist ja echt klein! Aber klasse sieht es hier wirklich aus. Heiko hätte übrigens an der selben Stelle wie die anderen gedacht, dass er das Ziel erreicht hätte…


Ich setzte mich mitten rein, Heiko machte noch weitere Fotos und spielte mit dem Fish Eye.



Nach einer Pause mit reichlich Getränken und Trailmix (und keine Menschenseele in der Nähe!) machten wir uns wieder auf den Rückweg. Und der Weg wollte so gar nicht enden. Immer wieder sahen wir oben ganz nah die Straße, da hätte man schön abkürzen können, aber wir waren ja mehrmals darauf hingewiesen worden, dass man nur den ausgeschilderten Weg nutzen dürfe um irgendwelche Mikro-Dingsda oder so zu schützen. Und wer schützt uns? Es fiel uns ziemlich schwer, eine Pause reihte sich an die andere, ein Hustenanfall jagte den nächsten. Aber wenigstens hatten wir genug Getränke dabei. Allerdings beichtete mir Heiko, dass er wieder die ganze Zeit Brustschmerzen gehabt hätte. Daraufhin ging ich noch langsamer und wir machten noch mehr Pausen.

Kurz vor Ankunft am Parkplatz trafen wir auf ein junges deutsches Paar. Eine kleine Flasche Wasser hatten sie (zusammen) dabei. Sie waren sich aber sicher, dass das reichen würde, da sie gerade eben noch reichlich getrunken hätten. Ich fühlte mich nicht wohl damit, sie so gehen zu lassen…

An den White Domes Trail war nicht mehr zu denken. Vielleicht heute abend. Wir fuhren zurück nach Overton und sprangen in den Pool und chillten.

Am späten Nachmittag entschieden wir dann, nichts mehr zu machen und besorgten uns im Supermarkt etwas zu essen. Es gab noch einmal Pellkartoffeln für mich und Heiko hat sich Pulled Pork gekauft. Letzteres wanderte nach dem ersten Bissen in die Tonne. Also gab es für Heiko nur noch etwas Brot und Käse.

Das war´s für heute!

Übernachtung: North Shore Inn (wie gestern)

Gefahrene Meilen: 44

Fazit des Tages: Endlich habe ich die Fire Wave gesehen! Und ohne Ausschilderung hätte ich sie wohl auch nie gefunden. Gut war aber, dass ich genau wusste, wonach ich suchen musste. Nur dass der Hügel dann etwas kleiner war, als ich dachte. Auf jeden Fall hat das Tal seinem Namen wieder alle Ehre gemacht und es war heiß wie Feuer… Könnte ja eine gute Vorbereitung auf das Death Valley sein, dass wir am nächsten Tag ansteuern wollen.

Anekdote des Tages: Einige von euch erinnern sich vielleicht daran, dass ich mir im Yellowstone 2011 eine kleine Wunde zufügte, die sich heftig entzündete und in einer hübschen Nekrose endete. Nach mehreren Wochen war die Wunde verheilt und ich habe am rechten Schienbein eine ordentliche (nun aber blasse) Narbe.
Ein Andenken wollte ich nun scheinbar auch in diesem Urlaub haben. Und das kam so: Wir lagen am Pool, als Heiko plötzlich meinte, ich solle mich nicht bewegen. Ich tat wie geheißen und überlegte, was da wohl Gefährliches war? Eine Schlange? Ein Skorpion? Eine Spinne? „Nicht Bewegen!“ Mensch, ich wollte aber wissen, was da ist und vor allem wo. Also hob ich leicht meinen Kopf und sah auf meinem Oberschenkel etwas großes Schwarzes. Ein Käfer! „Tut der weh“? Bis jetzt nicht. Wie kriegen wir den weg? Das Problem erledigte sich sofort. Denn es tat plötzlich weh. Und zwar höllisch! Ich sprang auf und versuchte den Käfer los zu werden, der war hartnäckig! Und mein Bein tat weh! Endlich flog er weg, aber nur, um uns gleich wieder zu attackieren. Also schnappten wir unsere Handtücher wild um uns schlagend und liefen ins Motel zurück. Ich duschte mich schnell ab und da war der Fleck an meinem Oberschenkel schon größer als ein 5DM-Stück. Etwas panisch ging ich zur Rezeption und fragte, ob das was Gefährliches sein könnte. Aber man verstand mich nicht richtig und glaubte, mich hätte eine große Fliegenart, die hier sehr verbreitet ist, gestochen. Käfer? Nö, könne eigentlich nicht sein. In der Zwischenzeit hatte Heiko ein Bild von dem Käfer im Internet gefunden und kam mit dem Laptop nach vorne und zeigte den Käfer. Och, das sei nicht schlimm… Okay, der Fleck war nun auch nur noch so groß wie ein Mückenstich, die bei mir allerdings oft Markstück- oder Eurostück-groß werden. Es juckte viele Tage und ich musste mich echt zusammenreißen das nicht aufzukratzen. Heute – fast 3 Monate später -  ist da immer noch ein roter Fleck. Bin gespannt, wann die Aliens schlüpfen!

Schneewie

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #81 am: 04.12.2013, 12:28 Uhr »
Lustig, gerade habe ich zur Fire Wave bei Detritus im Reisebericht etwas geschrieben.

Kopiere mal von dort:

Als wir 2012 zur Fire Wave gelaufen sind, gab es dort noch die kleinen Holzpinchen mit rosa Bändchen dran.
Ich fand, der Weg führte irgendwie wie "die Kirche ums Dorf", also nicht so wirklich direkt da hin.

Voll war es bei uns nicht, nur sau-heiß, so das ich meinen obligatorischen Kreislaufhinleger bekam und erst einmal im Schatten, wenn man denn einen findet, ausruhen mußte.

Stand dieses Schild noch da:



Und die Frage kann ich mir jetzt selbst beantworten, denn auf Euren Bildern ist ja ein regelrechter Schilderwald zu sehen.  :D

An den Felsen, kurz vor dem Aufstieg meinte ich dann "Kreislauf" zu nehmen:



Und wir hatten genug zu trinken dabei!!!
Gruß Gabriele

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #82 am: 04.12.2013, 12:35 Uhr »
Unser Kreislauf machte die Hitze zum Glück gut mit. Aber diese schreckliche Husten! Das nervte schon und schwächte natürlich auch etwas. Aber wenn ich jetzt so von deinen Problemen lese, desto unverantwortlicher finde ich Leute mit einem kleinen Fläschchen Wasser. Und am besten noch ohne Sonnenhut. Wenn die dann für "teuer Geld" herausgeholt werden müssen, dann sollte man eigentlich kein Mitleid haben.

snowtigger

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #83 am: 04.12.2013, 13:52 Uhr »
Hab mal schnell hinterhergelesen – schade, dass es euch erkältungsmäßig so erwischt hat.
Aber richtig schön hattet ihr es ja im Kodachrome ... wahrhaft schöne Bilder. Und die Fire Wave habt ihr auch gefunden – war easy, oder?
Ich bin froh, dass die Hitze nicht nur uns so zu schaffen machte.
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #84 am: 05.12.2013, 09:15 Uhr »
Dienstag, 10. September2013


Auch heute frühstückten wir wieder ausgiebig. Die Besitzerin des Motels erkundigte sich noch mal nach meinem Insektenbiss, doch der juckte nur und war auch nur noch mückenstichgroß. Sie beruhigte mich noch einmal, dass das alles nicht so schlimm sei, aber sie verstehen könne, dass man unruhig ist, da man schließlich in einem fremden Land nie genau weiß, was gefährlich sein kann und was nicht.

Um halb 10 etwa checkten wir aus und fuhren Richtung Las Vegas. Wir hatten aber nicht vor nach Vegas hinein zu fahren sondern kurz vorher noch rechts abzubiegen Richtung Beatty. Irgendwie war uns richtig langweilig, denn die Strecke bot echt nicht viel an Attraktionen. Daher waren wir richtig happy, als wir eine Tankstelle sahen mit Shop und Restaurant und das mal richtig ausgeflippt: Das Area 51 Alien Center. Cool, das ist doch mal eine Abwechslung!


Drinnen ein Shop mit jede Menge T-Shirts und anderem Kram, aber nicht wirklich toll. Im hinteren Bereich ist ein Bistro oder so, aber da war es total leer. Es war zwar schon Mittagszeit, aber so dringend mussten wir nun auch noch nicht essen. Dann eben die Restrooms besucht, aber auch die waren nicht wirklich überzeugend…

Also ging es weiter. Wir erreichten Beatty und Heiko meinte, dass dies wohl die letzte Möglichkeit zu Essen vor dem Death Valley sei. Also bis abends hielt ich das wohl nicht aus und wir machten uns auf die Suche nach einer Burgerbude oder einem Diner oder so. War gar nicht so einfach, aber irgendwann fanden wir ein Schild von Denny´s. Geben wir dem noch mal eine Chance, nachdem uns 2011 der in Cedar City überhaupt nicht gefallen hatte. 

Wir sahen zwar das Schild, aber wo war das Restaurant? Aaaah! Das ist im Motel mit drin! Also okay, geparkt und rein. Doch da mussten wir erst einmal durch ein dunkles Casino. Ob das wohl richtig ist? Ja, war es. Noch einmal um die Ecke und wir standen vor einer jungen Frau die mit hochfrequenter Stimme uns begrüßte und zutextete: „Welcome at Denny´s. My Name ist… Would you like… bla bla bla“   :shock:

Als wir endlich saßen, warteten wir sehr lange, bis wir bedient wurden. Und dann noch einmal sehr lange, bis die Getränke kamen. Die verschiedenen Angestellten waren dort scheinbar nicht koordiniert und keiner wusste so recht, was der andere tat oder noch nicht getan hat. Zum Beispiel unsere Essensbestellung aufnehmen…  Irgendwann kam dann auch eine Serviererin und nahm unsere Bestellung auf. Heiko hatte irgendeinen Sonderwunsch, der aber nicht erfüllbar war mit dem Hinweis: „Sorry, it´s precooked“ Ach so geht das hier: Mikrowelle auf, Essen rein, Bing! Essen fertig und dann bekommt es irgendwann der Gast.   :verwirrt:

Das Essen war nicht sonderlich lecker und damit hatte Denny´s bei uns endgültig verloren. Schon merkwürdig, wo doch so viele Leute davon schwärmen? Wir aber mussten wieder durch das Casino durch. Und das funktionierte:  Heiko gab einen Dollar in den Schlitz eines Automaten. Aha. Und wie jetzt weiter? Hm, das will ich auch. Ich ging mit meinem eigenen Dollar zu einem anderen Automaten und versuchte mein Glück. Aber irgendwie verstand ich das nicht so recht, was man da so machen muss. Dann bin ich zu einem einarmigen Banditen weiter (Einsatz war übrigens jeweils 1 Cent). Und da klappte es. Ich verdoppelte meinen Dollar fast und dann gingen wir…

Es war bereits 14 Uhr, als wir den Abzweig nach Rhyolite sahen. Heiko hatte da von Anfang an keine Lust zu, aber ich wollte da mal hin.








Bis zur Ghost Town fuhren wir nicht weiter, da Heiko nun wirklich keine Lust mehr hatte. Na gut, dann eben nicht. Auch wenn ich gerne das Glasflaschenhaus und eine Ghost Town gesehen hätte.

Dann ging es aber ins Death Valley. Ein paar Wochen zuvor waren hier noch sehr viele Straßen wegen Flash Floods gesperrt und wir fürchteten, dass wir auch dieses Jahr nicht zum Ubehebe Crater kommen würden. Doch kurz vor Urlaubsbeginn war die Straße wieder auf und unserem Besuch an dem Kegel und dem letzten großen Loch unserer Reise stand nichts im Wege. Doch die Fahrt zog sich ohne Ende. Auch wollte nicht so recht Freude aufkommen, denn der Himmel war wieder einmal stark bewölkt und teilweise kamen sogar ein paar Tropfen hinunter. Hey, wir wollten doch die „volle Dröhnung“ Death Valley! Aber die Temperaturen streiften nicht mal die 100°F.

Über eine Stunde dauerte es, bis wir endlich den Ubehebe Crater erreichten. Ein einzelner Jeep stand dort oben, sonst nichts. Und was war das windig! Wir bekamen kaum die Autotür auf! Heiko hat schon zuvor einige Bilder von dem Krater gesehen, wo Leute sich mit weit geöffneten Armen in den Wind legten. Scheint also normal hier zu sein.

Zum Glück war es nicht so weit zum Krater, der Wind war echt heftig! Ich versuchte noch einen Weg zu den kleinen Nebenkratern zu gehen, der, glaube ich, eine halbe Meile lang sein sollte. Nach 50m gab ich auf, durch den Wind blieb mir schlichtweg die Luft weg. Und das, wo ich doch sowieso ständig husten musste. Also machte Heiko nur ein paar Fotos vom großen Krater.



Nach einer Viertelstunde ging es dann Richtung Furnace Creek. Eigentlich verrückt, einen solchen Umweg zu machen für eine Viertelstunde Vulkankratergucken… Deshalb kam uns auch die Idee, doch noch zum Racetrack zu fahren. Wir sind ja jetzt schon etwas erfahrener mit unbefestigten Straßen. Wir verwarfen den Gedanken aber wieder, da ja morgen unser Flieger nach Hause geht (gehen sollte) und bei einer Reifenpanne war ja nicht gewährleistet, dass das alles schnell und unkompliziert zu beheben ist. Vielleicht hätten wir sogar zwei kaputte Reifen? Und dann wären wir niemals rechtzeitig am Flughafen gewesen… Aber es hat uns doch sehr in den Fingern gejuckt.

Auch die Fahrt nach Furnace Creek dauerte sehr lange. Dunkle Wolkentürme über uns. Alles grau in grau, ziemlich deprimierend. Interessant war nur, dass die Ebene leicht grünlich schimmerte und wir immer wieder grüne(!) Büsche am Straßenrand sahen. Hier hatte es in letzter Zeit wohl viel geregnet…

Um kurz nach 5 waren wir dann in Furnace Creek angekommen. Wir kauften noch ein Upgrade und damit war die nächste Nacht die teuerste im ganzen Urlaub. Egal. Wenn das schon mit dem Flieger nicht geklappt hat… Das Zimmer war große klasse, wir konnten über die Terrasse direkt über eine Wiese zum Pool gehen. Heiko hatte keine Lust dazu, aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen mitten im Death Valley im Pool zu schwimmen. Erfrischend war der natürlich nicht, er war sogar fast wärmer als die Außentemperatur.



Ich blieb nicht lange und nach dem Duschen gingen wir dann zum 49ers zum Essen. Das Badwater Pale Ale war nicht billig, aber lecker und wir haben auch gut gegessen. Wirklich empfehlenswert!

Das war´s dann für heute. Einen Sternenhimmel konnten wir wie eigentlich geplant natürlich nicht fotografieren...   :(


Morgen haben wir noch mal ein ordentliches Programm!

Übernachtung: Furnace Creek  $236.32 = 186,01€ inkl. Tax Gebucht hier: http://www.furnacecreekresort.com/

Gefahrene Meilen: 297

Fazit des Tages: Denny´s wird uns wohl nicht wieder sehen und Death Valley macht uns nicht so richtig Spaß, wenn es nicht strahlenden Sonnenschein und Temperaturen von 120°F hat… Aber Racetrack -  wir kommen irgendwann!

Anekdote des Tages: Als wir in Furnace Creek ankamen, fielen uns sofort die vielen schwarzen Vögel ins Auge (etwa so groß wie eine Amsel). Die flogen direkt an die Autos und wir fragten uns, warum sie die wohl attackieren. Hatten sie Spaß daran die Dichtungen zu zerpflücken oder so? Nein, wir stellten fest, das sie zum BBQ flogen! Ja, richtig! Sie sammelten die toten Insekten von den Kühlergrills und den Motorhauben ab. Essen auf Rädern halt...   :wink:

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #85 am: 06.12.2013, 06:16 Uhr »
Mittwoch, 11. September 2013

Heute morgen war Ausmisten angesagt. Essensreste, Plastikteller, Getränkekartons (in denen wir den Kleinkram untergebracht hatten),  Shampoo- und Duschgelreste, Deos -  alles flog in den Müll. Danach die Taschen gewogen: Heikos wog knapp 21kg, meine 16,5kg. Das ist schon einmal im grünen Bereich…

Um viertel nach 10 checkten wir aus und schauten noch einmal in den General Store. Wir beide kauften uns ein Sandwich und Heiko kaufte sich als Souvenir noch ein Schlüsselband. Um 11 Uhr erreichten wir dann Badwater. Heiko wollte hier gerne noch mal hin, für mich war das jetzt nicht so wichtig, da wir ja 2011 schon einmal hier gewesen sind. Auch heute war es deutlich kälter als 2011, dort hatten wir weit über 120°F (über 50°C), heute erreichten wir gerade 100°F (nicht mal 40°C). Es war sogar etwa dieselbe Uhrzeit. Dieses Mal gingen wir aber nicht hinaus, obwohl wir heute durch den bedeckten Himmel hätten weiter gehen können als letztes Mal. Na egal, meinetwegen hätten wir uns den Besuch sparen können.



Wir aßen unsere Sandwiches, aber die waren nicht wirklich lecker. Meines mit Frischkäse ging da gerade noch, aber das von Heiko (weiß nicht, was der hatte) flog nach 2 Bissen in die Tonne.

Dann sahen wir auf der Rückfahrt einen Wegweiser zum Trailhead zur Natural Bridge. Wollen wir da mal gucken? Ja, klar! Also sind wir die Staubpiste den Berg hinauf gedüst. Ohne Rücksicht auf Verluste, denn Heiko hatte sich zum Rallyefahrer entwickelt und ließ die Überholten ordentlich Staub fressen…   :teufel: Oben angekommen,  stellten wir aber fest, dass die Bridge doch noch zu erwandern ist und scheinbar auch nicht mal eben in einer halben Stunde. Schade, aber wir gingen nicht dorthin.

Anschließend fuhren wir den Artists Drive zur Artists Palette. Das hatten wir 2011 ausgelassen. Unglaublich diese Farben, ein Maler hätte da sicher seinen Spaß dran. Da waren Braun-, Gelb- und Rottöne genauso vertreten wie bläulich oder grünlich schimmernder Fels. Wirklich sehr beeindruckend!




Um die Mittagszeit erreichten wir wieder Furnace Creek, wo wir ein klein wenig tankten. Wer weiß, wann wir auf die nächste Tanke treffen würden? Letztes Mal haben wir das Death Valley über die Badwater Road verlassen, dieses Mal ging das nicht, da sie ab Badwater in Richtung Süden wegen Überflutungen gesperrt war. Die sah auch echt schlimm aus, das hatten wir von Badwater aus schon sehen können. Daher wussten wir halt auch nicht, wie weit es bis zur nächsten geöffneten Tanke ist und ich hatte keinen Bock auf irgendwelche Risikospielchen, schon gar nicht, wenn wir heute Abend pünktlich am Flieger sein müssen. Also für über $5/gal getankt. Wobei das dort nicht ganz so leicht war und Heiko sich Hilfe holen musste. Irgendwie musste der Rüssel richtig fest auf die Tanköffnung aufgebracht werden. So, da wäre das auch geschafft.

Jetzt ging es noch einmal zu den Sanddunes bei Stovepipe Wells, aber ich fand die im normalen Tageslicht nicht annähernd so schön wie bei Sonnenuntergang.



So, das war´s. Tschüss, Death Valley! Ich war traurig, gerne hätte ich hier noch mehr Zeit gehabt, denn theoretisch hätte man hier noch schön wandern können. Aber jetzt drängte doch die Zeit. Wie lange fährt man wohl nach Las Vegas? Zwei bis drei Stunden bestimmt. Und was essen wollten wir zwischen durch auch noch, da ja unser Frühstück eher mau war.

Die Strecke zog sich natürlich wieder. Um 15 Uhr tankten wir in Pahrump noch die letzten Gallonen - da wir ja unser Auto mit leerem Tank abgeben konnten auch nur das Nötigste (am Ende war der Tank noch viertelvoll, aber lieber so als irgendwo stehen  zu bleiben). Dann gingen wir zu Carl´s Jr. In diesem Urlaub waren wir noch nicht hier gewesen und es war 2011 die erste Fastfood-Kette, die ich je in den USA betreten hatte. So schloss sich ein Kreis.

Wir aßen in aller Ruhe, denn wir hatten noch Zeit. Anschließend machten wir unsere Kühlbox leer. Ein paar Getränke schmiss ich noch in meinen Rucksack, die anderen (im Wesentlichen Wasser) gossen wir weg. So, jetzt war alles abgabebereit. Nur die Kühlbox mussten wir noch irgendwo loswerden. Schlimmstenfalls bei Alamo.

Irgendwo kurz vor Vegas (und ich weiß wirklich nicht mehr wo) ging ich bei einer Maverick Tankstelle auf die Toilette. Heiko meinte, dass wir ja mal drinnen fragen könnten, ob da jemand eine Kühlbox brauchen könne. Da parkte neben uns ein Wagen mit einer Familie ein. Spontan fragten wir die. Amerikaner sind natürlich erst mal skeptisch, wenn sie etwas geschenkt kriegen sollen. Okay, wäre ich auch. Auf jeden Fall kamen wir nett ins Gespräch und schließlich nahmen sie freudig die Box entgegen. Sie waren mit ihren jugendlichen Kindern auch auf Reisen und hatte sich gerade eine Kühlbox (aber kleiner als unsere und auch nicht mit Ablauf) gekauft. Trotzdem waren sie ganz happy. Wir wünschten ihnen einen schönen Urlaub und sie uns eine gute Heimreise. Das witzige an der Geschichte war noch, das etwa 30m von uns entfernt 3 Sheriff-Autos standen, samt Officers, die sich hier wohl zur Kaffeepause trafen. Wir wurden ziemlich argwöhnisch beäugt, als wir die Kühlbox von einem Fahrzeug ins andere hievten… Stellt euch vor, die hätten uns jetzt kurz vor Abreise noch gefilzt, weil sie Drogenhandel oder so was bei der Aktion vermuteten! Aber alles ging gut.

Irgendwann war dann Las Vegas in Sicht und natürlich ging das Handy Navi wieder nicht richtig. Es fand einfach die eingegebene Adresse von Alamo nicht. Also hatte ich einen Ort in der Nähe davon eingegeben. Das führte natürlich dazu, dass wir irgendwo in der Nähe standen, aber nicht die Zufahrt fanden. Wir gurkten da rum und dann fanden wir auch endlich den Car Rental Return Center. Ruck Zuck war unser Auto weg…

Also ab in den Shuttle zum Flughafen. Wir waren sehr zeitig dran, unser Flieger ging erst um 21:15. Leider habe ich nicht notiert, wie früh wir da waren, aber es war reichlich. Zeit genug, um die Tussi am Schalter nach einem Upgrade zu fragen. Ich erklärte ihr, dass wir das per Internet angeboten bekommen hätten, aber dass es nicht funktioniert hätte. Sie schaute nach und es ging. Für $325 pro Person. Ja, das machen wir. Also reichte ich meine Kreditkarte rüber. Aber sie ging nicht! Hä? Wieso? Eben in Furnace Creek hatte sie doch noch funktioniert! Zweiter Versuch, nix! Also habe ich meine Notfallkarte gezückt, die ich aber noch nie benutzt habe. Die ging auch nicht! Wieso das denn nun auf einmal? Also Heikos Kreditkarte genommen. Die ging zum Glück…

Die Tussi (die junge Frau war mir extrem unsympathisch) sagte uns dann, das der Flieger sich verspäten würde aufgrund eines medizinischen Notfalls. Nagut. Wir sollten auf die Durchsagen achten.

Heiko wollte auch gleich die Sicherheitskontrolle hinter sich bringen, also machten wir auch das. Zumindest versuchten wir es. Heiko kam direkt durch, nur sein Fotorucksack wurde geöffnet. Er hatte Sand darin. Eigentlich als Souvenir, aber er erklärte der Frau von der TSA, das der für den Bohnensack sei. Sie glaubte ihm nur bedingt, denn sie machte natürlich die Dose auf und unterzog dem Sand einem Test. Vermutlich auf Drogen und Sprengstoff. Da fand sich natürlich nichts und Heiko durfte durch.

Bei mir war es schon komplizierter. Mein Stoffgürtel mit winziger Metallschnalle störte scheinbar beim nacktscannen. Also wieder zurück und den Gürtel in ein kleines Schälchen gelegt. Der TSA-Mitarbeiter dort schaute irritiert, den Gürtel bräuchte ich nicht abzulegen. Doch, die Frau am Scanner meinte, das sei notwendig. Die beiden haben sich etwas angegiftet, aber mein Scan war dieses Mal wohl in Ordnung, aber ich wurde trotzdem abgetastet. Wieder mal erregten winzige Metallnieten an meiner Hose die Aufmerksamkeit.  Ich glaube, alle meine Hosen haben irgendwo Metall dran und jedes Mal wurde ich genauer untersucht… Naja, das war aber noch nicht alles. Ich wurde gefragt, ob das mein Rucksack sei. Ja. Selbst gepackt? Ja. Ist da was gefährliches drin? Nein. Sie hätte aber was merkwürdiges gesehen. Sie werde den Rucksack öffnen. Ja mach doch… Und was beförderte sie zutage? Eine Flasche Wasser und eine Flasche Powerade! Wie peinlich! Die hatte ich doch vorhin nach schnell als Reserve in den Rucksack geschmissen und dachte eigentlich, dass wir die vor der Security noch trinken würden. Aber ich hatte sie total vergessen. Mit hochrotem Kopf entschuldigte ich mich mehrfach. Ja, sie dürfe die Flaschen entsorgen.

Okay, das war geschafft. Wir sind dann zum Gate gegangen. Und haben gewartet. Zum Glück ist hier Wifi kostenlos. Irgendwann kamen auch die anderen Fluggäste. Wir fragten uns, wie viel Verspätung wohl der Flieger haben würde. Dann kam eine Durchsage, dass unsere Maschine noch in Winnipeg stünde und wir uns jetzt jeder einen Verzehrgutschein abholen könnten, den wir hier in jedem Geschäft einlösen könnten. Auch im Duty Free Shop. Einen Gutschein löste Heiko dann bei Carl´s Junior ein, hauptsächlich für ein großes Getränk. Aber Pommes und einen Burger hatte er auch. Er wollte den Rest des Gutscheins ja nicht verfallen lassen.

Wir lernten ein Paar aus Hannover kennen und gemeinsam rätselten wir, warum wir nicht gleich in ein Hotel kommen würden. Denn wenn der Flieger jetzt noch in Winnipeg steht, dann kommen wir heute eh nicht mehr los. Kurze Zeit später dann auch die Durchsage, dass ein technisches Problem aufgetaucht sei und der Flieger in Winnipeg nicht starten könne. Wir würden jetzt per Shuttle in ein Hotel gebracht werden. Also die Koffer wieder von einem Gepäckband abgeholt und ewig die Shuttle gesucht. Wir sind ewig weit gelaufen…

Wir wurden dann ins South Point Hotel gebracht. Eine sehr lange Schlange hatte ich am Check in aufgebaut, klar! Aber die Mitarbeiter am Desk waren sehr professionell und relativ schnell waren wir dran. Wir bekamen wie gewünscht ein Zimmer mit zwei Queen Betten und dazu noch einen Dinnergutschein, sowie einen für das Frühstück und einen für Lunch.

Nagut, erst mal auf´s Zimmer. Das gefiel uns schon mal gut. Dann haben wir nach Hause gemailt, dass wir nicht wie erwartet am Donnerstag ankommen würden. Wir wussten ja noch nicht wie und wann es weiter gehen würde. Dann sind wir unten zum Essen gegegangen. Unser Hunger war eh nicht groß und wir orderten Coronas. Und da um uns herum natürlich einige Briten saßen (eben sehr viele von unserem BA-Flug), mussten die Kellner bald jede Menge Coronas von der Bar heran schaffen, da es die hier im Restaurant nicht gab. Mensch, da hatten wir ja was angerichtet…

Danach ab ins Bett. Wenn wir sowieso einen Gutschein für Lunch haben, dann werden wir sicher nicht morgen früh gleich zum Flieger müssen. Also ausschlafen!

Unterkunft: South Point Hotel Las Vegas, kostenlos bzw. BA hat bezahlt, gebucht durch British Airways  ;)

Gefahrene Meilen: 297

Fazit des Tages:  Death Valley, wir kommen wieder und: „Vieles kommt anders als man denkt“

Anekdote des Tages: Gar nicht so richtig die diesen Tages… Die Tankstelle, an der wir unsere Kühlbox verschenkt haben, haben wir bald wieder gesehen: Im Film Hangover 3! Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir dort ein Foto gemacht...

Schneewie

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #86 am: 06.12.2013, 12:18 Uhr »
Da bin ich mal gespannt, wie Ihr nach Hause gekommen seit und was Euch wohl noch so passiert.
Gruß Gabriele

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #87 am: 07.12.2013, 07:36 Uhr »
Donnerstag, 12. September 2013


Wir schliefen erst mal aus, auch wenn wir nicht so wirklich lange in den Tag hinein geschlafen haben. Als erstes checkte ich die Seite von British Airways, ob es irgendwelche neuen Informationen gibt, aber dort stand nur, dass in Kürze die neue Abflugzeit bekannt gegeben würde. Also dann erst einmal frühstücken.

Ein Glück, dass es in Hotels  immer Duschgel gibt, so konnten wir beide uns (sparsam) abduschen und ich auch die Haare waschen. Deo hatten wir beide nicht mehr (ihr erinnert euch, wir hatten gestern alles weggeworfen) und Zahnbürste und Zahncreme hatten wir zum Glück noch von British Airways. Die hatten wir auf dem Hinflug bekommen und aufbewahrt, da sie so praktisch für einen Tagestrip sind. Na gut, der Tagestrip war wohl schon heute…  :wink:

Dann gingen wir zum Frühstück. In dem Restaurant war man heillos überfordert, da man scheinbar spontan nicht mehr Personal eingesetzt hatte. Man hatte halt nicht mit einer ganzen Fliegerladung mehr gerechnet… Aber wir hatten ja Zeit.

Nach dem Frühstück gingen wir zum Frontdesk und erkundigten uns nach Neuigkeiten. Die hatten aber keine für uns, man würde uns benachrichtigen. Aber unsere Schlüsselkarten wurden verlängert, da wir sonst bald nicht mehr ins Zimmer kämen. Wenigstens etwas: Wir mussten nicht auf gepackten Koffern irgendwo im Casino sitzen und auf den Abflug warten…

Wir gingen ins Zimmer zurück und sahen fern bzw. surften im Internet. Mittlerweile gab British Airways eine Abflugzeit von 22:45 auf ihrer Webseite an, aber man solle weitere Informationen abwarten.

Endlich :wink: war Mittagszeit und wir gingen essen. Ich hatte irgendetwas Asiatisches mit Tofu. Aber so richtig lecker fand ich es nicht. Mir fehlte meine scharfe Soße… Anschließend sind wir wieder zum Front Desk, um uns zu erkundigen, wie das denn mit den Shuttles dann ginge. Noch immer keine Information, wann es denn nun wirklich losgeht.

Vor lauter Langeweile verdaddelteten wir  zwei oder 3 Dollar an den Slotmachines. Die digitalen Dinger verstehe ich immer noch nicht, aber an den mehr oder weniger mechanischen Dingern holte ich über $10 heraus. Heiko hatte nicht so ein Glück, aber wir beide standen zusammen immer noch im Plus.

Dann waren wir wieder im Zimmer und wir hatten eine Email von British Airways. Es geht erst morgen um 15 Uhr los. Okay… Kurze Zeit später stellten wir fest, dass unser Telefon blinkte. Ich versuchte das Band oder so abzuhören, aber das ging irgendwie nicht. Ich habe noch nie in den USA ein Telefon benutzt und konnte nicht damit umgehen… Also sind wir wieder runter gegangen - Bewegung tut gut! Auch wenn der Fahrstuhl die Überwindung der 12 Stockwerke für uns übernahm, mussten wir trotzdem noch ein paar Meter laufen.

Am Frontdesk angekommen erzählte man uns, dass es endlich eine Abflugzeit geben würde. Ja, morgen um 15 Uhr. Wir hätten eine Email bekommen. Nein, die Email sei alt, es geht schon heute um 22:45 los. Ja, was denn nun? Wir bekamen aber wieder neue Voucher für Dinner, Breakfast und Lunch. Hä? Wir brauchen doch maximal welche für das Dinner? Egal, wir nahmen sie.

Nachdem wir noch mal aus Langeweile herumgeschlendert waren (und uns mit Cola und Whiskey (für zu Hause) eingedeckt hatten) und wir wieder im Zimmer angelangten, blinkte wieder das Telefon. Och nö, jetzt rufe ich einfach unten an. Das gelang mir sogar. Nun teilte man uns mit, dass wir doch nicht heute Abend fliegen, sondern erst am Freitag (den 13.) um 15 Uhr. Wenn wir das gleich genauer gewusst hätten, dann hätten wir heute schön noch ein Auto mieten können und uns die Gegend anschauen. Aber jetzt am Nachmittag hatten wir da auch keine Lust mehr zu.   :schmoll

Wir schliefen ein wenig und als wir aufwachten, stellten wir fest, dass das Telefon schon wieder blinkte. Was denn jetzt schon wieder??? Andrea, ganz Profi, ruft wieder unten an. Ach, es gibt nichts Neues, da wäre nur vergessen worden das Telefon zurückzusetzen.   :shock:

Was nun? Essenszeit! Dieses Mal wollten wir aber woanders essen. Wir suchten uns den Mexikaner aus. Dort gingen wir hin und was stand da für ein Kärtchen auf dem Tisch? Ein Pitcher Margaritas für $18. Hm, alle schwärmten ja immer so von diesem Cocktail. Ich hatte erst einmal eine getrunken und fand die nicht so lecker. Aber egal, wir probieren die. Wir hatten ja einen Voucher…

Hier bekamen wir für den Voucher auch noch den „Stoff“, allerdings fragte der Kellner mehrfach nach, ob wir wirklich den Pitcher wollten. Der sei eigentlich für 5 Leute… Ja! Nun her mit dem Zeug! Natürlich bestellten wir auch noch ein kleines Essen dazu. Wie sieht das denn sonst aus?   :zwinker:

Das Essen war sehr lecker und die Margaritas erst! Der Kellner guckte beim ersten Mal noch staunend, beim zweiten Mal, als er unsere Cola auffüllte, grinste er schon. Beim dritten Mal fragte er, ob wir noch einen Pitcher wollten. Nein, jetzt haben wir erst einmal fertig.

Dann wieder auf´s Zimmer. Da wollten wir dann so ganz langsam mal unsere Sachen packen, denn innerhalb eines Tages hatten wir schon eine ganz schöne Verwüstung im Zimmer angerichtet. Da fiel mein Blick auf die Whiskyflaschen. Die eine war für unsere Nachbarin. Die andere für uns. Aber die umfasste 1,5l. Dürfen wir überhaupt so viel mitnehmen? Nachgeschaut: Nein! So ein Mist! (witzigerweise heißt der Whisky auch Mist) Was machen wir jetzt? Es darauf ankommen lassen? Am Ende müssen wir noch ordentlich drauf zahlen oder ihn gar weggießen. Nein, kommt nicht infrage. Also trinken. Jetzt. Passte unglaublich gut zu unserem Margarita-Kopf. Aber den überschüssigen halben Liter haben wir trotzdem geschafft…   :drink:

Gute Nacht!

Übernachtung: South Point Hotel Las Vegas, wieder kostenlos mit Verpflegung

Gefahrene Meilen: keine, wäre mit unserem Brausekopf auch nicht mehr gegangen…

Fazit des Tages: Es gibt schlimmeres als im South Point zu stranden. Aber nervig war´s trotzdem. Aber Margarita ist ab sofort mein Lieblingscocktail…

Anekdote des Tages: In dem Restaurant, an dem wir am Abend zuvor noch Coronas getrunken hatten, gab es mittags keinen Alkohol mehr. Das sei mit den Voucher leider nicht erlaubt. Offensichtlich hatten sich hier gestern so einige noch die Kante gegeben…   :wink:

Schneewie

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #88 am: 07.12.2013, 12:33 Uhr »
Die haben Euch fast 2 Tage sitzen lassen.  :shock:

Konnte man denn keine andere Flugverbindung anbieten?
Finde ich schon krass.
Gruß Gabriele

Anti

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Re: XL-Tours auf Talfahrt: Canyons, Valleys und andere Tiefen
« Antwort #89 am: 07.12.2013, 12:50 Uhr »
Ich auch - aber es kommt noch besser...   :schmoll