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Autor Thema: Yellowstone, Badlands und wilder Westen  (Gelesen 42790 mal)

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paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #105 am: 12.12.2013, 15:52 Uhr »
Hoi hoi!
Ich hab im Osten die Erfahrung auch schonmal gemacht, dass NavFree deutlich mehr kennt, als die kommerziellen Navis. Nutz Ihr beides auf nem Smartphone?

ich hatte navfree am ipad und war hochzufrieden! ich finde den großen Bildschirm klasse. Habe es aber nur in USA genutzt, in D noch nicht.

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #106 am: 12.12.2013, 15:53 Uhr »
21. Tag Mittwoch 18.9.2013 Teil 2 von Crawford über das Agathe Fossil Bed NM nach Scottsbluff


Crawford ist ein kleiner Ort und in jeder Hinsicht vergleichbar mit Greybull. Sprich: er hat uns auf Anhieb gefallen, es war einfach urig hier. Wir haben im Zentrum gehalten und erst mal eine Apothke gesucht. Tatsächlich gab es eine. Okay es war mehr ein Schreibwaren und Andenkengeschäft mit einem Pharmazieteil ganz hinten. Leider war die Voltarensalbe die wir kaufen wollten nicht zu finden, na gut dann mußte es eben ohne Salbe gehen.
Ein paar Fotos vom Ort

dieses Geschäft steht übrigens für 390.000 $ zum Verkauf:

   

   

   

   

   

   

dieses Etablissemant sah am ehesten für einen Kaffee geeignet aus.
Wie man sieht kommen wohl nicht alle Gäste mit dem Auto:
   

drinnen sah es genauso aus wie draußen irgendwie renovierungsbedürftig aber authentisch. Der Linoleumboden hatte Löcher, der war nach hundert Jahren einfach durchgelaufen  :)
in diesem großen Restraurant saß ganz hinten ein einzelner Mann und mittendrin ein älteres Ehepaar. Wir setzten uns auch mittenrein bekamen unseren Kaffee und Josef entdeckte Longjohns in der Theke, die wollte er jetzt auch mal probieren. Sie schmeckten einfach super. Den Leuten am Nachbartisch fiel natürlich auf dass wir Touristen waren und es entspann sich das übliche Gespräch: Deutschland (da hatten sie Freunde oder Verwandte), Yellowstone etc. pp. wirklich freundliche Leute. Die Kellnerin brachte uns die Rechnung (billige 4,07 $) um sie kurz drauf wieder mitzunehmen. Das habe ich nicht verstanden aber egal ich hatte den Betrag ja gesehen. Als wir gehen wollten drückte ich ihr eine Fünfdollarnote in die Hand, worauf sie meinte nein nein das sei schon bezahlt! Haben uns doch tatsächlich die netten Leute vom Nachbartisch eingeladen! Wir haben uns herzlich bedankt, ich wußte echt gar nicht was ich sagen sollte. Einfach klasse die Menschen hier!  :daumen:

Meinen Fuß hatte ich im Restaurant hochgelegt und jetzt wollte ich unbedingt noch ein bischen durch den Ort laufen. Wirklich gut ging es nicht aber die Neugier und Begeisterung waren größer als der Schmerz. So alte Industriegebäude faszinieren mich einfach:

   

an diesem Haus hing ein Schild im Schaufenster mit der Aufschrift "open" und über der Tür hing ein Bienenkörbchen. Da ging ich jetzt einfach mal rein. Drinnen war eine Art Bio-Honigladen, alles ökomäßig eingerichtet mit gewachsten Holzregalen, das hätte auch in Deutschland stehen können. Es gab Honigkerzen und Honig aller Art, drei Dosen Honig mit Fruchtpürree (eine besondere Kirschsorte die nur hier wächst) fanden den Weg zu den vielen anderen Mitbringseln die ich bereits besorgt hatte  :)

   

nebendran vor diesem Schuppen wimmelte es vor Bienen

   

da standen doch tatsächlich die Bienenstöcke gestapelt drin, da mußte es hinten irgendwo eine Tür oder ein offenens Fenster geben. Indoor-Bienenstöcke habe ich wirklich noch nie gesehen.

   

Danach streikte mein Fuß und sich stieg wieder ins Auto während Josef noch ein paar Fotos machte. Weiter ging es in den Ford Robinson State Park. Hier hatte ich auch mal überlegt eine Wanderung einzuplanen, allerdings war es schwierig geeignete Karten und Routen zu finden. Und heute kam eine Wanderung ja eh nicht in Frage. So haben wir uns die historischen Gebäude des Forts angesehen. Das ganze Gelände ist eigentlich eine Art Museum, allerdings war schon Nachsaison und das meiste daher geschlossen. Außerdem ist das Gelände extrem weitläufig und das war heute halt nix für mich.
Wir besichtigten ein paar Offiziershäuser und normale Unterkünfte der Soldaten und sahen das Denkmal an dem Ort wo Crazy Horse ermordet wurde:

   

Auf einer Tafel stand dass im zweiten Weltkrieg deutsche Kriegsgefangene hier untergebracht waren, ich muss meinen Onkel mal fragen ob er noch weiß wo er in Gefangenschaft war. Danach ist das Fort dann wohl geschlossen worden.

Wir fuhren weiter westlich auf dem HW 20 bis Harrison über die hügelige Landschaft, auf dem Foto hier sieht man das Gelände das noch zum Fort Robinson State Park gehört wo man wandern könnte (jedenfalls sahen die Fotos im Internet die ich zu diese Wanderungen gefunden habe genau so aus). Das würde bestimmt Spaß machen an diesen Felsen.

   

   

dann fuhren wir südlich auf den  HW29, jetzt wurde es flach.

   

   

Am Agathe Fossil Beds National Monument kamen wir 5 Minuten bevor es um 16 Uhr schließt an, der nette Ranger der in Gießen gelebt hatte und in Berchtesgaden oft beim wandern war ließ uns noch rumschauen (er fragte auch wo wir her sind, ah München schön. Er hatte schon Gäste aus verschiedenen Regionen in Deutschland hier aber noch nie aus Gießen. Und er würde so gern mal mit einem Gießener sprechen. Sollte sich jemand aus Gießen hierher verirren: bitte sprecht den diensthabenden Ranger an!)
Skelette ausgestorbener Säugetiere sind hier ausgestellt, die man hier in der Umgebung ausgegraben hat, seit 1904 wird hier nach Fossilien gesucht:

   

   

in einem schwer gesicherten Nebenraum war eine Indianerausstellung. James H. Cook, der hier eine Ranch hatte,  war ein Freund von Indianerhäuptling Red Cloud, dieser hat ihm die ganzen Dinge vermacht die hier ausgestellt waren: Mokkassins, Kleidung, Haushaltsgegenstände etc. fast noch schöner als in Cody! Leider hatten wir nur kurz Zeit, da der Ranger schon am abschließen war.  Derweil durften wir uns noch umsehen und waren begeistert!

Der Ranger war sehr erfreut über unsere Begeisterung und gab uns noch 2 Trailbeschreibungen. Einer war zu lang für meinen Fuß, aber den Daemonelix Trail würden wir schaffen. Wir versprachen ihm morgen wieder zu kommen denn die Indianeraustellung wollten wir uns in Ruhe anschauen.

Als wir aus dem Visitor Center raus kamen, trafen wir das Pärchen aus dem Motel von heute Morgen, die Welt ist klein! Sie sind nicht mehr reingekommen, schade da haben sie was verpaßt. Sie wollten auch nach Scottsbluff und sind gleich wieder gefahren, während wir uns noch ein bischen in der Umgebung umgeschaut haben. Hier zu diesen Hügeln geht ein längerer Weg, da sind Ausgrabungsstellen.

   

Wir sind statt dessen den kurzen Rundweg "Daemonelix Trail" gegangen. Die "teuflische Schraube" sind versteinerte Bauten eines prähistorischen Bibers, er lebte ähnlich wie heute Präridogs in unterirdischen Bauten. Die Forscher damals glaubten das seien Wurzeln einer ausgestorbenen Pflanze. Um ein besonders schönes Exemplar ist ein Glaskasten gebaut:

   

   

Der Weg war fast auf der ganzen Länge rollstuhlgerecht angelegt und daher auch mit meinem lädierten Fuß leicht zu gehen:

   

wegen Klapperschlangen sollte man auch unbedingt auf dem Weg bleiben!   :zuberge:

   

Die Abendsonne tauchte das Gelände in goldenes Licht, wir waren wieder mal hellauf begeistert von der schönen Landschaft.

   

   

   

an vielen Pflanzen waren Namensschilder, das war wirklich sehr schön gemacht hier (blöderweise habe ich wohl vergessen die Schilder zu fotografieren)

   

   

   

dies ist eine versteinerte Sanddüne:

   

noch 2 Bilder aus der Landschaft um das NM. Mir fällt keine anderer Begriff ein als "idyllisch"!

   

   

Dann ging es mit dem Auto weiter auf dem HW 29 nach Süden durch die Prärie. Diese Windräder die Wasser aus dem Boden in Viehtränken pumpen sollen sah man oft.

   

Die Landschaft hatte uns in ihren Bann gezogen!

   

Bei Mitchell bogen wir auf den HW 26 nach Osten und hatten nach ein paar Meilen Scottsbluff erreicht. Es wurde nun schon langsam dunkel. Scottsbluff ist ein größerer Ort mit den üblichen Hotelketten. Das Hampton Inn und das Hilton waren morgens schon ausgebucht also fuhren wir das Comfort Inn an: auch ausgebucht! Daneben das Super 8: gerade war das letzte Zimmer vergeben worden  :bang: da blieb nur noch das Motel 6 wenn wir nicht noch weiter fahren wollten (wir wollten definitiv nicht). Von außen sah das wirklich nicht gut aus, aber die Zimmer waren eine Überrschung: völlig neu renoviert:

   

   

es gab zwar außer einem Fernseher keinerlei elektrische Geräte und WLAN funktionierte im Zimmer auch nicht richtig, aber wir waren ja froh doch noch was gefunden zu haben. Am Empfang konnte uns keiner sagen warum Scottsbluff auf einmal so ausgebucht war. Eigentlich hätten wir uns für die letzten beiden Nächte gern was luxuriöseres gegönnt aber andererseits waren die 56 $ pro Nacht wirklich ein super Preis und das Bett war definitiv kingsize und sehr bequem. Nur die Handtücher waren nicht richtig sauber, das war ein Minuspunkt. Und natürlich die fehlende Kaffeemaschine, da kam dann wieder mal der Tauchsieder zum Einsatz.

Auf dem Hinweg hatten wir am Highway ein chinesisches Restaurant gesehen, da fuhren wir nun hin. Das Essen war erstklassig und die Portionen amerikanisch riesig. Der Kellner hat sich sehr amüsiert, er hatte uns gewarnt eine Suppe als Vorspeise zu bestellen, die Suppe alleine war eigentlich schon eine Hauptmahlzeit, das war mindestens ein halber Liter!

Scottsbluff fanden wir ziemlich häßlich, so ist es uns leichtgefallen auf den Abendspaziergang zu verzichten zu dem mein Fuß eh nicht mehr in der Lage war. Die innerliche Anwendung von Rotwein gestern hatte dem Fuß zwar nicht geholfen aber vielleicht war eine einmalige Anwendung auch zuwenig und wurde heute wiederholt   :zwinker:


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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #107 am: 13.12.2013, 09:00 Uhr »
22. Tag Donnerstag 19.9.2013  der letzte Urlaubstag :heulend:

Weil wir keine Kaffeemaschine hatten und der Wasserkocher so langsam ist ging ich gegen 7 runter in die Lobby Kaffee holen. Kaffee im Bett und ein bischen lesen gehören jetzt zum Urlaubsritual  :)  An unserem letzten vollen Urlaubstag haben wir ausgeschlafen. Im Motel 6 gibts kein Frühstück nur Kaffee, so fuhren wir nun zu Sharis Restaurant (da sind wir gestern Abend nach dem Abendessen noch vorbei gegangen und haben die Karte gecheckt) nicht weit vom Hotel.
Wäre das in der ersten Woche gewesen wären wir hingelaufen, es hätte wohl maximal 10 Minuten gedauert allerdings an einer häßlichen Landstraße im Gewerbegebiet (schön ist was anderes), außerdem tat mir immer noch der Fuß weh.

Die Frühstücksauswahl war riesig. Ich nahm ein Omlett mit Spinat gefüllt und Hashbrowns, das war sehr gut! Danach fuhren wir zum Scottsbluff National Monument. Die charakteristischen Felsen kennt man ja von Fotos:

   

   

Vor dem Visitor Center standen ein paar Planwagen genau auf dem Oregon Trail. Die Felsen von Scottsbluff dienten den Trecks zur Orientierung, genau zwischen den beiden prominenten Felsen mußten sie durch.

   

   

Wir besichtigen das Visitor Center und trafen vor dem Eingang doch tatsächlich das Paar von gestern noch einmal. Sie hatten gestern das letzte Zimmer im Super 8 bekommen (und haben es uns vor der Nase weggeschnappt   :wut33:

Im Visitor Center gab es viele alte Fotos vom Oregan Trail und aus der Umgebung und Berichte wie hart das Leben auf den Trecks war. Die Fotos waren super. Besonders witzig ein Foto aus Hot Springs von 1860 das Männer bei der Badekur zeigt:




Die Felsen sind genau wie der Toadstool Park entstanden durch Erosion weicherer Schichten. Wir fuhren auf den Saddle Rock rauf, da oben gibt es einen kurzen Rundweg mit toller Aussicht. Ich hatte natürlich geplant den Fußweg raufzulaufen, meinem Fuß ging es zwar etwas besser als gestern aber zum wandern war er noch nicht geeignet

   

Die Strasse führt durch einen Tunnel durch den Fels, unten liegt das Visitor Center

   

Man hat einen schönen Blick auf Scottsbluff, von oben schaut das ja ganz grün aus, aber unser Hotel liegt ja auch nicht im Ortszentrum sondern am Rand an der Landstraße.

   

Ich hatte eigentlich gedacht bei Scottsbluff stehen zwei einzelne Felsen, in Wirklichkeit ist es aber ein Gebirgszug.

   

Danach sind wir noch mal zum Agathe Fossil Beds NM gefahren. An der Windmühle, die wir gestern fotografiert hatten, standen heute Kühe:

   

witzig dass die Kühe hier immer schwarz sind, es scheint nur die eine Rasse zu geben

   

es war schon 13 Uhr als wir am NM ankamen, hier ein Bild vom Visitor Center

   

seht ihr das Traumwetter? Eigentlich kein Museumswetter aber wir wollten eben unbedingt die Indianeraustellung anschauen. Heute tat eine Rangerin Dienst. Wir waren etwa eine Stunde in dem Ausstellungsraum.

Besonders haben mir wieder die Fotos gefallen, Häuptling Red Cloud war oft auf der Ranch von James Cook zu Besuch und hatte seine Familie/ Clan bei diesen Besuchen dabei. Diese Freundschaft existierte über 50 Jahre lang

   

   

   

für mich macht es einen riesen Unterschied nur zu lesen dass hier früher Indianer lebten oder sie live auf Fotos zu sehen. Eigentlich hätten wir solche Begegnungen heute auch machen müssen. Ob den heutigen Amerikanern wohl bewußt ist dass sie ein Stück Amerika mit der Vertreibung und Ermordung der Indianer verloren haben?

Neben den Fotos gab es auch sehr interessante Ausstellungsstücke:

   

Diesen roten Wetzstein trug der Sioux Chef Crazy Horse bei sich als er von einem Soldaten im Fort Robinson in Nebraska mit einem Bayonett getötet wurde. Die Schwester von Crazy Horse übergab ihn an James Cook, er half bei der Beerdigung. Es war das einzige Ding das sie noch von ihm hatte und sie wollte dass James H. Cook es bewahrt in Erinnerung an den alten Chief

Auch mit dem folgenden Ausstellungsstück hat es eine besondere Bewandnis:

   

dieser Kriegsknüppel gehörte dem Indianer "American Horse". Mit diesem Knüppel hat er im "Battle of the Hundred Slain" -auch als Fetterman Schlacht bekannt-  den Captain William Fetterman im Kampf Mann gegen Mann getötet. Am 21. Dezember 1866 hatten etwa 1600 Indianer (unter ihnen auch Crazy Horse) den Captain und seine Männer überfallen und alle 80 Mann getötet. Die Schlacht war Teil des Kampfs der Indianer gegen den Bozeman Trail und ein großer Sieg für die Indianer. Die Regierung war gezwungen den Bozeman Trail zu schließen, einen Friedensvertrag zu schließen und Red Clouds Führung zu akzeptieren. 12 Jahre später jedoch zwang die Regierung die Lakota in die Pine Rigde Reservation zu ziehen.

Es gab viele solcher Ausstellungsstücke und es war sehr beeindruckend die Geschichten dazu zu lesen!

Wenn die Indianer zu Besuch kamen, brachten sie Geschenke mit wie die unten gezeigten Mokassins und sonstigen Kleidungsstücke, Taschen etc.

   

   

Mokassins mit bestickten Sohlen wurden nur zu besonderen Anlässen getragen. Die Schildkröte steht bei den Lakota für ein langes Leben

   

   

Geschenke der Lakota für Harold den ältesten Sohn von James Cook:

   

eine Satteldecke:

   

kunstfertige Verzierungen:

   

wir waren wirklich total begeistert von der Ausstellung. Eigentlich war sie noch besser als das Museum in Cody. Es waren eben alles Erinnerungsstücke mit einer Geschichte, die hier ausführlich erzählt wurde. Dank der Digitalfotografie konnte ich alle Schilder fotografieren sonst hätte ich mir das nie alles merken können.

Dann fragten wir die Rangerin nach dem besten Weg nach Alliance (unsere Nebraska-Strassenkarte war okay aber nicht so genau wie der Delorme Atlas), es war eine gestrichelte Straße eingezeichnet und wir waren nicht sicher ob wir die fahren können. Sie sagte dass sie die Dirtroad die 9 Meilen unter dem NM den HW 29 mit HW 71 verbindet auch immer fährt, das ist auch mit einem normalen PKW kein Problem. Das verkürzt die Strecke drastisch! Wir sollen nur aufpassen, die Strasse endet in einem T, hier muss man rechts dann kurz danach links auf den Highway abbiegen. Gut dass wir gefragt haben (von dem T ist auf der Karte nix zu sehen) bei der Kreuzung hätten wir blöd geschaut! Weil wir von der Ausstellung so begeistert waren empfahl sie uns in Alliance das Knight Museum zu besichtigen, das schöne Indianerkunst zeigt. Da fuhren wir nun hin
                                 
                                     auf der gravel road:
   

             irgendwo am Highway auf dem Weg nach Alliance

   

   

In Alliance hatten wir zunächst Mühe das Museum zu finden, wir hätten es ja an der Hauptstrasse vermutet. Zum Glück hatte es das Navigon unter den Sonderzielen. Ohne Navi hätten wir es nie gefunden, es lag mitten in einem Wohngebiet.

   

das Knight Museum ist eine private Sammlung und kostet keinen Eintritt (Donation welcome). Es zeigt neben der Geschichte und Kultur der Indianer auch die Geschichte der Weißen aus den letzten 150 Jahren, sprich: es gab die gleiche Ansammlung von Gerätschaften des Alltagslebens wie in Custer, eine alten Eisenbahnwagon, ein altes Milchauto, eine Wohnzimmer- und Kücheneinrichtung wie vor hundert Jahern usw. Ich glaube die Museen in South Dakota schauen alle so aus.

Die Indianerausstellung war wirklich schön gemacht, mit Agathe Fossil Beds konnte sie aber nicht mithalten. Eine ehemalige weiße Lehrerin im Indianerreservat hat die Exponate gesammelt.

   

   

   

   

   

auch die Kultur der Lakota wurde erläutert, zum Beispiel enthalten diese Amulette in einem Beutel die Nabelschnur eines Kindes. Amulette für Jungen zeigen eine Eidechse, für Mädchen eine Schildkröte

   

Am Ausgang trafen wir einen ehemaligen Soldaten der lange in Kaiserslautern stationiert war und Deutschland toll fand, er schwärmte uns von seinen Fahrradtouren vor die er damals unternommen hat als junger Mann, er war viel außerhalb der Kaserne unterwegs, von Heidelberg war er ganz begeistert. Die Leute waren wieder wahnsinnig nett hier. Am Eingang habe ich mit den Angestellten vom Andenkenshop geratscht, sie meinten dass noch einige Straßen gesperrt seien, wir sollen 511 anrufen wegen unserer Fahrt nach Denver morgen, ja da werden wir heute Abend planen müssen. Danach haben wir natürlich die Hautattraktion von Alliance besichtigt: Carhenge

   

   

seit 1987 stehen die Skulpturen hier

   

   

Es war nun schon 17 Uhr und eineinhalb Stunden bis Scottsbluff zu fahren, da mußten die restlichen Felsen (Chimney, Courthouse und Jail Rock) leider wegfallen. Auf dem Highway 385 und dann auf HW 26 fuhren wir nach Scottsbluff zurück.
Wir setzten uns in die Hotellobby und suchten nach den Hochwassersperren. Leider hatten wir ja keinerlei Straßenplan von Colorado, es mußte also ein einfach zu findender Weg sein. Es dauerte eine Weile bis wir alle entsprechenden Infos gefunden hatten. Der Weg über die Interstate so wie man es uns in Alliance empfohlen hatte schien frei zu sein, es gab jedenfalls keine Sperren mehr auf der Interstate.
Zum  Abendessen sind wir zum Whiskey Creek Grill nur 600 Meter entfernt gefahren (gefahren! wir waren jetzt schon ziemlich amerikanisiert  ;)) auf Empfehlung von Tripadvisor hin. Es gab ein köstliches Filesteak und wieder ein gutes Bier aus einer Microbrewery, der Laden brummte, 5 Fernseher zeigten Football wie die letzten Lokale auch.

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #108 am: 14.12.2013, 07:58 Uhr »
23. Tag Freitag 20.9.2013  Heimreise   :flennen2:
 
sechs Uhr dreissig der Wecker rappelt und ich war noch im Tiefschlaf. Josef ging nach unten in die Lobby und holte Kaffee für uns. Die Handtücher im Bad waren heute wieder indiskutabel schmutzig obwohl sie gewaschen waren (sie rochen nach Waschpulver), da fehlt eindeutig der Kochwaschgang!
 
Frühstück gab es dann wieder wie gestern in Shari's Restaurant, diesmal nahm ich zum Abschied das Frühstücks-Special: 2 Spiegeleier, Hashbrowns und Speck dazu cinnamon rolls french toast. Das war natürlich viel zu viel und der halbe Toast blieb liegen. Morgen müssen wir wieder selber fürs Frühstück sorgen, seufz
 
Zurück im Hotel mußten wir erst mal Koffer packen. Diverse Kartons, Tüten, halbleere Wasserflaschen etc. sorgten für einen Müllberg. Unsere Kühlbox ließen wir auch im Hotel und legten ein passendes Trinkgeld auf den Tisch, der Zimmerservice hatte bei uns heute gut zu tun.
 
Wir tankten noch mal und fuhren aber nicht nach Navi sondern nach meinen Angaben südlich raus auf den HW 7 auf dem kürzesten Weg zur Interstate, bei Kimball auf die I-80 W, so erreichten wir wieder Wyoming wo wir den guten Straßenatlas hatten und bei Cheyenne fuhren wir südlich auf die I-25 (das Navi hat es irgendwann geschnallt und wollte dann nicht mehr wenden). Immer wieder waren Schilder auf der Interstate mit dem Hinweis dass man bei der nächsten Ausfahrt runter fahren soll wenn die Lichter blinken. Zum Glück blinkte nix!
 
Dann machten wir eine Pause bei Burger King, der letzte dünne Kaffee und die letzte Cinnamon Roll für dieses Jahr, und fuhren südlich auf der I 25 weiter Richtung Denver. Vor Denver war teilweise Stau und man sah Hinweisschilder auf gesperrte Highways, Gott sei Dank war die I 25 überall befahrbar.
 
Wir sind auf die Ringstrasse 470 E abgebogen, das ist eine Tollstraße und wir fragten uns wie das funktionieren soll bei der Ausfahrt. Bei den Tollstationen die man unterwegs gut sah an den Ausfahrten stand „don’t stop“- ja wie soll ich da bezahlen? Aber bei der Ausfahrt zum Flughafen wurde kein toll verlangt (allerdings hatte ich 10 Tage später zuhause ein Abbuchung von 9 $ auf der Kreditkarte von Alamo das wirds dann wohl gewesen sein).
Der rental car return war perfekt ausgeschildert. Die Rückgabe bei Alamo dauert keine 3 Minuten, das Kennzeichen wurde gecheckt, der Angestellte lief einmal ums Auto, das wars, wir bekamen eine Quittung über Null $ (der Wagen war ja mit Kredikarte gebucht und schon bezahlt).
Wir berichteten ihm noch dass das Auto "Service now" will und was die Angestellte in Jackson gesagt hat, dann fuhren wir mit dem Shuttle zum Flughafen.
 
Icelandair haben wir nicht gleich gefunden, ich fragte einen Angestellten von American Airlines die hier zahlreich rumliefen. Als Antwort kam die Frage wie es denn im Yellowstone gewesen sei (ich hatte mein neues Souvenir-Käppi auf). Als ich ihm vorschwärmte wie toll es war meinte er: Warum bleiben Sie nicht hier? Ich: ich glaube mein Boss erwartet mich im Büro. Er: sagen Sie ihm wie schön es hier ist und bringen ihn mit.
 
Ist das nicht klasse? Wer würde das in Deutschland zu einem Ausländer sagen?
 
Icelandair war neben Lufthansa, es war halb 2 Uhr, kein Passagier stand in der Schlange, wir konnten sofort einchecken. Diesmal mußten wir nur unseren Paß zeigen. Die 3 Gepäckstücke (4 wären erlaubt gewesen) wurden ohne Kommentar entgegen genommen, eine Waage gab es nicht! Ein Angestellter hob sie hinter die Absperrung, wir hatten den Eindruck alles was er heben kann ist okay.
 
Wir hockten uns in eine Bar aßen einen Salat und tranken ein lokales Bier (ich hatte zwei Bier und war dann beschwipst)
 
vor dem Einsteigen in unsere Maschine:
 

 
Der Rückflug und das Umsteigen in Reykjavik war wieder völlig problemlos, diesmal habe ich mir an Bord nix zu essen gekauft statt dessen in Reykjavik ein Frühstücksbaguette erstanden.
 
Zuhause haben wir dann erst mal ausgepackt (ich hasse Koffer ein- oder auspacken), diese 3 Teile habe ich nach dem Auspacken gleich fotografiert:
 

 
ganz wichtige Mitbringsel für die Magnetesammlung   :hand:
 
ich glaube wir waren Samstag Mittag zuhause in München. Diesmal habe ich fast eine Woche mit dem Jetlag gekämpft, das ist aber auch das einzig nachteilige was ich über diesen Urlaub sagen kann.
 
Wir haben unsere Zeit unglaublich genossen! Ich habe mich diesmal rundum wohl gefühlt in USA, wir sind überall total nett empfangen worden, die Landschaft war gigantisch, das Wetter fast immer warm und schön, dass wir am Ende wegen der Überflutung umplanen mußten fand ich im Nachinein sogar positiv, denn für die letzten Tage hatte ich mir noch mal unheimlich viel vorgenommen, das wären stressige letzte Tage geworden.
Ich möchte nix missen von den Locations die wir besucht haben (okay abgesehen von Wall  ;) ) und eigentlich würde ich am liebsten die ganze Tour noch mal machen, so ging es mir 2010 nach der Tour im Südwesten auch.
 
Für die Statistiker unter euch: wir sind ungefähr 2700 Meilen gefahren und haben pro Nase (ohne Stiefelkosten  :kofpstand:) 3200 € ausgegeben. Genaue Listen über Ausgaben oder gefahrene Kilometer führe ich nicht.
 
Es war mit Sicherheit nicht der letzte Urlaub in USA, ob ich wie geplant nächstes Frühjahr in den Südwesten fliegen kann steht noch in den Sternen, derzeit gibt es wegen Umstrukturierungen in diesem Zeitraum keine Urlaubsgenehmigung  :bang:
 
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
 
Es freut mich dass ihr alle mit dabei wart, danke für die vielen Kommentare, ihre wart eine nette Begleitung und ich nehme euch beim nächsten Urlaub gern wieder mit   :rotor:
 

Saguaro

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #109 am: 14.12.2013, 15:32 Uhr »
Hallo Paula meine Red Wine :zwinker:,

:dankeschoen: für den Reisebericht  :applaus:. Ich bin gerne mitgereist und komme auch künftig wieder mit :dance:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


NähkreisSteffi

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #110 am: 14.12.2013, 15:59 Uhr »
Hallo Paula,

das war ein super Reisebericht. Yellowstone steht nach wie vor ganz oben auf meiner Wunschliste.

Vielen Dank und schöne Weihnachten  :applaus:

Steffi

mrh400

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #111 am: 14.12.2013, 17:05 Uhr »
Danke für den Bericht - hat viele Erinnerungen geweckt und neue Erkenntnisse gebracht!
Gruß
mrh400

USAflo

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #112 am: 15.12.2013, 12:14 Uhr »
Vielen Dank für deinen Bericht! Da wir ähnliches irgendwann auch noch machen wollen, habe ich mir einiges notiert!  8)
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Anna KS

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #113 am: 16.12.2013, 09:45 Uhr »
Hallo Paula es war eine sehr schöne Reise, es machte Spaß es zu lesen und natürlich fantastische Fotos! Ich hab mir vielen notiert für unsere Reise  :D
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos

snowtigger

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #114 am: 16.12.2013, 11:14 Uhr »
Vielen lieben Dank für den tollen Bericht! Es hat sehr viel Spaß gemacht, bei euch mitzufahren!!!  :D
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

Soulfinger

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #115 am: 16.12.2013, 11:59 Uhr »
Von mir auch ein dickes Dankeschön für den schönen RB! Da kann ich viel für nächstes mitnehmen . . .
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #116 am: 16.12.2013, 14:46 Uhr »
Leute es freut mich dass euch der Bericht gefallen hat  :D
und wenn ihr ein paar Ziele "nachfahren" oder vertiefen wollt würde ich mich freuen eure Erlebnisse in einem Reisebericht zu lesen  8)

Microbi

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #117 am: 16.12.2013, 15:56 Uhr »
Vielen Dank auch von mir!
Für mich war es ein "Wiedersehen", aber mit unbekannten Extras und Tipps für die nächste Reise.

Mic

ElFabiano

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #118 am: 29.12.2013, 06:41 Uhr »
Auch ich sage:
Vielen Dank für´s mitnehmen.
Ich konnte einige Infos für meine Routenplanung mitnehmen.

Ein kurzer Nachtrag zu den Lilaschleifen:
In der Regel stehen diese für Alzheimer, in einem Hard Rock Cafe gab es einen Pin der diese Schleife trug und dort stand es bei  :D

Grüße und einen guten Rutsch wünsche ich
2011: 3 Wochen Südwest Tour
03.09. - 21.9. 2012: West-Middle-West Tour
04.09. - 26.09. 2013: Nordwest Tour
20.05. - 13.06. 2014: Von LA nach Denver über den Yellowstone

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #119 am: 30.12.2013, 09:37 Uhr »
Danke Mic und ElFabiano fürs Mitreisen  :D
Lila Schleifen für ALzheimer sind mir wirklich neu, aber das ist sehr verständlich, diese Krankheit greift ja immer mehr um sich und wie anfangs bei AIDS gibt es kein Heilmittel.

Ich wünsche euch allen ein gutes Neues Jahr und viele schöne Urlaubsreisen  8)