Ah super... schon ein paar Mitreisende!
Und stimmt, wir sind nur mit Handgepäck durch die Immigration und mussten danach sicher fast 30 Minuten auf die Koffer warten... Das hatte ich nicht mehr so recht in Erinnerung. Der lustige Officer mit seinen Taglilien sind mir viel mehr geblieben
Und das iPhone – vergass ich noch zu erwähnen – war auch sehr hilfreich als Umrechner Fahrenheit–Celsius oder auch als Taschenrechner fürs Trinkgeld im Restaurant
Ich freue mich über weitere Mitfahrer/-innen. Ich glaube, dann könnten wir doch eigentlich schon mal den Mietwagen abholen?
2. Tag, Montag, 13. April 2009, Phoenix–TucsonDer Tag beginnt mit einem deftigen Frühstück im Best Western mit überaus freundlicher Bedienung. Es ist irgendwas um 6.30 Uhr und wir sind die ersten Gäste überhaupt in diesem urchigen, im typischen Western-Style gehaltenen Restaurant.
Gleich danach geht es zu Avis; die Mitarbeiterin dort hat aber wohl gerade den Montagmorgen-Blues, sie kommt ziemlich mürrisch daher. Aber das kennen wir ja alle, es sei ihr verziehen. Wir sind im Urlaub und lassen uns die gute Laune nicht verderben.
So achten wir auch gar nicht gross drauf, was sie auf den Zettel kritzelt und sind daher mehr als überrascht, als wir vor einem schwarzen Jeep Patriot (!!) stehen, mit zuschaltbarem 4WD und getönten Scheiben. Abgemacht war «Intermediate», also eine Limousine oder sowas in der Art.
Was soll’s, wir sind in Amerika – auf Schweizer Strassen würden wir uns damit unwohl fühlen, aber auf den grosszügigen und meist schnurgeraden Strassen hier passt so ein Möbel wunderbar. Hier hat man ja sooo viel Platz!
Aber unsicher, wie wir noch sind, wollen wir uns zuerst bestätigen lassen, ob dieses Auto auch mit «Bleifrei» (unleaded) fährt und nicht etwa mit Diesel – man weiss ja nie – aber der ältere Herr kann oder will die Frage irgendwie nicht verstehen und meint, wir sollen einfach bei der Tankstelle fragen! Nun denn... wir schauen uns das Auto zuerst noch etwas genauer an, wo sind welche Hebel und schon geht’s on the road. Die Strecke Phoenix–Tucson auf der Interstate ist relativ eintönig, bis vor Tucson dann immer mehr Saguaros auftauchen und ich werde von Minute zu Minute hibbeliger. Der Himmel ist strahlend blau und wir sind in den USA – können es immer noch nicht so recht glauben.
Das Auto wird uns schnell vertraut und da ja so ziemlich alle dort mit grossen oder extrem grossen Autos herumfahren, fühlen wir uns rasch integriert. Unser nächstes Ziel ist das Bed & Breakfast «Desert Trails» etwas ausserhalb von Tucson. Es ist etwas teurer, aber wo hat man schon seinen «eigenen Saguaro» vor dem Zimmer? Unser TomTom führt uns zuverlässig direkt vor die Haustüre. Nur ist leider niemand da!
Nun gut, es ist 11 Uhr morgens; ich hatte mit Inhaber John Higgins schon per Mail im Vorfeld Kontakt gehabt und er meinte, wenn wir früh ankommen würden, sollen wir das Gepäck einfach deponieren. Wer soll es hier draussen schon klauen?
Wir deponieren die 3 Koffer also vor dem Eingang und beschliessen im Wal-Mart, den wir bei der Fahrt hierher gesehen haben, mal etwas einzukaufen.
Trinkwasser, Taschentücher (ich bin immer noch verschnupft, was ich meiner Birken-Allergie, der ich nur knapp aus der Schweiz entflohen bin, zuschreibe) und, ganz wichtig, eine Kühlbox sowie 4 kleine Kühlelemente.
Beim 2. Anlauf begrüsst uns dann John Higgins’ Partnerin, die Deutsche Steffi Engel und führt uns in unser Zimmer. Ahhh... mein eigener Saguaro vor dem Zimmer, ich muss ihn natürlich gleich «umarmen»
:
Und zu unserer Überraschung hängt auch bei jedem Zimmer eine Kolibri-Tränke, die auch rege besucht wird:
Kleiner Kolibri-FilmSo einen Vorgarten hätten wir auch gerne:
Das Desert Trails ist wirklich ein Bijou, liegt äusserst schön gelegen, ruhig, wenn auch wie gesagt ca. 10 Meilen ausserhalb. Die ganze Anlage wird liebevoll gepflegt, es hat auch einen Swimmingpool. John Higgins himself bereitet jeden Morgen ein leckeres Frühstück zu, dazu hat es ein kleines, aber sehr feines Buffet mit deutschem Brot. Das Ganze wird im Wohnzimmer gereicht, währenddessen hat man einen tollen Blick auf die Gartenanlage, wo mit diversen Futterstellen und Kolibritränken die für uns gänzlich unbekannten Wüstenvögel angelockt werden.
Die Zufahrt vom Desert Trails aus gesehen Richtung Hauptstrasse
Nun, wir haben noch den ganzen Nachmittag vor uns; Steffi meint, fürs Desert Museum sei es zu spät, aber der Botanische Garten liegt sehr zentral mitten in Tucson, also nix wie los. Wir wollen Wüstenpflanzen sehen!
Als Einstieg oder bei Zeitmangel ist der Botanische Garten in Tucson sehr zu empfehlen, hier nur ein paar wenige Eindrücke.
Eine sehr seltene Cristate-Form eines Saguaros
Weitere schöne Beispiele (dass da ein Fingerabdruck auf der Linse ist, habe ich erst jetzt bemerkt
)
Alle anderen Bilder aus dem Botanischen Garten
kann man hier anschauenUnd was kaufe ich mir dort (unter anderem)? Einen Regenschirm! Ja ich kaufe in der Wüste einen Regenschirm, klingt irgendwie doof, aber erstens war mein Knirps zuhause schon ziemlich kaputt und zweitens haben die hier eine tolle Auswahl an wunderschönen Designs
Sie hätten dort auch eine Art «Papillorama» (Schmetterlingshaus), das hatte aber bereits geschlossen.
Alles in allem ist der botanische Garten natürlich kein Vergleich zum Desert Museum, aber sehr zu empfehlen, wenn man einen ersten kleinen Überblick über die Flora der Gegend bekommen will oder nicht mehr viel Zeit hat, da er im Gegensatz zum Desert Museum mitten in Tucson liegt.
So verging der Tag, in einem kleinen, spontan gefundenen Imbiss-Restaurant irgendwo in Tucson assen wir zu Abend; später am Abend genossen wir – im Fleece wohlgemerkt, es war so um die frische 14 Grad noch im Freien – den wunderbaren Sternenhimmel und die fremden Geräusche auf unserer kleinen Terrasse vor dem Zimmer.
Morgen gehts zum Arizona Desert Museum. Ich werde mich bemühen, immer möglichst schnell die Fortsetzungen zu schreiben!