5. Tag; Donnerstag, 16. April 2009Trotz regelmässigem Eisenbahnverkehr (zum Glück keine Huperei, nur das Rattern) wird es eine gute Nacht; am nächsten Morgen wird das ganze Motel dann von der Alarmanlage unseres Jeeps geweckt – interessanterweise kommt niemand raus und beschimpft uns! Nach einigen bangen Minuten bemerken wir auf dem Autoschlüssel den «Panic»-Button; den muss Daniel wohl versehentlich gedrückt haben? Wir haben die Alarmanlage bis zum Schluss nicht ganz begriffen, aber der Vorfall wiederholte sich zum Glück auch nicht mehr!
Es ist auch heute noch sehr kalt, aber der Himmel klart auf und wir brechen zum Petrified Forest N.P. auf.
Unser Jeep hat übrigens ein Utah-Kennzeichen mit dem Spruch «greatest snow on earth»! Mir hätte das Schild mit dem Delicate Arch besser gefallen
überhaupt finde ich das eine sehr schöne Idee, das jeder Bundesstaat sein eigenes Kennzeichen mit Wahrzeichen und Wahlspruch hat. Sowas könnten wir hier in der Schweiz doch auch einführen
Ach, diese Landschaft, einfach nur wir und der Himmel...
Wir durchfahren den Park mit einigen Fotostops. Die Landschaft selber ist eher karg, aber überall liegen diese versteinerten Bäume herum. Hier ein paar Eindrücke:
Direkt an der Strasse liegt dieser vollkommen im Stein eingeschlossene Baumstamm:
Überall liegen sie herum
Im Park selber gibt es auch Petroglyphen zu besichtigen (sie heissen glaub ich auch hier «newspaper rock», allerdings kann man sie nur aus einiger Entfernung betrachten (Feldstecher / Teleobjektiv nötig). Auch die Ruinen der ehemaligen Siedlung kann man noch besichtigen.
Wen es interessiert, kann hier auf die Vorschaubilder klicken:
In der Painted Desert dann ist der Himmel strahlend blau und mit weissen Wölkchen verziert; Schatten wandern über die Buttes, Canyon und Täler – es ist fantastisch. Diese Formen, diese Farben!
Kleines Filmchen von diesem schönen ViewpointUnd weil’s so schön ist, gleich noch ein Film dazu(Mehr Fotos
hier auf meiner Homepage)
Beim Ausgang gibt es einen weiteren Souvenir-Stop und nach einem kurzen Imbiss heisst unser nächstes Ziel auf dem Weg zum Grand Canyon: Meteor Crater.
Es mag zwar einfach nur ein sehr grosses Loch im Boden sein, aber als Hobby-Astronomin muss ich das einfach mal gesehen haben, wenn wir schon daran vorbeikommen.
Auch hier wieder bläst ein sehr starker und weiterhin kalter Wind, der Himmel ist stark bedeckt. Dennoch ist der Einblick in den Krater ist sehr eindrücklich, aber aufgrund des Wetters halten wir es nicht allzu lange am Kraterrand aus. Von unten bekommt man den ganzen Krater gar nicht aufs Bild, am besten sieht man diese grosse Wunde in der Erdkruste z.B. mit Google Earth.
Wir gucken noch in der Ausstellung herum – hier haben ja auch die Astronauten für die Apollo-Missionen geübt – kaufen nochmals Souvenirs und Postkarten und nun geht es definitiv Richtung Grand Canyon.
Schon bald sind die vielen Regenwolken bedrohlich nahe und nach Williams geraten wir in heftigstes Schneegestöber! Zum Glück ist das nicht von Dauer und wir haben Glück, im Quality Inn – das mittlerweile «Canyon Plaza Resort» heisst – können wir schon einen Tag früher einchecken.
Wir sind ziemlich geschafft, schauen uns aber noch den Film im IMAX an, finden gute Ersatz-Zipphosen für mich sowie einen rosa Cowboyhut
Hier fallen uns zum ersten Mal die offenbar völlig temperaturresistenten amerikanischen Touristen auf; trotz Temperaturen unter oder knapp über Null Grad Celsius tragen sie kurze Hosen und/oder offene Schuhe... brr... Aber an den Anblick werden wir uns bald gewöhnen; diese Besucher scheinen generell keine Winterkleidung dabeizuhaben oder empfinden 5 Grad über Null bei eisigem Wind als sowas wie Frühling...
Nach dem Abendessen im hoteleigenen Restaurant gehen wir aufs Zimmer – morgen sehen wir endlich den Grand Canyon!