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Autor Thema: Zwei Schweizer Greenhorns im Wilden Westen: Arizona–Utah–Nevada 12.4.–3.5.2009  (Gelesen 38569 mal)

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estalder

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Gehören Basler aus zu den Schweizern? Im Gegensatz zu Euch werden wir in Deutschland verstanden :oops:!

tiswas01

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Hi Thinkpink

Ich möchte den Thread jetzt nicht unnötig in die Länge ziehen, es ist ja Dein Reisebericht, aber auf dem Kit Peak kannst Du täglich und ohne Voranmeldung an Führungen (kostenpflichtig) durch verschiedene Observatorien und an Filmvorführungen im kleinen Visitor Center teilnehmen.

Ein selbständiges Schlendern über das Areal mit kostenlosen Observatorienbesuchen ist auch möglich.

Wie es mit nächtlichen Führungen und Weltraumerkundungen geregelt ist kann ich Dir leider nicht sagen.

Tissi

Gabriela

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Luzern ist auch vertreten. Beim lesen des Reiseberichts, bekomme ich doch wieder das Fernweh.

Gruss
Gabriela CH
Leider klappt es mit dem anmelden nicht mehr

Thinkpink

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Hallo auch an alle Neu-Zugestiegenen, willkommen an Bord. Sind alle angeschnallt?

4. Tag; Mittwoch, 15. April 2009

Wir müssen die Sonora leider langsam verlassen und Richtung Grand Canyon aufbrechen. Aber da wir das Quality Inn in Tusayan erst am 17. reserviert haben, liegt ohne Probleme ein kleiner Umweg zum Petrified Forest drin.

Ein Saguaro direkt vor dem «Desert Trails» überrascht uns beim Beladen des Autos mit der ersten Blüte überhaupt! Steffi Engel meint, das sei auch für sie die erste Saguaro-Blüte dieses Jahres überhaupt. Wie schön, bekommen wir das doch noch zu sehen!



Wir biegen auf die Nr. 87 Richtung Winslow ab, so gelangen wir genau zwischen Meteor Crater und dem Petrified Forest N.P., unsere nächsten beiden Ziele.
Dort wollen wir dann spontan eine Übernachtungsgelegenheit suchen.

Film «on the road again» Nr. 1
Film «on the road again» Nr. 2 (unsere erste schnurgerade Strasse überhaupt)

Irgendwo unterwegs


Die Wetterprognosen sind leider für die gesamte Region sehr schlecht; aber wir haben ja keine Wahl. Tatsächlich beginnt es auf der durchaus interessanten Strecke zu schneien und die Temperaturen fallen sukzessive in den Keller – minus 3 Grad!

Extrem karge Gegend, es war irgendwas um die Null Grad und ein eisiger Wind pfiff...


Kurz mal die Füsse vertreten, aber wirklich nur kurz... brrr...


Zum Glück setzte der Schnee nicht auf der Strasse an und wir kommen trotz Schneegestöber gut voran.

Unten in Winslow – ein ziemlich trauriges Nest – legten wir nur rasch eine kurze Pause im McDonalds ein und sehen dort zum ersten Mal überhaupt Native Americans in Form von ziemlich dicken Navajo-Teenagern...

Wir entschlossen, weiter nach Holbrook zu fahren; noch immer ging ein sehr heftiger und eiskalter Wind. Die Trucks auf der I-40 schwankten teilweise bedrohlich hin und her.

Wir checkten im sehr einfachen, aber mit 35 Dollar auch sehr günstigen StarInn ein, wo wir den Abend mit TV und Lesen verbrachten, nachdem wir im Steakhouse zu Abend gegessen haben. Im Fernsehen berichten sie von einem extremen Schneefall, Hagel und einem starken Temperatursturz rund um Flagstaff...

Die ziemlich lausige Klimaanlage sprang dann doch noch an, aber erst, nachdem Daniel sich einen kräftigen elektrischen Schlag geholt hatte – in dem Zimmer haben wir uns ständig statisch aufgeladen, selbst am Bettüberwurf.

Da dies mehr ein reiner Fahrtag war, folgt der 16. April auch gleich!
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Thinkpink

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5. Tag; Donnerstag, 16. April 2009

Trotz regelmässigem Eisenbahnverkehr (zum Glück keine Huperei, nur das Rattern) wird es eine gute Nacht; am nächsten Morgen wird das ganze Motel dann von der Alarmanlage unseres Jeeps geweckt – interessanterweise kommt niemand raus und beschimpft uns! Nach einigen bangen Minuten bemerken wir auf dem Autoschlüssel den «Panic»-Button; den muss Daniel wohl versehentlich gedrückt haben? Wir haben die Alarmanlage bis zum Schluss nicht ganz begriffen, aber der Vorfall wiederholte sich zum Glück auch nicht mehr!

Es ist auch heute noch sehr kalt, aber der Himmel klart auf und wir brechen zum Petrified Forest N.P. auf.

Unser Jeep hat übrigens ein Utah-Kennzeichen mit dem Spruch «greatest snow on earth»! Mir hätte das Schild mit dem Delicate Arch besser gefallen ;) überhaupt finde ich das eine sehr schöne Idee, das jeder Bundesstaat sein eigenes Kennzeichen mit Wahrzeichen und Wahlspruch hat. Sowas könnten wir hier in der Schweiz doch auch einführen  :roll:


Ach, diese Landschaft, einfach nur wir und der Himmel...




Wir durchfahren den Park mit einigen Fotostops. Die Landschaft selber ist eher karg, aber überall liegen diese versteinerten Bäume herum. Hier ein paar Eindrücke:







Direkt an der Strasse liegt dieser vollkommen im Stein eingeschlossene Baumstamm:


Überall liegen sie herum


Im Park selber gibt es auch Petroglyphen zu besichtigen (sie heissen glaub ich auch hier «newspaper rock», allerdings kann man sie nur aus einiger Entfernung betrachten (Feldstecher / Teleobjektiv nötig). Auch die Ruinen der ehemaligen Siedlung kann man noch besichtigen.
Wen es interessiert, kann hier auf die Vorschaubilder klicken:


In der Painted Desert dann ist der Himmel strahlend blau und mit weissen Wölkchen verziert; Schatten wandern über die Buttes, Canyon und Täler – es ist fantastisch. Diese Formen, diese Farben!



Kleines Filmchen von diesem schönen Viewpoint
Und weil’s so schön ist, gleich noch ein Film dazu



(Mehr Fotos hier auf meiner Homepage)

Beim Ausgang gibt es einen weiteren Souvenir-Stop und nach einem kurzen Imbiss heisst unser nächstes Ziel auf dem Weg zum Grand Canyon: Meteor Crater.



Es mag zwar einfach nur ein sehr grosses Loch im Boden sein, aber als Hobby-Astronomin muss ich das einfach mal gesehen haben, wenn wir schon daran vorbeikommen.

Auch hier wieder bläst ein sehr starker und weiterhin kalter Wind, der Himmel ist stark bedeckt. Dennoch ist der Einblick in den Krater ist sehr eindrücklich, aber aufgrund des Wetters halten wir es nicht allzu lange am Kraterrand aus. Von unten bekommt man den ganzen Krater gar nicht aufs Bild, am besten sieht man diese grosse Wunde in der Erdkruste z.B. mit Google Earth.



Wir gucken noch in der Ausstellung herum – hier haben ja auch die Astronauten für die Apollo-Missionen geübt – kaufen nochmals Souvenirs und Postkarten und nun geht es definitiv Richtung Grand Canyon.

Schon bald sind die vielen Regenwolken bedrohlich nahe und nach Williams geraten wir in heftigstes Schneegestöber! Zum Glück ist das nicht von Dauer und wir haben Glück, im Quality Inn – das mittlerweile «Canyon Plaza Resort» heisst – können wir schon einen Tag früher einchecken.
Wir sind ziemlich geschafft, schauen uns aber noch den Film im IMAX an, finden gute Ersatz-Zipphosen für mich sowie einen rosa Cowboyhut ;-)

Hier fallen uns zum ersten Mal die offenbar völlig temperaturresistenten amerikanischen Touristen auf; trotz Temperaturen unter oder knapp über Null Grad Celsius tragen sie kurze Hosen und/oder offene Schuhe... brr... Aber an den Anblick werden wir uns bald gewöhnen; diese Besucher scheinen generell keine Winterkleidung dabeizuhaben oder empfinden 5 Grad über Null bei eisigem Wind als sowas wie Frühling...

Nach dem Abendessen im hoteleigenen Restaurant gehen wir aufs Zimmer – morgen sehen wir endlich den Grand Canyon!
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SEA2009

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tolle bilder und toller bericht bisher!! bei uns gehts ja heuer erst mal in den nordwesten, aber bei so vielen berichten aus dem südwesten bekommt man echt lust auf mehr. ich glaube die nächsten jahre sind urlaubstechnisch erst mal verplant.  :D

liebe grüsse aus dem benachbarten vorarlberg (bei einem schweizer user treffen würde ich mich doch glatt ranhängen...)
angelika
1997: Helendale, CA - Las Vegas - Los Angeles - San Francisco
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aeschbi

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@sea2009

Klar, warum denn nicht ??


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SEA2009

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sorry für offtopic
mit der verständigung würde es auch klappen, hab letztes jahr noch in heerbrugg gearbeitet :mrgreen:
so jetzt bin ich aber wieder gespannt, wies weitergeht
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wuender

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Painted Desert und Meteor Crater bei knapp über null Grad und Wolken - brrr, das kann ich mir gar nicht vorstellen. In meinem Gedächtnis werden diese beiden Orte auf ewig mit dem Sonnenbrand verknüpft sein, den wir uns dort geholt haben :D

Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Hier fallen uns zum ersten Mal die offenbar völlig temperaturresistenten amerikanischen Touristen auf; trotz Temperaturen unter oder knapp über Null Grad Celsius tragen sie kurze Hosen und/oder offene Schuhe... brr... Aber an den Anblick werden wir uns bald gewöhnen; diese Besucher scheinen generell keine Winterkleidung dabeizuhaben oder empfinden 5 Grad über Null bei eisigem Wind als sowas wie Frühling...

Sind wahrscheinlich Kanadier  :lol:...

Painted Desert und Meteor Crater bei knapp über null Grad und Wolken - brrr, das kann ich mir gar nicht vorstellen. In meinem Gedächtnis werden diese beiden Orte auf ewig mit dem Sonnenbrand verknüpft sein, den wir uns dort geholt haben :D

Oh ja, geht mir genauso...

Schöner Bericht, bin gespannt, wie's weitergeht
The best creator next to God is a civil engineer

Kessy

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Hi, bin grad nachgefahren *schlotter*,
bin ab jetzt auch dabei, rückt ihr noch ein klein bißchen!?  :D

Gusti

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@man-of-aran

Gute Idee, wären auch dabei  :D

Gruss Gusti

Thinkpink

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6. Tag, Freitag, 17. April 2009
(oder: Gross – grösser  – Grand Canyon
)



Frühmorgens ist es minus 5 Grad und draussen liegt ein wenig Schnee; die Moteltüre ist selber auch eiskalt, überhaupt nichts an diesem Gebäude ist auch nur ein wenig isoliert. Schrecklich, diese völlig unökonomische und auch unökologische Bauweise auf über 2000 Meter über Meer! Kein Mensch bei uns in der Schweiz, der z.B. in St. Moritz oder Saas Fee beim Matterhorn (beide 1800 m. ü.M) käme auf die Idee, ein dünnes Holzhäuschen zu bauen und das nur mit einer Klimaanlage zu «beheizen»!
Als die Sonne nur wenig höher gestiegen ist, war auch der Schnee schon wieder geschmolzen, der kalte Wind aber blieb.

Über den Pullover zogen wir zuerst eine Fleecejacke drüber, erst dann die windstoppende Softshelljacke – und natürlich auch lange Hosen (und ich sogar noch Handschuhe). Wie schon erwähnt, gab es aber etliche «Freaks» da draussen in kurzen Hosen und/oder offenen Schuhen. Krass! Entweder sind das frostresistente Kanadier oder Kurzurlauber aus Las Vegas, auf jeden Fall würden wir auf der Stelle erfrieren in dieser Aufmachung. Oder sind wir vielleicht bloss Weicheier?

Egal, uns ist jetzt warm, ab zum Grand Canyon!

Der erste Blick haut einen um, das kann man nicht beschreiben. Das muss man selber erleben. Es ist einfach nur riesig! Es ist recht sonnig, die Fernsicht ausgezeichnet – aber der kalte Wind müsste echt nicht sein. Ohne diesen Chill-Faktor wäre es sicher angenehme 10 Grad, aber es ist April auf über 2000 Meter, also eigentlich ganz normal. Doch für uns ist es schon ein deutlicher Unterschied zum vorher sehr angenehmen Wetter z.B. in Tucson – die aktuellen Temperaturen werden im Visitorcenter immer angeschrieben:


Wir wandern ein wenig an der Kante hin- und her, sehen zum ersten Mal die Squirrels und können uns nicht sattsehen an diesem gewaltigen Riss in der Erde.

Ich lasse noch ein paar Fotos sprechen, ansonsten gibt es eigentlich nichts besonderes mehr zu berichten... Den Grand Canyon muss man selber erleben, wirklich beschreiben kann man den nicht.

Zuerst ein Film vom Mather-Aussichtspunkt











Manche Leute kennen aber auch gar nichts!!!


Hier noch je ein Bild von uns Greenhorns... schön dick eingepackt...



Den Sonnenuntergang hätten wir ja schon bis zum Ende verfolgt, aber wir sind dabei fast erforen, aber schön sah es aus.


Hier noch ein Filmchen zum Sonnenuntergang

Alle Fotos zum Grand Canyon wären hier anzuschauen

Zu Abend assen wir im Steakhouse (das zur gleichen Kette gehört wie das in Holbrook), aufs Eis im Getränk haben wir dann aber verzichtet ;). Ich habe mich doch nicht getraut, einen heissen Tee zu bestellen  :oops: (im Internet habe ich jetzt gelesen, das sei eine schlechte Touristenfalle, aber uns hats geschmeckt...)

Am nächsten Tag steht ein weiteres Highlight an: wir hatten Permits für den 18. April gewonnen und somit hiess es früh aufstehen, um nicht allzuspät nach Page zu kommen. Na ja, im Nachhinein hätten wir die Route vielleicht anders planen und schon am 18. in Page sein sollen, aber soviel kann ich schon verraten, wir haben die Wave erreicht!
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Susan26

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Hallo ihr Beiden,

ich kann das gut verstehen, dass ihr euch eingepackt habt ;-) Man unterschätzt die Höhe doch manchmal, weil es eben vorher keinen richtigen "Aufstieg" gegeben hat.
Manno, der Grand Canyon ist immer wieder atemraubend, oder?
So und nun bin ich mal gespannt, wie ihr direkt vom Grand Canyon zur Wave gewandert seid ;-)
Susan
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wuender

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Minus 5 Grad im April?  :shock:

Da hatten wir es dreieinhalb Wochen vor Euch doch deutlich wärmer - interessant, wie sich das Wetter im Südwesten entwickeln kann.

Schöne Bilder, vor allem der abgestorbene Baum vor dem Plateau Point gefällt mir richtig gut :daumen:

Schöne Grüße,
Dirk