Donnerstag, 23. April 2009
Im Tal der Gnome, Trolle und Kobolde...Rasch geben wir noch 2 Postkarten bei der örtlichen Post in Moab auf (warum gibt der Postbeamte nur die Marken heraus und klebt sie nicht gleich auf die Karten?) – danach fahren wir Richtung Hanksville. Zumindest haben wir dieses Ziel mal im TomTom eingegeben.
Denn auf der Route liegt das Goblin Valley, dem wir unbedingt einen Besuch abstatten wollen. Seit ich hier in diesem Forum zum ersten Mal von diesen ulkigen Steintrollen gelesen habe, waren die fest eingeplant.
Als wir dann das StatePark-Schild sehen, beschliessen wir aber wegen des halbleeren Tanks und der noch leereren Mägen, zuerst mal bis Hanksville weiterzufahren. Es war auch kurz vor Mittag und die Sonne im Zenit war nicht so optimal für Bilder.
Stattdessen finden wir unterwegs einen Viewpoint mit interessanten «Fernrohren» – fest montierte Metallrohre fixieren jeweils einen interessanten Punkt bzw. Berg in der Ferne, welcher dann auch so beschriftet ist. Für jede Körpergrösse gibt es etwas
In diese Richtung schauen die Fernrohre
Ursprünglich haben wir gedacht, dass wir in Hanksville übernachten könnten, aber dort angekommen, stellen wir fest, dass diese Ortschaft aus vielleicht 4 Tankstellen, einem Steakhouse und wenig überzeugenden Motels besteht. Nun gut, im Steakhouse haben sie uns um 11 Uhr «leider» nur Breakfast anbieten können, aber das amerikanische Frühstück entspricht ja (für mich jedenfalls) einem europäische Mittagessen
Die «Serviertochter» muss irgendwas zwischen 70 und 80 gewesen sein und lief wohl wegen Hüftschadens total schief, bei uns wäre doch jemand in dem Alter längst pensioniert oder IV-Rentner
Mit vollem Tank und vollen Mägen geht es dann zurück zum Goblin Valley. Es windet sehr stark, aber ohne diesen Wind ist es bereits sehr warm, so zwischen 25 und 30 Grad. Hut und Wasser sind auf jeden Fall ein Must.
Hier ein – windiger – Film, als ich den ersten Blick ins Tal werfe... (Quicktime wird benötigt)
Staunend liefen wir durch diese bizarre Welt der Trolle, Gnome und Kobolde – man wähnte sich auf einem fernen Planeten.
Zwischendurch jagte der starke Wind Sandstürme durch die Felsformationen, und als sich der Himmel dann immer stärker zuzog, schlenderten wir langsam wieder zurück. Wir hatten ja auch immer noch kein Unterkunft.
Auf der Rückfahrt zur Hauptstrasse dann noch weitere schöne Fotomotive:
Die nun kommende Landschaft, der Capitol Reef N.P., liess uns ohne Kontrolle auf sein Gebiet (warum?).
Dank des Freemont Rivers (ist aber mehr ein Flüsschen) war es überall bereits recht grün und die Obstbäume blühten. Ein erfrischender Anblick nach soviel Wüste!
Dort entdeckten wir auch ein paar Rehe, aber gleich darauf stürmte eine Fotografin mit grossem Teleobjektiv auf die Herde zu und verjagte die Tiere. Wozu hat die so ein Fernrohr montiert und muss dann doch auf 1 Meter an die Tiere ran?
Aber auch hier wieder links und rechts wunderbare Felsformationen, es gab wieder einige Fotostopps und einen Halt beim Visitorcenter.
Gleich bei der Hauptstrasse wurde entlang der Felswand ein langer Holzsteg gebaut – denn oben in den Felsen kann man wunderschöne Petrogylphen bewundern (durch ein dort fest montiertes Fernrohr oder Teleobjektiv)
Nach Verlassen des Parks auf der anderen Seite entschieden wir uns schliesslich für die «Chuckwagon Lodge» in Torrey, mit 75 Dollar pro Nach recht günstig. Bis auf die mühsam verschliessbaren Türen (fragt in der Rezeption oder bei anderen Gästen, wie das mit dem Türknopf und dem zweiten kleinen Knopf geht) eine empfehlenswerte Unterkunft mit Laundry (welche wir nun zum 1. Mal in Anspruch nahmen).
Zum Abendessen fuhren wir aber wieder hinauf zum «Rim Rock» Restaurant und genossen im Wintergarten, mit Blick auf Kolibris an der Tränke (!), den Sonnenuntergang. Das Essen mundete wie immer vorzüglich, auch wenn die Bedienung dann meine Nachspeise vergessen hat...
Ach ja... auf der Suche nach einem Restaurant begegneten wir in Torrey doch tatsächlich einer kleinen Bisonsherde (natürlich eingezäunt) – meine ersten Bisons überhaupt. Hier in Europa habe ich bislang nur ihre Vettern, die Wisents, gesehen.
...und schon war die Hälfte unseres Urlaubes um...
Alle Bilder dieses Tages (und noch mehr Goblin-Filme) gibt es
hier zu sehen