Hier mal eine Erfahrung von mir - die allerdings schon ein paar Jahre zurück liegt.
Damals war ich noch Besitzer einer Eurocard (Mastercard). Ich benutzte zu diesem Zeitpunkt die Karte fast ausschließlich in den USA, in Deutschland kommt man ja auch gut ohne durch. Ich weiß nicht, wie und wo irgendwelche Daten kopiert bzw. ausspioniert wurden, jedenfalls geschah folgendes:
Mit einem Mal (der letzte USA-Urlaub lag schon Monate zurück) war meine Kreditkarte bis zum absoluten Monatsmaximum (was damals gottseidank nur magere 2.500 € waren) belastet. Nach Erhalt der Monatsrechnung stellte sich folgender Sachverhalt dar: Irgend jemand hatte in und um Lyon in Frankreich drei Tage lang gelebt wie die Made im Speck: Teure Hotels, gute Restaurants, Tankrechnungen, Einkäufe in Boutiquen usw. - also alles Dinge, bei denen der Karteninhaber persönlich anwesend sein muss (kein Internetkauf o. ä.). Wäre das Limit der Karte dann nicht erreicht gewesen, wäre das Ganze sicherlich noch weiter gegangen.
Nun war ich die letzten 11 Jahre nicht mehr in Frankreich gewesen, meine Kreditkarte hatte ich nach wie vor in meiner Geldbörse, und so war es mir ein Rätsel, wie so etwas passieren kann. Ich tippte zuerst auf einen Buchungsfehler seitens Mastercard - lag aber wohl falsch. Die Info meiner Bank war, dass sich wohl irgendein Hacker in Frankreich eine Totalfälschung einer Kreditkarte hergestellt hat - mit zufällig meinen Nummern. Da stand dann auch nicht mein Name drauf, sondern sein eigener, mit seiner eigenen Unterschrift. So war es kein Problem, auch z. B. mit der Karte einzukaufen.
Es ist mir zwar ein Rätsel, wie so etwas funktionieren kann, aber scheinbar geht es doch. Vor allem würde mich interessieren, wie die Karte (optisch) ausgesehen hat, denn welches Hotel nimmt denn eine weiße Blanko-Karte oder irgendwas selbstgemaltes...?
Ich habe übrigens das Geld nach Ausfüllen des entsprechenden Antrags binnen einer Woche von Mastercard zurückbekommen - hätte ich so auch nicht gedacht. Mein Einwand, dass ja zu den o. a. Beträgen Rechnungen und Unterschriften existiren müssen, an denen zweifelsfrei festgestellt werden kann, dass ich nicht der Unterzeichner bin, interessierte Mastercard gar nicht.
Interessant wäre hier, wer auf den Kosten sitzen bleibt - Mastercard oder die Hotelbetreiber/Wirte/Geschäftsinhaber...
Übrigens: Bei meinem letzten USA-Besuch fiel mir auf, dass -im Gegensatz zu früher- fast IMMER nach der entsprechenden ID gefragt wird, wenn man mit Kreditkarte bezahlt; zumindest wenn es um höhere Beträge geht.
Gruß
Stefan