Bitte entschuldigt die Länge dieses Eintrages, doch ist er für USA-Touristen überaus interessant. Leider ist dem Artikel dzt. nicht zu entnehmen, ab wann die neuen Visa-Bestimmungen gelten:
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Langwierige Rituale
Seit den Terroranschlägen vom 11. September haben es Reisende nicht nur mit schärferen Gepäckkontrollen und damit verbundenen Wartezeiten vor dem Abflug zu tun. Auch der Ankunftsstress ist deutlich größer geworden.
Waren die langwierigen Einreiserituale der USA auch früher schon für unauslöschliche Eindrücke gut, bedeutet die Landung auf einem US-Flughafen nun einen wahren Spießrutenlauf für Touristen, Geschäftsleute und Studenten.
Genaue Befragung
Einwanderungsbeamte nehmen sich bei der Prüfung der Papiere mehr Zeit und stellen mehr Fragen - vor allem, wenn es sich um Reisende aus arabischen Ländern handelt. Auch wenn die Kontrollaufgaben umfangreicher geworden sind, wurde das Personal nicht aufgestockt.
Im Flughafen Washington etwa ist wie vor dem 11. September ungefähr nur jeder zweite Kontrollschalter besetzt, und angesichts der Belastung der Einwanderungsbeamten kommt die Freundlichkeit bei der Abfertigung manchmal zu kurz.
Willkommen für 30 Tage
Dass die USA nach den Terroranschlägen ihre Arme nicht mehr so weit ausbreiten wie früher, zeigen vor allem die Pläne der US-Einwanderungsbehörde INS für eine Verschärfung der Visabestimmungen. Danach sollen Reisende künftig statt bis zu sechs Monate nur noch 30 Tage bleiben dürfen.
Nur ausnahmsweise sollen Visa für längere Besuche ausgestellt werden - und nur, wenn Touristen oder Geschäftsleute gegenüber der Einwanderungsstelle plausibel erklären können, warum sie eine längere Besuchsspanne benötigen.
"Angemessene Aufenthaltsdauer"
Was eine "angemessene Aufenthaltsdauer" für den einzelnen Reisenden ist, entscheidet der Beamte für den Besucher beim Ausstellen des Visums. Es bleibe dabei, dass die USA ein offenes Land seien und Besucher willkommen hießen, versichert indes INS-Chef James Ziglar.
Peinliche Panne
Zur Durchsetzung der neuen, strengen Regeln für US-Besucher sollen auch neue, effizientere Behörden kommen. Ein wichtiger Kongressausschuss hat schon grünes Licht für die INS-Zerschlagung gegeben.
Als Argument für den neuen Abschottungsprozess der USA dient den Befürwortern die jüngste Panne der INS: Sie bestätigte sechs Monate nach dem 11. September die Genehmigung von Studentenvisa für zwei der damaligen Flugzeugentführer.
Studenten unter Beobachtung
Auch die bisher übliche Praxis von jährlich rund 660.000 ausländischen Gaststudenten, mit einem Touristenvisum einzureisen und erst in den USA mit dem Beginn des Studiums eine Aufenthaltsbewilligung zu beantragen, ist Vergangenheit.
Hochschulen und Behörden sollen ausländische Studenten künftig strikt kontrollieren. Erscheinen diese etwa nicht zu ihren Lehrveranstaltungen, müssen die Unis das den Einwanderungsbehörden melden.
Überwachte Touristen
Die neuen Regeln, die letzte Woche den US-Senat passierten, sehen auch eine Aufstockung des Personals der Einwanderungsbehörde vor. Außerdem soll ein Konzept für einen neuen, fälschungssichereren Reisepass erstellt werden.
Im Gesetzesentwurf heißt es außerdem ominös, dass die US-Grenzposten mit neuen Detektoren und anderen "Sicherheitsanlagen" bestückt werden sollen.
Geigerzähler an den Grenzen
Bereits Anfang März führte in den USA die Angst vor Nuklearterror zum Vorstoß, an "strategisch wichtigen Stellen" in den ganzen USA Geigerzähler zu positionieren. Die Landesgrenzen sollen bereits mit den Detektoren bestückt sein.
Bestimmte US-Einrichtungen im Ausland und die Hauptstadt Washington und sind nach Berichten der "Washington Post" ebenfalls mit Gammastrahlen- und Neutronenfluss-Detektoren gesichert.
Reduzierter Rechtsschutz
Seit dem 11. September wurden in den USA bereits mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen die Rechte von Ausländern beschnitten. So dürfen Ausländer unter dem bloßen Verdacht des Terrorismus bis zu sieben Tage ohne Anklage eingesperrt werden.
Justizminister John Ashcroft erleichterte ferner die Überwachung von Telefongesprächen und E-Mails. Auch dürfen Ermittler nunmehr die Telefonate von Anwälten mit ihren Mandanten abhören.
Lückenlose Überwachung
In Washington werden Touristen künftig sogar auf Schritt und Tritt überwacht. Ab Oktober sollen Videokameras alle Touristenattraktionen, Denkmäler und Sehenswürdigkeiten rund um die Uhr überwachen. Bürgerrechtsbewegungen kritisierten die ihrer Meinung nach nutzlosen Pläne heftig.
(Aus
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