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Autor Thema: Reise in die USA noch bezahlbar?  (Gelesen 31366 mal)

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carmel

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Reise in die USA noch bezahlbar?
« am: 04.04.2023, 14:28 Uhr »
Liebes Forum,

nachdem wir in den letzten 20 Jahren sehr regelmäßig in die USA gereist sind, stelle ich mir zunehmend die Frage, wie lange das noch möglich ist. Letztes Jahr sind wir von Seattle nach LA gefahren und die Preise haben uns fast "erschlagen". Insbesondere die Hotels sind so teuer geworden, dass es unverhältnismäßig geworden ist. Ebenso die Kosten für Essen.

Natürlich möchte ich auch weiterhin dieses tolle Land besuchen und frage daher Euch, wie ihr reist bzw. an welchen Stellen ihr Kosten reduziert. Vielleicht habt Ihr Tipps/Anregungen, an die ich bislang nicht gedacht habe.

Viele Grüße!

Thomas

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #1 am: 04.04.2023, 16:44 Uhr »
Hallo carmel,

gutes Thema - die Frage habe ich mir auch schon letztens gestellt, nachdem ein Arbeitskollege für 3 Wochen USA mit Familie von knapp 15.000 EUR Kosten berichtet hatte. Standard war gute Mittelklasse, allerdings haben sie auch einiges an Eintrittsgeldern bezahlt.

Wir überlegen gerade, was wir im Herbst machen, eigentlich müssten wir zur Silberhochzeit wieder nach Las Vegas, wo alles begann...
Viele Grüße,

Thomas (webmaster@usa-reise.de)
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Tinerfeño

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #2 am: 05.04.2023, 01:12 Uhr »
Ich bin gerade auf einer Midwest-to-Coast-Tour von Chicago nach San Francisco und muss sagen, dass die Preise insgesamt sehr in Ordnung sind. Im Supermarkt sehe ich kaum Unterschiede zu den aktuellen deutschen Preisen, Hotels sind im Vergleich zu vor einem Jahr gut bezahlbar (kurz nach der "Coronaöffnung" war es extrem). Ich zahle für ganz gute Motels zwischen 50 und 100 Dollar... Benzinpreise gehen mit 3-3.50 Dollar auch in Ordnung und der Kurs ist ja wieder besser geworden. Mietwagen Chicago-SFO (IFAR) für 700 Euro... (Ohne Einwegkosten) Was will man mehr?

Ach ja, falls jemand denkt, es liegt an Nebensaison... Ich fand die Preise auch über Weihnachten 2022 in Ordnung!
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carmel

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #3 am: 05.04.2023, 07:58 Uhr »
Hallo Tinerfeño,

vielleicht liegt es auch an der bereisten Region? Wir waren im September 2022 vor Ort und da waren selbst die "guten Mittelklasse-Hotels", die wir auch immer wählen, extrem teuer. Übernachtungspreise zwischen 200 bis 300 $ waren eher die Regel als die Ausnahme. Der Mietwagen (Midsize-SUV) kostete 1.800 € (+ Einwegmiete) und nach den drei Wochen fragte ich mich, ob das wirklich noch alles in Relation steht.

Ich habe mal für dieses Jahr September geschaut (Tour Denver-Santa Fe-Grand Canyon-Palm Springs-San Diego-LA), da waren die Hotelpreise immer noch so hoch.

Viele Grüße

Carmel

Tinerfeño

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #4 am: 05.04.2023, 09:39 Uhr »
Also ich weiß, dass es letztes Jahr im August auch ziemlich teuer war. Man sollte vielleicht versuchen, die US-Ferien zu meiden. Im September sind ja tlw. noch Sommerferien. Klar, die Region spielt auch eine Rolle, aber auch beliebtere Orte sind im Rahmen. Habe jetzt in Rapid City/Mount Rushmore ein Fairfield Inn für USD 98 für 2 Nächte bekommen.

Was ich jetzt insgesamt damit sagen will: Meiner Meinung nach sind USA-Reisen nach wie vor noch bezahlbar. Man sollte die Hauptreisezeiten meiden und vielleicht auch noch Alternativen zum Südwesten suchen. War gestern am Scotts Bluff National Monument. War kalt, aber ich war alleine und es war traumhaft... Da brauche ich kein Monument Valley.
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Thomas

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #5 am: 05.04.2023, 12:02 Uhr »
Hallo Tinerfeño,

danke für die aktuellen Infos. Vielleicht sind die Preise ja wirklich etwas zurückgegangen, nachdem die große Welle nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen wieder etwas abgeebbt ist und sich auch der Mietwagenmarkt etwas normalisiert hat, wäre ja wünschenswert.

Ich habe die Tage aktuelle Zahlen und Trends des amerikanischen Reiseverbands bekommen, vielleicht bereite ich die mal etwas auf und stelle sie hier ein.
Viele Grüße,

Thomas (webmaster@usa-reise.de)
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Jack Black

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #6 am: 06.04.2023, 13:58 Uhr »
die Frage habe ich mir auch schon letztens gestellt, nachdem ein Arbeitskollege für 3 Wochen USA mit Familie von knapp 15.000 EUR Kosten berichtet hatte.

Das ist aber ehrlich gesagt NICHT besonders teuer - besser gesagt: natürlich ist es schweineteuer, aber für USA eigentlich normal. Familien haben durchaus höhere Kosten als Paare oder Singles. Ich habe auch 2 sehr eng befreundete Familien im Bekanntenkreis, die auch jeweils (inzwischen sogar jeder 2 Mal) in den USA waren, jeweils Eltern mit 3 Kindern. Die haben ausnahmslos immer mindestens 15.000,-€ bezahlt - und das ist Jahre(!) her. Grob geschätzt ca. 2010 und 2015 (die ersten beiden Urlaube). Und die haben damals schon erzählt, dass sie 15.000,-€ bezahlt haben.

Mir persönlich macht eigentlich mehr Sorgen, dass die Flüge so schrecklich teuer geworden sind. Wir sind ja von 2005 - 2018 durchgehend mit British Airways geflogen, immer in Business Class und immer mit unseren kümmerlichen paar Meilen mit einem Upgrade aus Premium Economy (mit Zuzahlung). Das lief insgesamt auf ca. 1.600,-€ pro Person für den Flug (also 3.200,- zu zweit) hinaus. Mit viel Glück war auch mal ein Sonderangebot drin, wir sind nach Houston in der Business für 2.500,-€(!) für uns beide zusammen in der Business geflogen.

Nach 2018 sind wir nur noch Condor geflogen, denn BA hat das Meilenprogramm "kaputt gemacht", das funktioniert so nicht mehr. Bei Condor mussten wir dann schon 4.000,-€ zu zweit hinblättern, tut schon mehr weh, aber wir haben es dennoch gemacht. Wenn ich jetzt bei Condor einen Flug von FRA nach LAX nachschaue (in diesem Winter fliegt Condor leider nicht nach Las Vegas), dann kostet uns das mindestens 6.000,-€ für zwei Personen. Das ist langsam ekelhaft viel Geld.

Die Mietwagen sind ja bekanntermaßen auch irre teuer geworden, da ist aber immerhin inzwischen eine leichte Besserung erkennbar. Ich könnte jetzt, je nach Termin (die Unterschiede sind teilweise immer noch sehr groß) einen SUV für 3 Wochen für ab ca. 1.100,-€ haben. Das ist viel teurer als vor Corona, aber lange nicht so teuer wie die letzten beiden Jahre. Da wir auch eine Anreise und Übernachtung nach Frankfurt (plus Parken, oder per Mietwagen, was in Deutschland aber auch sauteuer geworden ist) bezahlen müssen, sind wir locker 7.500,-€ los, bevor wir auch nur eine einzige Übernachtung oder ein einziges Essen in den USA bekommen haben. Bis dato waren diese 7.500,-€ fast schon der ganze Urlaubspreis (manchmal kam es hin, manchmal war es aber auch deutlich mehr als 8.000,-€). Wenn wir jetzt schon bei 7.500,-€ einsteigen und dann ca. 24 Nächte (wir fahren meistens 3,5 Wochen) noch bezahlen müssen, landen wir bei weit weit über 10.000.,-€, selbst wenn die Zimmer nur 100USD kosten würden, mit allem Drum und dran wird das mindestens 12.000,-€ werden.

Natürlich habe ich auch schon mal nach Motelpreise geschaut, da wir nicht unbedingt in den ganz teuren Hotspots übernachten müssen, finde ich da durchaus noch Preise unterhalb von 100USD. Was das Essen betrifft, ich kann von hier aus natürlich auch nicht mehr machen als bei den verschiedenen Kettenrestaurants im Internet das Menu aufrufen (wenn es verfügbar ist) und die Preise nachschlagen. Beispielsweise Texas Roadhouse, das ist unsere Lieblingskette, da sind die Preise geschätzt um ca. 12-15% angezogen. Das GEHT eigentlich noch, wenn ich überschlage, dass wir normalerweise vielleicht 60USD (inkl. Tipp und Tax) ausgegeben haben, dann wird das eben ab jetzt 70 USD sein. Der Tagesdurchschnitt der Gesamtkosten lag bei uns viele Jahre bei ca. 200 USD für uns beide  zusammen. Rechnen wir 15% mehr, landen wir bei 230 USD. Das wäre es mir insgesamt wert, aber in der Summe der Dinge macht natürlich insbesondere der teure Flug und der Mietwagen das Gesamtarrangement wahnsinnig teuer.

Möglicherweise machen wir dann auch nur noch ein paar wenige  Urlaube in den USA (wenn überhaupt), und das war es dann. Aber ich kann nicht jedes Jahr 12.000,-€ nur für USA Urlaub raushauen, so dicke haben wir es nicht. Viele haben natürlich jetzt (wie wir selbst auch) noch ein Polster angespart, weil durch Corona nicht viel ging. Aber wenn das weg ist, dann sehe ich nicht, dass wir das weiterhin bezahlen können. Das ist zu teuer. Ob das jetzt "nur" an den Motels liegt, oder eher am Flug oder am Mietwagen - das ist eigentlich egal. Alle halten die Hand auf. Es ist nur einfach zu viel Geld.
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Jack Black

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #7 am: 06.04.2023, 15:07 Uhr »
Im Supermarkt sehe ich kaum Unterschiede zu den aktuellen deutschen Preisen

Das wundert ein wenig. Auf Youtube gibt es viele Videos von amerikanischen Auswanderern (oder auch anders herum), die sehr ausführlich die aktuellen Preise für Lebensmittel in den USA mit den Preisen in Deutschland vergleichen. Die "Ashley" aus dem Video unten (von der "Blackforest Family") gibt sich auch die unwahrscheinliche Mühe, gleiche Läden zu vergleichen (also nicht ALDI vs. Wholefood oder so, sondern wirklich "mittlere" Ketten a la Rewe mit vergleichbaren Läden in den USA, speziell hier in Kansas, was ja auch eine Rolle spielt, in Kalifornien beispielsweise ist das Preisniveau noch deutlich höher). Vorab ein paar Preise aus dem Video, das Video selbst verlinke ich weiter unten:

Toastbrot (ca. 500 gr.):
Rewe D - 1,69€
Hen House USA - 4,46$
=> um Faktoren teurer in den USA

Eier (Large):
Rewe D - 3,29€ für 10 Eier = 33 €-Cent Ei
Hen House USA - 4,57$ für 12 Eier = 38 $-Cent / Ei
=> etwas teurer in den USA (auch nach Wechsel von USD auf Euro).

Milch:
Rewe D - 1,69€ für 1L
Hen House USA - 3,37$ für 0,5 Gall. = 1,78$ für 1L
=> ungefähr gleich nach Wechsel

Yoghurt
Rewe D  - 0,69€ für 200ml
Hen House USA - 1,03$ für 6 Oz. = 1,21$ für 200ml
=> viel teurer in den USA

Bananen
Rewe  D - 1,59€ für 1kg
Hen House - 1,17$ für 1.58lbs = 1,63$ für 1kg
=> ungefähr gleich

Rinderhack
Rewe D - 3,49€ für 0,5kg
Hen House USA - 3,47$ für 1.075lbs = 3,56$ für 0,5kg
=> ungefähr gleich - was mich besonders gewundert hat, denn ich dachte immer, Rinderfleisch wäre in den USA viel billiger als bei uns. Und der HenHouse Preis war laut Video schon ein super Sonderangebot. Trotzdem nur Gleichstand.

Hähnchenbrust
Rewe D - 9,90€ für  1kg
Hen House USA - 9,74$ für 1,09lbs = 19,7$ für 1kg
=> viel teurer in den USA

Das sind natürlich nur ein paar elementare Dinge, aber keines davon ist den USA signifikant billiger als in D, im Gegenzug sind einige Dinge geradezu schmerzhaft teurer als in D (bis über Faktor 3). Fast die Hälfte der Dinge sind gut doppelt so teuer wie hier.

Und das ist in Kansas. Es gibt auch Videos aus Kalifornien, das glaubt man kaum, was die Dinge da kosten sollen (ich habe da aber das Gefühl, dass auch ein besonders teurer Supermarkt herhalten muss). Dennoch, es sind viele Youtuber, die das Thema aufgreifen und im Prinzip kommen alle zu der Aussage, dass Lebensmittel in den USA ganz erheblich(!) teurer sind als in Deutschland.






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Tinerfeño

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #8 am: 07.04.2023, 05:57 Uhr »
Lieber JackBlack, ich bin gerade hier und habe jetzt nicht Sachen eins zu eins verglichen, wie das vielleicht irgendwelche Auswanderer auf Youtube machen (die vielleicht auch ewig nicht in DE waren). Ich weiß nur, dass ich in den letzten Tagen vor meiner Reise bei Globus und bei Rewe war und geschockt über die Preise war. Dann bin ich hier im mittleren Westen in Supermärkten und mir fällt auf, dass die Dinge im Vergleich gar nicht so viel teurer sind und dass ich nicht das Gefühl habe, arm dabei zu werden. Ich habe bei Safeway z. B. ein riesigen belegten Sandwich für 7.99 gekauft, da konnte man zwei Tage von Essen. Insgesamt ist es natürlich schon etwas höher angesiedelt, aber es sind keinesfalls schweizer order norwegische Verhältnisse. Angebote gibt es häufig... In solchen Preisvergleich-Videos wird auch häufig nach Extremen gesucht. Was das Toastbrot betrifft - da werde ich gleich mal hier im Supermarkt schauen, ob das wirklich so teuer ist.

Die 3.49 Euro für 500g Ground Beef bei Rewe sind übrigens Preise von vor 1-2 Jahren. Ich bin momentan froh, wenn es das mal unter 5€ bekomme (am ehesten noch bei Aldi). Die Bio-Variante kostet in meinem Rewe mittlerweile weit über 7 Euro und dann sind es nur 400 g.

Gestern war ich übrigens in Rapid City, SD Steak essen. Inklusive Salat 32 Dollar + 8 Euro Tip. Für diese hohe Qualität fand ich das auch sehr bezahlbar. In Deutschland würde das sicher auch ähnlich kosten.

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Zeev

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #9 am: 07.04.2023, 09:50 Uhr »
Wie waren ja im Juni 2022 in den USA und fanden verschiedene Dinge teuer - allerdings ist uns das in anderen Ländern auch aufgefallen. Wer in Frankreich oder Norwegen oder Schweden oder Italien schon mal einkaufen war, kann das sicher bestätigen. Gerade mit den Preisen für Obst, Gemüse und Fleisch sind wir Deutschen schon arg verwöhnt.
Dazu kam 2022 noch Carola mit den ganzen Auswirkungen insbesondere bei Mietwagen und der für Urlauber schlechte Dollarkurs.

Da ich die Macke habe, meine Ausgaben/Verbräuche/Einnahmen etc pp. akribisch aufzuschlüsseln (ich erstelle beruflich Charts und Trends im IT-Bereich) kann ich sagen das wir für 3 Wochen Sommerurlaub 2022 genau 8099,-€ bezahlt haben. Hier ist von der Reisekrankenversicherung + ESTA + Flug + Hotels und Mietwagen + Sprit + Tip + Parkgebühren etc pp alles dabei. Mietwagen war ein SFAR, Hotels waren Best Western/Yavapai-Lodge/Mirage/2xMotel.
Klar - preiswerter geht immer; aber wir fanden den Gesamtpreis angemessen.

Einzig die Flasche Wasser, welche ich im Cosmopolitan in einem Durst- Anfall für $15 gekauft habe, liegt mir noch schwer im Magen. Ich wollt noch nach dem Preis schauen; aber da hatte die KK bzw der KK-Leser schon PIEEEEP gemacht....

Wir fahren aus privaten Gründen erst 2024 wieder rüber - allerdings vergleiche ich jetzt natürlich schon so bissel die Preise. Mietwagen sind nicht billig; aber immer noch preiswerter als 2022. Die Hotels bei denen ich geschaut habe, sind ca gleich geblieben; Flüge dito. Ausserdem ist der Dollarkurs z.Z. wieder "urlauberfreundlich" Mal sehen wie das ganze 2024 aussieht...


Jack Black

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #10 am: 07.04.2023, 12:01 Uhr »
Wie das vielleicht irgendwelche Auswanderer auf Youtube machen (die vielleicht auch ewig nicht in DE waren)

Dieses Falschherumraten hättest Du Dir sparen können, wenn Du das Video wenigstens kurz angeschaut hättest. Die Familie lebt dauerhaft bei Freiburg und war nur vor wenigen Wochen zu Besuch in ihrer alten  Heimat. Die Preise sind brandaktuell und die Ashley gibt sich eben die grosse Mühe, in etwa gleiches mit gleichem zu vergleichen und nicht eben Bio mit Massenhaltung.

Und das ist nur Kansas. Ich kann hier auch Videos von noblen Supermärkten in Los Angeles verlinken, da kostet eine knapp 2kg Tüte Mehl(!) unfassbare 10$. Das halte ich allerdings auch nicht für repräsentativ.

Aber es gibt eine ganze Menge dieser Videos von in Deutschland lebenden Amerikanern, die unlängst für 2 Wochen o.ä. mal wieder in den USA waren und die ihrerseits absolut entsetzt sind, wie teuer die täglichen Dinge des Lebens geworden sind. Und die nennen alle jede Menge Preise im direkten Vergleich und basieren ihre Erkenntnis nicht auf ein einziges Sandwich.

Restaurantpreise sind ein anderes Thema, da habe ich immer schon den Eindruck gehabt, dass insbesondere Steaks und Co. in den USA günstiger und auch besser sind. Wobei hier der Preisvergleich etwas verzerrt wird durch die regionalen Taxes und insbesondere durch die Tipperei. Letztere hat in den USA komischerweise nicht nur absolut sondern auch noch prozentual angezogen. Bei meinem ersten USA Aufenthalt waren 10% durchaus noch im Rahmen, heute fordern freche Menukarten 18% und mehr, den Vogel schoss Eddie McStiff in Moab ab, deren deutsche Karte unverfrorene 35% vorschlug.....

Aber insgesamt ist Essen gehen (zumindest in unserer Region) unfassbar teuer geworden in Deutschland. Das ist eigentlich nicht auf die Lebensmittelpreise im Supermarkt zurückführbar.
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Jack Black

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #11 am: 07.04.2023, 12:30 Uhr »
das wir für 3 Wochen Sommerurlaub 2022 genau 8099,-€ bezahlt haben.

s.o. - das ist ungefähr das, was wir vor Corona auch immer bezahlt haben. ABER: mit einem sehr großen Unterschied - wir sind Business Class geflogen. Das macht pi mal Daumen alleine schon den halben Preis aus. Da das Dein erster Urlaub war, ist es für Dich auch normal so. Aber realistisch hätte Dich der gleiche Urlaub vor Corona max. 6.000€ gekostet, eher noch weniger. Für den Mietwagen haben wir beispielsweise meistens deutlich unter 700,-€ bezahlt, bei Schnäppchen sogar bis zu unter 500,-€  (ja, das klingt unrealistisch, aber so war es wirklich).

Auch der Dollarkurs war viele Jahre sehr schwach, der schwächste Kurs war irgendwo zwischen 2008 und 2010, damals gab es für einen Euro über 1,50$! Und in Las Vegas brachen nach der Lehman Pleite die Hotelpreise ein, damals gab es selbst im Bellagio Zimmer ab 80$. Bei Subway gab es viele Jahre lang einen ganzen Footlong für 5$ und beim Burger King gab es (vor über 20 Jahren) regelmäßig als Aktionspreis einen Whopper für 1$....

Diese Zeiten sind vorbei und in den Hotspots a la Moab od. Springdale kostet selbst ein piefiges Days Inn in der Saison über 200$ pro Nacht. Aus dem Grund sind wir im Laufe der Jahre immer mehr dazu übergegangen, in etwas weniger touristischen Orten zu übernachten. Das macht eine ganze Menge aus.
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Bandito1011

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #12 am: 07.04.2023, 12:48 Uhr »
Aber insgesamt ist Essen gehen (zumindest in unserer Region) unfassbar teuer geworden in Deutschland. Das ist eigentlich nicht auf die Lebensmittelpreise im Supermarkt zurückführbar.

Neben der Preissteigerung bei Lebensmitteln haben wir explodierende Energiekosten und viele Vermieter von Ladenlokalen haben schon kurz vor Weihnachten als die Panik groß war die Mieten drastisch erhöht. Da habe ich die krassesten Beispiele gehört, mal eben 500€ drauf und das waren keine Ausnahmen. Dann ist natürlich noch der Mindestlohn angehoben worden und viele können sich Mitarbeiter nicht mehr leisten. Personalkosten also auch rauf. Abgerundet wird das Problem durch uns Kunden, die eben weniger Essen gehen und generell weniger konsumieren weil deutlich weniger Geld in der Tasche ist. Gründe für die Preissteigerungen gibt es also mehr als genug, und die große Insolvenzwelle kommt erst noch.

Aber ganz ehrlich, man fliegt auch nicht in die USA weil da alles viel billiger ist als in Deutschland oder ? Die Situation in Deutschland ist komplex, in den USA nicht wirklich viel besser. Letztlich muss man derzeit überall Kröten schlucken, ob auf Mallorca oder in Moab. Jünger werden wir alle nicht und ob in 3 Jahren alles wie "früher" oder einfach besser ist weiß kein Mensch. Ich weiß nur das USA Urlaube seit meinem ersten Trip jedes Jahr kontinuierlich teurer und die Touristenströme größer geworden sind. Abwarten und auf bessere Zeiten hoffen ist aus meiner Sicht keine wirkliche Lösung. Wer weiß schon was als nächstes kommt... Zeiten in denen man die nächsten 5-10 Jahre mit "relativer" Sicherheit Dinge planen konnte sind leider vorbei.

Jack Black

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Antw: Reise in die USA noch bezahlbar?
« Antwort #13 am: 07.04.2023, 13:32 Uhr »
Aber ganz ehrlich, man fliegt auch nicht in die USA weil da alles viel billiger ist als in Deutschland oder ?

Natürlich nicht. USA Urlaub war (meiner Meinung nach) immer schon sehr teuer (auch wenn u.a. "Lurvig" das anders sah). Aber 5.000,-€ für 3 Wochen (was so der grobe Durchschnitt für viele Urlauber war) ist ein Haufen Geld. Und meine Sorge (s.o.) ist leider, dass dieser Schnitt noch einmal gewaltig nach oben zieht. Irgendwann reicht es einfach nicht mehr (das war auch die Anfrage von "carmel"). Wir müssen aktuell realistisch mit 12.000,-€ rechnen für einen USA Urlaub, das ist ein schon arg viel Geld.

Als ich noch Student war (ist natürlich 40 Jahre her), da habe ich 5 Wochen Urlaub auf Korsika für 800,-DM gemacht.... das ist selbst dann noch spottbillig, wenn man DM und Euro auf 1:1 setzt. Mein erster "teurer" Urlaub war unsere Hochzeitsreise 1994, die hat uns 6.000,-DM gekostet. Fand ich damals irre viel Geld. Und den Vogel hat dann der USA Urlaub 1996 abgeschossen, der hat insgesamt 14.000,-DM gekostet. Da war ich aber schon lange in Anstellung und hatte ein gutes Gehalt. Auf Grund von Dollarschwäche und nachlassenden Preisen (Mietwagen waren vor vielen Jahre auch relativ teuer) ist der Totalpreis für eine USA Reise viele Jahre halbwegs konstant geblieben. Aber jetzt nach Corona werden die Karten neu gemischt und leider sieht es im Moment nicht wirklich gut aus. Natürlich kann man immer noch abseits der großen Hotspots gute Motels für unter 100$ bekommen, aber manchmal kommt man nicht drum herum und wenn man (wie wir) auch gerne nach Moab fährt, dann muss man in den sauren Apfel beißen und die horrenden Motelpreise bezahlen. Am meisten machen mir allerdings die Flugpreise zu schaffen (s.o.), da hoffe ich immer noch darauf, dass deren Rechnung nicht aufgeht und sie auf den Plätzen sitzenbleiben. Vielleicht müssen wir es einfach aussitzen.

Die Situation in Deutschland ist komplex, in den USA nicht wirklich viel besser.

Das ist im Grunde auch nur das, was ich mit dem Supermarktvergleich sagen will: wir haben nicht nur in Deutschland Inflation. Alle jammern hier, alles wäre so irre teuer, das mag ja stimmen, aber es ist kein spezifisches Problem von Deutschland. In den USA sind gerade die Lebensmittel auch exorbitant teurer geworden. Die USA haben nicht das gleiche Energieproblem wie Deutschland, aber Deutschland hat in der EU bei weitem nicht als einziger diese Probleme. Ich habe auch ein Haus in den Niederlanden, da zahle ich für eine kwh Gas unfassbare 27,4 Cent und für eine kwh Strom 69 Cent, auch abartig teuer. Auch in den Niederlanden gibt es staatliche Unterstützung und Preisbremsen, weil die Bürger es nicht mehr zahlen können. Allerdings läßt auch da aktuell das Preisniveau deutlich nach, wie auch hier in Deutschland. Mein Stromvertrag mit dem lokalen Versorger läuft im August aus, einen Folgevertrag kann ich jetzt schon zu fast den gleichen Konditionen wie vor dem Ukraine Krieg abschließen, ca. 31 Cent pro kwh. Im Moment zahle ich 49 Cent. Zum Vergleich: in den USA kostet die kwh Strom ca. 16,6 Cent. Dafür haben die aber auch ein absolut marodes Netz kaputter Überlandleitungen, was bei Winterstürmen regelmäßig zu großflächligen Stromausfällen führt (insbesondere Buffalo / New York ist recht häufig in den Meldungen vertreten). Da weiß ich noch nicht, was ich weniger lieber habe: teuren Strom oder Blackouts....
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« Antwort #14 am: 07.04.2023, 16:03 Uhr »
Wie das vielleicht irgendwelche Auswanderer auf Youtube machen (die vielleicht auch ewig nicht in DE waren)

Dieses Falschherumraten hättest Du Dir sparen können, wenn.

Stimmt, ich habe da nicht reingeschaut, weil ich momentan amerikanische Supermärkte vor der Tür habe, Preise selbst anschauen kann und ich diese Videos nicht ab kann. Wenn sowas für dich mehr wert hat (es ist übrigens ein Video von Dezember 2022) als aktuelle Live-Beobachtungen aus Urlaubersicht (!), dann soll es so sein. Du warst Jahre nicht in den USA und meinst zu wissen, ob es teuer ist oder nicht und verlässt dich auf irgendwelche Influencer, die natürlich so ein Video nicht drehen würden, wenn sie keine "Sensationen" zeigen könnten.

Viele Grüße aus dem Fairfield Inn, Rapid City, SD für USD 98 inkl. Frühstück, zwei Nächte. Die Frage war übrigens, ob die USA noch bezahlbar sind, nicht speziell die Hotspots im Südwesten. Wer da unbedingt immer wieder hin will und die dortigen Preise für Ganz-USA verallgemeinert, macht was falsch. Gestern war ich im Badlands Nationalpark. Kaum Menschen, etwas frisch, aber genauso schön wie rote Steine, wo alles (angeblich) teuer ist.

Aber ich kann die beruhigen, ich komme noch nach Kalifornien. Dann kann ich mehr sagen, wie ich es aus Urlaubersicht - und nur darum geht es - empfinde.
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