Wir waren Juni/ Juli 2011 mit Cruise America (CA), über FTI gebucht in British Columbia unterwegs.
Die Übernahme des Fahrzeuges in Vancouver (Ford, 145.000 km, über 6 Jahre alt wie sich später herausstellen sollte), gestaltet sich hektisch. Zunächst mussten wir die Campingausstattung und das (lumpige) Bettzeug bezahlen, obwohl uns Reisebüro und FTI auf Nachfrage explizit versichert hatte, dass dies in unserem all-inclusive -Paket enthalten sei.
Zwei anderen Paaren ging es übrigens während unserer Wartezeit ebenso.
Wir konzentrierten uns dann bei der Fahrzeug-Übergabe auf die technischen Features und die Bedienung der Geräte etc. um später nichts falsch zu machen, sowie auf mögliche Vorschäden, die nicht protokolliert waren.Daher fiel uns nur die verschmutzte Eingangstreppe auf.
Um es kurz zu machen: Beim Vorbereiten der ersten Übernachtung und beim Einräumen der Lebensmittelvorräte, als wir schon ein gutes Stück von der CA Niederlassung entfernt waren kam es knüppeldick: Der Hausrat war unvollständig, Teile mussten eingekauft werden. Der Schmutz zwischen Herd und Arbeitsplatte konnte heraus geschabt werden, die Mikrowelle mit Fett etc. verdreckt und nicht nutzbar, Seife, Haare, etc. im Waschbecken hinten, so dass Wasser nicht ablief. Duschvorhang am unteren Rand verschimmelt, die Rückwand des Klos verpinkelt, Flecken auf Polster und den vorderen Vorhängen. Die untere Halterung für den Vorgang baumelte an nur noch eine Schraube, die sich dann irgendwann mal auch noch verabschiedete.
Nach ein paar Tagen, auf dem ersten Campingplatz ohne 110 V Anschluss, wies uns ein nervtötendes Dauer-Piepsen darauf hin, dass die Aufbaubatterie zu schwach war, bzw. der Generator diese nicht mehr auflud.
Dadurch brach die Bordelektrik total zusammen. Kein Kühlschrank, kein Wasserhahn, kein Zündfunke mehr für die Heizung. Der Regen ging fast in Schnee über (am Athabasca-Gletscher) und wir froren uns fast den A... ab. Dann Anrufe bei der CA-Hotline: 6 Anrufe erforderlich, 4 davon vom Mobiltelefon (Vorsicht: kostenpflichtige Ferngespräche ins Call Center in Arizona, USA).
Nach 24 Stunden wurde uns dann eine Werkstatt in Jasper genannt. Dort wurde am Tag darauf die Batterie erneuert, diverse Kabel ersetzt. So fuhren wir weiter Richtung Mount Robson und nach rd. 50 km ging das Dauer-Piepsen wieder los – die Batterie funktionierte immer noch nicht.
Unter telefonischer Anleitung des Call-Center Agenten sollten wir einen Reset-Schaltet unter dem Bett suchen und betätigen. Dieser Raum war furchtbar verdreckt und voller Tennisball-großer Staub-/Drecklumpen. Den CA-Manager in Vancouver später darauf angesprochen, meinte dieser: "Sie sind Kunde, sie brauchen das nicht zu tun, Sie hätten das nicht sehen dürfen, dieser Raum kann nicht gereinigt werden.“ Doch auch der Reset-Schalter löste unser Problem nicht und so konnten wir für die übrigen 2 Wochen unserer Reise nur noch Campingplätze mit 110v Anschluß anfahren.
Bei der Rückgabe erhielten wir vom Vancouver-Niederlassung Manager von CA lediglich 4 Tage à 100$/Tag gutgeschrieben, die aber nicht dem vollen Tagessatz von 150€ entsprachen, den wir gezahlt hatten.
FTI weigerte sich komplett unseren Forderungen nach angemessener Minderung wegen Verschmutzung und Mängel etc. nachzukommen. Erst nach Einschaltung eines Anwalts und Unterstützung durch das Reisebüro wurden uns nur €250 vergütet.
Dass es auch anders gehen kann zeigt unserer Meinung nach Fraserway. Wir sind mit anderen, Fraserway fahrenden, Touristen ins Gespräch gekommen. Deren Fahrzeuge waren tip-top, ca. 2 Jahre alt und hatten zwischen 15.000 und 20.000 km drauf - und das zum gleichen Geld. Fazit: Gerne mal wieder Nordamerika, aber nie wieder mit FTI und Cruise America/Cruise Canada!