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Autor Thema: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Südwest, Mai 2006  (Gelesen 36733 mal)

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EasyAmerica

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #105 am: 27.05.2006, 21:54 Uhr »
Zitat von: jochenrosi
B I T T E      T A N K E N      N I C H T    
V E R G E S S E N !!!!!!!!
[/size]
Viele Grüße
Heinz

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #106 am: 27.05.2006, 21:58 Uhr »
Zitat von: jolly
Hey Heinz!

Toller Bericht, komm erst jetzt dazu aufzuspringen, war mit meinem eigenen Bericht beschäftigt.

Prima, dass du dabei bist, Eva.  :)
@All
Gleich geht es mit dem Bericht weiter. Heute machen wir Ruhetag und ich werde wohl dazu kommen, die rückständigen Reisetage aufzubereiten und später komplett einzustellen.
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #107 am: 27.05.2006, 22:03 Uhr »
23.05.2006
Farmington – Holbrook

Da uns der Sturm weiter nach Norden getrieben hat, als wir eigentlich wollten, lassen wir das Chaco Culture NM für kommende Reisen übrig und fahren zu den nahen Aztek Ruins. Für 2 * 5,00 $ Eintritt dürfen wir uns die Reste der ehemaligen Siedlung ansehen.



Das nächste Hauptziel unserer Reise ist Sedona. Für einen Tagesrutsch ist es dorthin zu weit. Wir werden in Holbrook Zwischenstation machen. Dadurch bleibt uns genügend Zeit für die Bisti Badlands an der SR 371 zwischen Farmington und der I 40. Das Wetter ist inzwischen wieder angenehm warm geworden. Trotzdem fehlt uns die rechte Lust zu der kilometerlangen Wanderung ab dem offiziellen Trailhead. In altbewährter Manier schauen wir uns im Street Atlas USA an, was es in der Gegend so an Wegen gibt. Die gibt es offenbar reichlich.

Dort, wo sich die SR 371 in das von oben betrachtet sehr unattraktiv wirkende Bisti-Gebiet absenkt, nehmen wir gleich die erste Straße links. Ein großes Schild weist darauf hin, dass dieser Weg zu einer Kirche führt. Schon nach wenigen Meilen gelangen wir in eine faszinierende Landschaft, deren Reiz uns nicht mehr loslassen wird. Regen und Wind haben dem weichen Stein und den noch weicheren Sedimenten die unterschiedlichsten Formen gegeben. Nur wenige Schritte vom Auto weg sind wir inmitten dieser faszinierenden Landschaft.


Davon wollen wir mehr und fahren an der Kirche vorbei in Richtung des offiziellen Trailheads. Die Straße ist an einer Stelle stark ausgewaschen, aber Goldy schafft die Auswaschungen in bewährter Schaukeltechnik mit Bravour und den folgenden Wash mit kurzem, kräftigen Anlauf und einem abschließenden kleinen Freudensprung. Wenig später verwehrt uns ein hoher Zaun die Weiterfahrt: „Road closed“.

Gut, dann müssen wir eben durch den Wash zurückhüpfen und an anderer Stelle unser Glück versuchen. Schön, dass die für den Zaun und das Schild Verantwortlichen uns noch den Spaß mit den Ausspülungen und dem Wash gelassen haben. Nahe liegend wäre gewesen, die Straße vor den Ausspülungen zu sperren und nicht dahinter. Aber vielleicht haben sie nicht damit gerechnet, das jemals jemand aus der anderen Richtung kommt.


Wir umrunden die Kirche noch einmal und folgen einigen Autospuren ins freie Gelände. Was die können, kann Goldy auch. Bereits nach wenigen Hundert Metern stehen wir einer Schar weißer Männchen, Weibchen, Geister, Gnome und manchen Skulpturen aus der Tierwelt gegenüber. Im leichten Terrain krabbeln wir in dem Gelände herum und entdecken mit jedem beliebigen Blick in jede beliebige Richtung interessante Formationen.

„Da! Ist das nicht Nofretete?“ Klar, aber als alte Frau, sie hat ja offensichtlich keine Zähne mehr!“ „Und hier: Ein kleiner Schlosshof mit verspielten Mauern und einem offen stehenden Tor. Komm, lass uns einmarschieren!“


Irgendwann trennen wir uns dann doch und fahren auf der Suche nach weiteren Entdeckungen ein Stückchen weiter. Prompt landen wir auf der anderen Seite des Zauns, der uns vorhin den Weg versperrt hat.

Versteinerte Bäume soll es in den Bistis geben. Die wollen wir auch noch sehen. Es dauert nicht lange, da werden wir auch in dieser Beziehung fündig und verlassen, etwas überheblich am Trailhead vorbeifahrend, das Gebiet. Wenn möglich ziehen wir nämlich das bequeme Autowandern der anstrengenden Wander-Variante vor. Wir sind nämlich nicht so die Fußgänger unter den Wanderern.

Wir erreichen die Interstate 40 zwischen Grants und Gallup. Hier war ich noch nicht und bin überrascht, über die landschaftlich ausgesprochen schöne Gegend mit viel rotem Sandstein und frischem Grün. Das hätte ich so erst in Sedona erwartet.
Viele Grüße
Heinz

OWL

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #108 am: 27.05.2006, 22:34 Uhr »
Dieser enge Durchgang in den Aztec Ruins, ist das die rekonstruierte Kiva? Ist ja verdammt niedrig!

Quid licet Iovi, non licet bovi

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #109 am: 27.05.2006, 23:01 Uhr »
Zitat von: OWL
Dieser enge Durchgang in den Aztec Ruins, ist das die rekonstruierte Kiva? Ist ja verdammt niedrig!

Hallo Thomas,
das sind die "Türen" zwischen den Räumen. Die rekonstruierte Kiva ist das Runde Bauwerk von innen und aussen.
Viele Grüße
Heinz

OWL

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #110 am: 27.05.2006, 23:04 Uhr »
Alles klar: Das Bild unten rechts ist die Innenaufnahme. Und oben links ist dann eine andere Kiva, deren Abdeckung nicht rekonstruiert worden ist.

Quid licet Iovi, non licet bovi

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #111 am: 27.05.2006, 23:06 Uhr »
24.05.2006
Holbrook - Cottonwood


Bei der Ausfahrt aus Holbrook entdecken wir das Oldtimer-Wigwam-Motel, in dem Scooby Doo und Easy Going übernachtet haben. Goldy war gerade dabei, sich in eine plattfüssige Oldy-Dame zu vergucken. Das hätte seine Ur-Ur-Ur-Großmutter sein können. Also nichts wie weg, bevor Goldy sich seine Urahnin noch als Vorbild nimmt und noch so endet.


Bevor wir Sedonas „Rote Röcke“ bewundern, möchten wir mit einem Besuch bei den Grand Falls des Little Colorado unsere Fantasie etwas beanspruchen. Fantasie deswegen, weil die Grand Falls um diese Jahreszeit trocken daliegen werden und wir uns die brausenden, fallenden Wasser werden vorstellen müssen.

Auf unerwartet guten Teer-Straßen erreichen wir kurz nach Leupp den Abzweig, der uns über Back Roads ins Gelände führt. Die Straße ist manchmal kaum als solche wahrnehmbar, dann weist sie sogar zwei, manchmal sogar drei getrennte Fahrspuren auf. Der Belag wechselt zwischen sandiger Vulkanasche, festem Lehm und harter roter Erde. Dann gibt es wieder ein Stück mit Gravel oder auch Fels oder Steine.

Langweilig wird die Fahrt deshalb nie. Kaum hat Goldy endlich mal wieder den 40-Meilen-Standard für den Waschbrett-Tiefflug erreicht, muss er wegen steiniger Abschnitte sein Temperament wieder auf 10 Meilen und darunter zügeln. Vor dem kräftigen Bremsen auf Waschbrett ekelt sich Goldy regelrecht. Jedenfalls schüttelt er sich jedes Mal kräftig und uns natürlich mit.

Der letzte kurze Abschnitt von wenigen Hundert Metern führt über felsiges Lava-Gelände mit extrem spitzen und harten Steinen, die mich zu größter Aufmerksamkeit veranlassen. Alles geht gut.


Die Grand Falls haben mich auch ohne aktiven Wasserfall sehr beeindruckt. Der Flusslauf fällt aus der Ebene in eine tiefe Schlucht. Ich vermute, dass der Little Colorado diese Schlucht im Laufe von Jahrmillionen gegraben hat und dass die Schlucht oberhalb des jetzigen Wasserfalls durch einen Lavafluss vor erst wenigen Tausend, wenn nicht sogar wenigen Hundert Jahren, verschlossen wurde. An dem Wasserfall erreicht er wieder sein altes Bett. So deute ich jedenfalls die landschaftlichen Gegebenheiten. Vielleicht weiß von euch ja jemand Genaueres oder Richtiges, falls meine Theorie falsch ist.

Noch was: Der Weg zu den Grand Falls war so verwinkelt, dass ich Zweifel habe, ob ich ihn ohne GPS je gefunden hätte. Mein Kompliment an alle, die es ohne dieses Hilfsmittel geschafft haben.


An Flagstaff vorbei, fahren wir kurz vor Williams von der I 40 ab. Jemand hat mir den Weg über Back Roads nach Jerome empfohlen. Er führe durch die typisch rot-grüne Red Rock Country Landschaft. Entweder hat sich der Ratgeber geirrt oder ich habe schlecht aufgepasst. Die Strecke ist zwar schön, sie ist sogar zum großen Teil asphaltiert, aber letztendlich ist es eine Strecke, wie viele andere auch. Erst auf den allerletzten Metern, unmittelbar vor Jerome, bieten sich - leider schon im Dunkeln - endlich schöne Ausblicke. Ich kann die Empfehlung für diese Straße nicht weitergeben.
Viele Grüße
Heinz

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #112 am: 27.05.2006, 23:45 Uhr »
25.05.2006
Cottonwood – Kingman

Eigentlich wollten wir einen weiteren Tag in Sedona bzw. der Umgebung bleiben. Andererseits müssen  wir morgen bis hinter das Death Valley. Wir entscheiden uns, heute in der Sedona-Gegend noch etwas Back Road zu fahren und dann möglichst noch bis Kingman zu kommen. Die uns vom Tourismusbüro empfohlene „wunderschöne Strecke“ erweißt sich als normale Back Road Tour ohne jegliche Höhepunkte. Irgendwie scheint mir die viel gelobte Landschaft nicht zu liegen. Ich war jetzt drei, vier oder sogar fünf Mal dort, kann ihr aber nicht so recht etwas abgewinnen. Brigitte geht es ebenso.


Zunächst statten wir auf ein paar Fotos Jerome einen Kurzbesuch ab (Bild oben rechts). Für die Fahrt nach Kingmann entscheiden wir uns für den Route 66 Bogen ab Seligman. Er ist landschaftlich deutlich interessanter, als ich ihn in Erinnerung hatte. Ein paar Fotostopps für Route 66 Kitsch müssen natürlich auch hier sein.


Immer wieder kommen uns auf der parallel verlaufenden Bahnstrecke diese endlos langen Züge entgegen. Dann gelingt es uns, einen dieser Vielfüßler zu überholen und einen kleinen Vorsprung herauszuholen. An einer geeigneten Fotostelle wollen wir ihn erwarten. Schneller als gedacht finden wir eine prima Stelle und lockern uns die Fahrt auf diese Weise auf.
Viele Grüße
Heinz

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #113 am: 27.05.2006, 23:52 Uhr »
Zitat
Ich vermute, dass der Little Colorado diese Schlucht im Laufe von Jahrmillionen gegraben hat und dass die Schlucht oberhalb des jetzigen Wasserfalls durch einen Lavafluss vor erst wenigen Tausend, wenn nicht sogar wenigen Hundert Jahren, verschlossen wurde. An dem Wasserfall erreicht er wieder sein altes Bett. So deute ich jedenfalls die landschaftlichen Gegebenheiten. Vielleicht weiß von euch ja jemand Genaueres oder Richtiges, falls meine Theorie falsch ist.


Laurent Martes schreibt im "Photographing the Southwest" dasselbe - spricht also für Deine Theorie. Als Herkunftsort der Lava nennt er den Roden Crater westlich der Fälle. Leider sagt er nicht, wann es passiert ist.

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #114 am: 27.05.2006, 23:55 Uhr »
Zitat von: OWL
Zitat
Ich vermute, dass der Little Colorado diese Schlucht im Laufe von Jahrmillionen gegraben hat und dass die Schlucht oberhalb des jetzigen Wasserfalls durch einen Lavafluss vor erst wenigen Tausend, wenn nicht sogar wenigen Hundert Jahren, verschlossen wurde. An dem Wasserfall erreicht er wieder sein altes Bett. So deute ich jedenfalls die landschaftlichen Gegebenheiten. Vielleicht weiß von euch ja jemand Genaueres oder Richtiges, falls meine Theorie falsch ist.


Laurent Martes schreibt im "Photographing the Southwest" dasselbe - spricht also für Deine Theorie. Als Herkunftsort der Lava nennt er den Roden Crater westlich der Fälle. Leider sagt er nicht, wann es passiert ist.

Danke, das ist doch eine prima Bestätigung.  :D
Viele Grüße
Heinz

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #115 am: 28.05.2006, 00:42 Uhr »
26.5.2006
Kingman – Ridgecrest


Wir sind froh, dass wir trotz Memorial Weekend noch eine Unterkunft in Death Valley Nähe gefunden haben. Dass Ridgecrest mal mein Stammquartier für Death Valley Touren würde, hätte ich allerdings nicht gedacht.

Dies vorweg: Wir haben im Best Western für günstige 73 $ gebucht und sind von der angenehmen Atmosphäre und dem wirklich überdurchschnittlich guten Zustands des Motels angetan. Sogar das Frühstück st für amerikanische Verhältnisse recht gut.

Die Fahrt nach Ridgecrest wollen wir wieder durch einige Route 66 Abstecher auflockern. Nur auf der Autobahn zu fahren, ist nicht mein Ding. Wir fahren also über Oatman und kommen genau zur Shot Out Zeit dort an. Um Gottes willen, was sind das für Gestalten. Ich glaube, die total verkommenen Zähne bei dem Einen waren sogar echt.



Den Route 66 Bogen über Amboy nehmen wir auch noch mit. Ich habe im Forum gelesen, dass Roys Cafe inzwischen ziemlich heruntergekommen und das Motel schon lange geschlossen sei. Tatsächlich ist es so.

Erst als wir aussteigen merken wir, dass es inzwischen knapp 40 Grad haben dürfte. Durch die Klimaaanlage im Wagen hatten wir den Temperaturanstieg gar nicht gemerkt.

Der schöne Salzsee in der Nähe ist inzwischen vollständig abgebaut. Es gibt ihn nicht mehr. Wenn ich so etwas sehe, fallen mir immer die Diskussionen hier im Forum ein, ob es erlaubt sei, eine Prise Sand mitzunehmen. Mein Stüchen Salz, dass ich bei meinem ersten Amerika-Besuch 1987 von hier mitgenommen habe, gibt es noch immer. Der See ist weg.

Wir fahren auf der schnellen Interstate unserem Ziel zu. Es ist etwas windig geworden und Goldys Klimaanlage hat heute wohl einen besonders guten Tag. Sie übertreibt es mit der Kühlung geradezu.

Zum Tanken (ja, das mache ich doch noch hin und wieder) steige ich aus und drohe auf der Stelle zu erfrieren. Wenige zig Meilen von Amboy entfernt sind es in Barstow vielleicht noch etwa 13 bis 15 Grad bei heftigem Wind, also etwa 10 gefühlte Grad. Also hatte ich den Wetterbericht im Radio doch richtig verstanden. Und von einer Sturmwarnung war auch noch die Rede.

Wir erreichen unser Motel in Ridgecrest im heftigen Sturm. Es ist saukalt, und das wenige zig Meilen entfernt vom Death Valley. Aber das macht nichts. Morgen werden wir eh einen Ruhetag einlegen.
Viele Grüße
Heinz

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #116 am: 28.05.2006, 08:35 Uhr »
27.5.2006
Ruhetag in Ridgecrest


Die ganze Nacht über hat es heftig gestürmt. Heute Morgen spürten wir ein leichtes Erdbeben, aber die sind ja hier an der Tagesordnung. Als interessierter Beobachter aller Naturereignisse, habe ich die leichten Schwankungen mit großem Interesse registriert. Ich würde schon gerne mal erleben, wie das ist, wenn die Erde etwas stärker bebt. Aber leider kann man sich Stärke, Dauer, Zeit und Ort dafür nicht aussuchen.

Die Sonne scheint, es stürmt weiterhin und ist ungemütlich kalt. Die Biegsamkeit der Palmen vor unserem Fenster durfte ich jetzt mal im Original bewundern. Sonst sieht man das ja nur mal im Fernsehen. Brigitte holt versäumten Schlaf nach. Was ich mache, seht ihr ja. Daneben noch etwas Bildbearbeitung und die obligatorischen Arbeiten für EasyAmerica.


Vielleicht fahren wir gleich noch zu den Trona Pinacles. Mal sehen.

Um 16.00 Uhr ziehen wir dann wirklich noch los. Unser kleiner Goldjunge fühlte sich vor der Tür allein gelassen. Dieses nutzlos herumstehen hatte er in seinem jungen Leben nur kurz bei Alamo kennen gelernt und konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern. Übrigens: Habe ich euch schon gesagt, dass er inzwischen mehr und mehr Deutsch wird? Gestern hat er sogar schon vier- oder fünfmal überholt. Schon zwei Mal wurde er aber auch überholt. Das waren bestimmt Franzosen oder Italiener, aber bestimmt keine Holländer.

Unterwegs sehen wir eine Gegend, in der sich Einheimische mit viel 4-Wheel-Spielzeug tummeln. Der Sturm reißt uns fast um, aber wir lassen uns davon nicht stören, sondern erleben ihn als ein besonderes Naturereignis.


Damit Goldy sich auch etwas austoben kann, sind wir mit ihm dann erst einmal ins Gelände gefahren. Der Abstand zwischen den Waschbrettbergen betrug aber etwa zwei bis drei Meter. Da wollten wir ihm nicht zumuten, nur über die Berge zu schweben und haben mit ihm jede der etwa Eintausenddreihundertfünfundachtzig Wellen ausgekostet bis uns fast schlecht wurde.

Die Huckelei dauerte ziemlich lange, so dass wir die Trona Pinnacles erst kurz vor Sonnenuntergang erreichten. Zwei, drei Minuten blieben noch für ein paar Fotos, dann war die Sonnen-Herrlichkeit vorbei.


Nach einem nicht erwähnenswerten Abendessen im wohl einzigen Restaurant Ridgecrests sitze ich nun hier herum und fasse den Tag für euch und für uns zusammen. Ich würde gerne wissen, wie viele von der Startmannschaft von vor drei Wochen noch dabei sind. Ermüdungserscheinungen sind nach einer so langen Zeit verständlich. Bei uns, wie auch bei euch. Jetzt haben wir noch zwei hoffentlich nicht zu spannende Death Valley Tage vor uns. Anschließend geht es für die restlichen zwei Tage nach Las Vegas.
Viele Grüße
Heinz

OWL

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #117 am: 28.05.2006, 09:05 Uhr »
Zitat
Der schöne Salzsee in der Nähe ist inzwischen vollständig abgebaut. Es gibt ihn nicht mehr. Wenn ich so etwas sehe, fallen mir immer die Diskussionen hier im Forum ein, ob es erlaubt sei, eine Prise Sand mitzunehmen. Mein Stüchen Salz, dass ich bei meinem ersten Amerika-Besuch 1987 von hier mitgenommen habe, gibt es noch immer. Der See ist weg.


Mutig, sich hier so selbstkritisch zu äußern!

Zitat
Ich würde schon gerne mal erleben, wie das ist, wenn die Erde etwas stärker bebt. Aber leider kann man sich Stärke, Dauer, Zeit und Ort dafür nicht aussuchen.


Das meinst Du bitte nicht ernst! Ich kenne von meinen Reisen einige Erdbebenruinen und kann mir daher halbwegs vorstellen, wie ein starkes Beben sein dürfte. So was möchte ich NIE live erleben und auch niemandem wünschen!

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Wolfgang

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #118 am: 28.05.2006, 09:18 Uhr »
Zitat von: Heinz

Ich würde gerne wissen, wie viele von der Startmannschaft von vor drei Wochen noch dabei sind. Ermüdungserscheinungen sind nach einer so langen Zeit verständlich. Bei uns, wie auch bei euch.


Hi Heinz,

Ermüdungserscheinungen, ha, nie im Leben. Da müsstest du aber noch sehr lange mit Goldi auf den Back Roads fahren, bevor bei uns Ermüdungserscheinungen auftreten. So lange hält eure Reisekasse gar nicht durch  :mrgreen:
Gruß

Wolfgang

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Re: Wer will sich mit uns ins Gelände wagen? - Mai 2006
« Antwort #119 am: 28.05.2006, 09:22 Uhr »
Zitat von: OWL

Mutig, sich hier so selbstkritisch zu äußern!

Wieso selbstkritisch? Ich hab' den See nicht weggemacht, sondern die Industrie.   :cry:
Viele Grüße
Heinz