Diese Frage ist nur individuell zu beantworten.
Nicht nur, dass eine meiner Freunde ausgewandert sind, als sie noch Studenten waren, weil sie während ihrer Studienaufenthalte ihre girl-friends geheiratet haben. Auch ich hatte Ende der achtziger Jahre die Gelegenheit, nach California zu ziehen (nach Palo Alto oder Menlo Park).
Als ich während eines längeren Aufenthaltes aus den USA nach Deutschland zurückkehrte, um mein Studium schnell abzuschließen und dann meine Sachen zu packen, ging im November 1989 in Berlin die Mauer auf.
Wahnsinn, nach all den Jahren, die ich in Berlin verbracht hatte. Vielleicht können sich einige von Euch noch in die Hochstimmung versetzen, den Optimismus nachvollziehen, der uns jener Tage ergirff, nicht ahnend, in welchem Jammertal dieser Höhenflug mal enden sollte.
Ich blieb also in Berlin, das war meine Entscheidung, wollte alles neu erkunden, Potsdam, das Berliner Umland, Ost-Berlin und das Zusammenwachsen beider Staaten.
Mittlerweile hatte ich dann meine jetztige Frau kennengelernt, das Schicksal nahm seinen (verhängnisvollen) Verlauf... Das Urteil lautet: LEBENSLÄNGLICH!!!
Es vergeht keine Woche, in der ich nicht an jene Tage des Jahres 1989 denke. Oft mit Wehmut.
Mein Freund, der sich seinerzeit gegen die Rückkehr entschieden hat ist zwar mittlerweile wieder geschieden aber amerikanischer Staatsbürger seit vielen Jahren und niemals mehr nach Deutschland zurückgekehrt.
Es gibt sie, diese Geschichten von Auswanderern, die es schaffen. Wenn ich an das bevorstehende Wintergrau denke würde ich auch gern meine Koffer auf immer packen und nach Südkalifornien ziehen.
Aber es gibt nur sehr wenige Situationen im Leben, an denen überhaupt an auswandern zu denken ist.
Das Schicksal macht viele Türen auf: durchgehen muss man selber...