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Autor Thema: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006  (Gelesen 30667 mal)

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Heike & Heimo

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Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« am: 29.12.2006, 14:07 Uhr »
Hallo Liebe Forumianer

da es recht wenige Reiseberichte mit Kindern gibt, erlaube ich mir als Neuling in diesem Forum, einen solchen zu erstellen. Vielleicht erleichtert es jemanden die Entscheidung.

In der Landkarte ist unsere Route zu sehen.



Unsere Kinder waren bei  Reisebeginn 2 (Jonas) und 5 ½  (Florian) Jahre alt und nach dem ersten Drittel stieg noch Heikes Schwester „Tante Gigi“ quasi als 3. Kind zu.

Reiseablauf:

10.9:   Wien – San Francisco
11.9:   San Francisco
12.9:   San Francisco – Oakdale
13.9:   Oakdale – Mono Lake
14.9:   Momo Lake – Calico Gost Town
15.9:   Calico Gost Town – Las Vegas
16.9:   Las Vegas
17.9:   Las Vegas – Springdale (Zion NP)
18.9:   Springdale (Zion NP) – Page
19.9:   Page – Monument Vally
20.9:   Monument Vally – Canyon de Chelly
21.9:   Canyon de Chelly – Meteor Crater
22.9:   Meteor Crater – Grand Canyon
23.9:   Grand Canyon – Flaggstaff
24.9:   Flaggstaff – Prescott
25.9:   Prescott – Indio
26.9:   Indio – San Diego
27.9:   San Diego
28.9:   San Diego
29.9:   San Diego – Malibu
30.9:   Malibu – Prismo Beach
1.10:   Prismo Beach – Marina
2.10:   Marina – Olema
3/4.10:   Olema – San Francisco - Wien


Wir wussten, dass wir uns einen engen Zeitplan auferlegt hatten. Auf Grund der Kinder war die Reise ohnehin nicht auf große Wanderungen ausgelegt. Eher mehr als Informationsfahrt was später einmal möglich sein könnte. Es ist nicht unsere erste Fahrt mit einem WOMO. Wir waren bereits 2003 zwei Wochen mit Florian in Nova Scotia, Kanada (wer auf mächtige Gezeitenhübe, Elche, Fossilien und Mücken steht muss da unbedingt hin) unterwegs.

Nun wollen wir unser Abenteuer beginnen:
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Heike & Heimo

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #1 am: 29.12.2006, 21:01 Uhr »
1. Tag
10.9:   Wien – San Francisco

Um 3 Uhr in der Früh weckte uns der Wecker. Nach einem kleinen Frühstück und letzten Vorbereitungen weckten wir die Kinder und setzten sie, noch schlaftrunken, ins Auto. Wir holten noch Heikes Papa ab, der das Auto später wieder nach Hause brachte. Eingecheckt hatten wir schon am Vorabend, so brauchten wir am Schalter von Britisch Airways (BA) nicht warten.

Pünktlich um 7 Uhr 50 hob der Flieger von Wien Schwechat ab. Der gesamte Flug bis London erfolgte bei wolkenlosem Wetter. Der Hunger meldete sich nur kurz zu Wort nachdem wir das englische Frühstück gesehen hatten (extrem süßer Donat mit Birnengeschmack). Nach einer Ehrenrunde über London (wunderbarer Blick auf das Zentrum), landeten wir in Heathrow. Hier bekamen wir gleich eine 25minütige Flughafenrundfahrt zu unserem Gate im Terminal 4 als „Extra“. Da unser Anschlussflug in 1 ¾ Stunden bereits abheben soll, hatten wir es etwas eilig in den Terminal 1 zu gelangen. Hier erwiesen sich die Kinder als Vorteil, da wir bei den Kontrollen Vortritt erhielten. Die Eile wäre aber nicht notwendig gewesen. Als wir zum Gate für den Flug nach San Francisco kamen stand dort eine lange Reihe, da hier das Handgepäck nochmals kontrolliert wurde.



Während der Wartezeit schlossen die Kinder schnell Freundschaft mit Suny aus Californien. Links Florian, mitte Jonas, rechts Suny



Wir stiegen so ziemlich als letze ein. Heike durfte zum zweiten Mal die Fläschchen für den Kleinen kosten. Das Bord Service von BA war sehr gut, vor allem gegenüber den Kindern (was wir von Lufthansa bei unserem Kanadatrip nicht behaupten konnten). Über Kanada waren riesige quadratische Felder zu sehen. Flüsse oder andere störende Geländegegebenheiten werden in der Feldabgrenzung einfach ignoriert.



Gezählte 17 mal war Heimo mit Florian (so süß gemischte Säfte kennt er von zu Hause nicht) in den 10 ½ Stunden am Flugzeug WC bis er und Jonas endlich schliefen (2 1/2 Stunden vor der Landung). Aber auch das war um einmal zu wenig. Beim Landeanflug wurde Florian natürlich wach und sofort ging das Gejammere los. Nein nicht die Ohren, sondern „Ich muss Lulu!!!!!!!!“. Ein Aufstehen war nicht mehr möglich. Unendliche Minuten (ca. 45) bis wir endlich am Gate standen und zum Flugzeug WC konnten. Zum Glück haben nur die 6 Deutschen neben uns verstanden was er so alles in größter Lautstärke von sich gab. Jonas haben die Starts und Landung überhaupt nichts ausgemacht.

Nach der Erleichterung ging es mit der Erwartung es würde bei der Einreise wie vor 20 Jahren  bei der Einreise nach Ungarn sein (was man im vorhinein so alles gehört und gelesen hat) zur Einreisekontrolle. Ein missmutig dreinblickender Beamter schrie zu uns „Sir, with the family“. Erschrocken sahen wir ihn an. Da öffnete er uns freundlich die Absperrungen und wir durften zu den Schaltern für US Bürger gehen. Eine freundliche Beamtin am Schalter machte die obligatorischen Fotos und nahm die Fingerabdrücke. Nachdem wir durch das große Tor den dunklen Einreisebereich verlassen hatten, bestiegen wir unseren Shuttlebus zum Hotel „Renoir“ in der Market Street.

Das Hotelzimmer war in Ordnung, lag aber mit einem großen, undichten Fenster direkt an der Market Street. Wie wir im Zimmer waren, fuhr die Feuerwehr und gleich darauf die Ambulance vor. Die Kinder liefen zum Fenster und von nun an hatten sie ihren Fernseher. Reality show nichts dagegen. Gegenüber, quer über den Gehsteig lag ein Mann. Für den interessierte sich aber niemand, alle (ca. 7 Mann) rannten in ein Lokal schräg gegenüber.

Als wir später Richtung Civic Center aufbrachen sahen wir warum sich für den Mann niemand interessierte. Es wimmelte hier nur so von homeless und es lagen auch immer irgendwo welche herum (im Springbrunnen, vor dem Springbrunnen, in den Seitengassen). Es wurde immer wieder lautstark gestritten. In einem Fastfood-Laden neben unserem Hotel indem wir einen kleinen Imbiss einnahmen kam es dauernd zu Streitereien bei denen man nur noch fuck verstand. Wir flüchteten in unser Zimmer, und gingen gemeinsam um 19 Uhr schlafen. Vorher hatte Jonas noch ein Tief. Er sagte nur „Heimfahr´n, Papa biiiitte heimfahr´n“
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borni

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #2 am: 29.12.2006, 21:23 Uhr »
Hi

Ich bin mal dabei !!! :D
Das geht ja gut los bei euch

Kauschthaus

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #3 am: 29.12.2006, 21:33 Uhr »
Bei einem Reisebericht mit Kindern bin ich natürlich gleich dabei.

Das mit dem dringenden Bedürfnis bei Kindern kommt mir bekannt vor. Unsere Tochter hat es mal im zarten Alter von ca. 3-4 Jahren bei einem Heimflug von Griechenland nicht so ganz geschafft und es im Schlaf erledigt. Als wir beim Aussteigen die "Bescherung" sahen und der Flugbegleiterin "beichteten", sagte sie nur, dass wir uns keine Gedanken machen sollten ...  :lol:

Dann bin ich mal gespannt, ob Jonas seine Meinung noch ändern wird. Klar, nach einer so langen Anreise und mit ein bisschen Pech in der Hotelumgebung wird man grantig. Das kann man einem 2-jährigen sicher nicht verdenken.  :lol:

Ich freue mich auf die Weiterfahrt, viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Westernlady

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #4 am: 29.12.2006, 23:43 Uhr »
Zitat von: Heike & Heimo
Hallo Liebe Forumianer

da es recht wenige Reiseberichte mit Kindern gibt, erlaube ich mir als Neuling in diesem Forum, einen solchen zu erstellen.


 :daumen:

Auch wenn ich zu den kinderlosen Forianern gehöre, so lese ich doch immer wieder sehr gerne ganz unterschiedliche Reiseberichte  :D
Ich bin gespannt auf die Erlebnisse und Eindrücke von Eurem Nachwuchs.

Heike & Heimo

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #5 am: 30.12.2006, 20:39 Uhr »
2. Tag
11.9:   San Francisco

3 Uhr und Jonas will nicht mehr schlafen. Um 4 Uhr hält es auch Florian nicht mehr im Bett. Der Lärm von der Straßenreinigung ist zu groß. Beide begeben sich zum neuen „Fernseher“. Wir können dadurch noch etwas dösen.

Um 6 wird es auch uns zuviel und wir verlassen das Hotel. Am Gehsteig sehen wir, dass nicht nur wir einen Jetlag haben, sondern auch einige andere Touristen bereits unterwegs sind. Wir frühstücken in einem 24 Std. Lokal in einer illustren Gesellschaft. Büroangestellte, neben heruntergekommenen Personen und eine farbige Frau, gut gekleidet, nicht unhübsch, die immer wieder laut rülpste und sich gleich darauf entschuldigte. Unsere Kinder fanden es jedenfalls lustig.



Danach sind wir mit einer der ersten Cablecars zum Hafen.



Zu beachten ist die fortschrittliche Stromversorgung.

Der Nebel war dicht, man konnte gerade einen Block weit sehen. Es war ca. 8 Uhr als wir am Schalter für die Alcatraz-Fahrten vorbei kamen. Die Warteschlange reichte bereits auf die Straße. Wir gingen weiter zum Pier 49. Der war menschenleer und ist eine so richtig schön aufgeputzt Scheinwelt für die Touristen.



Jonas war eingeschlafen und Florian konnte nicht genug von den Seehunden bekommen. Am Rückweg vorbei an der nun schon den gesamten Gehweg blockierenden Warteschlange, stand ein blitzblank geputztes Feuerwehrauto (wenn die nicht gerade mit einem Höllenlärm durch die Straßen jagen, wird scheinbar ständig das Fahrzeug poliert).



Wir spazierten den Hafen entlang Richtung Golden Gate, vorbei an diversen Schiffen (U-Boot, Segelschiffe usw.).





Der Nebel hat sich größtenteils verzogen und die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Nur bei der Golden Gate hielt er sich hartnäckig, sodass nur die Spitzen der Brücke zu sehen waren.



Mit dem Bus fuhren wir zurück zum Cablecar und mit der wieder zur Market Street.



Nach fast 6 stündiger Wanderung waren wir schon etwas müde. Besonders brav war Florian, der nahezu die gesamte Stecke selbst ging. In der Nähe der Cablecar-Endstation gibt es einen kleinen Supermarkt mit ebensolchen Preisen (eine Banane 99 Cent). Wir kauften das nötigste, vor allem Trinkwasser und gingen ins Hotel. Dort wollte ich CA für den Early Bird anrufen. Ich wählte die Nummer die auf dem Voutcher von FTI angegeben war. Keine Verbindung. Ich versuchte es nochmals. Keine Verbindung. An der Rezeption erklärten sie mir, dass vor der Nummer noch eine 1 zu wählen ist. Siehe da, es funktionierte, aber am anderen Ende meldete sich ein Tonband. Die Station hat nur zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet, es war schon fast halb 5. Na gut, dann nicht. Gegen 20 Uhr sind wir wieder total müde ins Bett gefallen. Bis dahin, vertrieben wir uns die Zeit mit "fernsehen". Jonas hatte nicht mehr ein ganz so schlimmen Tief wie gestern.
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KarinaNYC

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #6 am: 30.12.2006, 21:08 Uhr »
Ich bin zwar auch kinderlos, aber ich werde trotzdem mit lesen.   :wink:
Die Bilder von San Francisco sind traumhaft!  :D
Und da ich grade auf Hotelsuche bin für SFO, ich denke ich weiss jetzt, welches ich schon mal nicht nehme...  :roll:

PeterBauer

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #7 am: 30.12.2006, 22:48 Uhr »
ich finde es toll wenn die kids schon so früh mit rüber kommen , unsere Anna ( sie wird nun in 2 Wochen schon 5 ) war auch schon 6x drüben.
Peter
Peter Bauer

America_Crazy

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #8 am: 31.12.2006, 00:36 Uhr »
Hallo,

Ich habe vor 3 Stunden deinen Bericht angefangen zu lesen, hatte aber keine Zeit zu antworten. Sehr schön geschrieben und ich freue mich schon auf die weitere Reise. Tolle Bilder.

Grüße
America_Crazy



Doreen & Andreas

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #9 am: 31.12.2006, 09:02 Uhr »
Hallo,

bei so einem tollen Bericht über eine Reise mit Kindern bin ich gern mit dabei.
Klasse finde ich das Bild von Alcatraz im Nebel...  :daumen:
Viele Grüße,
Andreas
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Westernlady

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #10 am: 31.12.2006, 11:04 Uhr »
Zitat von: Doreen & Andreas
Klasse finde ich das Bild von Alcatraz im Nebel...  :daumen:


Ganz meine Meinung  :D

Utah

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #11 am: 31.12.2006, 11:34 Uhr »
Hi!

Ein Reisebericht mit Kids ? Ich bin dabei :-)
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

mannimanta

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #12 am: 31.12.2006, 11:39 Uhr »
Da wir immer mit Kind reisen, bin ich natürlich dabei!
Weiter geht's... 8)

Heike & Heimo

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #13 am: 31.12.2006, 14:01 Uhr »
3. Tag
12.9. San Francisco – Oakdale

Um 2 Uhr begann wieder die Straßenreinigung. Jonas wurde aber erst um 4 Uhr so richtig wach und mit ihm alle anderen. War aber kein großes Problem, da der Fernseher zur Market Street jederzeit in Betrieb ist.

Nach dem Frühstück (wieder bei dem 24 Stunden Lokal) versuchte ich, wie am Tonband angegeben, um 8 Uhr mit CA Kontakt aufzunehmen. Es meldete sich wieder das Tonband, 10 Minuten später dasselbe. Jedesmal kostete mich das 75 Cent Kleingeld. Bei der Rezeption sagten sie mir dann, dass die erst um 8.30 Uhr beginnen. Pünktlich wählte ich die Nummer und tatsächlich, eine Frauenstimme meldete sich. Sie fragte mich alles mögliche und die Zeit samt Kleingeld verrann. Wie sie mich nach dem Hotel fragte war es zu Ende. Ich lief zur Rezeption um Kleingeld. Der Mann dort verstand mich aber nicht richtig und kam zum Telefon mit. Mit Handzeichen erklärte ich ihm, was ich wollte, aber auch er hatte kein Kleingeld mit. Er lief zur Rezeption und holte welches, warf es ein und oh Wunder, auf der anderen Seite meldete sich die geduldig wartende Dame von CA. Unser Hotel kannte sie nicht und auch buchstabieren half nichts. Der Rezeptionist, der noch neben mir stand übernahm das Kommando, aber auch ihm gelang es nicht so einfach ihr die Hoteladresse zu erklären. Wie auch immer, um 10 Uhr sollte der Shuttlebus kommen.

Tatsächlich, pünktlich um 10 Uhr war er da. Noch einen weiteren Fahrgast bei einem anderen Hotel holen und los gings zur CA Station. Bei der CA Station erledigten wir den Papierkram und mussten noch 20 Minuten auf unser Fahrzeug warten, da es „in der Reinigung“ sei.

Nach 30 Minuten erhielten wir unser Fahrzeug. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass es nicht mehr das Jüngste ist. Der Meilenstand war bei 60577. Rundherum Kratzer und kleinere Beschädigungen. Ein Steinschlag in der Windschutzscheibe, ein kaputter Frischwasserschlauch. Von Reinigung konnte keine Rede sein. Nur der Kühlschrank und der Sanitärraum rochen nach Desinfektionsmitteln. Die Inneneinrichtung war etwas abgebraucht und bei einem Küchentürl hielten die Schaniere nicht mehr. Ich habe bei der Abnahme alles vermerken lassen (Windschutzscheibe und Inneneinrichtung wurden als gesamtes als beschädigt aufgenommen). Da ich wusste wie unsere Kinder abarbeiten akzeptierte ich das Fahrzeug. Die Luft im Hinterreifen und das fehlende Gas wurden noch nachgefüllt. Beim Luftauffüllen erzählte uns ein Mechaniker der vor ein paar Jahren aus Deutschland eingewandert war, das heute nicht viel los ist. Nur 9 Fahrzeuge werden übernommen. In der Hauptsaison sind es bis zu 80 manchmal auch mehr. Zu unserer Verwunderung hatten wir wiedr ein Fahrzeug mit Alaska-Kennzeichen. Auch in Kanada hatten wir, obwohl der Vermieter Canadream war, ein Fahrzeug mit einem Alaska Kenzeichen.

Ausrüstungsgegenstände hatten wir bei CA keine gemietet. Da hatten wir aber noch nicht gewusst, dass der Camper mit fast allem ausgestattet war und eine nette Frau aus Deutschland uns den ganzen Rest, den sie nicht mehr brauchte, weitergeben würde. Wir wussten aufgrund des Forums (hier ein großes Lob), dass nicht weit ein Wall Mart ist. Um 13.30 Uhr kamen wir ein bisschen zittrig (Automatik nicht gewohnt, 25 Fuß ist doch etwas länger als gewohnt und vor allem die Breite), vom Platz. Im Wall Mart deckten wir uns mit dem notwendigsten ein. Jonas (unser Putzmittelfreak) konnte die endlos langen Reihen voller Putzmittel (Sprache Jonas: Putztite) nicht fassen. Nur unter größten Schwierigkeiten gelang es uns, ihn von dort wegzulocken. Die Spielzeugabteilung, vor allem die große Hallowe´en – Abteilung, ist zum Ärgernis von Florian kein Thema.

Nun ging es auf die Interstate Richtung Yosemite NP. Wir wollten noch bis Groveland kommen. Auf der Rumpelpiste von Interstate glaubten wir, der Wagen fällt gleich auseinander. Hier kam der größte Nachteil von Campern mit Durchgang zum Vorschein. Der Lärm vom Geschirr war fast unerträglich. Ständig Staus aufgrund des starken Verkehrs. Auf der 120er war der Straßenbelag und die Verkehrsdichte besser, wir hatten aber soviel Zeit verloren, dass wir es nicht mehr bis Groveland schafften.



Vorbei an endlosen Walnuss-Plantagen fuhren wir bis nach Oakdale zum Woodward Reservoir im Stanislaus County Park.



Ein sehr schön gelegener Campingplatz mit Full Hook up direkt am Reservoir. Die Kinder waren den ganzen Tag über sehr brav und geduldig und während der Fahrt schliefen sie die meiste Zeit.



Wir unternahmen mit ihnen noch einen ausgedehnten Spaziergang mit ausgiebigen steindischmeißen bevor wir hundemüde um 8 Uhr ins Bett fielen. Biiiiitte Heimfahren war kein Thema mehr.

Gefahrene Meilen:   89
Campgroundpreis:   23 $
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Simone und Alain

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Re: Südwest mit Kleinkinder 10.9 - 04.10.2006
« Antwort #14 am: 31.12.2006, 15:44 Uhr »
:D  :D Moien, vielen, vielen Dank für diesen Reisebericht, wir freuen uns schon aufs Weiterlesen. Wir werden im August 2007 mit 2 Familien und 5 Kindern in San Francisco starten und eine ähnliche Reise machen. Heute abend treffen wir uns um als Vorgeschmack die endgültige Planung durchzunehmen. Wir werden uns noch den Film "Die Camper" ansehen, als Vorgeschmack sozusagen. Ein schönes neues Jahr für euch alle. :D  :D
Uns interessieren besonders Amerikatouren mit Kindern. Wir haben Amerika 1985 zum ersten Mal entdeckt und versuchen jedes zweite Jahr auf Entdeckungsreise zu gehen.