2. Tag, Sonntag
Wow, soviele Mitreisende! Ich hoffe, Ihr habt schon ausgeschlafen, denn es ist 5:00 und ich bin wach. Heute werden wir uns St. John´s und die Umgebung der Stadt ein wenig näher ansehen.
Geduscht und angezogen ging es um 6:00 los mit dem Auto auf die Suche, irgendwo so früh am Sonntag morgen zu frühstücken. Nach einiger Fahrerei durch die menschenleere Stadt fanden wir etwas außerhalb wieder eine Tim-Horton´s-Filiale, die schon geöffnet hatte.
Es wird übrigens nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir bei Tim Horton´s einkehren! Tee, Kaffee und Sandwiches taten gut. Plötzlich fiel uns auf, dass die Warnlampe für den Beifahrer-Airbag leuchtete. Ein Blick ins Handbuch verriet uns, dass der Airbag im Falle des Falles nicht ordentlich funktionieren würde. Also zurück zum Flughafen zum Avis-Schalter, wo uns die gleiche Dame wie gestern Nachmittag freundlich begrüßte. Nachdem wir ihr das Problem geschildert hatten, gab sie uns anstandslos ein neues Auto gleichen Typs, diesmal braun. Wir mussten dann das Gepäck noch in den neuen Wagen umladen, was etwas unangenehm war, weil es angefangen hatte zu regnen, und stellten dann fest, dass auch bei diesem Wagen die Leuchte wieder an war. Wir beschlossen, es der Dame mitzuteilen, und uns ansonsten in unser Schicksal zu fügen. Ich gab dann den Schlüssel der alten Karre ab und erzählte der Frau von unseren Beobachtungen. Die sagte nur: "Don´t worry about that, it will work". Hoffentlich kommen wir nicht in diese Situation. Wir fuhren dann zurück zum Hotel.
Nach kurzer Pause ging es weiter zum Quidi Vidi Village, einem alten Fischerdorf.
Hier deutete sich schon an, dass es kein guter Tag für Besichtigungen werden sollte: Es goss in Strömen. Der Ort wirkte wie im Winterschlaf: Keine Menschenseele war zu sehen.
Unsere nächste Station war Cape Spear, der östlichste Punkt des amerikanischen Kontinents. Es regnete immer noch und war sehr, sehr nebelig. Wir guckten uns eine alte Geschützstellung an, die deutsche Invasionsversuche abwehren sollte.
Aber die kennt Ihr ja schon
. Der östlichste Punkt war eigentlich relativ unspektakulär. Nicht mit „letzter Burger vor Europa“ oder so, wie wir es mal in Portugal am Cabo de Sao Vicente gesehen hatten (dort verkaufte ein findiger Grillbudenbesitzer die „Letzte Bratwurst vor Amerika“).
Wir gingen dann noch hoch zum Leuchtturm und in eine kleine Ausstellungshalle,
aber Regen und Nebel waren nicht sehr angenehm, und so fuhren wir bald weiter, um etwas zum Mittag zu essen. Was haltet Ihr von dem KFC-Laden neben unserem Hotel? Es schmeckte wider Erwarten ganz gut.
Das Nachmittagsprogramm begann mit einem Besuch des Fluvariums. Hier konnte man durch Schaufenster direkt unter die Wasseroberfläche eines natürlichen Flusses schauen. Wir sahen hauptsächlich Forellen, je nach Jahreszeit wurden aber u.a. auch schon Lachse, Enten und sogar ein Elch gesehen, der in den Fluss gestiegen war, um die Wasserpflanzen abzufressen. Eine faszinierende Anlage. Ein nettes junges Mädchen zeigte und erklärte uns alles und berichtete, dass im Jahr ca. 12.000 Schüler hier für Umweltfragen sensibilisiert werden.
Dann sind wir auf den Signal Hill gefahren, hier wurden im Jahre 1901 die ersten transatlantischen Funksignale aus Europa empfangen.
Leider war es auch hier wieder extrem nebelig, so dass man den Cabot-Tower erst sehen konnte, nachdem man dagegen gelaufen war. Hier noch mal eine kleine Orientierungshilfe
Wir machten trotzdem ein paar Fotos und fuhren anschließend zurück zum Hotel. Etwas unterhalb des Cabot Towers hatten wir Glück und der Nebel brach auf, so dass wir diese schöne Aussicht auf St. John´s genießen konnten.
Wir haben uns vorgenommen, am letzten Tag unserer Reise nochmal hierherzukommen, wenn die Sonne scheint.
Fazit: Falls das Wetter so bleiben sollte, wären wir wirklich stinkig.