Und heute darf ich wieder
Zieht Euch warm an, es geht in den Schnee
Mittwoch, 20.2.; Wetter: sonnig, am späten Nachmittag Wolken in Hilo, 24 °C
Big Island: Fahrt entlang der Ostküste bis zum Waipio Valley und über die Saddle Road hoch zum Mauna Kea, Wasserfälle um Hilo
Gefahrene Meilen: 173
Übernachtung: Hilo Hawaiian Hotel, Hilo Um 7.20 Uhr machten wir uns bereits auf den Weg. Der Mauna Kea zeigte sich am Morgen von seiner schönsten Seite.
Es ging auf die Hawaii Belt Road (19) nach Norden. Schon bald kamen wir zum Abzweig nach rechts auf den Pepeekeo Scenic Drive, der durch imposanten Regenwald führt. Hier kommt man auch am Hawaii Tropical Botanical Garden vorbei, der sehr schön sein soll. Wir fuhren aber weiter bis wir wieder auf die 19 kamen. Dann kam links ein Abzweig zu den Akaka Falls. Nach 5 Minuten auf dieser Stichstraße erreichten wir kurz nach 8 Uhr den Akaka Falls State Park. Der Rundweg zu den Kahuna Falls war leider gesperrt. Über den geteerten Spazierweg liefen wir 5 Minuten bis zu den Akaka Falls. Leider lagen sie so früh noch im Schatten. Mit Mücken hatten wir weder am Pepeekeo Drive noch an den Akaka Falls Probleme; liegt vielleicht an der Jahreszeit.
Den weiteren Verlauf der 19 fanden wir nicht übermäßig interessant. Ab und an sieht man das Meer oder überwucherte Täler. Gegen 9.15 Uhr waren wir am Abzweig zur 240. Im Örtchen Honokaa kehrten wir zu einem zweiten Frühstück bei Blane's Drive Inn ein, bevor wir nach weiteren 9 Meilen gegen 10 Uhr das Ende der Straße am Waipio Valley Lookout erreichten. Hier hat man eine schöne Aussicht ins Tal und auf die Küste.
An der Stichstraße hinunter ins Tal stand ein Schild "Only 4-Wheel-Drive allowed. No AWD allowed." Lust über die Teerstraße mit 25% Gefälle, zu Fuß ins Tal zu laufen, hatten wir keine. Es soll schätzungsweise 30 Minuten bis unten dauern, eine Stunde wieder zurück. Wer will, kann auch eine Jeeptour buchen. Wir hatten ja noch eine Wanderung ins Pololu Valley weiter nördlich geplant. Also fuhren wir zurück auf die 19. Um 10.40 Uhr waren wir in Waimea. Hier machten wir erst mal den Tank wieder voll ($3,67 pro Gallone). Man soll ja nur mit vollem Tank auf den Mauna Kea fahren, und bis Hilo auf der anderen Seite kommt keine Tankstelle mehr. Wir besorgten uns ein Sandwich bei Subway und warfen noch einen kurzen Blick auf die historische Parker Ranch, die größte Ranch der USA, die sich noch in Privatbesitz befindet. Eine Besichtigung soll sich allerdings nicht besonders lohnen.
Um 11 Uhr fuhren wir weiter. Von der 190 ging es auf die Saddle Road (200), die berüchtigte Straße, die auf dem Sattel zwischen den beiden Vulkanen Mauna Kea und dem Mauna Loa entlangführt. Beide Vulkane sind vom Meeresgrund aus gesehen höher als der Mount Everest. Alamo erlaubt das Befahren der Saddle Road, andere Autovermieter anscheinend nicht. Das erste Stück war geteert, aber teils in schlechtem Zustand und mit einspurigen Brücken, aber eigentlich harmlos. Auf der Strecke hat man wirklich sehr schöne Ausblicke auf verschiedene Vulkankrater, auf den Mauna Loa und über erkaltete Lavalandschaft.
Um 12 Uhr bogen wir auf die Mauna Kea Access Road ein. 15 Minuten brauchten wir bis hoch zum Visitor Center. Es wurde schon merklich kühler, und wir zogen uns unsere Jeans und Pullis an. Dann aßen wir unser mitgebrachtes Sandwich. Mindestens eine halbe Stunde soll man sich hier erst mal an die Höhe akklimatisieren. Man sollte auch viel trinken, um der Höhenkrankheit (Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Atemnot) vorzubeugen. Der Mauna Kea ist 4205 Meter hoch. Vom Meeresspiegel aus innerhalb von zwei Stunden hier hoch ist ganz schön beachtlich. Bevor wir um 12.45 Uhr weiterfuhren, zogen wir uns auch noch unsere winddichten Regenjacken über. Die Straße hat 15% Steigung und ist über 4 Meilen nicht geteert. Aber sie ist gegradet, breit genug für zwei Autos und weitgehend ohne steile Abhänge. 4WD ist "highly recommended", braucht man aber nicht unbedingt, und wir haben auch einige normale PKWs gesehen.
Die Blicke auf die schneebedeckten Vulkankegel waren toll. Auch den Pu'u O'o konnten wir in der Ferne rauchen sehen. Um 13.15 Uhr waren wir oben. Alles war schneebedeckt und es war fast wolkenfrei. Wir hatten 3 °C und es war nicht sehr windig. Temperaturen unter Null bei eiskaltem Wind sind wohl keine Seltenheit. Wir schauten uns ein wenig um, genossen die Ausblicke (ein paar Snowboarder waren auch unterwegs) und warfen einen Blick ins Teck-Observatorium. Um 14 Uhr machten wir uns auf die Rückfahrt. Auf dem Weg nach unten sollte man in einen niedrigen Gang schalten, damit die Bremsen nicht heißlaufen. Um 15 Uhr erreichten wir wieder die Saddle Road, die auf dem Stück bis Hilo gerade ausgebaut wird. Teer wechselte sich ab mit Schotter, aber alles war glatte Fahrbahn. 10 Tage zuvor gab es nach den Regenfällen wohl noch große Spurrillen. Um 15.30 Uhr waren wir zurück in Hilo.
Da wir über die anscheinend neue Verbindungsstraße zur Mohouli Street die Abfahrt auf den Kaumana Drive verpasst hatten, mussten wir zu den Kaumana Caves wieder ein Stück zurückfahren. Hier geht es über ein paar Stufen hinunter zu einer Lavahöhle. Dann fanden wir zufällig noch die Waiale Falls an der Pihonua Road und besuchten die Peepee Falls mit den Boiling Pots im Wailuku River State Park
sowie die herrlichen Rainbow Falls an der Waianuenue Avenue. Leider war es in Hilo bedeckt, so dass die Fotos nicht besonders wirken. Zum Abendessen waren wir im Hilo Bay Café zwischen Wal-Mart und Office Max im Waiakea Shopping Center (an der Prince Kuhio Plaza, Maka'ala Street), wo wir um kurz vor 18 Uhr gerade noch einen freien Tisch bekommen haben. Das Essen war sehr gut (Barbecue Ribs und Baked Potatoe mit Fresh Catch), aber meine Portion war außergewöhnlich klein. Hauptgerichte kosten um $22. Wir zahlten $46 mit Tip. Von 18.30 Uhr bis 19.00 Uhr gab es an diesem Abend eine partielle Mondfinsternis, die wir noch bewundern konnten, als wir zurück zu unserem Hotel fuhren.