Eigentlich bin ich noch nicht so weit, wie es mir lieb wäre aber ich glaube, wenn ich jetzt nicht anfange, dann krieg ich das Teil nie fertig.
Ich kann Euch versprechen, dass Ihr immer mal eine Pause von dem Bericht bekommen werdet, denn die „Vorarbeiten“ sind noch nicht ganz erledigt. Aber ich fange jetzt einfach mal an: Prolog
Schon während der
Desert Silence Tour keimte in mir der Gedanke, auch während der nächsten Reise das herrliche Süd-Arizona erneut zu besuchen. Die wunderbare Wüstenlandschaft mit eindrucksvollen, schroffen Felsen, dazu die sanften Riesen, die Saguaros, ziehen mich immer wieder in ihren Bann ;dherz; Und als Kontrast zu den roten Steinen von Utah, die ich in den vergangenen Jahren mehrmals besucht habe, sollte es nun zu den Badlands und Hoodoos in New Mexico gehen.
Die grobe Tour stand schnell fest, die Feinplanung zog sich über Monate hin: Pläne wurden aufgestellt und verworfen, hier was gestrichen, dort was eingefügt… Ich liebe diese Planungsphase, auch wenn sie mich doch manchmal fast zur Verzweiflung treibt, denn bei den ganzen möglichen Zielen ist die Urlaubszeit immer viel zu knapp.
Während der Planung stellten Gerd, ein lieber Freund, den ich durch das Discover America Forum kenne, und ich fest, dass wir zur gleichen Zeit in der „Ecke Farmington“ unterwegs sein würden. Also beschlossen wir, diese Tage dort gemeinsam zu verbringen und uns auch eine Gegend, über die man im www bisher kaum was findet, mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und so viel kann ich schon jetzt verraten, es hat sich wirklich gelohnt
Warum der Titel der Tour?
Nun, die Gegenden, die ich anvisierte, sind eher flach und haben eine große Weite, daher entstand die Idee mit dem Namen
„Wide Country“
Das Ticket buchte ich bereits im Juli 2008, denn ich wollte meine SkyMiles einlösen. Trotzdem „durfte“ ich noch ca. 420 € Steuern und Gebühren zahlen. Die Verbindung war jedoch alles andere als optimal: 1x umsteigen ist für mich durchaus akzeptabel (ich sag immer
„ein Raucher freut sich, wenn er mal fix zwischendurch eine paffen darf“) aber die Flugverbindung beinhaltete einen Zwischenstopp in Amsterdam und einen weiteren in den USA
Im Januar erfuhr ich, dass Delta gerade sehr günstige Flüge hat, also stornierte ich mein Ticket und erhielt meine Meilen zurück, ebenso die Gebühren und Steuern, abzüglich einer Stornogebühr von 70 €. Das neue Ticket kostete mich somit ca. 600 €. Ohne die Stornogebühr wären es ca. 530 € gewesen, aber die Verbindung war einfach besser und das war es mir wert
Meine drei vorherigen Touren hatten als Start und Ende immer Las Vegas, und ich verspürte eine kleine Übermüdung gegenüber dieser Stadt. Das Bild vom Strip wurde von vielen Baustellen unterbrochen. Also entschloss ich mich, Las Vegas mal auszulassen. Außerdem passte Phoenix auch viel besser in die gesamte Tourplanung.
Die Zeit verging „normal“. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass sie arg zäh war. Der Alltag hatte mich voll im Griff und das Wort „Langeweile“ existiert in meinem Wortschatz quasi nicht. Wie im Urlaub, hat auch daheim der Tag oft zu wenig Stunden.
Circa zwei Wochen vor meiner Abreise tauchten die ersten Meldungen über die „Schweinegrippe“ auf. Ein paar Tage später bombardierten einen die Medien dann mit fast stündlich neuen Schreckensmeldungen. Ich wurde sehr nervös. Ich hatte keine Angst vor der Schweinegrippe (nicht einen einzigen Moment dachte ich daran, meinen Urlaub abzublasen!), aber vor evtl. Panikreaktionen wie Flugverbote etc.
Da sich die Schweinegrippe bereits nach Nordamerika und Europa verbreitet hatte, war es eh nur eine Frage der Zeit, bis sie auch Deutschland erreicht. Also ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich auf dem Arbeitsweg in der S-Bahn anstecken könnte, viel, viel höher, als dass der Virus auf einem Felsen oder Kaktus in den einsamen Gegenden von Arizona von oder New Mexico auf mich lauert.
In der letzten Woche vor dem Abflug überkam mich dann regelrechte Hektik, denn alles was ich am letzten Wochenende erledigen wollte, blieb liegen, da mich am 1. Mai eine üble Nebenhöhlenentzündung außer Gefecht setzte. Nach dem Besuch der Notfallpraxis im Nachbarort verbrachte ich das lange Wochenende inmitten von Taschentüchern, Antibiotika, diversen Erkältungsmitteln und Tee, mit Kopfschmerzen & hohem Fieber auf dem Sofa und schüttete so viel Hühnerbrühe in mich hinein, dass mir bald Federn gewachsen wären. Am Montag ging es mir nicht viel besser und mein Hausarzt verordnete mir noch zwei Tage daheim, aber auch danach war ich noch immer ziemlich entfernt von „gesund sein“. So heftig und zäh hatte es mich schon seit Jahren nicht mehr erwischt. Nach der Arbeit erledigte ich dann die letzten Urlaubsvorbereitungen (Reise-Checks abholen, Nachbarn wegen Briefkasten leeren und Blumen gießen instruieren, diverse Besorgungen usw.).
Als ich am Samstag (dem Tag vor der Abreise) aufwachte, war die rechte Nebenhöhle wieder komplett zu, der Kiefer tat weh, es stach bis ins Auge und ins Ohr…
und mit diesen Symptomen am nächsten Tag so viele Stunden im Flugzeug sitzen… na prima… Also fuhr ich noch mal zur Notfallpraxis und erhielt eine weitere Ladung Antibiotika. Zudem jagte ich mir in halbstündigem Rhythmus Nasenspray in die Nase, bis endlich alles frei wurde.
Der Arztbesuch hatte wertvolle Zeit gefressen, das Packen mutierte endgültig zum Chaos, aber gegen 22 Uhr war ich endlich mit allem fertig, ging ins Bett und fiel sofort in einen traumlosen Schlaf.
* * *
Und jetzt lade ich Euch ein, mich auf meiner Tour 2009 zu begleiten:
„Chicken or Pasta“
„Der Abend des Schreckens“
„Na also!“
„Beglichene Rechnungen“
„Reizüberflutung“
„Lazarett in Farmington“
„Cuba, NM“
„No Footprints“
„Black & White“
„Sieg!“
„Wide Country“
„Run through the Hills“
„Wetterbericht“
“Eine zweite Chance”
„Die Verlockung“
„Kein Urlaub ohne die Polizei“
„Auszeit“
„End of Zone 25“
„Verplempert?“
„Ein würdiger Abschluss der Tour“
„Total quer“
„Fazit“