Tag 4: Zu Land, zu Wasser und in der LuftSo, heute geht es endlich auf die Straße.
Nach einem vitaminreichen Frühstück in Form eines Muffins bei Starbucks machen wir uns auf die Suche nach unserer Mietwagen-Abholstation. Laut Plan soll die nur zwei Blocks weiter sein, dort angekommen sieht es aber so gar nicht nach Mietwagen aus, hm, grübel...
Nach längerem Rumsuchen und ansteigendem Stresslevel (wir wollen doch los!), versuchen wir unser Glück in der Lobby des Hotels an der Ecke und – siehe da – über Schleichwege erreichen wir von da aus eine Tiefgarage.
Hm, wie ein Midsize SUV sieht das Ding aber nicht aus. Herr Barb begräbt seine Colt Seavers-Träume und steigt schnaufend und voller Verachtung in die Familienkutsche. „Och, aber bequem isser schon, oder?“ Nach einem Blick auf sein Gesicht verhalte ich mich lieber die ersten Kilometer ruhig.
Jetzt aber hurtig, schließlich ist der Tag durchgeplant: Erst zu Boeing und dann die 15-Uhr-Fähre nach Friday Harbour.
Um die Boeing-Werke fahren wir erst ein paar Mal drumrum und dann in diverse Lieferanteneingänge, bis wir schließlich das Visitor Center finden.
Dadurch kommen wir dann aber genau pünktlich zur Führung – alles bestens also. Die Anlage ist wirklich riesig und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, sehr interessant.
Nach ca. 2 Stunden sitzen wir wieder im Auto Richtung Anacortes zur Fähre. Bei wunderbarem Wetter übrigens, sehr willkommen nach den ersten eher durchwachsenen Tagen.
Männer und Hunger ist ja so eine (akut lebensbedrohliche) Angelegenheit, wir müssen also um Schlimmeres abzuwehren einen unplanmäßigen Stopp bei Mäcki einlegen, der uns im Zeitplan etwas zurückwirft.
(Dazu muss man anmerken, dass wir eigentlich nie zu Mc Doof und Co. gehen und daher immer wie Omma und Oppa vom Dorf an der Theke stehen und nicht wissen, was wir bestellen sollen. Dieses Verhalten sorgt immer wieder für äußerstes Befremden beim ansässigen Service-Personal. )
Wie auch immer, der Zeitdruck führt zu atmosphärischen Störungen in der Reisegruppe
(„Dein bescheuerter Burger, die halbe Stunde fehlt uns jetzt!“ – „Ich werd‘ ja wohl mal was essen dürfen!“),
äh ja, vertiefen wir das nicht weiter. Schließlich landen wir am Fährhafen und...
... sind das erste Auto auf der Warteliste!!
Ich mein‘, das gibt’s doch gar nicht! Zwei Minuten, ach was, 30 Sekunden eher und wir wären vor diesem Penner vor uns gewesen und ER wäre jetzt auf der Warteliste und nicht wir! Grinst der jetzt etwa?!?!?
O.k., ich muss zugeben, im schlimmsten Fall hätten wir eben die nächste Fähre ca. anderthalb Stunden später nehmen müssen. Manch einem (mein Mann gehört dazu) könnte meine Aufregung daher vielleicht etwas unverhältnismäßig erscheinen... nun gut.
Impatientia, die Göttin der Ungeduldigen, hat allerdings ein Einsehen und wir rollen wenig später wie geplant auf die Fähre.
„Na, Mausi, alles gut jetzt?“ Ja, eh, große Versöhnung und jetzt auf Deck die Überfahrt genießen. Weiterhin bei strahlendem Sonnenschein. Die Landschaft ist traumhaft, überall kleine Inselchen mit Blockhütten, Segelboote – herrlich. Nur leider keine Orkas, obwohl ich ja in anderen Reiseberichten gelesen hatte, dass manche sie von der Fähre aus gesehen haben.
Macht nix, Whalewatching ist ja auch erst morgen dran.
In Friday Harbour angekommen machen wir uns auf den Weg zu unserem B&B, dem Kirk House. Schee!! Go there!!
So soll’s halt einfach sein, da verkraftet man auch die ja doch immer eher gehobenen Preise für solche Unterkünfte (150 USD).
Hier unser kleiner privater Eingang samt Veranda:
Anschließend sind wir zu Fuß wieder runter zum Hafen um die Whale watching Tour buchen. An diesem Tag hatte es keine Orkas zu sehen gegeben, erfahren wir, aber wir wollen die Tour auf jeden Fall machen: Delphine, Seelöwen, vielleicht Adler – das ist ja nun auch mal was. Friday Harbour ist ein nettes, äh, Kaff mit Holzhäuschen, wir gehen noch auf ein Bierchen und dann recht nett essen.
Morgen wird es aufregend!