Und los geht's . . .
Tag 1, 26.12.2010Die eigentliche Reise hätte ja eigentlich bereits am 24.12. beginnen sollen. Einen Ausführlichen Bericht über den gescheiterten Start könnt ihr allerdings hier
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=49327.0 nachlesen, da dies mit dem Reisebericht nix zu tun haben soll.
Also fing unsere Reise mit 48 Tagen Verspätung an. Am 24. und am 26. spulten wir jeweils dasselbe Programm ab: es ging zur selben Zeit auf den Flughafen, wir gingen in dasselbe Restaurant auf ein Bier, bzw. Kaffee und gingen zu selben Zeit zum Kontrolle und zum Boarding. Nur mit dem einen Unterschied, dass der Flug nach Berlin - wenn auch mit etwas Verspätung - von Stuttgart abhob. Wir erreichten Berlin um 16.30 Uhr am Terminal C - dem sogenannten AirBerlin-Terminal. Aus dem Flieger raus gings erstmal zum Bus, welcher uns zum Terminalgebäude brachte.
Im Gebäude gings dann in zwei Richtungen weiter: Berlin + Terminal A+B oder Connection Flights International. Wir gingen durch eine Passkontrolle in Richtung Connection Flights und standen in einer besseren Wellblechbaracke. Dort gibt es Toiletten, einen Imbisstand und ein Duty Free Shop. Sonst nur noch einen Haufen Sitzmöglichkeiten.
Unser Weiterflug war - Gott sei Dank - schon um 18.55 Uhr. Ursprünglich, also am 24.12., wären wir erst um 21.25 Uhr geflogen. Das war der einzigste Vorteil der ganzen Flugumbuchung. Geplantes Boarding war um 18.20 Uhr - verschob sich aber um eine gute halbe Stunde. Interessant war, dass jeder boarden konnte, wie und wann er wollte. Es gabe keinen Vorrang für Familen mit Kindern oder für die hinteren Reihen. Lediglich die Business durfte zu erst. Daher bildete sich beim Boarding eine Riesenschlange, die darauf wartete, in den Bus einsteigen zu können, der einen zum Flieger bringt. Schön war zu sehen, was so in den Flieger einsteigt. Einigen ernteten schon etwas Kopfschütteln von uns, denn wenn viele hielten es für nicht Nötig, das Reiseland mit entsprechendem Respekt der Leute und der Religion dort, zu betreten. Viele standen in Minirock, kurzer Hose mit Tennissocken in der Schlange - man merkte halt, das Pauschaltouristen anwesen waren. Wir reihten uns gaaaaanz am Ende der Schlange ein und fuhren mit dem letzten Bus zum Flieger. Dort herrschte buntes und munteres Durcheinander - alles etwas chaotisch. Als dann alle ihren Platz gefunden hatten wurde die Maschine nochmal enteist und mit einer guten Stunde Verspätung gings dann endlich los.
Der Flug ansich war sehr angenehm. Man wurde gut mit Getränken versorgt. Bevor das Licht gedimmt wurde, wurden sogar noch Wasserflaschen für jeden verteilt. Schöner Service! Einen Film gab es leider keinen - ich weis allerdings nicht warum. Kopfhöhrer kosteten 3 Euro . . .
Wir landeten etwa gegen 4 Uhr Ortszeit in Dubai am Terminal 1. Nach der Landung - die übrigens Butterweich war - ging dasselbe Chaos wie beim Einsteigen wieder los. Jeder wollte auf einmal raus. Irgendwann haben wir es aber dann doch geschafft und waren ,,angekommen". Vom Finger, an dem wir andockten, gings ein paar Gänge entlang und Treppen hinunter und wieder über Gänge in Richtung Passkontrolle. Man lief ewig - bestimmt 10 Min. dauerte das Ganze. Immerhin bekamen wir auf dem Weg gleich mit, dass wir in einem islamischen Land waren, denn der Muezzin sang zum Morgengeben, was auf dem ganzen Flughafen via Lautsprecher zu hören war. Dieses ,,gesinge" hört man ein paar Mal am Tag. An der Passkontrolle angekommen bildeten sich ein paar Schlangen, da wenig Schalter besetzt waren. Das Prozedere dauerte etwa 30 Min. bis wir unseren Visa-Stempel im Pass hatten. Die Einreise läuft in etwas ähnlich ab, wie in den USA - nur eben ohne voriger Anmeldung bei ESTA. Wir wurden gefragt, in welchem Hotel wir wohnen und drin war der Stempel.
Danach holten wir unser Gepäck vom Laufband, welches sehr schnell da war und standen etwa gegen 5 Uhr bei Thrifty am Mietwagenschalter. Der nette Herr, ein Inder (jeder, der in Dubai arbeitet ist ein Inder), war kaum zu verstehen. Er kopierte und tippte in seinen Computer und druckte und und und. Irgendwann erklärte er uns, wo wir unser Auto finden würden. Raus aus dem Gebäude und dort an der vierten Straße bekommen wir unser Auto. Also nix wie raus. Die erste Straße war für Taxis, die zweite Straße für Busse, die dritte Straße für Limoservice und die vierte war für Mietwagenempfänger. Alles war da, nur nicht unser Mietwagen. Der hätte uns eigentlich gebracht werden sollen, doch niemand kam. Gebucht haben wir übrigens einen Kleinwagen (Toyota Yaris) für 114,- Euro - bekommen haben wir einen Mitsubishi Lancer. Naja. Kein Auto kam. Also nochmal rein zum Kollegen und gefragt, wo das Auto bleibt. ,,Oh, habe ganz vergessen dem Kollegen anzurufen". Er angerufen, danach wieder raus und Kollege kam. Ich habe noch nie so ein verdelltes Auto gesehen. Naja, mir war es erst mal Wurscht. Dann bin ich mit dem Thrifty-Mann ein paar Mal ums Auto rum und alle Macken, Dellen und Kratzer gezählt und gebetet, dass er mir bei der Rückgabe nicht ein paar dazuzählt.
Er erklärte noch, wo das Reserverad war und wie alles funktioniert und danach ging es ab auf die Piste. Ich hatte vor lauter schnell-schnell keine Orientierung, wo hin. Die Straßenkarte war im Koffer, der Koffer im Kofferraum. Egal. Wir fuhren - vom Gefühl her in Richtung Abu-Dhabi und waren prompt auf der richtigen Fährte. Unser Hotel lag direkt im Finanzzentrum von Dubai, direkt an der berüchtigten ,,Sheikh Zayed Road" die Hauptverkehrsader von Dubai und weltweit die Autobahn mit den meisten Verkehrstoten. Jezt weis ich auch warum, doch hinterher ist man bekanntlich ja immer Schlauer. Ein guter Anhaltspunkt war auch der Riesenturm Burj Khalifa, der ebenfalls gleich neben unserem Hotel lag. Wir haben uns einfach immer Richtung Abu-Dhabi gehalten und sind an der Ausfahrt ,,Dubai Mall" rausgefahren. Da unser Hotel ein sehr markantes Gebäude war, haben wir dieses von der Straße auch gleich gesehen - aber wie hin kommen. Da ja bekanntlich alle Wege nach Rom führen, sind wir etwa gegen 6 Uhr - mit Umweg aber ohne Verfahren (das war auch glaube ich das einzigste Mal während des ganzen Urlaubs) - im Hotel angekommen. So langsam wurde es hell.
Zum Hotel fährt man durch eine Schranke, wo man ein Parkticket zieht und kann dann entweder zum Valet Parking oder selber ins Parkhaus fahren. Wir fuhren ins Parkhaus und gingen mitsamt unserem Gepäck zum Front Desk. Wir wurden Nett empfangen und bekamen zügig unsere Zimmerschlüssel und gingen aufs Zimmer. Dort hiess es erstmal Schlafen, denn auf dem Flug ging da gar nix. Den Wecker stellten wir auf 10 Uhr.
Das Hotel - das Dusit Thani Dubai - buchte ich schon im Sommer bei Expedia. Wir bezahlten ca. 90 Euro die Nacht ohne Verpflegung. Durch die verspätete Anreise wurden alle meine Buchungen (Hotel + Auto) aufrecht erhalten. Ich rufte bei Expedia an, die parallel mit dem Hotel telefonierten und meine verspätete Anreise ankündigten - das Hotel war bestens informier. Den Autovermieter vor Ort musste ich selber anrufen. Die Reservierung wurde von Thrifty in Dubai aber auch sofort storniert. Bei Holidayautos habe ich dann nochmal neu gebucht und bekomme die erste Buchung auf Kulanz storniert. Die Preise für 7 und 5 Miettage sind dieselben
Um 10 Uhr gings raus aus den Federn und unter die Dusche. Wir wollten in die Dubai Outlet Mall gehen, um die ersten Dirhams auszugeben und zu frühstücken. Etwa gegen 12 Uhr kamen wir dort an. Die Outlet Mall liegt etwa 25 km von Downtown Dubai entfernt - in etwa einer halben Stunde ist man dort.
In der Mall gings erstmal zum Food Court - wir hatten Hunger. Wir entschieden uns für Chinesisch - für den Lammschädel beim Libanesen war es mir noch zu Früh. Zur weiteren Auswahl hätte es aber auch das gewohnte Angebote (McD, Burger King, Subway usw.) gegeben. Wir holten uns bei ,,Panda Chinese" (nicht ,,Express") ein ,,Two Item Meal" mit Reis, bzw. Nuden und zwei Kaltgetränke für umgerechnet 8 Euro. War sehr lecker und sehr reichlich. Der ,,Ranzen" spannte.
Danach ging es einmal quer durch die Mall, doch das war alles mehr als Enttäuschend. Man hatte irgendwie das Gefühl, dass in allen Shops wirklich nur der Ramsch verkauft wurde, den keiner auf der ganzen Welt haben möchte. Wir gingen - und das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - ohne einen einzigen Einkauf wieder zum Auto!
Zwischenzeitlich war es etwa 15 Uhr und wir überlegten uns bei einem Kaffee. Unsere Konsumwut war alles andere als gestillt und so entschieden wir uns, der Dubai Mall einen Besuch ab zustatten. Also machten wir uns auf den Weg zurück in Richtung Hotel. Auf dem Weg dorthin überlegten wir uns, wo wir Parken: in der Mall oder in unserem Hotel und dann zu Fuß oder mit dem Taxi in die Mall. Wir entschieden uns für das Parken in der Mall. Die Fahrt dorthin war vom Verkehr her unspektakulär, doch die Skyline sucht schon seinesgleichen.
Vor lauter Staunen und auf den Verkehr achten, verpassten wir die Ausfahrt zu Dubai Mall und landeten wieder auf der Sheikh Zayed Road in Richtung Abu Dhabi. Also gings die nächstbeste Ausfahrt raus, in der Hoffnung, über eine Über- oder Unterführung wieder in die entgegengesetze Richtung zu kommen. Dachten wir - die Realität sah aber anders aus, denn wir verliessen die Autobahn und landeten in einem Industriegebiet, von wo es nur in eine Richtung ging: Abu-Dhabi. Wir kamen einfach nicht wieder auf die Autobahn zurück, die uns wieder in Richtung Norden bringt. Irgendwann gibt man dann nach und wir fuhren in Richtung Süden, da meine Frau sagte, da käme dann noch die Mall of the Emirates mit der Skihalle drin. Nach 15 km gings dann auch von der Autobahn in Richtung Mall of the Emirates raus - die Skihalle sah man schon vno der Ferne. Die Autobahnausfahrt ging direkt ins Parkhaus, sowas hab ich selbst nicht in den USA gesehen. Auto parken und rein ins Vergnügen.
Die MotE ist ,,nur" die zweitgrößte Mall der Welt mit etwa 1000 Geschäften. Wer das Breuningerland in Sindelfingen bei Stuttgart kennt: dort gibt es 120 Geschäfte.
Wir schlenderten durch die Gänge, hörten dem Muezzin beim Singen zu, und liessen uns eigentlich von gar nichts inspirieren und der Konsumrausch wollte immer noch nicht richtig.
Da war sie dann endlch: die Skihalle, über die schon so oft im TV berichtet wurde. Man muss sich wirklich an den Kopf fassen, was sich die Scheichs so alles einfallen lassen. Meiner Meinung nach muss das nicht sein, doch gegenüber den künstlichen Inseln vor der Küste ist das noch gar nichts. Doch ich möchte niemanden belehren, denn ich bin Gast in diesem Land . . . Hier ein paar Eindrücke der Skihalle:
Bei Nike fand ich dann doch noch ein T-Shirt und ein Cap - meine Frau jedoch war ganz unglücklich, nichts gefunden zu haben. Für diejenigen, die von euch jetzt Mitleid mir ihr haben: ihr Gemütszustand wird sich im laufe der Woche noch deutlich verbessern.
In der MotE gibt es noch einen Riesensupermarkt, wo wir uns mit Getränken eindeckten. Das Standardwasser (kein Volvic) war zwar im Hotel umsonst, bemerkten wir aber erst am letzten Tag. Aber egal. Irgendwann gegen 19 Uhr machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel, welches wir ohne Umweg und ohne Verfahren auf Anhieb fanden. Rauf auf's Zimmer und Essen gehen.
Wir wollten nicht mehr in die benachbarte Dubai Mall gehen, dazu hatten wir keine Lust mehr. Wir machten uns auf den Weg, vom Hotel aus die Sheikh Zayed Road entlang zu gehen. Oder besser gesagt, wir liefen die Parallelstraße entlang, die mit Büros, Restaurants und Geschäften gesäumt war. Auf der anderen Straßenseite habe ich schon bei der Herfahrt vom Flughafen bemerkt, dass es da irgendwo einen Tony Roma gibt. Dieser wurde auch glieich gefunden, Rippchen kann man ja immer Essen. Auf die andere Straßenseite kamen wir übrigens über die Metrostationen - ansonsten hat man keine Chance - höchstens man macht es so, wie die vielen Verrückten dort, die wie sie wollen, über die Straße rennen.
Bestellt wurden Rib's für mich und Steak für meine Frau inkl. Getränke, Alkoholfrei versteht sich. Essen war lecker, doch Schweinerippchen wären mir lieber gewesen. Rinderrippchen sieht gleich aus wie ,,Kanibale bei der Arbeit". Bezahlt haben wir für leckeres Essen deutlich weniger als erwartet, ca. 30 Euro. Danach gings noch in ein Kaffee auf einen selbigen, ehe wir uns wieder zurück zum Hotel machten.
Auf dem Heimweg dann noch ein kleines Highlight: eine klimatisierte Bushaltestelle.
Im Hotel gings noch eine Runde durch die Lobby und dann aufs Zimmer und Hundemüde ins Bett. Gute Nacht.
Fazit nach dem ersten Tag:
Das Autofahren war sehr chaotisch. Ich habe beim Anmieten noch überlegt, mir ein Navi dazu zu mieten, habe mich aber dagegen entschieden, was im Nachhinein ein Fehler war. Wenn man auf einer 6-spurigen Autobahn fährt und von der dritten auf die vierte Spur wechseln möchte, muss man ALLE Spuren genau beobachten. Die Leute ziehen kreuz und quer über die Autobahn - ohne Rücksicht auf andere. Ich war schon viel in der Welt unterwegs, aber mit steigendem Verkehr wächst auch die Gefahr, auf's Korn genommen zu werden. Der absolute Nightmare sollte aber erst morgen kommen. Auch kann es sein, das mitten auf der Autobahn plötzlich einer rechts ran fähr und seinen Kumpel einlädt oder auslädt - oder das komplette Auto steigt aus, rollt den Teppich aus und fängt das Beten an. Andere Länder, andere Sitten.
Das Hotel und das Auto stelle ich nochmal zwischendurch separat vor.
To be continued . . .