Langkawi: Malaysia für Anfänger (3 Nächte) Los ging´s am 4.3.2011 (Freitag) nach Frankfurt. Mein übliches Urlaubsvortagsritual war insofern anders als sonst, als ich mich heute mit einer Kollegin traf und in der Innenstadt im Hotel übernachtete, anstatt den Abend mit Schulfreundin Meike zu verbringen und dann die Nacht auf ihrer Gästecouch.
Der Parkplatz am Flughafen war zwar vorgebucht, trotzdem wollte ich nicht mitten in der Nacht aufstehen um nach Frankfurt zu fahren. Dazu war ich zu sehr Hase mit dem Vornamen Angst, sodass ich immer denke den Flug zu verpassen, sofern ich nicht pünktlich mit Öffnung des Check-In am Schalter stand. Na gut, kultivierte ich das ein wenig und verbrachte somit einen ersten Urlaubsabend in Mainhattan mit der Chance am Abreisetag bis immerhin 8 Uhr zu schlafen.
Wie immer, wenn man in Richtung Osten fliegt, verging die Zeit wie im Flug. Samstag ging es am Mittag um 12 Uhr los und nach nur 12 Stunden Flug landete ich am Sonntag im Morgengrauen in Kuala Lumpur, während Deutschland sich erst schlafen legte.
Hach, den Flughafen kannte ich, der war übersichtlich und gut beschildert, alles kein Problem. Schnell durch die Immigration und nach oben zu den Departures, ein wenig auf- und ablaufen und weiter ging´s nach Langkawi, wo ich gegen 9.30 Uhr landete.
Wie immer in Malaysia gab´s Taxen zum Festpreis am Airport, also musste man sich nicht sorgen, ob man nicht etwa den dreifachen Preis zahlte. Während ich auf das Gepäck wartete, war eine bereits aktivierte Sim-Karte von Celkom erstanden, mit der ich für einen Spottpreis nach Deutschland telefonieren und simsen konnte, schon war der Koffer da und nur eine Stunde nach der Landung war ich am Hotel.
Das Meritus Pelangi Beach Resort liegt im belebtesten Bereich der Insel am Pantai Cenang, wo es massenhaft Restaurants, Souvenirshops, Bars, Massagesalons und Resorts Seite an Seite gibt. Trotzdem ist der Ort nicht überlaufen. Man kann dort ein bisschen bummeln gehen, aber man verpasst auch nichts, wenn man nicht dort gewesen ist.
Ja, nee, nun war ich ja erst einmal beim Hotel. Für meinen Geschmack zu groß, zwar serviceorientiert, aber auch gleichzeitig sehr gleichgültig war man hier. Beispielsweise war mein Zimmer bei Anreise noch nicht fertig, aber man konnte oder wollte mir auch nicht sagen, wann und wie ich nun mein Zimmer beziehen kann. Das Versprechen, mich zu suchen und mir Bescheid zu geben, sobald das Zimmer fertig ist, hielt man im übrigen nicht ein. Aber nun ja, ich zog also Schuhe und Strümpfe aus und legte mich auf eine der Liegen am Pool, machte einen kurzen Strandspaziergang und konnte mich dann am Mittag in einem großen Zimmer, das zwar gemütlich war, aber schon bessere Tage kannte, auf ein riesiges Bett legen und erst einmal 3 Stunden des verpassten Nachtschlafes nachholen.
Nicht nehmen ließ ich mir abends ein herrliches indisches Essen in einem der örtlichen Restaurants (übrigens bin ich seit der Reise für das so genannte indische Essen, das es hierzulande in Restaurants gibt, versaut) und zwei Cocktails in der Hotelbar.
Übrigens wurde ich von einem besorgten Restaurant-Mitarbeiter angesprochen, ob alles in Ordnung sei, als ich im Dunkeln nochmals am Strand war: Auf meine erstaunte Rückfrage, warum er fragt, meinte er, es sei so ungewöhnlich, dass jemand hier allein herumläuft. Das alles tatsächlich nur freundlich, pure Besorgnis, weil´s eben wohl doch dort noch nicht normal ist, als Frau alleine unterwegs zu sein.
Und los ging´s am Montag. Heute nämlich sollte Langkawi zu meinem Verkehrsübungsplatz werden. So hatte ich für 10 Uhr ein Auto gemietet, einen Perodua Myvi, der mich dann auch 2 Tage recht schwach auf der Brust über die Insel fuhr.
Ich muss sagen, dass ich bis dahin noch nicht bei Linksverkehr gefahren war und somit mit gehörigem Respekt und meiner Navi in der Tasche bei der Autovermietung Kasina stand und mir von einer sehr lieben Malayin das Auto erklären ließ. Zur Vorsicht hatte ich mal Automatik genommen.
Was soll ich sagen, das ging alles wunderbar. Nach einem halben Tag zumindest überlegte ich das erste Mal, beim Fahren eine SMS zu schreiben (was natürlich auch dort verboten ist) und begann beim Fahren den Inselplan zu studieren. Blinker und Scheibenwischer waren in diesem Auto anders herum montiert als bei unseren Autos. Also machte ich öfter mal den Scheibenwischer an um zu signalisieren, dass ich abbiegen wollte.
Ansonsten alles wie in Deutschland, nur darf man hier mit Fug und Recht und ohne beleidigend zu werden über die Affen am Straßenrand schimpfen, denn diese hier sind auch tatsächlich welche.
Und ja, das mit dem Kreisverkehr sollte man schon mal üben, sonst wird man unter Umständen doch zum Geisterfahrer. Am International Airport Langkawi hat man hierzu Gelegenheit. Zum Geisterfahrer wurde ich übrigens deshalb, weil ich einem Mopedfahrer hinterherfuhr, der natürlich prompt falsch abbog, was dort übrigens oft vorkommt.
Übrigens: Da, wo es so richtig voll ist, fährt sich´s leichter, denn dann steht man ohnehin im Stau und hat jede Menge Zeit zu überlegen, hinter welcher Autoschlange man herfahren will. Die Chance hat man auf Langkawi eher nicht.
Aber wir wollen ja nicht nur über das Autofahren reden, sondern auch über die Ziele: Das Wesentliche von Langkawi an einem Tag anzusehen, ist durchaus drin. Nicht verpassen sollte man hierbei das Cable Car, das zu einer zwischen Hügel montierten Panorama Bridge führt, von der aus man einen tollen Überblick hat. Es gibt weiterhin einige Wasserfälle, ein Handwerkszentrum und Strände ohne Leute mit Luxusresorts davor. Nicht besichtigt habe ich die Mangrovensümpfe und Belustigungen wie Underwater World. Insgesamt kann man hier ganz gut sehen, wie es in Malaysia so ist: Es gibt Strand und Urwald und eine ziemlich profane Stadt.
Am Folgetag passierte nicht viel. Da ich mir ja vorgenommen hatte, mich so richtig zu erholen, verbrachte ich den Tag am Pool, bzw. am Strand, nicht wissend, dass es sich hier um ein Liegenreservierungshotel handelte, erst nach längerer Suche nach einer freien Liege.
Man muss Langkawi wirklich lassen, dass es hier Hotels mit viel Platz gibt, mir persönlich allerdings zu langweilig. Wer vom Sternzeichen Sonnenanbeter ist und als Aszendent aktiver Sportler, ist hier richtig. Liegen am Strand eng an eng sind hier nicht zu finden, zumindest muss man das nicht zwingend in Kauf nehmen. Angebote für allerlei Freizeitvergnügen bot nicht nur mein Hotel in Massen, sodass man bei entsprechendem Interesse bestimmt auch einen längeren Urlaub hier herumbringen kann.
In Malaysia sieht man es übrigens oft, dass muslimische Frauen in voller Bekleidung am Pool liegen und ihre Kinder und Männer in ihren Spielanzügen beaufsichtigen. Manchmal stellen sie sich dann in voller Montur unter die Dusche oder hüpfen so in den Pool. Trotzdem muss man in den großen Tourihotels keine Angst haben, man fällt zumindest hier und auch an den anderen Stationen meines Urlaubes nicht auf, wenn man normale Badebekleidung trägt. Und auch Alkohol fließt in Strömen.
Später machte ich dann noch Bekanntschaft mit shoppenden Malayen. Langkawi ist nämlich Freihandelszone und eine Menge Malayen machen hier einen Kurzurlaub und gehen einkaufen, was das Zeug hält. Dann läuft eine ganze Familie mit Tüten und Taschen bepackt durch den Ort und ich hoffe nur, dass diese nicht mit den Tüten auf dem Schoß dann im Flugzeug irgendwann meine Nachbarn sind.
Ich fuhr nämlich nochmals zum Linksfahren-Üben in die einzige „Großstadt“ der Insel, nach Kuah (als Ziel an sich nicht lohnenswert), stellte fest, dass ich weder einen Koffer, noch ein Kopftuch, noch Kochtöpfe, noch Wodka und Zigaretten kaufen wollte und erlebte einen ersten wasserfallartigen Regen, sodass ich anschließend noch eine halbe Stunde im Lokal sitzen bleiben musste, da die Straßen überschwemmt waren und das Wasser erst einmal wieder ablaufen musste.
Wie erreicht man Langkawi? Man kann von Singapur, Kuala Lumpur oder Penang fliegen, nach Penang und zum Festland gibt es eine Fähre, außerdem auch eine Fähre nach Thailand, das so nah liegt, dass ich auch kurze Zeit mit dem Handy in ein thailändisches Netz eingeloggt war. Mit der Fähre kann man allerdings ein Mietauto nur schwer mitnehmen, denn das wird extra verschifft, sodass sich das nicht so anbietet.