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Autor Thema: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012  (Gelesen 82218 mal)

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snowtigger

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TAG 14 – Dienstag, 25. September 2012
Strecke: Page // Big O Tires // Lower Antelope Canyon // Horseshoe Bend // East Rim Drive // Grand Canyon National Park
Gefahrene Meilen: 155
Zuhause: Mather Campground Grand Canyon
Wetter: versöhnlich. Wolken mit viel Sonne zur rechten Zeit.



Sodale. Wolln wir doch mal schauen, wie das Wetter so ist: Aha, der Sturm hat sich gelegt, die Wolken ziehen nur noch halb so schnell über den Himmel und die Sonne scheint! Juhu, unser Wetterglück hat uns wieder! Wenn dem so ist, steht dem Lower Antelope Canyon ja nix mehr im Weg, wa?

Nach dem obligatorisch leckeren Frühstück machen wir uns wie gewohnt ans Elmo-Startklar-Machen und nutzen die Dumping Station am Campground-Ausgang. Ist ja mal wieder Zeit: Dieses Mal hab ich auch mal ein paar Bilder gemacht, weils grad so passte:

 

An der Dumping Station treffen wir ein Paar aus Bayern, die wirklich eine alte Kiste fahren (den Namen des Verleihers habe ich mir nicht gemerkt, aber die kaufen die alten Autos von El Monte auf, na, dann Prost und gute Fahrt!). Sie gucken ein bisschen neidisch auf unseren Elmo mit dem schicken Spülanschluss ... jahaaaa, ohne dat Ding wäre schon hinterm Yosemite Essich gewesen. Muss man ja mal schon so sagen. Nachdem der Kagg draußen und frisches Wasser en Masse drinnen ist im Elmo, guckt dat Männe auf die Reifen, runzelt die Stirn und meint: "Na, wir tanken ja mal gleich in Page und dann checken wir mal den Reifendruck. Dat kommt mir so wenig vor ... und außerdem: Wollen wir nich mal den Gastank auffüllen?" "Aber ich will doch schnell zu die Slotcanyon gehen tun ... weil ... mäh." Immer dieser Technikkramsch. Gut, das hält einen beim Reisen mit dem WoMo natürlich mehr auf als mit so nem 0815-PKW. Wegen mir ... Männe ist der Mann für die Technik, wir müssen ja eh durch Page, also ... los dat jetz.

Wir fahren am Damm vorbei über die Brücke nach Page rein und freunden uns mit einer der Tankstellen rein preislich an. Die haben auch so einen Gastank da rumstehen, dann machen wir doch gleich mal allet klar ... NICHT. Der Gastank ist nicht mehr in Betrieb, Gas gibts bei der Shell vorn an der 89 ... ok. Dann das schon mal nicht. Reifendruck checken. Ja. Ähm. Ne, das ist in good old America aber so wat von anders: DU brauchst einen Luftdruckmesser, denn an der Luftzapfstation ist so was nicht dran. Da geht nur Luft rein oder Luft raus. Aus. Su-per. Glücklicherweise steh neben uns eine nette Frau, die unser Dilemma erkennt und uns ihre Luftdruckmesser in die Hand drückt. Gut. Aber leider ist dat Ding schon mal viel zu kurz, um auch den Zwillingsreifen innen zu checken ... ARGH! Nach etlichen mühsamen Versuchen geben wir ihr dat Ding zurück und brauchen einen Plan. Also ich brauch einen, weil Männe ohne jetz da mal die Reifen gecheckt zu haben nirgendwo hinfahren will ... Ich erinnere mich dumpf an Reifenstapel gegenüber vom Safeway gestern ... vielleicht lässt sich da was machen? Wir fahren hin.

BIG O TIRES ist eine amerikanische Wir-haben-Reifen-und-Felgen-und-machen-die-auf-dein-Auto-drauf-Kette. Ha! Experten. Sehr schön. Ich in den Laden rein. Der Typ an der Theke am Telefonieren. Ich lasse meinen Blick streifen und finde, dass man hier aber so was von Reifen kaufen kann. Auch welche in Tigger-hoch. Bewaffnet mit meinem Tiggerblick gehe ich an die Theke und frage, ob es möglich wäre, unseren Reifendruck zu checken und gegebenenfalls nachzufüllen? "Sure! No problem, just put the car ... oh, it's a RV, yeah, just park it right here, we check it." YES! Da kommt auch schon ein netter Automechanik-Guy umme Ecke mit Druckmesser und Kompressor. Alter, DER HATTE NEN DRUCKLUFTMESSER! (klingt jetzt irgendwie pervers) Dat Ding war mal leger viermal so lang, wie das von der netten Dame eben noch. Jedenfalls waren nach nicht mal 10 Minuten alle Reifen gecheckt und nachgefüllt und Männe strahlt glücklich bis über beide Ohren. So und wat kost der Spaß? Nüschte! Deswegen gibts Trinkgeld für die Jungs, mangels ganz kleinen Scheinen muss es ein größerer tun und so strahlen am Schluss alle Beteiligten bis über beide Ohren. Schön. Ich freu mich auch, vor allem, weils jetzt mal endlich zum Canyon geht!

Oh, du Antelope Canyon! Stoff meiner wilden Wildwestträume! Seit ich die ersten Bilder von dir im Netz sah, war es um mich geschehen. Oh, du Antelope Canyon! Möge Wetter und Sonne und Mittag gnädig sein und uns deine volle Pracht präsentieren! Oh, du Antelope Canyon! Wahnwitzige Licht- und Schattenspiele in rotem Labyrinth aus Stein. Oh, du Antelope Canyon! Du ...



Dat Männe rauscht erstmal volle Lotte an der Abzweigung vorbei. WAAAAHHHH! Schätzelein, wat glaubst du wie so ein SLOTCANYON aussieht? Meinst du, dat Ding hat drei kilometerhohe Türme und qualmt??? Das ist das Kraftwerk, DA HINTEN gehts zum Canyon! "Du, Tigger, meinst du, man kann da auch ne Führung drin machen?" "Weiß ich nicht, interessiert mich nicht, ich will rote Steine!" Einen Tage ohne rote Steine und schon erste Entzugserscheinungen. Ich hibbel auf meinem Sitz rum: "Umdrehen! Da, in der Einfahrt mit den Tonnen von Warnhinweisen, dass man dem Ding am besten nicht auf 50 Meter näherkommt, weil sonst die Selbstschussanlage losgeht!" Wir drehen um und nehmen dann die Abzweigung nach RECHTS. Also zum Lower Antelope. Wenn man von Page kommt und NICHT dran vorbeifährt, muss man LINKS. Rechts gehts dann zum Upper Antelope Canyon.

Am mittlerweile recht professionell aussehenden Warte/Bezahl/Aufenthaltshäuschen ist nicht übermäßig viel los. Ein Gruppe kommt gerade aus Richtung Canyon, ein Fototrupp hat sich mit extrem gutem Equipment versammelt und einzelne Grüppchen stehen rum. Ja ... hmh. Ob ich jetzt mein Stativ mitnehmen soll? Oder nicht? Oder wie? Hmpfh. In einem Anfall von "Ich schieß so geil aus der Hand!" entscheide ich mich für ein Otto-Normalo-Ticket ohne Gedöns. Dafür mit mehr Bewegungsfreiheit. So! Unser Guide hat ungefähr die Maße von Männe, so dass ich mir dann auch keine Gedanken mehr mache, ob wir durch den Einstieg passen. Wir sind in einer Gruppe von um die 10 Leute unterwegs. Passt. Bevor es losgeht, kriegen wir die Geschichte von den 11 Touristen erzählt, die 1997 in der Sturzflut umkamen. Ja, da wird einem ein bisschen anders, wenn man vor dem Riss im Boden steht und da rein soll ... Was soll ich sagen? Wenn es das letzte sein soll, das ich tu, dann ist das halt so. Also rein.

 

Nun, in erster Linie sprechen die Bilder für sich (wer das Zeuchs jetzt zum 1.000sten Mal sieht, einfach runterscrollen - ist auch nur eine Auswahl, nach dem Sortieren daheim sind knapp 100 Bilder übrig geblieben):

 



 





Ich kann das, was man da unten sieht, spürt, erlebt, begeht, nicht wirklich in Worte fassen. Man ist in einer anderen Welt. Alles ist nur noch ein Rot-Orange-Braun, manchmal ein dünner Streifen Blau vom Himmel. Spuren, Rillen, Wellen, Wogen, Kurven, Geraden, hell, dunkel ... und beruhigend still. Meistens. Wir haben Glück, unsere Gruppe verteilt sich ziemlich schnell. Die meisten flüstern eh nur noch. Unser Guide macht und auf tolle Winkel und Steinfiguren aufmerksam. Und wir haben Mittag. Im Lower Antelope. Also bekommen wir auch dieses Schauspiel zu sehen:

 



 





Und das Ding ist laaaaaaaang. Also der Canyon. Immer, wenn ich dachte, so, da geht bestimmt gleich hoch, kommt noch eine wahnwitzigere Stelle. Nach einer gefühlten Ewigkeit (es war aber nur etwas über eine Stunde) kommen wir an der großen Treppe an und erblicken wieder Tageslicht. Wow. Also so ein völlig, total überwältigtes, kleines, scheues, ehrfürchtiges Wow. Mehr bleibt einem nicht. Man ist sprachlos. Und fragt sich wieder einmal mehr, wie so was geht, Frau Natur. Wir sitzen noch kurz mit dem Rest der Truppe am Häuschen und erzählen, wer jetzt wo hin weiterfährt (u.a. ein älteres Paar, die grade die Hälfte hinter sich haben und bis Weihnachten rumfahren ...). Man muss erstmal wieder in der Wirklichkeit ankommen.



Nun, bevor wir jetzt zu sentimental werden und in den Kitsch abdriften:
Ich bin glücklich, dort gewesen zu sein. So wirklich. Irre.
Kurz ein paar Hard Facts: Also ehrlich, selbst für fotografisch höher Interessierte reicht beim Lower Antelope ein normales Ticket völlig aus! Der Fotopass ist wirklich was, wenn man zum 10. Mal da war und für einen National Geographic Wettbewerb fotografieren möchte. Man hat wirklich absolut genügend Zeit für schöne Aufnahmen mit und ohne Menschen, bekommt vom Guide nette Ecken gezeigt und Sand geschmissen (nur Mittags!). Die Fotografentour haben wir im Canyon auch getroffen, die sind dann dort solange sie wollen ... wer das braucht, kann das sicherlich machen.

Nächster Halt, nächstes Highlight: The Horseshoe Bend. Heute ist Klassikertag, denn der Grand Canyon wartet ja auch noch ... haha.
Die Fahrt bis da hin geht super sau schnell, wir rauschen aber nicht dran vorbei, die Parkplatzsituation ist zu offensichtlich, die Navajo-Schmuck-und-Kram-Verkäuferinnen auch.

Ich wusste ja von diversen Berichten, dass der Weg vor allem zurück etwas beschwerlicher ist ... zuerst denkt man sich da nix bei, bis man über die Kuppe kommt. Praktischerweise gibt es dort einen Pavillon, in dem sich auch einige Menschen erholen. Von da aus sieht man auch, was einen erwartet: Sand, Steine, Büsche und in der Ferne stehen Leute rum. Da muss wohl der Rim sein. Wir trapschen runter und merken, das wird wirklich bäh auf dem Rückweg, aber: Wat muss, dat muss! Wir versuchen, am Rand die festen Stücke des Weges zu erwischen und arbeiten uns in Richtung Kante. Und dann - der Klassiker:




Nach einigen Fotos (für die ich übrigens todesmutig mit meinem nur 18 mm Objektiv bis an den Rand bin, um so viel wie möglich drauf zu kriegen!!!) machen wir dann noch das:



Wat geiel! Wir so am Horseshoe Bend. Wer genau hinsieht, erkennt den Angstschweiß auf Tiggers Nase ...

So und weils so schön ist, gleich einen Tipp für den Rückweg: ZEIT LASSEN. Und am besten nicht die ganze Zeit auf das Ziel (die Kuppe mit dem Pavillon) starren. Das kommt nämlich gefühlt so gar nicht näher! Am besten Kopp in Richtung Boden und einfach stupide Schritt für Schritt sich den Sandhang hocharbeiten. Auf die festen Stellen achten und diese nutzen. Man kommt eh ziemlich fertig oben an. War ja auch schön die heißeste Zeit des Tages (13-14 Uhr ... ;-) ). Fieserweise ist das die beste Uhrzeit für den Bend, weil er komplett in der Sonne liegt. Wir waren fast schon zu spät, bei uns liegt die linke Schluchtwand schon im Schatten. Egal, ich bin ja dort, weil ichs sehen will – fürs perfekte Foto muss man schon die Touren anders planen.

Nach Ankunft am Elmo kippen wir uns erstmal noch ordentlich kühles Nass in die Kehlen (wir hatten zwar Wasser dabei, aber das war dann doch ziemlich zügig leer). Schon nicht unanstrengend. Aber auch in diesem Fall – schön, hier gewesen zu sein!

Dann folgt das Stück Highway 89 ... Hügelketten, leere Weideflächen, verlassene und verrottende Navajo-Verkaufsbaracken, Weite, Wildnis ... hier passiert einfach NICHTS. Hier ist nichts und niemand.
Wir überholen eine einsam vor sich hin markierende Monsterfahrbahnmarkiermaschine. Das wars. Mehr Highlights haben wir nicht. Nichts. Krass.

Dann gehts endlich rechts weg auf den East Rim Drive. Irgendwann sieht man rechts kleinere engere Schluchtstücke in der Ferne und ahnt nur grob, was da auch einen zukommen mag.



Fahrt durchs Kassenhäuschen: "Oh, Annual Pass, wo wart ihr denn schon überall?" "Yosemite, Devils Postpile, Death Valley, Zion, Bryce, Lake Powell und jetzt hier so." "Wow, enjoy!" Ja, das war exakt der Plan.
Und dann: WALD. Hä? Also, mal ehrlich: Was man auf allen Bildern vom Grand Canyon NICHT sieht – drumrum ist Wald. Wald, Wald, Wald. Es hat was von Schwarzwald. Ehrlich! Einzige Irritation: Statt einem "Wildwechsel"-Schild gibt es hier MOUNTAIN LION CROSSING. Da bleibt selbst einem waschechten Snowtigger die Spucke weg. Männe, fahr langsam, wir wollen auf gar keinen Fall große Katzen überfahren!

Wir klappern im Spätnachmittagslicht einige Viewpoints ab: Desert View, Lipan Point, Moran Point und Grandview Point.





Ja, was soll ich sagen? Man raffts nicht. Also die Größe. Und zwar so GAR nicht. Was für Dimensionen.
Bewundernswert sind auch die Flugakrobaten-Raben am Desert View, die uns bestimmt eine halbe Stunde lang mit ihren kühnen Flugnummern im Luftstrom des Canyons begeistern.








Nach ziemlich viel Gekurve durch das Straßengewirr im Village finden wir den Eingang zum Mather Campground, bekommen unsere Site zugewiesen und lassen wieder mal einen fabulösen Tage fachcamperisch ausklingen: Lagerfeuer, Grillen, Bier und Entspannen. YEAH.







Menu of the Day:
German Beer-Würstel (die Marke hab ich leider vergessen, die waren aber endslecker!!!),
Grill-Paprika und Champignons, dazu Tomatenreis und diverse Saucen.

Tanken: 100 Dollar
Big O Tires: 20 Dollar (ja, ich weiß, viel zu viel, aber ich hatte nicht einen kleineren Schein!)
Eintritt Lower Antelope Canyon: 52 Dollar (26 Dollar pro Person)
Campsite: 37 Dollar (2 Nächte)


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September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
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TheHonk

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YEAH.... Ein Tag nach meinem Geschmack!  :lol:
Und die Warnschilder bezüglich MOUNTAIN LION CROSSING, sollte man durchaus ernst nehmen...
2009 hat so ein Viech in Arizona mitten im Wald in ca. 20 Meter entfernung den Waldweg überquert auf dem ich noch kurz vorher stand und um ein totes Eichhörnchen zu fotografieren...
Der war ein wenig größer als unsere Stubentiger zuhause...  :shock:
Everybody´s got a Butt...
... And a Point of View...


snowtigger

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YEAH.... Ein Tag nach meinem Geschmack!  :lol:
Und die Warnschilder bezüglich MOUNTAIN LION CROSSING, sollte man durchaus ernst nehmen...
2009 hat so ein Viech in Arizona mitten im Wald in ca. 20 Meter entfernung den Waldweg überquert auf dem ich noch kurz vorher stand und um ein totes Eichhörnchen zu fotografieren...
Der war ein wenig größer als unsere Stubentiger zuhause...  :shock:

 :shock:

Obwohl da ein bisschen Neid mitschwingt:
Gesehen hätt ich ja doch gerne mal einen von diesen Pumas ...  8)
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Anti

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    • Anti walks...
Das mit dem einmal am Tag richtig Lachen wäre dann für heute auch erledigt...  :lol: :lol: :lol:

Schöne Beschreibung/Warnung von dem Weg vom Horseshoe Bend zurück. Ich hatte zwar Wasser dabei, anfangs eisgekühlt. Aber kurz vor der Erklimmung des Hügelgipfels war es beinahe kochend heiß. Aber das Auto mit der geliebten Kühlbox war kurz darauf zum Glück in Sicht...

NähkreisSteffi

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Ich habe mich auch mal wieder köstlich amüsiert. Dein Schreibstil ist einfach klasse.

Als wir damals (2009) am Horseshoe Bend waren, gab es weder einen Pavillon noch irgendwelche Verkaufsstände.

Viele Grüße

Steffi

womoontour

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... wo ist unser Tigger?  :guckstdu:
 :pferd: Wir sind gut ausgeruht und warten auf die Weiterfahrt (= Neugier)
womoontour

Inspired

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snowtigger

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Juhu.  :lol:

Bin grade aus einem etwas längeren Schneeurlaub zurück (muss ja, nä?) und es geht so schnell wie möglich weiter.
Wahrscheinlich schlage ich den Dauerrekord in Sachen unabgeschlossener Reisebericht, aber so ist das nun mal mit Schneetigern im Winter ... oft im Schnee.
Und davon hatte es diesen Winter ja reichlichst.

Also, ein bisschen Geduld und die Fahrt geht weiter, es kommen ja ausreichend Feiertage, die ich entsprechend nutzen kann (gottseidank muss ich nicht mit meinem linken Knie schreiben, das hats ein bisserl erwischt).

Danke für eure Geduld.  :oops:
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Angie

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Das trifft sich gut, Tiggerin, denn ich muss gestehen, dass ich eben erst zum Nachlesen gekommen bin :lol: Und da ist mir beim Lesen und beim Anblick deiner letzten Fotos gleich mal der Mund offen stehen geblieben! Mir geht es so wie dir: Ich finde auch keine Worte und all jene, die ich finde, sind nicht wirklich passend für dieses unbeschreiblich schöne Naturschauspiel :D

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

snowtigger

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TAG 15 – Mittwoch, 26. September 2012
Strecke: Grand Canyon Visitor Center // South Kaibab Trailhead // Ooh Aah Point // fast alle Viewpoints von Trailview Overlook bis Hermits Rest auf der roten Route
Gefahrene Meilen: 0 (nur ein bisschen South Rim Bus)
Zuhause: Mather Campground Grand Canyon
Wetter: Wieder schön Sonne!


BOAH, was die nacht kalt! ARSCHKALT! Also ich hab zum ersten Mal gefroren (dat Männe friert seit Bryce Canyon) und das heißt schon was. Die Tigger ist nämlich Frau Heizofen im Bett. Bis es mich mal richtig friert, ist der Winter immer schon fast wieder vorbei und von der Vierjahrszeitendecke benutze ich maximal die dickere Hälfte ... also es war echt kalt die letzte Nacht!

Beim Frühstück versuchen wir uns erstmal, einen Überblick über das Shuttle- und dazuzgehörige Viewpointsystem zu schaffen. Ähm, ja, ROT, BLAU, GELB. Und wir wollen ein bisschen in den Canyon reinwandern. Drei Wege führen nach unten: South Kaibab Trail, Bright Angel Trail und der Hermit Trail. Spontan entscheiden wir uns für den South Kaibab Trail bi zum Ooh Aah Point. Eigentlich nur wegen dem Namen. Weiter runter nicht, da wir danach den Rim bis Hermits Rest laufen/fahren wollen. Also immer ein bisschen langwandern, dann wieder einen Teil mit dem Bus, dann wieder langwandern ... usw. Also ein kurzer Blick rein in das Riesending und dann oben lang bis zum Ende. Ein guter Plan.

Wir entern den Bus der Linie blau vor unserem Campground und fahren bis zum Visitor Center. Unterwegs schon die erste Sensation: Ein echt kapitaler Elk-Mann liegt entspannt neben der Straße im Wald, um ihn rum seine Mädels am Grasen. Die Busfahrerin fährt extra langsam vorbei, damit jeder mal gucken kann. Am Visitorcenter merken wir, man wir sind echt früh dran, da reichts doch für den kostenlosen Film, der gleich anfängt. Wir lassen uns rund 20 Minuten erklären, wie dieser Grand Canyon der Grand Canyon wurde und was die Natur da wieder für abartige Phasen für durchgemacht hatte. Prima, dann wissen wir ja bescheid. Ham wer wieder was gelernt! (der Film ist echt gut: klassisch amerikanisch, aber gut)

Mit dem Bus der gelben Linie geht es dann zum South Kaibab Trailhead und runter.



Bis zum Ooh Aah Point sind es knapp 3 Kilometer, also nur ein kleiner Einblick, aber dafür wunderschön und gut machbar, denn der fiese Teil mit den Serpentinen liegt fast bis mittags im Schatten, was die Sache hochwärts ungemein erleichtert. Der Rest bis vor zum Point wandert recht schnell in die Sonne, aber es gibt immer wieder Eckchen im Schatten für die eine oder andere Pause.







Ja, wieder hochzulaufen ist echt anstrengend und ich mag mir nicht ausmalen, das wirklich an einem Tag bis runter UND WIEDER RAUF durchzuziehen. Das ist schon nicht ohne. Und wir waren ja wirklich nur einen Klacks weit vom Rim weg. Aber es zieht sich und man hat selbst bei dem kurzen Stück zwischendurch das Gefühl, dass man diesem blöden Rim nicht wirklich näherkommt. Das macht es partiell etwas ... frustrierend und man ist am Schluss echt froh, wieder oben zu sein!

 




Nach uns kommt eine ziemlich große Mulikolonne den Trail hoch, bepackt mit leeren Kisten und einigen Touris, die sicherlich unten übernachtet haben. Bestimmt auch nicht schlecht, so ein Mulitrip runter. Wir ruhen uns oben am Trailhead noch ein bisschen aus bis der Bus kommt ... mit gelb, blau und rot geht es dann bis zum Trailhead Overlook, von dem wir aus einfach mal den Rim nach Westen vorlaufen.

Viele Ein-, Aus- und Durchblicke später haben wir die Strecke bis Hermits Rest hinter uns gebracht. Der Rim-Trail ist wirklich ganz, ganz großartig und wird speziell weiter hinten auch ziemlich abenteuerlich (Treppchen, umgestürtze Bäume, Biegungen, und ziemlich nachkommende Abgründe) ... es lohnt sich wirklich, dort langzulaufen. Ab dem Pima Point sieht man dann auch an manchen Stellen den Colorado wieder durchblitzen. Ansonsten bleiben einem aber die Dimension des Grand Canyon ein Rätsel. Es ist einfach nicht wirklich zu verstehen und zu erfassen, wo es wie weit runter geht und wie breit und wie unglaublich riesig dieses Ding ist. Ehrlich. Schwierige Sache. Aber wunderbare Views haben wir gesammelt ...





 


Hermits Rest selbst ist leider etwas "vergiftshopped", sonst würde man mehr von der tollen alten Atmosphäre von ganz früher mitkriegen: viele alte Holzbalken, großer Kamin, Deckenventilatoren, alte Lampen, Schaukelstühle und Kojen ... Nationalparkurlaub in den 1920ern ... ein bisschen was sieht man aber noch. Nach einer kleinen Pause mit eiskalter Coke lassen wir uns von den jeweiligen Buslinien nach Hause zu Elmo fahren. Wir schauen noch im großen Giftshop am Market Plaza rein, weil ich eigentlich gehofft hatte, dort ein Mountain Lion Crossing Schild/Aufkleber erstehen zu können. Leider gabs "nur" einen kleinen Schlüsselanhänger mit dem Motiv. Egal, muss mit. Und für den Weihnachtsbaum meiner Eltern einen Filz-Puma mit Grand-Canyon-Schal. Wirklich nice! Dazu muss man vielleicht sagen, dass unser Weihnachtsbaum bei meinen Eltern schon ziemlich amerikanisch daherkommt ohne es drauf anzulegen – riesige rote Kugeln und große Holz-, Stoff- oder Porzellanfiguren von überall her (die Spanne reicht im Moment von Nepal bis USA ;-) ) ... da kam die frisch eingetroffene X-Mas-Deko ja grade recht!

Zurück auf dem Campground mampft auf einem der Nachbargrundstücke quasi in Streicheldistanz eine Elk-Kuh fröhlich Gras vor sich hin (die Viecher sind hier im wahrsten Sinne überall):



Da knurrt auch uns der Magen ... Heute gibts nur Lagerfeuer fürs Wärmen, gekocht wird am Herd. Und wir machen es uns wieder am Lagerfeuer gemütlich, lassen den Tag revue passieren und sind einfach happy, dass wir sooo viel sehen und überall dort sind, wo wir hinwolllen. Zumindest fast. Möge dieser Urlaub doch nie enden, oder?


Menu of the Day:
Scharf angebratene Garnelen, Nudeln mit Tomatensoße und gedämpftes Gemüse.

2 Cola an Hermits Rest: 1,50 Dollar
Gift Shop: 30 Dollar




September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
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snowtigger

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WoMo – Was isn des und wie gehtn des?
TEIL 3

Der aufmerksame Leser hat sicher schon festgestellt, dass schon lange kein Artikel mehr zum Thema "Wie zur Hölle geh ich mit so ner Kiste um?" gab.
Ja, was soll ich sagen? Nach 15 Tagen on the Road mit Elmo haben wir uns an alle komfortablen und unkomfortablen Situationen mit ihm gewöhnt. Es stellt sich Routine ein. Man nimmts lässig, wenn die Anzeige für die diversen Tanks einfach nicht das Richtige anzeigen kann (frisch gedumped, Tankanzeige sagt halb voll, ja ne is klar nä?). Man macht sich keinen Kopf mehr, wenn die Straße etwas schmäler wird. Man erledigt beim An- und Abfahren Dinge so im Schlaf, dass man anschließend nervös noch mal nachcheckt, ob man grade auch wirklich die Außenfächer abgeschlossen hat oder nur die Erinnerung von gestern daran einem einen Streich spielen will.

Wir sind in 15 Tagen von WoMo-Anfängern zu WoMo-Amateuren geworden (für den Profi-Statius sollte man dat schon 10x gemacht haben, denke ich). Die Sache ist ja auch nur auf den ersten Blick "kompliziert". Schließlich beschäftigt man sich Zuhause ENTWEDER mit der Technik eines feststehenden Hauses ODER eines sich gefälligst bewegenden Autos. Ein WoMo ist BEIDES. Wie clever. So einfach und in manchen Dingen doch ein bisschen anders (siehe dazu die anderen Teile WoMo-Spezial). Ein paar Dinge sind sicherlich von Fall zu Fall verschieden, einige Dinge wissen wir jetzt und nehmen es beim nächsten Mail lockerer.

Und jetzt? Nach 15 Tagen WoMoTour sitze ich am Lagerfeuer auf unserer Campsite im Grand Canyon und schaue mit einem Bier in der Hand auf Elmo im Lagerfeuerschein. Wahnsinn. Unser rollendes Zuhause. Was war das am Anfang für ein ungewohntes Bild mit ihm, in ihm und um ihn drumrum ... und jetzt? Als würden wir seit Jahren nichts anderes tun, als alle paar Tage an unserem "Schiff" die Leinen lösen und weiterziehen. Krass. Wer hätte gedacht, dass man ... alles daran so lieben lernt? Mir schießen ein bisschen die Tränen in die Augen ... morgen geht es zum erstem Mal wieder "zurück". Seit San Francisco sind wir eigentlich die ganze Zeit von der Küste weggefahren oder weiter im Landesinneren parallel daran runter. Und jetzt? Morgen geht es das erste Stück zurück in Richtung Küste. Der Grand Canyon als Drehpunkt (gut, eigentlich was es schon Page, aber HIER wurde mir das erst wirklich bewusst ...) ... wuhuuuuh, es geht quasi zurück.

Also das ist jetzt eigentlich kein "WoMo"-Spezial, sondern eher ein Zwischenfazit zum Thema USA mit großer Kiste ... drei kurze Fragen an dat Tigger:


Was ist der entscheidende Vorteil von einem WoMo?
Es ist toll, das "eigene" Zuhause dabei zu haben. Elmo wurde so schnell unser Daheim im Wilden Westen, dass immer da war, wo wir waren. Das schicke Bett hinten, die gemütliche Sitzecke, die fantastische Küche, unser Minibad ... der Kühlschrank mit den eigekühlten Getränken nach heißen Rote-Steine-Wanderungen ... wunderbar. Man ist wirklich überall zu Hause, muss nichts ein- und wieder auspacken, sondern anhalten und wohlfühlen (jedenfalls grob gesagt). Ich fühlte mich richtig ON THE ROAD.


Welcher Nachteil hat dich am meisten gestört?
Die nichtvorhandene Off-Road-Tauglichkeit. Gravel Roads sind selbst im Topzustand nicht wirklich machbar. Da darf man sich nix vormachen. Für so Gegenden wie um Page/Paria Wilderness/Vermillion Cliffs – also für Wanderungen drumrum, die von diversen Gravel Roads abgehen – ist dann eine Alternative von Nöten. Da haben wir dann schon die Motorhome-Besitzer mit angehängtem SUV oder Trailer-Besitzer beneidet, die einfach ihr Zusatzauto hernehmen konnten, um damit dann deutlich mobiler zu sein. Schön wäre es, wenn man sich einfach einen Trailer mit 4WD Pick Up leihen könnte – da wären wir sofort dabei.


Kannst du dir vorstellen, noch mal mit einem WoMo zu reisen?
SOFORT! Es ist ohne Scheiß einfach unglaublich schön, diese langsamere, "naturnähere" Art des Reisens. Durch diese andere Art des Fahrens/Reisens/Unterwegs-Seins wurde mit der Kiste der Urlaub etwas ganz Besonderes. Mal sehen, wie es sich als Wiederholungstäter anfühlen wird. Und ich finde es schlichtweg genial, mit dem Ding die meiste Zeit IN den Nationalparks gestanden zu haben, anstatt meilenweit draußen. Und Zelten ... das ist einfach nix mehr für die alten Knochen. Mit so nem Elmo könnte ich mir vorstellen, auch wieder Festivals zu besuchen ... hmmmhh, ob man sich so einen Elmo ... aber das führt jetzt zu weit.


VORABFAZIT:
Wer weder die Größe noch die dezente Unhandlichkeit scheut, sollte es einfach mal ausprobieren. Es ist weder unkomfortabel, noch kompliziert, mit einem WoMo in den USA unterwegs zu sein! Es sind andere Aufgaben oder Schwierigkeiten, die zu bewältigen sind, aber keinesfalls Raketentechnik, mit der man sich auseinandersetzen muss. Wer sich dem Camping näher fühlt als einem Hotel, aber keinen Bock auf Zelten hat: ausprobieren! Ehrlich. Und die Campgrounds in den USA haben wirklich NICHTS mit den Campingplätzen hier zu tun. Selbst die RV-Parks, auf denen sich nur Einheimische tummeln, sind ein Erlebnis.

Ich denke auch, dass wir sicherlich auch mal die Kombination von Miet-SUV und Hotel/Motel/Lodges machen werden, wenn wir es mal in den Wintermonaten erwägen, ein Fleckchen USA zu erkunden. Aber unser nächster Besuch im Wilden Westen wird erstmal wieder mit WoMo gemacht.

Dafür war es einfach zu gut!


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Edeltapir

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Schön dass es weitergeht. Unser WoMo wartet in 7 Wochen auf uns :-)

snowtigger

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Schön dass es weitergeht. Unser WoMo wartet in 7 Wochen auf uns :-)
Dann bin ich fast ein bisschen neidisch!
Vergiss nicht, einen Bericht einzustellen – ich glaube, die Strecke von euch ähnelt sich sehr unserer Route für nächstes Jahr ... also brav schreiben, ja?  :lol:
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
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snowtigger

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TAG 16 – Donnerstag, 27. September 2012
Strecke: Grand Canyon National Park // Route 66 // Seligman // Kingman // Oatman // Needles
Gefahrene Meilen: 258 Meilen
Zuhause: Desert View RV Resort Needles
Wetter: Sonne, hihi.


So ... heute sagen wir "Tschüss" zu unserem letzten Nationalpark auf der Strecke, tschüss zu Steinen, Canyons und wilde Weite. Es folgen ein bisschen Roadtripmovie-Momente, eine weitere Großstadt und DER PAZIFIK. Ja, so langsam wirds Zeit für andere Panoramas und Horizonte. Wir fangen aber erstmal mit einem weiteren Klassiker in Sachen USA an: die Route 66 von Williams bis Needles, soweit vorhanden und in Teilen noch nett befahrbar. ich bin gespannt, wie es sich anfühlen wird. Die Meinungen über den "Mythos Route 66" und was davon noch übrig geblieben ist, sind ja enorm unterschiedlich. Machen wir uns doch einfach mal unser eigenes Bild ...



Bis Williams hat auch Frau Antje kein Problem, unserem Wunsch bitte doch NUR die Route 66 zu verwenden, doch dort wird es dann erstmal etwas wild, denn eine kleine Hauptstraße in Williams ist auch Teil der Route 66 ist – zumindest ist das Frau Antjes Meinung. Wir vereinfachen die Sache, fahren bis Ash Fork auf der Interstate und da dann auf die 66. So. Ja, das könnte man ja schon mal allet etwas schöner machen ... die Straße ist in einem eher mäßgien Zustand und ich habe mit viel mehr collen Karren und Hinweisschildern gerechnet.






Ehrlich gesagt. Oder eine kleine fancy exklusive Fahrbahnmarkierung ... ich mein, die Straße selbst könnte mittlerweile ein "National Monument" sein, oder? Naja, in Seligman dann das krasse Gegenteil dazu: Schöne bunte pseudo-historische Ansammlung von alten Geschäften, Souvenirshops, Roadcafés und alter Rostlauben mit und ohne "Cars"-Anspielung. Hmmmmh. Viele Oldtimer-Highlights gab es zu unserem großen Bedauern leider nicht:




Ja, das ist für einen Autofan doch nicht sooo der Hit. Schade. Von Seligman hatte ich mir schon mal mehr versprochen. Mehr "echten" Route-66-Kult. Weniger Disney.






Wenn ich mir nur im Ansatz vorstellen, was man in dem Kaff machen könnte ... aber dat müssen die echt mal raffen, dass man Oldtimer auch geil aufbauen kann und eben nicht nur Kulleraugen in die Windschutzscheibe pappen sollte ... wir sind ein bisschen entäuscht. Also weiter im Programm. Leider passiert und beim nächsten Klassiker der Männe-Tigger-Klassiker: Wir fahren an der Hackberry-Tanke-Museum-Sammlung vorbei. Völlig unabsichtlich. Ich fürchte, wir haben uns von einem der parallel zu uns fahrenden Zügen mit den 10.000 Waggons ablenken lassen, ...




... jedenfalls sind wir nach viiiiieeeeel Kurverei und dutzenden Burma-Shave-Schildergags plötzlich in Kingman. Zack!










Immerhin kommen uns hier ein paar Harley-Trupps entgegen. Mini-Mythos. Kingman selbst ist auch nich so der Brüller, also weiter. Doch das Stück dann zwischen Kingman über Oatman bis Topock entschädigt allemal! Geile Strecke! Man mag sich nicht wirklich vorstellen, dass damals DAS winkelige staubige enge Ding die Verbindung an die Küste war! Hier gibts ein neues "Viecher überqueren unvorsichtig die Straße"-Schild: DONKEY (BURRO) CROSSING. Oha. Crossing Viecher, the next Level! Und prompt steht ein kleiner Burro an einer der Minen ein bisschen ungeschickt am Straßenrand. Wir schippern Elmo vorsichtig drumrum. Passt. Der Esel sieht leider nicht ganz so frisch aus, ein bisschen arg dünne, dat arme Ding. Aber wir können leider keinen Esel mitnehmen ... *seufz*.






Nach vielen Kurven, Ecken, verlassenen Minen und Scheunen, kommt dann die Kitsch-Oase im Nichts: Oatman. Eigentlich in fester Hand von – richtig: Eseln! Die stehen hier nämlich ÜBERALL rum. Was auch dann zu folgender Situation führt, von der ich leider kein Bild habe, weil es einfach zu wundersam war und ich mit offenem Mund nur staunend auf dem Beifahrersitz sitzen konnte ... ESEL als Verkehrsberuhigung. Zu besseren Darstellung unserer fahrerischen Meisterleistung in Oatman habe ich eine Skizze angefertigt:




So. Esel-Slalom durch Oatman. Mit 25-Fuß-Elmo. Check!




Ansonsten hat Oatman unter all dem Kitsch irgendwie Charme. Ich glaube, wenn hier nicht den ganzen Sommer über fleissig Touris aus aller Welt die legendäre Straße langfahren würden, gäbe es diesen Ort in keinem Fall mehr. Hier liegt der Hund, äh, ESEL begraben. Aber so was von! In beide Richtungen ist meilenweit NIX. Hügel, Berge, verlassene Minen. NIX. Wir fahren weiter, um zwischen Meile 16 und 17 auf ein nicht unerheblich großes Steinmännchenfeld zu stoßen. Im Schweiße der Nachmittagssonne bauen wir auch eins:

 


Wir bringen den Rest der Strecke ohne weitere Esel oder sonstige Hindernisse bis Needles hinter uns. Ja, der Spirit der Route 66 ist wirklich kaum noch zu spüren. Man muss es sich schon ein bisschen einreden, dass das Stück Asphalt hier dieses Born-to-be-Wild-West-Freiheit-Fortschritt-Coolness-Gefühl haben soll. Leider. ABER: Es ist in jedem Fall schöner, diese Strecke zu fahren, als auf dem Freeway langzublasen! Es entschleunigt alles ein bisschen und man fährt entspannt durch eine Gegend, die wohl vielen Menschen auf dem Weg in den Westen echt auf den Wecker gegangen sein muss. Viel Nichts, viel Hügel, viel Weg bis ans Meer. Die erste Hälfte haben wir hinter uns. Nach dem letzten Stück Freeway landen wir in Needles und Frau Antje sagt, dass der Schrottplatz vor uns das Desert View RV Resort sein soll. .... Äh? Nö, ne? Da wir wissen, dass neben dem privat geführten Desert View auch ein KOA sein soll, geben wir den KOA an und landen kurz davor auf unserem RV Resort, das übrigens bis auf das Eingangsschild ziemlich nice ist:





Einfach Kies-Sites mit Oleanderhecken abgetrennt, jede Menge Palmen und ein recht anständiger ... Pool! Hurra! Pool ist doch mal ne wirklich gute Idee. Wir lassen uns von dem älteren Ehepaar unsere Site zeigen, machen es uns mal wieder gemütlich und hüpfen in den Pool. Das Desert View ist eine extrem gepflegte Anlage und wirklich empfehlenswert, wenn man zwischen Grand Canyon und LA Pause auf der 66 machen will. Es ist kein wildromantischer Nationalpark-Campground, aber trotzdem auch keine verkehrte Geschichte ...






Wir genießen wie immer das Abend(b)rot mit Bier draußen vor dem Elmo (mangels Firepit heute mal OHNE Lagefeuer) und überlegen uns, wie wir das denn morgen nun machen wollen: Durchbrausen bis LA und schnell am Strand sein oder Umweg über den Joshua Tree Nationalpark? Hmmmh. Eigentlich wäre ich ja FÜR den Joshua, wir haben allerdings in LA keine Campsite vorgebucht und der Dockweiler Beach RV park ist der einzige Campground, der HALBWEGS in der Nähe von Marina del Rey liegt – dort hat Stephanie vor einigen Monaten ihren italienischen Eissalon eröffnet und wir MÜSSEN sie besuchen. Also: Wir fahren durch. Über Barstow den Freeway voll durch bis LA. Fertig. Ende. Aus. Klingt jetzt nicht so spannend, wa? na, wir werden sehen. Wir hatten ja bis jetzt nicht eine reine Fahrstrecke, also ... wird schon ... darauf einen Dujar ... ein Budweiser!

Ab ins Bett, wir müssen morgen ein bisserl Strecke machen!


Menu of the Day:
Wrapped Chicken (der Speck muss weg!) mit Kartoffelsalat

Tanken: 100,00 Dollar
Campsite (1 Nacht): 30,00 Dollar



September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

Anti

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Ich habe ja sooo viel gelacht bei dem Bericht, aber jetzt ist mir mehr nach weinen zumute. Da geht doch echt die Reise schon zuende...  :(  Aber jetzt noch nicht. Ich will ja auch noch ein Eis mit euch essen gehen!  :D

LG Anti