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Autor Thema: Deutsche und Englischkenntnisse...  (Gelesen 7057 mal)

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McC

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Deutsche und Englischkenntnisse...
« am: 05.11.2013, 10:26 Uhr »
Zitat:
Die Deutschen verlieren bei ihren Fremdsprachenkenntnissen den Anschluss. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Skandinavier, aber auch Polen und Österreicher besser Englisch sprechen als die Menschen hierzulande.  :shock:

http://www.spiegel.de/karriere/ausland/deutsche-rutschen-laut-studie-bei-englischkenntnissen-ab-a-931793.html

captsamson

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #1 am: 05.11.2013, 10:35 Uhr »
Bei den Skandinaviern wundert mich das nicht.
Meine Kollegen aus Schweden, Finland, Dänemark haben mir erzählt dass viele Filme nicht oder erst später dort mit Landessprache synchronisiert werden.
Deshalb gucken viele, auch bereits die Kids, englische Filme ggf. mit Untertiteln.

Wenn man, wie in Deutschland, erst im Laufe der Schule gezwungenermaßen und dann vielleicht das ein oder andere Mal im Beruf mit Englisch zu tun hat dann war das Englisch nie gut bzw. wird auch nicht unbedingt besser.

Ich habe in der Schulzeit auch nicht viel mit Englisch am Hut gehabt...was halt nötig war zwecks Noten.
So richtig "bergauf" ging es erst dadurch dass ich in der Ausbildung ein Cambridge Zertifikat bezahlt bekommen habe UND v.a. das Englisch nach der Ausbildung im Beruf auch tagtäglich benötige.
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wolfi

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #2 am: 05.11.2013, 13:04 Uhr »
Ich hatte in der ehemals Französisch besetzten Zone als Fremdsprachen auf dem Gymi Französisch und Latein (beim Altgriechisch habe ich abgewinkt) und dann später immerhin 2 Wochenstunden Englisch - aber ich war Rock&Roll-Fan und wollte verstehen, was die Jungs auf AFN (Soldatensender aus der US-Zone ...) erzählten.

Dann habe ich mich für Science Fiction begeistert und während des Studiums richtig ins Englisch rein gekniet - als Werkstudent bei IBM 1965 hatte ich dann das Vergnügen, deutschen Datenverarbeitungs-Leuten die IBM Manuals zu übersetzen ...
Damals habe ich gemerkt, dass Englisch im beginnenden Computer-Zeitalter unverzichtbar ist und es jedem (auch ungefragt) ans Herz gelegt ...

Dafür wurde ich auch belohnt:

Anfang der 80er Jahre hörte ich von einem Manager einer großen Bank (ich war Datenbank Consultant bei denen), dass sie auf eine EDV-Besichtigungsreise zu anderen Banken, IBM etc nach USA fliegen würden - als er mich fragte, ob ich gerne mitkommen würde, schluckte ich kurz : Wie sollte ich das bezahlen ? Der $ stand auf 3.30 DM ...

Dann hörte ich wie im Traum: Wir brauchen noch einen guten Dolmetscher der in EDV fit ist, natürlich wird das dem als Dienstreise bezahlt ...

So durfte ich mehrfach (muss also beim ersten Mal gut angekommen sein) mit nach New York City zur Chase Manhattan, nach Washington zur Weltbank, nach SFO, Dallas, .... und auch nach Boca Raton, wo gerade der IBM PC entwickelt worden war.

Seitdem empfehle ich jedem jungen Menschen Englisch möglichst perfekt zu lernen - inzwischen wird ja in einigen deutschen Konzernen intern fast ausschließlich in englisch kommuniziert.

Dass die deutsche Jugend da nicht mithalten kann, ist schon traurig.

PS:

Die zwei Söhne meiner ungarischen Partnerin hätten ihre jetzigen Jobs in Budapest auch nicht bekommen ohne ihre sehr guten Englisch-Kenntnisse - und ich könnte mich nicht so gut mit ihnen verständigen ...

captsamson

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #3 am: 05.11.2013, 13:27 Uhr »
Was besonders funktioniert ist ein ungezwungener und und praxisnaher Umgang mit der Sprache. Da bringen keine Kurse oder Schule etwas.
Da muss schon ein Austausch, Filme in Orginalton, Auslandskorrespondenz sein damit das halt ins Blut übergeht.

Der zuerst zu erreichende Punkt ist meiner Meinung nach auch in Englisch zu denken.

Wie meine ich das? Es bringt nichts sich den Satz in Deutsch im Kopf auszudenken, zu übersetzen und dann auszusprechen. Das muss alles Hand in Hand gehen von Gehirn direkt zum Mund ohne "Translator-Schritt Wort für Wort".

Sonst kommt da nämlich raus: "Ich möchte dem Teppich kaufen nicht"
Das ist zwar verständlich aber nicht schön :-)
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Drummond

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #4 am: 05.11.2013, 13:34 Uhr »
Zitat:
Die Deutschen verlieren bei ihren Fremdsprachenkenntnissen den Anschluss. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Skandinavier, aber auch Polen und Österreicher besser Englisch sprechen als die Menschen hierzulande.  :shock:

http://www.spiegel.de/karriere/ausland/deutsche-rutschen-laut-studie-bei-englischkenntnissen-ab-a-931793.html

Ja, Englisch ist heute wichtig.
Vor allem wenn man in diese Länder reist.

Man kann aber trotztdem daran erinnern, das vor längerer Zeit Deutsch mal  die Sprache der Wissenschaftler war.

HS777

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #5 am: 05.11.2013, 14:05 Uhr »
Hi !
Sicher sind gute Englischkenntnisse von Vorteil.
Den Artikel sollte man mal genau durchlesen ,dann kann man den Grund dafür erkennen.
In Europa haben ca.100 Millionen Menschen Deutsch als Muttersprache und kommen damit zumindest in Europa ganz gut zurecht,egal ob in Malle oder Antalya :wink:.
Meine Englischkenntnisse sind halt so lala  :wink:und trotzdem bin ich im Traumland bisher immer zurechtgekommen.Ganz ohne Sprachkenntnisse sollte halt besser keiner eine Urlaubsreise in die Staaten machen ( außer geführte Busrundreise).
Habe genau das dieses Jahr mit meinem Reisebegleiter ( Experte für Malle und Türkei ) hautnah erlebt :roll:
mfg

Wilder Löwe

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #6 am: 05.11.2013, 14:19 Uhr »
Der Englischunterricht an deutschen Schulen ist auch grottenschlecht. In den Grundschulen wird Englisch von Lehrern unterrichtet, die sich in Wochenendkursen weitergebildet haben. Schreiben und Vokabeln lernen sollen die Kinderlein nicht, da die Sprache ja spielerisch eingeführt werden soll.  Also wird ein bisschen gesungen und Farben und Zählen gelehrt.

Auf dem Gymnasium dürfen die armen Kinder dann wieder nicht mit Rechtschreibung und Grammatik gequält werden. Es wird rein Übersetzen ("Meditation") und Hör-/Leseverstehen geübt. Rechtschreibfehler werden nicht bewertet, Grammatik darf in Arbeiten nicht abgefragt werden. Im Unterricht wird Grammatik - und ohne die geht es nun mal nicht - nur angeschnitten, aber nicht vertieft. Dafür weiß man alles über die Lebensgewohnheiten der Indianer.

Dann wundert man sich hinterher, wenn die lieben Kinder ganz schräge Sätze zusammenbasteln, die im Ausland bestenfalls zu einem Lacherfolg führen. Das Niveau auf Gesamt-, Real- und Hauptschulen liegt dabei noch deutlich unter dem des Gymnasiums.

Aber ja nicht die Kinder zu sehr belasten, sie könnten ja nachmittags nicht genug Zeit für GTA oder Facebook haben, wenn sie stattdessen mal Hausaufgaben machen müssten.
Viele Grüße
Katrin

mannimanta

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #7 am: 05.11.2013, 14:22 Uhr »
Wobei ja heutzutage eher Chinesisch im Kommen ist...

wolfi

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #8 am: 05.11.2013, 14:39 Uhr »
Und der nächste Wirtschaftsgigant ist dann Indien.

Und das gibt wieder ein schönes Beispiel dafür, warum Englisch gebraucht wird - denn Indien hat so viele verschiedene Sprachen, dass die Inder einfacher auch untereinander in Englisch kommunizieren.

Meine Enkeltochter war mit ihrem Partner gerade zwischen Studium und Beruf 13 Monate in Asien - mit Englisch nirgendwo ein Problem ...

Dass Deutsch in der Naturwissenschaft und Mathematik die Sprache Nr1 war - na ja, mit den Nazis und WW2 hat sich das erledigt ...

captsamson

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #9 am: 05.11.2013, 16:31 Uhr »
Auf dem Gymnasium dürfen die armen Kinder dann wieder nicht mit Rechtschreibung und Grammatik gequält werden. Es wird rein Übersetzen ("Meditation") und Hör-/Leseverstehen geübt. Rechtschreibfehler werden nicht bewertet, Grammatik darf in Arbeiten nicht abgefragt werden. Im Unterricht wird Grammatik - und ohne die geht es nun mal nicht - nur angeschnitten, aber nicht vertieft. Dafür weiß man alles über die Lebensgewohnheiten der Indianer.

Das war zu meiner Schulzeit auf dem Gynmasium (Mitte d. 90er) aber anders. Grammatik wurde deutlich mehr abgefragt und trainiert wie reine Vokabeln und grundsätzliches Verstehen des Gesagten.
Die korrekte Satzstellung, Zeitformen u.ä. wurde bis zum Erbrechen gepaukt.

Die Cambridge ESOL (English for Speakers of Other Languages) war von der Lernmethodik her super.
Das waren allerdings auch professionelle 3x1 Woche Training mit abschließendem Zertifikat.
Viel gebracht haben dort die Rollenspiele, ob das nun Einstellungstests, Verkaufsgespräche oder Small-Talk war.
Ein gewisses Maß an Grammatik und Vokabular wurde da jedoch bereits vorrausgesetzt und maximal aufgefrischt.
Und die größte Kehrseite: Es kostet viel Geld wenn es nicht gerade der Arbeitgeber bezahlt.
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Palo

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #10 am: 05.11.2013, 16:51 Uhr »
Na ja, viele koennen ja nicht mal richtig deutsch.

Wie oft habe ich hier in Beitraegen schon "ihr seit" statt "ihr seid" gelesen, das koennen nicht alles Tippfehler sein.


Gruß

Palo

Davidc

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #11 am: 05.11.2013, 17:01 Uhr »
Der Englischunterricht an deutschen Schulen ist auch grottenschlecht. In den Grundschulen wird Englisch von Lehrern unterrichtet, die sich in Wochenendkursen weitergebildet haben. Schreiben und Vokabeln lernen sollen die Kinderlein nicht, da die Sprache ja spielerisch eingeführt werden soll.  Also wird ein bisschen gesungen und Farben und Zählen gelehrt.

Auf dem Gymnasium dürfen die armen Kinder dann wieder nicht mit Rechtschreibung und Grammatik gequält werden. Es wird rein Übersetzen ("Meditation") und Hör-/Leseverstehen geübt. Rechtschreibfehler werden nicht bewertet, Grammatik darf in Arbeiten nicht abgefragt werden. Im Unterricht wird Grammatik - und ohne die geht es nun mal nicht - nur angeschnitten, aber nicht vertieft. Dafür weiß man alles über die Lebensgewohnheiten der Indianer.

Dann wundert man sich hinterher, wenn die lieben Kinder ganz schräge Sätze zusammenbasteln, die im Ausland bestenfalls zu einem Lacherfolg führen. Das Niveau auf Gesamt-, Real- und Hauptschulen liegt dabei noch deutlich unter dem des Gymnasiums.

Aber ja nicht die Kinder zu sehr belasten, sie könnten ja nachmittags nicht genug Zeit für GTA oder Facebook haben, wenn sie stattdessen mal Hausaufgaben machen müssten.

Seit wann ist das so im Gymnasium? Das war jedenfalls zu meiner Zeit ganz anders. Natürlich wurde Grammatik gepaukt und auch in den Arbeiten abgefragt. Hat sich da so viel verändert?

Deutschland ist wirklich ein Waschlappenland.
Aussiedler oder andere Ausländer welche nach Deutschland kommen und daher z. B. erst in der Berufsschule Englisch haben (vorher nie) bekommen gar keine Note in Englisch. Würde man eine machen wäre die nämlich im Bereich 4 oder 5, daher werden sie von Englisch-Noten befreit.

Aber im Grunde ist das bei den Amerikanern doch nicht anders. Ich kann an einer High School das Fach Deutsch belegen, es drei Jahre lang haben und obgleich ich am Ende noch immer keine drei Sätze auf Deutsch sprechen kann gibt es den "High School" Abschluss mit der üblichen Zirkus-Show.

Palo

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #12 am: 05.11.2013, 17:05 Uhr »
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass die Amis keine Ahnung von Grammatik haben. Denen Deutsch beizubringen ist ein Krampf, weil Grammatik besonders wichtig ist.

Wie erklaert man nun was ein Dativ ist und welche Praepositionen einen Dativ verlangen ....

Gruß

Palo

VaporXX

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #13 am: 05.11.2013, 17:06 Uhr »
Auf dem Gymnasium dürfen die armen Kinder dann wieder nicht mit Rechtschreibung und Grammatik gequält werden. Es wird rein Übersetzen ("Meditation") und Hör-/Leseverstehen geübt. Rechtschreibfehler werden nicht bewertet, Grammatik darf in Arbeiten nicht abgefragt werden. Im Unterricht wird Grammatik - und ohne die geht es nun mal nicht - nur angeschnitten, aber nicht vertieft. Dafür weiß man alles über die Lebensgewohnheiten der Indianer.

Das ganze hört sich eher nach Waldorfschule an, als nach einem Gymnasium. Woher hast du denn diese Erkenntnisse? Am Gymnasium werden sehr wohl Grammatik und Rechtschreibung bewertet. Wieso sollte das in Arbeiten nicht abgefragt werden?

Jochen

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #14 am: 05.11.2013, 17:33 Uhr »
Wie erklaert man nun was ein Dativ ist und welche Praepositionen einen Dativ verlangen ....

Selbst als Deutscher habe ich keine Ahnung von was Du da sprichst :wink: