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Autor Thema: Deutsche und Englischkenntnisse...  (Gelesen 7062 mal)

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hurrrz

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #135 am: 21.11.2013, 17:26 Uhr »
Frau mit baby sagt zu ihrem Mann (im O-Ton) : Please give me the pacifier.
Deutsch uebersetzt wuerde das heissen: Bitte gib mir den Schnuller.

Synchronisiert wurde aber: Bitte gib mir den Friedenstifter. (auch das heisst 'pacifier', aber es muss doch moeglich sein aus der Handlung zu entnehmen das es sich in dem Fall NICHT um einen Friedenstifter handelt.)

Das ist natürlich ein Problem, wenn man selbst die deutsche Sprache nicht richtig spricht und den hintergründigen Humor nicht versteht, der mit Sicherheit mit Absicht hier eingestreut wurde. Das ist eine der größten Stärken der deutschen Sprache, dass man Begriffe quasi erfinden kann, die sich dem Zuhörer dennoch sofort erschließen.

Solche Synchronisationen sind teilweise richtige Meisterwerke (und keinesfalls oberflächlich mißlungen) und eine Kunst für sich, so gelingt es hier nicht nur, den Begriff zu verhohnepiepeln, sondern auch noch das Taktmaß zu erhalten, "pa-ci-fi-er" vs. "Frie-dens-stif-ter". Eben um die Lippenbewegung so synchron wie möglich zu halten - "Schnuller" hätte wieder das Problem, dass zwei Silben fehlen.

Ein schönes Beispiel für eine sehr gute Synchronisation, die dennoch den Sinn erhält und die Zuschauer auch noch erheitert. Da hat sich jemand Gedanken gemacht und eben nicht den zwar "richtigen" aber schlecht passenden "Schnuller" verwendet.

Also ich sprech die deutsche Sprache richtig. In diesem von mir genannten Fall war es garantiert kein 'feiner hintergruendiger deutscher Humor' (gibts den ueberhaupt??) sondern nen Fehler. Fertig.
Es waere ja sehr loeblich wenn das Wort den Lippenbewegungen angepasst werden sollte, aber warum ausgerechnet hier die Ausnahme? Ansonsten scheint ja kein Problem zu bestehen Woerter zu benutzen die absolut nicht zu den Lippenbewegungen passen. Die deutsche Sprache hat es naemlich an sich wesentlich mehr Silben in ihren Woerten zu haben als die englische Sprache. 'Schnuller' ist da von den Silben her eher die Ausnahme.

Soll man den deutschen hintergruendigen Humor doch bitte in deutschen Filmen lassen. Denn da gehoert er hin.

Ich finde Du übertreibst leicht. Ich halte mich zwar auch weitestgehend von ddeutschen Synchronfassungen fern, aber ausflippen würd ich da jetzt nicht. Klar, wenn mir auffällt das eine Übersetzung mal nicht so gelungen ist (South Park und die Simpsons haben da stellenweise Probleme z.B. die Folge wo Tom Cruise im Schrank einer der South Park kids ist.
Im Englischen kommt dann "Tom Cruise won't come out of the closet!"
Im Deutschen kommt dann 'Tom Cruise kommt nicht aus dem Schrank!"

Richtig übersetzt, aber der Witz ist halt raus. Ich rege mich dann aber nicht auf, sondern finde das extrem schade und sehe das umsomehr als Grund sich die Originalfassungen anzusehen. Ich kann aber auch komplett nachvollziehen, das es für viele zu anstrengend ist einen Film komplett auf Englisch zu folgen, grade weil man ja am Anfang noch viel nachdenken muss und übersetzt.
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sh3t0r

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #136 am: 22.11.2013, 08:23 Uhr »
Viele Bayern haben einen starken englischen Akzent.


Microbi

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #137 am: 22.11.2013, 08:40 Uhr »
Man sollte sich bei der Meidung von Anglizismen nicht verkrampfen. Nicht jeder Ausdruck veträgt die Spiegelübersetzung - s. z.B. Smartphone.
Warum findet man Anglizismen schrecklich, alte Lehnwörter aus dem Französischen, wie etwa "Potschàmperl" - dagegen lustig? Warum sollte man sich gerade zur Zeiten der Globalisierung - Globalisierung auch im guten Sinne - gegen Lehnwörter abschotten?
Wenn man die deutsche Sprache genauer anschaut, findet man Unmengen von Latinismen, Gallizismen, Jiddismen etc.pp.

Ich habe nichts gegen Lehnwörter, so lange sie einer besseren Verständigung dienen, oder stilistisch einen Zugewinn bedeuten.
Als Beispiel: Smartphone finde ich ok, aber die krampfhafte Übernahme englischer Berufsbezeichnungen weniger. Jeder noch so unwichtige Posten soll durch eine englische Berufsbezeichnung "geadelt" werden.

Mic

Tinerfeño

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #138 am: 22.11.2013, 08:55 Uhr »
Man sollte sich bei der Meidung von Anglizismen nicht verkrampfen. Nicht jeder Ausdruck veträgt die Spiegelübersetzung - s. z.B. Smartphone.
Warum findet man Anglizismen schrecklich, alte Lehnwörter aus dem Französischen, wie etwa "Potschàmperl" - dagegen lustig? Warum sollte man sich gerade zur Zeiten der Globalisierung - Globalisierung auch im guten Sinne - gegen Lehnwörter abschotten?
Wenn man die deutsche Sprache genauer anschaut, findet man Unmengen von Latinismen, Gallizismen, Jiddismen etc.pp.

Ich habe nichts gegen Lehnwörter, so lange sie einer besseren Verständigung dienen, oder stilistisch einen Zugewinn bedeuten.
Als Beispiel: Smartphone finde ich ok, aber die krampfhafte Übernahme englischer Berufsbezeichnungen weniger. Jeder noch so unwichtige Posten soll durch eine englische Berufsbezeichnung "geadelt" werden.

Mic

"Richtige" Lehnwörter bzw. "sinnvolle" Anglizismen sind meiner Meinung nach die Wörter, die die Allgemeinheit ohne Probleme akzeptiert. Dazu gehören heutzutage natürlich viele technische Begriffe (siehe Smartphone, App, Notebook, Computer, Smartboard usw.). Mit diesen Bezeichnungen wurden die Objekte auch in Deutschland eingeführt und es wäre jetzt albern, diese krampfhaft zu übersetzen. Genauso sinnlos ist es aber auch, das Gegenteil zu machen: Vollkommen normale deutsche Wörter im allgemeinen Sprachgebrauch plötzlich in der englischen Form anzuwenden. Das sollte spätestens dann der Fall sein, wenn selbst jungen Leuten das (negativ) auffällt.

Siehe dieses Beispiel von Wikipedia: (ja, das ist tatsächlich ein deutsches Geschäft)


Quelle: Wikipedia Commons (public domain)
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

motorradsilke

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #139 am: 22.11.2013, 10:00 Uhr »

Warum findet man Anglizismen schrecklich,

Weil viele gerade ältere Menschen damit Probleme im täglichen Leben haben.
Beispiel: Meine Arbeitskollegin ging mit ihrer ca. 70jährigen Mutter einkaufen. Die meinte plötzlich, in dem einem Laden würde es ja Sachen der gleichen Marke wie in dem Laden ein Stück weiter vorne geben. Es stand "Sale" auf den Schildern. Was soll das? Warum kann man dafür nicht ein deutsches Wort verwenden? Es ist so unnötig. Das Beispiel von Tinerfeno steigert das Ganze dann noch. Welcher ältere Mensch, der nie Englisch gelernt hat, soll sich da zurecht finden?

Tinerfeño

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #140 am: 22.11.2013, 10:25 Uhr »

Warum findet man Anglizismen schrecklich,

Weil viele gerade ältere Menschen damit Probleme im täglichen Leben haben.
Beispiel: Meine Arbeitskollegin ging mit ihrer ca. 70jährigen Mutter einkaufen. Die meinte plötzlich, in dem einem Laden würde es ja Sachen der gleichen Marke wie in dem Laden ein Stück weiter vorne geben. Es stand "Sale" auf den Schildern. Was soll das? Warum kann man dafür nicht ein deutsches Wort verwenden? Es ist so unnötig. Das Beispiel von Tinerfeno steigert das Ganze dann noch. Welcher ältere Mensch, der nie Englisch gelernt hat, soll sich da zurecht finden?

Ich gebe dir zwar Recht, aber du hast Microbi so zitiert, dass seine eher rhetorische Frage eine völlig andere Bedeutung erhält.
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Scooby Doo

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #141 am: 22.11.2013, 14:36 Uhr »
Nettes Schild auf Wikipedia, vor allem, ist es nicht mal konsequent durchgezogen.

underwear & nightwear for men
design & classic sportswear dagegen für Herren.

Was ältere Mitbürger angeht, wurde ich auch mal in einer Straßenbahn angesprochen. Zwei Damen klagten darüber, dass man die Werbung mit den ganzen neuen Worte nicht versteht und am nächsten vorbeihuschenden Plakat las dann eine vor: Fla-Tra-Te
Und mich fragten sie dann in etwa "junger Mann, können sie uns mal erklären, was eine Fla-Tra-Te ist?
Viele Grüße, Markus

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #142 am: 27.11.2013, 15:26 Uhr »
Ich finde, die sollten im deutschen TV einfach die Synchronisierung abschaffen. Das würde vielleicht zu Aufschreien führen, aber letztlich die Sprachkompetenz stärken.
Außerdem würden die ganzen Knallchargen aus der "Das ist im Original aber viel besser"-Fraktion nichts mehr zu meckern haben.
 :lol:

Floridiana

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #143 am: 04.12.2013, 00:13 Uhr »
Was ist ein 'Repeat Shop' ?  - steht auf dem Wikipedia Foto.

Ich frag mich auch, was der Unterschied zwischen 'damen casual' und 'modern woman' ist.
Kann man 'kinder' anziehen und falls ja, um welches Kleidungsstueck handelt es sich?

Tinerfeño

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #144 am: 04.12.2013, 00:21 Uhr »
Was ist ein 'Repeat Shop' ? 

Das weiß wohl nur der Laden selbst. Ich kann mir da auf den ersten Blick absolut nichts drunter vorstellen.
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Australien: '16, '17

wolfi

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #145 am: 04.12.2013, 08:48 Uhr »
Was ist ein 'Repeat Shop' ?  - steht auf dem Wikipedia Foto.
Habe ich mich neulich auch gewundert bei einem Besuch eines Modehauses, mussten wir halt hin gehen - das ist eine Marke für "Damen", die gerne Cashmere tragen:
http://www.repeatcashmere.com/de/

Palo

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #146 am: 04.12.2013, 16:34 Uhr »
Was ist ein 'Repeat Shop' ?  - steht auf dem Wikipedia Foto.


Ich denke das ist sowas wie hier ein Resale Store oder Second Hand Store. Vielleicht ist es aber auch nur Ausverkaufware, also Outlet.


 
Gruß

Palo

mrh400

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Re: Deutsche und Englischkenntnisse...
« Antwort #147 am: 04.12.2013, 16:55 Uhr »
Ich denke das ist sowas wie hier ein Resale Store oder Second Hand Store.
legt der Name vielleicht nahe, ist aber was ganz anderes, nämlich eine Modemarke - siehe einen Post höher:
das ist eine Marke für "Damen", die gerne Cashmere tragen: http://www.repeatcashmere.com/de

wobei - so schlimm ist das ja auch nicht; wenn "Damen" in Anführungszeichen gesetzt werden müssen, hätte ich was anderes erwartet.
Gruß
mrh400