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Autor Thema: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA  (Gelesen 32458 mal)

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NoBuddy

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #90 am: 26.06.2014, 11:28 Uhr »
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird? Wenn man noch etwas bestellen will kann man das auch tun und bezahlen kann man wann man will.

Doch, das finde ich auch sehr gut. Und es ist auch definitiv ein Mißverständnis deutscher Touristen, das als "Rausschmiss" zu verstehen. Andere Länder, andere Sitten, ich finde das gut.

Sehr gut finde ich auch das grundsätzliche "Wait to be seated", ist auch erheblich angenehmer als das in Deutschland weit verbreitete "um die Wette an den freien Tisch rennen" (wobei manchmal sogar unaufgeräumte Tische belegt werden). Das ist ganz schlimm in Deutschland. Natürlich gibt es auch hier Restaurants, wo man an den Tisch gebracht wird, aber in den meisten Restaurants setzt man sich einfach irgendwo hin - und hat gleich das erste Problem, dass man das Personal sehen muss resp. umgekehrt, dass das Personal einen sehen muss.

In den USA klappt das (meistens) besser, weil sofort jemand die Speisekarte an den Tisch bringt. Dennoch geht auch in den USA bisweilen eine Bestellung "in die Hose", oder man wird nach dem ersten Getränk ignoriert, das kommt zugebenermaßen leider auch vor. Aber insgesamt finde ich sowohl die automatische Rechnungsstellung (die eben NICHT bedeutet, dass man gehen MUSS) sehr angenehm und auch die Tatsache, dass man nicht einfach irgendwo zu einem Tisch rennt.

McC

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #91 am: 26.06.2014, 11:44 Uhr »
Sehr gut finde ich auch das grundsätzliche "Wait to be seated", ist auch erheblich angenehmer als das in Deutschland weit verbreitete "um die Wette an den freien Tisch rennen" (wobei manchmal sogar unaufgeräumte Tische belegt werden). Das ist ganz schlimm in Deutschland.

Finde ich auch gut... grundsätzlich frage ich aber nach einem Tisch, auch in Deutschland o. sonst wo.

DocHoliday

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #92 am: 26.06.2014, 11:49 Uhr »
Also ich mache das häufig auch hier so, dass ich nach einem Tisch frage, vor allem wenn das Restaurant gut besucht ist.
Gruß
Dirk

Soulfinger

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #93 am: 26.06.2014, 11:50 Uhr »
Sehr gut finde ich auch das grundsätzliche "Wait to be seated", ist auch erheblich angenehmer als das in Deutschland weit verbreitete "um die Wette an den freien Tisch rennen" (wobei manchmal sogar unaufgeräumte Tische belegt werden). Das ist ganz schlimm in Deutschland.

Finde ich auch gut... grundsätzlich frage ich aber nach einem Tisch, auch in Deutschland o. sonst wo.
Finde ich auch Klasse - und frage auch immer nach einem freien Tisch in D.

Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag. Egal, ob nun von der Kneipe selber oder vom Gast - das ist für mich ein absolutes NoGo. Die Leute glotzen dann immer ganz blöd, wenn ich sag, dass ich das nicht möchte . . .
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NoBuddy

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #94 am: 26.06.2014, 11:56 Uhr »
Das Problem ist aber so einfach nicht - viele Restaurants in Deutschland haben überhaupt niemandem im Eingangsbereich positioniert. Da muss man also reingehen und schon einmal irgendjemand vom Personal finden, um den dann zu fragen.

Und so oder so rennen dann die Idioten hinter einem an den letzten freien Tisch....

Darum geht es doch, nicht darum, dass ICH fragen kann. Sondern dass die wenigsten fragen und einfach losrennen.

Eliena Gast

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #95 am: 26.06.2014, 12:11 Uhr »
Ich kann bei Microbi fast komplett unterschreiben und wollte gestern schon etwas sehr ähnliches schreiben.
Lediglich diesen Satz würde ich da ausnehmen:

Sind die freundlichen Frage jedoch etwas "unpersönlicher", wie etwa in den USA, so ist es mir lieber, als die oft wortkarge Abfertigung bei uns, wo ein Lächeln oft nach Zähnefletschen aussieht.

Es scheint nur eine Sache unterschiedlicher Wahrnehmung zu sein, aber ich find die Abfertigung hier nicht wortkarg. Manchmal sagt man außer 'Hallo' und dem zu zahlenden Betrag oder vielleicht sogar einem 'schönen Abend' noch etwas, manchmal nicht. Finde ich nicht tragisch, denn man hat halt ganz einfach nicht immer was zu sagen.
Und wenn man bedenkt, dass eine Kassiererin hunderte von Kunden täglich hat, stelle ich es mir sehr stressig vor, mit jedem tiefgreifende Unterhaltungen zu führen.
Wenn ich den Eindruck habe, dass die Kassenkraft nicht mit mir redet weil sie es will, sondern weil es sich so gehört oder weil ihr Chef das so will, ist mir lieber sie schweigt.

Weiter oben wird von einem 'angenehmen Kassenerlebnis' gesprochen. Ich weiß noch nicht mal was das ist. Ich stehe doch an der Kasse an um zu zahlen und nicht um Wellnessurlaub zu machen. Das ist für mich relativ neutral und wenn die Kassiererin mit mir redet, ist das auch nicht positiver. Meist werde ich dann aus irgendeinem Gedankengang gerissen und FÜR MICH ist das dann eher störend.
Ich denke allerdings wie Microbi auch, dass Amerikaner (und so mancher Deutsche) mich als unhöflich/schlecht gelaunt bezeichnen würden.
Und auch wenn das nicht alle Deutschen sind, geht die deutsche Mentalität hier evtl. mehr in diese Richtung. Das wird immer als schlecht hingestellt, aber ich finde, das ist es gar nicht. Es ist einfach anders. Allenfalls wirkt es auf die Umwelt weniger sympathisch (damit muß ich leben :D ), aber ich würde da nicht urteilen was besser und was schlechter ist.

Ach und übrigens war ich kürzlich in einem Edeka, da standen mehr Leute hinter der Bedientheke als Kunden vor der Theke. Die standen dann halt gelangweilt rum.
Trotzdem ist es bei meinem Stamm-Edeka (ein anderer:) ) so, dass in der Regel immer eine kleine Schlange an der Theke ist.
Wenn da niemand steht ist der Verkäufer in der Regel mit irgendwas beschäftigt und man muß auch kurz warten bis man bedient wird.
Man kann also noch nicht mal verallgemeinern, dass Edeka eine zu hohe Personalausstattung hat, deshalb würde ich das auch nicht bei den USA machen.
Vieles in den USA fand ich sehr effektiv, auch wenn es eher mal Jobs mit sehr geringem Verdienst gibt, die dann etwas machen, was bei uns effektiven Deutschen eigentlich als nicht nötig erachtet wird.

Aber das ist halt so und hat ja auch seine Vorteile.


Palo

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #96 am: 26.06.2014, 16:42 Uhr »
Ist es denn nicht schoen, dass einem in Amerika die Rechnung sofort, ohne danach zu fragen, praesentiert wird?

Nein, ist es nicht. Als ich das zum ersten Mal erlebt habe, dachte ich wirklich, dass sei eine etwas höflichere Art uns mitzuteilen, dass wir sofort verschwinden sollen. Wir haben dann auch ziemlich überstürzt das Lokal verlassen und noch darüber gerätselt, was an unserem Verhalten wohl so unannehmbar war :grins:

Und auch heute noch empfinde ich das Verhalten als sehr unhöflich, frei nach dem Motto: "Ihr habt gegessen und getrunken und jetzt verschwindet bitte sofort! Selbst wenn wir euch noch ein Getränk oder ein Dessert verkaufen könnten, so machen wir doch mehr Geld wenn ihr sofort verschwindet und wir neue Kunden (keine Gäste!) abfüttern können"

Allerdings stelle ich in den letzten Jahren auch fest, das beim Abräumen des öfteren gefragt wird, ob man noch was möchte oder ob die Bedienung die Rechnung bringen darf. Das ist ein bisschen höflicher nützt aber oft auch nichts, da die ja manchmal schon abräumen, wenn man noch mit Kauen beschäftigt ist  :essen:

Das alles hört meiner Erfahrung nach tatsächlich ab einem bestimmten Preisniveau auf.

Das gehoert einfach zu dem Thema 'andere Laender, andere Sitten'

Weil du es nicht gewohnt bist und alles auf die Erfahrungen in deinem eigenen Land beziehst, heisst das noch lange nicht, dass es in anderen Laendern auch so ist.

Gruß

Palo

Palo

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #97 am: 26.06.2014, 16:55 Uhr »
Da gibt es eben sehr unterschiedliche Vorstellungen von "Service". Mich hat das auch ein bisschen gestört bei meinen Geschäftsreisen (privat kann und will ich mir das nicht leisten), dass nach jedem Gang sofort einer kam, Besteck und Teller weggetragen hat und gleich der nächste Gang aufgetragen wurde - dabei wollten wir doch zwischendurch mal ein Glas Wein trinken und über das gute Essen sprechen, aber nein, es kommt gleich der nächste Gang!


Haette da nicht einer von eueren "hohen Herren" mal den Mund auftuen koenne und sagen koennen, dass sie mit  dem naechsten Gang noch etwas warten sollten? Klappt nach meiner Erfahrung immer.

Bei Bus.Lunches/Dinners wird immer schnell serviert weil diese Leute ja meistens noch andere Termine haben.

Gruß

Palo

Tinerfeño

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #98 am: 26.06.2014, 16:56 Uhr »
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
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Palo

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #99 am: 26.06.2014, 17:02 Uhr »

Einer schob einem den Stuhl unter den Hintern, der zweite legte einem die Serviette auf den Schoß und die zwei Mädchen legten einem Teller, Tasse, Schälchen für ich weiß nicht was und Besteck auf das Platzdeckchen ...


Ist doch herrlich, was andere fuer mich tun, brauche ich nicht selber zu machen. An sowas kann ich mich ganz gut gewoehnen.

Gruß

Palo

Tinerfeño

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #100 am: 26.06.2014, 17:04 Uhr »
Ach übrigens: Ich war am Sonntag in Point Roberts, WA - einer US-amerikanischen Exklave südlich von Vancouver. Natürlich war ich dort auch in einem Restaurant und mir wurde direkt bewusst, wie unterschiedlich das Essengehen sogar in den USA vs. Kanada ist: hektischer!
Das Essen kam viel schneller, Geschirr direkt nach dem letzten Bissen abgeräumt und die Rechnung kam sogar schon, als ich noch beim Essen war. Ich glaube, die etwas gelassenere Art der Kanadier gefällt mir besser. Hat so ein bisschen was von einer Mischung aus Deutschland und den USA, denn auch hier muss man so manches mal ein wenig warten, ehe man bezahlen darf - dafür aber "Wait to be seated" und die Freundlichkeit, die man auch aus den USA kennt ;)
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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #101 am: 26.06.2014, 17:12 Uhr »
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.

Mir ist das in D einmal passiert, ich wusste gar nicht was ich damit anfangen sollte und habe zugestimmt. Dann bin ich aber so schnell wie moeglich abgehauen.

In Amerika wuerde das nie vorkommen, egal wie voll es ist.

Gruß

Palo

Drummond

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #102 am: 26.06.2014, 17:14 Uhr »
Ich habe den Eindruck, daß der Deutsche(zumindest einige Teilnehmer hier) von umfassenden Service etwas überfordert sind.

Der moderne Deutsche(andere kann ich nicht beurteilen) ist Selbsversorger.
Er ist nicht gewohnt, das man sich um seine Bedürfnisse umfassend kümmert.

He, setzt euch doch mal hin und lasst das Personal machen! Sollen sie doch laufen!
Bezahlen musst du das ja doch. Service hat ebend seinen Preis!

dschlei

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #103 am: 26.06.2014, 17:18 Uhr »
Am schlimmsten find ich aber bei uns, wenn im Lokal versucht wird, jemand fremdes an meinen Tisch setzen zu wollen - da bekomm ich förmlich Ausschlag.

Das habe ich in Deutschland ehrlich gesagt noch nie erlebt.
Ich aber schon des Oefteren, sowohl in Duesseldorf als auch in Muenchen als ich da vor zwei Jahren war.  Und das sogar in zwei verschiedenen Lokalen!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

DocHoliday

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Re: Arbeitstempo und Personalausstattung in den USA
« Antwort #104 am: 26.06.2014, 17:19 Uhr »
Der moderne Deutsche(andere kann ich nicht beurteilen) ist Selbsversorger.
Er ist nicht gewohnt, das man sich um seine Bedürfnisse umfassend kümmert.

Wer ist dieser Typ, den Du immer "der Deutsche" nennst? Ist mir noch nie begegnet. Ich glaube ja, den gibt es gar nicht.
Gruß
Dirk