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Autor Thema: Selbstverteidigung, Rechtslage  (Gelesen 17676 mal)

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Palo

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #90 am: 30.06.2012, 20:09 Uhr »
Ach sooo, und ich Dummchen dachte die Touris wollten Auskunft ueber das taegliche Leben, mal ganz abgesehen von den Einreise- und Mietwagenthreads.

Das ist ja wirklich ein Witz. :roll:

Wenn ich Auskunft über das tägliche Leben und ihre Angewohnheiten wissen möchte, frage ich sicherlich keine "Amerikaner", die erst seit 10-20 Jahren ausgewandert sind. Sondern meine Bekannten, die seit Geburt dort leben und nicht so ein "Besserwisser"-Attitüde an den Tag legen, wie manche hier im Forum. Die würden sich halbtot lachen...

Zaehlen Leute hier im Forum, wie Floriana, die immerhin hier geboren und aufgewachsen ist oder einige andere die schon ueber 40-50 Jahre hier sind und viele Aenderungen miterlebt haben, zudem sind diese auch in Reisen versiert. Deine Bekannten werden dir hoechstens Braeuche und Gewohnheiten aus ihrer Welt berichten koennen. Das heisst nicht, dass du sie nicht fragen sollst. Wo wohnen die ueberhaupt?


Gruß

Palo

DocHoliday

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #91 am: 30.06.2012, 20:11 Uhr »
Von dir, den ich als aufgeschlossenen, gebildeten Mensch einschaetze, haette ich diesen Beitrag nun nicht erwartet.


Wieso nicht?
Ich habe nur den Endruck wieder gegeben, der sich mir bei solchen Gesprächen (wie gesagt nicht nur hier) gelegentlich aufdrängt. Was ist falsch daran? Und warum fühlst Du Dich angesprochen?

Zu den praktischen Aspekten: Es ist also letztlich so, dass ich selbst mit einem Permit die Waffe an vielen Orten gar nicht tragen darf oder sie als vernünftiger Mensch aus Sicherheitsgründen besser gleich zu hause lasse. Welchen Nutzen hat dann so ein Permit? Entweder fühle ich mich gefährdet (oder bin es ganz objektiv), dann aber doch mehr oder weniger rund um die Uhr, oder ich bin es nicht. Im ersten Fall nutzt eine Waffe, die ich nur stundenweise trage wahrscheinlich nicht viel, im zweiten Fall brauche ich sowieso keine. Das soll keine Polemik sein. Ich verstehe den Sinn wirklich nicht.
Gruß
Dirk

Stefan M.

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #92 am: 30.06.2012, 20:12 Uhr »
@ Jack Black: Ich habe bisher nur mitgelesen, aber ich denke, man könnte auch eine Spur freundlicher und mit deutlich weniger Kraftausdrücken schreiben. Würde dem Niveau gut tun.

Im Übrigen driftet dieser Thread -wie schon etliche davor- in einen kleinen Grabenkampf "Deutsche Touris vs. ausgewanderte Deutsche in den USA" ab. Ich habe zu diesem Thema meine ganz eigene Meinung, die soeben gepostete von MacClaus trifft allerdings für mich ebenso zu und ich kann seine Erfahrung nur unterstreichen. Meine Bekannten in den USA (gebürtige Amerikaner) sind deutlich kritischer im Blick auf ihre eigene Nation als diejenigen, die hier als ausgewanderte Deutsche posten - und fühlen sich auch nicht gleich immer in der Defensive, wenn man die ein oder andere Kleinigkeit an den USA kritisiert. Umgekehrt habe ich auch kein Problem damit, wenn ein US-Bürger mir Dinge aufzeigt, die in Deutschland schlecht sind oder laufen (und davon gibt es wahrlich zuhauf).

Zum Thema selbst: Da ich beruflich ebenfalls mit Waffen zu tun habe, habe ich dazu natürlich meine ganz eigene Meinung. Es ist ohnehin ein schwieriges Thema, und die fast schon diametral unterschiedlichen Rechtslagen in D und USA, was privaten Waffenbesitz betrifft, tun da ihr Übriges. Insofern lasse ich jedem seine Meinung, will mir aber auch nicht vorschreiben lassen, wann ich meine zwei Freunde aus Rottweil am Neckar mitnehme oder nicht.

Also bleibt's entspannt Leute...  :wink:
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McC

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #93 am: 30.06.2012, 20:22 Uhr »
Wo wohnen die ueberhaupt?

West Hills und Camarillo/CA. Etwas abgedreht, liegt aber bestimmt an ihrem Beruf  :wink:

Goon

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #94 am: 30.06.2012, 20:40 Uhr »

Soviel ich mich erinneren kann, gibt es genug Forumsteilnehmer, die auf dein Geschreibsel keinen Wert legen!

Geschreibsel ist noch beschönigend  :lol:
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man recht haben und doch ein Idiot sein kann. (Martin Kessel 1901-90)

Gruss Patrick

Palo

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #95 am: 30.06.2012, 20:48 Uhr »

Zu den praktischen Aspekten: Es ist also letztlich so, dass ich selbst mit einem Permit die Waffe an vielen Orten gar nicht tragen darf oder sie als vernünftiger Mensch aus Sicherheitsgründen besser gleich zu hause lasse. Welchen Nutzen hat dann so ein Permit? Entweder fühle ich mich gefährdet (oder bin es ganz objektiv), dann aber doch mehr oder weniger rund um die Uhr, oder ich bin es nicht. Im ersten Fall nutzt eine Waffe, die ich nur stundenweise trage wahrscheinlich nicht viel, im zweiten Fall brauche ich sowieso keine. Das soll keine Polemik sein. Ich verstehe den Sinn wirklich nicht.

Der Permit berechtigt zum Besitz der Waffe, egal ob du sie mitnimmst oder jahrelang in den Schrank liegen hast.

Ansonsten sind die Gesetze von Staat zu Staat verschieden. Seit dem 9/11 hat sich vieles geaendert. Frueher durfte man sie fast ueberall mit hin nehmen, neuerdings aber nicht mehr in oeffentliche Gebaeude usw. also ueberall da wo Sicherheitskontrollen gemacht werde, was ihr ja alle schon erlebt habt.

Arizona z.B. ist ein Staat mit sehr liberalen Gunlaws. Da braucht man keinen Sonderpermit um die Waffe vesteckt zu tragen, also man weiss nie was die huebsche, junge Dame aus ihrer Handtasche zieht ;-)

Auch duerfen in AZ Pistolen unbehelligt mit in eine Bar genommen werden, damit sich sie Besoffenen gegeseitig abknallen koennen (und das passiert nicht selten) - Ausnahme wenn ein Barbesitzer ein Schild anmacht das sagt "No Guns allowed"

Frueher zu Doc Holliday's Zeiten musten die Eisen in einer Bar immer an den Barkeep abegegeben werden und wurden erst wieder ausgehaendigt wenn die Jungs fertig waren mit trinken. Schau mal in einer alten Bar, da ist hinter dem Bartender ein Kasten wo die Pistolen aufbewahrt wurden. Das nur nebenbei, sorry OT.


Gruß

Palo

Stefan M.

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #96 am: 30.06.2012, 20:52 Uhr »
Tja, Palo - so unterschiedlich sind USA und D dann eben doch nicht. In BY musst Du beim Besuch einer Disko auch den Hirschfänger am Eingang abgeben, um eingelassen zu werden - und kriegst ihn erst beim Rausgehen wieder.  :lol: :lol: :lol: :lol:
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Palo

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #97 am: 30.06.2012, 21:00 Uhr »
Tja, Palo - so unterschiedlich sind USA und D dann eben doch nicht. In BY musst Du beim Besuch einer Disko auch den Hirschfänger am Eingang abgeben, um eingelassen zu werden - und kriegst ihn erst beim Rausgehen wieder.  :lol: :lol: :lol: :lol:


Und was ist bitte ein *Hirschfänger*?
Gruß

Palo

winki

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #98 am: 30.06.2012, 21:00 Uhr »
Also ganz ehrlich ich mache mir gar nicht die Arbeit oder den Versuch, Amerikaner oder ein von mir besuchtes Land zu verstehen. Alleine nur aus ein paar Monate Urlaub mit einigen näheren Kontakten wird man kein Land kennen lernen. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun den sooo verschieden zu uns sind, bis auf ein paar Eigenheiten, Amerikaner nun auch wieder nicht.

Dass bei einigen Personen ein satirisches Spiegelbild über die Denkweise, von Waffenbesitz, in den USA als Schrott bezeichnet wird, kann ich nachvollziehen. Moore geht es da wie dem bayrischen Satiriker G.Polt der in seine Serie "Fast wia im richtigen Leben"   den ganz normalen Alltag als Spiegelbild der Gesellschaft in aller Peinlichkeit aufzeigte. Zwangsläufig erkannte man sich in vielen Sketche oder seiner Filme (Man spricht Teutsch..) wieder und wer lacht aber schon gerne über sich selber...  :wink:

Zur Erinnerung, es ging es ja, in Bezug, zu uns Deutsche, um das Verstehen von Amerikanische Bürger, um den nicht nachvollziehbaren Waffenbesitz von US Bürger.
Nur, auf den Waffenbesitz fokussierten Blickwinkel Amerika zu verstehen, wird zwangsläufig bei uns Deutsche ein falsches Bild dabei produzieren, schließlich hat ja Amerika nach Ende des Weltkrieges entscheidend zur Ächtung von Waffenbesitz und Militär in Deutschland beigetragen. Dass deshalb Waffenbesitz wie es in den USA praktiziert wird bei jüngeren Generationen, Unverständnis auslöst ist ja eigentlich verständlich.

Dass nun Deutsche die Unterschiede nicht erkennen sollen ist wiederum eine typische amerikanische Überheblichkeit denn bei Kanadische Staatsbürger gibt es statistische gesehen, ebenso vielen Waffenbesitz wie in Amerika. Dort wird aber der Waffenbesitz entspannter gehandhabt und nicht so hoch stilisiert wie im Nachbarland..     :wink:

Stefan M.

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #99 am: 30.06.2012, 21:06 Uhr »
Und was ist bitte ein *Hirschfänger*?

Das zur landesüblichen Tracht gehörige Messer mit Hirschhorngriff, hier exemplarisch ein Foto:

Hirschfänger
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winki

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #100 am: 30.06.2012, 21:07 Uhr »
Tja, Palo - so unterschiedlich sind USA und D dann eben doch nicht. In BY musst Du beim Besuch einer Disko auch den Hirschfänger am Eingang abgeben, um eingelassen zu werden - und kriegst ihn erst beim Rausgehen wieder.  :lol: :lol: :lol: :lol:


Und was ist bitte ein *Hirschfänger*?

Ein ganz normales Stiel - Jagdmesser, das der "ordinäre" Bayer, selbstverständlich als Schmuckstück in einem Seitentascherl an seiner Krachledern mit sich trägt...

Übrigens keine Waffe sondern Ausstattungsteil einer Landestracht.... :wink: 

Palo

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #101 am: 30.06.2012, 21:10 Uhr »

Dass nun Deutsche die Unterschiede nicht erkennen sollen ist wiederum eine typische amerikanische Überheblichkeit


Erkennen und vestehen sind aber zwei paar Schuhe, wenn ich noch so weit zurueck denken kann, ging es hier um das Verstehen.
Gruß

Palo

Stefan M.

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #102 am: 30.06.2012, 21:11 Uhr »
Es gibt übrigens schon Hersteller, die diesem Problem begegnen: Mit "Hirschfängern", die nur von außen, also im getragenen Zustand, nach Messer aussehen, ergo also nur einen entsprechenden Griff haben. Werden sie "gezogen", kommt statt der üblichen Klinge ein Flaschenöffner oder sonst ein harmloses Werkzeug zu Tage...  :wink:
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Palo

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #103 am: 30.06.2012, 21:14 Uhr »
Und was ist bitte ein *Hirschfänger*?

Das zur landesüblichen Tracht gehörige Messer mit Hirschhorngriff, hier exemplarisch ein Foto:

Hirschfänger

Aha, Danke!  Forum lesen bildet :groove:

Gruß

Palo

mrh400

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Re: Selbstverteidigung, Rechtslage
« Antwort #104 am: 30.06.2012, 21:16 Uhr »
Hallo,
schließlich hat ja Amerika nach Ende des Weltkrieges entscheidend zur Ächtung von Waffenbesitz und Militär in Deutschland beigetragen. Dass deshalb Waffenbesitz wie es in den USA praktiziert wird bei jüngeren Generationen, Unverständnis auslöst ist ja eigentlich verständlich.
auch wenn es jetzt noch mehr ot wird: das ist ein ganz zentraler Punkt, weshalb wir in D einiges an der Haltung einiger Meinungsführer in den USA nicht verstehen
- sie haben uns entwaffnet - aber sind selbst "Waffennarren" (wie die Afghanis, wo das selbstverständlich aus US-Sicht wieder "böse" ist)
- sie haben uns den Rechtsstaat gelehrt, der auch seinen Feinden ein "faires Verfahren" zu bieten hat - treten ihn aber selbst partiell mit Füßen (Guantanamo)
- sie haben uns Meinungsfreiheit beigebracht - haben aber noch gleichzeitig Gesinnungsschnüffelei betrieben (McCarthy)
- sie stellen höchste Anforderungen an Compliance in den Unternehmen - machen die Politik aber käuflich (Wahlkampfspendensystem)
etr. etc.
Gruß
mrh400