Hi
Ja – ich denk auch, man nimmt bei uns die vielen ehrenamtlichen tätigen gar nicht wahr, sondern hat irgendwie im Hinterkopf, daß die ihre Pflicht tun.
Aber wenn man dann mal so genauer hinguckt, was alles ehrenamtlich, freiwillig und ohne Geld gemacht wird (und das sind nur die Sachen, die mir jetzt aus dem Stegreif einfallen):
Hier wird ein ganzes Freibad durch einen Verein getragen – gerade wurden von den Azubis der Flieselegerbetriebe die Duschen komplett neu und gratis gefliest und renoviert. Und letztes Jahr da tausende Stunden verbracht, weil die Stadt das Bad schließen wollte – so wurde es instand gesetzt.
Es werden im Krankenhaus Menschen besucht (weiße Damen – heißen anderswo anders)
In Kindergärten wird vorgelesen
Die Tafeln, die Bahnhofsmission, Trainer in Sportvereinen, freiwillige Feuerwehren, das THW
(es gibt in den USA quasi keine Sportvereine, in denen man eine Sportart ohne große kosten trainieren kann – man muß da in einen Fitnessclub gehen oder ein entsprechendes Studio aufsuchen! Für Kinder bucht man Kurse)
In der Bücherei arbeiten Freiwillige, um das Personal zu entlasten
Stadtteilmütter (Stadtteilmütter sind engagierte Frauen, die die Sprachentwicklung ihrer Kinder in die Hand nehmen und zur Integration beitragen, bereit, sich für den Erwerb der Sprachen zu qualifizieren und bereit, dieses Wissen an andere Mütter ihres Stadtteils weiter zu geben)
Hausaufgabenhilfe, Alphabetisierung, Sprachkurse, Nachhilfe, Senioren-Unterhaltung, Fahrradwerkstatt, Job-Paten, Familienbegleitung, Strafgefangenenhilfe,
In Deutschland sind Millionen Menschen über 14 Jahren ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder Kirchen tätig.
Ich glaube nicht, daß man davon reden kann, daß die Menschen hier „nichts“ tun und sich auf den Staat verlassen….
Man nimmt das nur schon als selbstverständliche Dienstleistung hin! Und beansprucht das, ohne sich Gedanken darüber zu machen.
Antje