Hi all,
ich war im Oktober drüben und bin im Moment in New Orlens.
Schon damals, kurz nach den Wahlen und der Erklärung unseres Bundeskanzlers, unter keinen Umständen am Krieg teilzunehmen, bzw. nach der hier in den Medien sehr ausgetretenen Diskussion zwischen den Herren Schröder, Bush und Rumsfeld war eine Reserviertheit gegenüber Deutschland spürbar (s. a. mein Reisebericht aus Philadelphia unter der Grüße- Rubrik).
Diesmal bin ich, insbesonerere von Amerikanischen Kollegen und Freunden, die mich schon länger kennen, auf die pol,itische Gesamtsituation in Deutschland angesprochen worden (Zitat: "When will you have new elections, how can your Chancellor stay with his job having nearly 5 Mio unemployed people?"). Rumsfeld macht aber auch ungebrochen weiter scharf (Zitat während eines Interviews:"Nearly all countries will support an intervention in Iraq. I only know 3 thta will currently definitely not participate: Kuba, Libya and Germany.
Ansonsten glaube ich, daß Leute, die ich neu kennenlerne, erstmal gezielt politische Themen außen vor lassen. Die generelle Amerikanische Freundlichkeit läßt ein Vorpreschen da wohl nicht zu. Gestern Abend war ich auf einer Geburtatagsparty, da waren Themen wie Europa geographish und der Beruf lange diskutiert, es fiel jedoch kein Wort über Politik.
Der langen Rede kurzer Sinn: Im täglichen Umgang mit Fremden kann ich keine schwerwiegenden Veränderungen feststellen. Freunde und Bekannte haken etwas genauer nach, man diskutiert, aber deswegegen ist man ja befreundet. Wie die Sache aussieht, wenn es dann wirklich ernst wird, vermag ich im Moment nicht zu beurteilen. Tatsache für mich ist eines: Die eindeutige Stellungnahme unseres Kandesbunzlers hat unser Ansehen diesseits (aus meinen momentanen Position) des Atlantik nicht verbessert. Der Amerikaner vermeidet es, mit Leuten die er nicht gut kennt darüber zu reden, was an seiner generellen Freundlichkeit liegt.
Ich bin mal gespannt, wie es anderen in der letzten Zeit so ergangen ist.
Klaus