usa-reise.de Forum

Autor Thema: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen  (Gelesen 3920 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

yellowstone-wolf

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 419
    • Yellowstone Park
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #45 am: 08.06.2007, 16:47 Uhr »
Es gibt auch ein paar, die deutlich ihren Unmut mit der Regierung zeigen.

Schaut euch mal das "Bush-Mobil" auf meinem Blog an (Eintrag vom 26. Mai 2007).
http://yellowstone-wolf.blogspot.com

Der mutige Mann hat sein Auto quer durch die USA gefahren
und ist auch noch heil angekommen.

LG

Elli

Antje

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.627
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #46 am: 09.06.2007, 07:12 Uhr »
Hallo,

nun - ich vermute, Amerikaner haben auch eine Toleranz gegenüber Meinungen - seit Bush gewählt wurde, fährt eine Freundin in Amerika (ich muß allerdings betonen, in California) mit einem Aufkleber auf ihrem Auto "This is not my President". Ich habe bis heute nicht gehört, daß ihr oder ihrem Auto was passiert wäre.

Aber sagen wir mal so - allein die Tatsache, daß es solche Aufkleber käuflich zu erwerben gibt, ist ein Beweis dafür, daß es einen Bedarf bei Leuten gibt, die diese Meinung öffentlich kundtun wollen.

Aber man muß einfach aus festhalten: Das Recht auf eine Meinung muß man auch denen lassen, die unsere Meinung zu Politik, einem Reiseland, Nahrungsmitteln etc. aus was für Gründen auch immer nicht teilen.

Sprich: Mir ist es wurscht - ich diskutiere gerne mit Leuten, die eine anregende Diskussion versprechen. Aber ich seh es nicht als meine Aufgabe, missionarisch andere zu bekehren :-)

Antje




OWL

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.011
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #47 am: 09.06.2007, 10:07 Uhr »
Zitat
ich diskutiere gerne mit Leuten, die eine anregende Diskussion versprechen.

Ich auch. Aber leider sind manche Diskussionen wenig anregend, vor allem wenn es um die USA geht. Es gibt ja hier USA-feindliche Menschen, die vor lauter Vorurteilen Argumenten nicht mehr zugänglich sind. :(

Quid licet Iovi, non licet bovi

TheJerseyDevil

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 603
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #48 am: 09.06.2007, 13:53 Uhr »
ping

TheJerseyDevil

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 603
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #49 am: 09.06.2007, 13:56 Uhr »
Aber sagen wir mal so - allein die Tatsache, daß es solche Aufkleber käuflich zu erwerben gibt, ist ein Beweis dafür, daß es einen Bedarf bei Leuten gibt, die diese Meinung öffentlich kundtun wollen.

Zwei kleine Anekdoten, die hier irgendwie passen (oder auch nicht):

1.) In Sonoma gibts einen Laden mit Stickern, Buttons usw. für und gegen alles und das Schaufenster war voller Anti-Bush-Artikel, zum größten Teil aber sehr humorvolle Dinge. Neben mir stand ein älterer Amerikaner und sprach mich an: "Ich habe selber Bush gewählt", sagt er er, "aber die Sachen hier finde ich auch lustig". Lachte sich einen und ging seines Weges...

2.) In Bisbee, Arizona, gabs ein Geschäft mit Bush-Artikeln, da hatte George den Adolf-typischen Scheitel und ein kleines Bärtchen... Das Bild war auf Aufklebern, Postkarten, Postern verewigt... und das Schaufenster war voll damit.

Es spricht für eine Demokratie, wenn solche Dinge möglich sind, finde ich.

Stefan

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #50 am: 09.06.2007, 14:15 Uhr »
Hallo,

nun - ich vermute, Amerikaner haben auch eine Toleranz gegenüber Meinungen - seit Bush gewählt wurde, fährt eine Freundin in Amerika (ich muß allerdings betonen, in California) mit einem Aufkleber auf ihrem Auto "This is not my President". Ich habe bis heute nicht gehört, daß ihr oder ihrem Auto was passiert wäre.

Aber sagen wir mal so - allein die Tatsache, daß es solche Aufkleber käuflich zu erwerben gibt, ist ein Beweis dafür, daß es einen Bedarf bei Leuten gibt, die diese Meinung öffentlich kundtun wollen.

Aber man muß einfach aus festhalten: Das Recht auf eine Meinung muß man auch denen lassen, die unsere Meinung zu Politik, einem Reiseland, Nahrungsmitteln etc. aus was für Gründen auch immer nicht teilen.

Sprich: Mir ist es wurscht - ich diskutiere gerne mit Leuten, die eine anregende Diskussion versprechen. Aber ich seh es nicht als meine Aufgabe, missionarisch andere zu bekehren :-)

Antje




Alle meine Fahrzeuge haben diesen Aufkleber, und das im Heart Land.  Diese Art von toleranz ist americaweit!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #51 am: 09.06.2007, 14:19 Uhr »
Aber sagen wir mal so - allein die Tatsache, daß es solche Aufkleber käuflich zu erwerben gibt, ist ein Beweis dafür, daß es einen Bedarf bei Leuten gibt, die diese Meinung öffentlich kundtun wollen.

Zwei kleine Anekdoten, die hier irgendwie passen (oder auch nicht):

1.) In Sonoma gibts einen Laden mit Stickern, Buttons usw. für und gegen alles und das Schaufenster war voller Anti-Bush-Artikel, zum größten Teil aber sehr humorvolle Dinge. Neben mir stand ein älterer Amerikaner und sprach mich an: "Ich habe selber Bush gewählt", sagt er er, "aber die Sachen hier finde ich auch lustig". Lachte sich einen und ging seines Weges...

2.) In Bisbee, Arizona, gabs ein Geschäft mit Bush-Artikeln, da hatte George den Adolf-typischen Scheitel und ein kleines Bärtchen... Das Bild war auf Aufklebern, Postkarten, Postern verewigt... und das Schaufenster war voll damit.

Es spricht für eine Demokratie, wenn solche Dinge möglich sind, finde ich.

Stefan

Es gibt bei uns in jedem Supermarkt anti Bush Karten und Aufkleber.  Man muss immer bedenken, dass mindestens 50% der amerikanischen Waehler gegen Bush waren, und jetzt hat er nur noch etwa 28% Approval Rating, das Niedrigste, was je ein Praesident in der neueren geschichte hatte!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #52 am: 09.06.2007, 14:34 Uhr »
Es spricht für eine Demokratie, wenn solche Dinge möglich sind, finde ich.

Ich würde eher sagen: Es ist absolut selbstverständlich, dass in einer Demokraatie solche Dinge möglich sind! Sonst wäre es keine.

Bei uns ist es doch auch nichts besonderes, mit einem Anti-Merkel/Schröder/Kohl/etc. Aufkleber auf dem Auto durch die Lande zu fahren. Warum sollte das in den USA anders sein?
Gruß
Dirk

Anoka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.795
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #53 am: 09.06.2007, 15:29 Uhr »
Zitat
Bei uns ist es doch auch nichts besonderes, mit einem Anti-Merkel/Schröder/Kohl/etc. Aufkleber auf dem Auto durch die Lande zu fahren. Warum sollte das in den USA anders sein?

Genau, warum denkt man dies sei etwas Aussergewöhnliches? War schon immer so, wird sich schnell auch nicht ändern. Denkt mal an die vielen Standup Comedian, die ja arbeitslos wären, wenn sie nicht über die Politiker herziehen könnten. Oder auch die vielen Satirewebsites, die ja sonst verboten wären.

Es ist wirklich nicht aussergewöhnlich in den USA mit einem Anti-Bush Aufkleber auf dem Auto zu fahren. Warum denkt man, dass irgendwie gegen sowas vorgegangen wird.

Einzig wenn man auf die Republikaner angewiesen ist, wäre es von Vorteil den Mund zu halten. Man siehe die Dixie Chicks, die sozusagen die Hand abhackten, die sie fütterte. Musiker anderer Sparten als Country haben aber nichts zu befürchten, weil sie ein ganz anderes Publikum haben und nicht unbedingt von Pro-Bush-Radio-Sendern gespielt werden.





LG Anoka

Minnesota
There are no passengers on spaceship earth. We are all crew. - Marshall McLuhan

Smartmatze

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.008
    • http://www.hifi-music.de
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #54 am: 09.06.2007, 17:35 Uhr »
nun - ich vermute, Amerikaner haben auch eine Toleranz gegenüber Meinungen - seit Bush gewählt wurde, fährt eine Freundin in Amerika (ich muß allerdings betonen, in California) mit einem Aufkleber auf ihrem Auto "This is not my President". Ich habe bis heute nicht gehört, daß ihr oder ihrem Auto was passiert wäre.

Aber sagen wir mal so - allein die Tatsache, daß es solche Aufkleber käuflich zu erwerben gibt, ist ein Beweis dafür, daß es einen Bedarf bei Leuten gibt, die diese Meinung öffentlich kundtun wollen.


Du vermutest nich nur - das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung steht in USA sogar noch VOR dem bei uns so wichtigen "die Würde des Menschen ist unantastbar".... was gerade bei Politikern bedeutet, dass sie "damit leben müssen", dass man über sie die schlimmsten Dinge erzählt ....  ein Prozeß, wie bei Schröder mit seinen gefärbten Haaren, wäre in USA niemals denkbar.

=> Wer behauptet, die USA seien "intolerant" gegenüber fremden Meinungen, der hat sich NIE mit dem Thema  befasst....

Viele Grüsse
Matze
2005 LV-SF-LA-GC-MV-LV www.janaundmatze.de
2007 SF, LV, Caymans und N.Y.
2008 FL und N.Y.
2010 Hawaii (Oahu, Kauai, Big Island)

TheJerseyDevil

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 603
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #55 am: 09.06.2007, 19:41 Uhr »
Es spricht für eine Demokratie, wenn solche Dinge möglich sind, finde ich.

Ich würde eher sagen: Es ist absolut selbstverständlich, dass in einer Demokraatie solche Dinge möglich sind! Sonst wäre es keine.

Bei uns ist es doch auch nichts besonderes, mit einem Anti-Merkel/Schröder/Kohl/etc. Aufkleber auf dem Auto durch die Lande zu fahren. Warum sollte das in den USA anders sein?

Naja, ich bin mir nicht sicher, ob man hier Buttons mit z.B. Schäuble mit Adolf-Bart und Seitenscheitel verkaufen dürfte. Aber wer weiß, vielleicht doch, keine Ahnung.

Stefan

Anoka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.795
LG Anoka

Minnesota
There are no passengers on spaceship earth. We are all crew. - Marshall McLuhan

woodstock

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 113
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #57 am: 09.06.2007, 21:09 Uhr »

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #58 am: 09.06.2007, 21:51 Uhr »
zu unserem Thema...eben entdeckt...

http://www.zeit.de/online/2006/36/USA-Kritik-Deutschland


Interessanter Artikel, auch wenn er z.T. sehr stark pauschalisiert.

Ganz am Ende findet sich ein Satz, der die Verhältnisse zwischen "den Deutschen" und den USA glaube ich ganz gut charakterisiert:

"Es könnte letztlich auch bedeuten, dass man am nahen Verwandten die höheren Maßstäbe anbringt. Schließlich ist nach Timothy Garton Ash Europa „ein pubertierender Sohn, der sich gegen seinen amerikanischen Onkel auflehnt, der ursprünglich einmal Europas Tochter gewesen ist."

Meiner Meinung nach spricht aus der zum Teil übertriebenen Kritik an den USA (von Amerika-"Feindlichkeit" würde ich gar nicht mal reden) einerseits die enttäuschte Liebe zu einem Land, dass als Vorkämpfer der Freiheit und der Demokratie gesehen wurde und nun selbst Menschenrechte verletzt, foltert und nach Meinung vieler gegen das Völkerrecht verstößt, wann immer es im eigenen Interesse scheint. Der im Artikel thematisierte Unilateralismus (wir entscheiden und Ihr mach gefälligst mit oder "wer nicht für uns ist, ist gegen uns) hat sicher zusätzlich dazu beigetragen.

Zum anderen handelt es sich wohl auch um den Versuch, sich vom großen Bruder (oder vom "amerikanischen Onkel") zu emanzipieren, dem wir unsere Freiheit und unsere Demokratie zu verdanken haben, der uns mittels des Marshallplans nach dem Krieg wieder auf die Beine geholfen und uns im kalten Krieg gegen die Bedrohungen aus dem Osten verteidigt hat. Genau wie bei einem Sohn/einer Tochter, die sich von den Eltern lösen will, schießt diese Abgrenzung manchmal auch über das Ziel hinaus.

Die Reaktion der Amerikaner, uns als "old Europe" zu disqualifizieren, was ja wohl nichts anderes heißen sollte, als das wir inzwischen nicht mehr wichtig/nicht mehr ernst zu nehmen seien, weil wir die Zeichen der "neuen Welt" nicht erkannt hätten, hat sicher auch nicht gerade zu einer besseren Stimmung gegenüber den USA beigetragen (nicht nur hier, sondern auch in Frankreich und anderen europäischen Ländern).

Trotz alledem glaube ich, dass es sich bei der Mehrheit der deutschen nicht um Amerikafeindlichkeit handelt, sondern eher um ein tief sitzendes Unbehagen gegenüber der aktuellen amerikanischen Politik und den Ansprüchen der USA, als Supermacht außerhalb aller internationalen Vereinbarungen zu stehen (Stichwort internationaler Gerichtshof, Kyoto-Protokoll, Ablehnung der UNO, etc., etc.).

Ich bin mal gespannt, wie schnell sich das Bild in den Meinungsumfragen mit einem neuen (demokratischen?) Präsidenten ändert.
Gruß
Dirk

thorsti

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.480
Re: Verhalten gegenüber USA-feindlichen-Menschen
« Antwort #59 am: 09.06.2007, 23:17 Uhr »
Bei uns ist es doch auch nichts besonderes, mit einem Anti-Merkel/Schröder/Kohl/etc. Aufkleber auf dem Auto durch die Lande zu fahren.

So selbstverständlich ist das nicht! Ich finde es gerade in den USA immer wieder schön, wenn Leute ihre politischen Statements durch Aufkleber auf dem Auto zum Ausdruck bringen. Das ist dort viel normaler als bei uns.
Ich bin Mitglied einer der beiden Regierungsparteien und habe einen Aufkleber meiner Partei auf dem Auto. Dieser wird regelmäßig "entfernt", einmal hat jemand das Wort "Arsch" in den Lack gekratzt (Anzeige verlief im Sande) und ab und zu kommt es immer mal wieder zu spontanen Beschimpfungen auf Supermarktparkplätzen oder an der Ampel. Aber ich bin ja ein großer Freund der freien Meinungsäußerung :lol: