Die Frage, ob man Wegbeschreibungen im Internet veröffentlichen sollte oder nicht, habe ich mir auch schon gestellt. Sicher serviert man es manchen Leuten dadurch auf dem Tablett, andererseits haben wir auch schon selbst viel davon profitiert (u.a. um den Weg zu den Moquis zu finden).
Genau Katja, das ist auch der Grund, warum ich dankbar dafür war, dass es den Artikel über die Moquis gab. Hätte es den bei Steffen nicht gegeben, hätte zumindest ich seinerzeit nicht mal gewusst, dass diese Küglein überhaupt existieren.
Und dass da keine Wegbeschreibung dabei stand, war für mich damals(!) zwar vollkommen unlogisch, aber irgendwie dann doch nicht tragisch, denn die GPS-Daten waren schon vor 3 Jahren relativ leicht über Google zu finden!
Dasselbe gilt für die Wave oder die Wahweaps. Ohne Karsten seine schönen Fotos hätten viele von uns noch viel länger nichts davon gewusst. Ich hatte zwar in den 90er Jahren selber ein Buch in der Hand mit einem Foto von der Wave. Das war allerdings so nichtssagend, dass mich diese Formation nicht im geringsten interessiert hat. Es waren erst Karsten seine Bilder und vor allem die von der Second Wave dann und jene Gebiete, die Steffen abgegrast hat, die mein Interesse geweckt haben.
Dass es auf Karsten seiner Seite keine Wegbeschreibung gab, habe ich damals(!) ebenso nicht nachvollziehen können, zumal ein wenig Recherche mir alle erforderlichen Infos geliefert hat. Mittlerweile sehe ich das aber nicht anders als wie bei den Moquis!
Gerade der Punkt mit dem Gralshüterrruf macht die Position einiger etwas unglaubwürdig. Auf der einen Seite werden Andeutungen gemacht und Bilder veröffentlicht aber dann wird darauf gepocht, dass nur "Eingeweihte" dahin dürfen. Will man damit wirklich die Locations schützen oder ist nicht auch angenehm zur "Elite" zu gehören, die schon da war? Oder will man einfach nur seine Einnahmequelle schützen (z.B. Fatali u.a.)?
Wenn die Location so fragil ist, dass sie mehr Besucherzulauf nicht verträgt, wäre es doch konsequent und der beste Schutz, nicht darüber zu reden und keine Bilder zu veröffentlichen.
Sich darüber aufzuregen, dass es auf vielen Webseiten zu manchen Fotos keine Infos gibt, halte ich persönlich nicht unbedingt für den richtigen Weg bzw. für fair. Und ich spreche, wie gesagt, da leider aus eigener Erfahrung. Habe mir z.B. seinerzeit selber gedacht, was soll der ganze Blödsinn bzgl Moquis, Wave und Wahweaps? Seitenlange Berichte und unzählige Fotos und dann steht da "wo es ist, sag ich Euch nicht"?!?
Heute sehe ich das deutlich differenzierter und bin froh und dankbar, dass es diese Fotos und Berichte damals gab! Denn ohne sie hätte ich nie zum Suchen angefangen...!
Und ohne diese Fotos hätte ich sie nicht selber besucht, weil ich nicht gewusst hätte, dass es diese Sachen überhaupt gibt....!
Ebenso habe ich heute generell Probleme Leuten etwas vorzuwerfen, die sich in ihrer spärlichen Freizeit die Mühe machen, viele andere wunderbare Infos für jederman ins Internet zu stellen und das selbstlos und völlig kostenlos! Es sind doch die allerwenigsten, die ausschließlich Fotos präsentieren ohne auch ein wenig Infos zu geben. Es gibt viele die supertolle Fotoreportagen und Bücher schreiben und es sind immer viele Bilder mit genauen Ortsangaben dabei.
Soll im Netz denn irgendwann wirklich zu jedem Foto, immer gleich die exakte GPS Koordinate dabeistehen, so dass jeder auch völlig blind hinfinden kann? Soll das wirklich gut sein?!?
Ich will jetzt nicht mit der alten Leier "Teapot" "beschmierte Petroglyphen" usw. anfangen, aber.........
Und warum sollte ein Fatali, die Infos zu seinen Fotos bekannt geben? Dass viele - und wahrlich nicht nur Deutsche - ihm sämtliche Motive nachäffen (ohne je an das Original heranzukommen), ist ihm sicher ein wenig ein Dorn im Auge. Manche gehen noch einen Schritt weiter, ein anderer amerikanischer Profifotograf schreibt sogar in einem seiner Bücher über eine schöne Formation, die noch existiert, dass diese vermutlich zusammengestürzt sei.
Aber auch das halte ich für sein gutes Recht! Da geht es sicherlich nicht darum, dass sie es einem nicht gönnen diesen Ort zu besuchen, ebenso wenig geht es da ausschließlich um Naturschutz, sondern auch noch um die Tatsache ein einzigartiges Foto zu haben. Und wenn man mit Fotografien Geld verdient, halte ich dies für durchaus legitim und nachvollziehbar, dass die nicht wollen, dass es 100.000 Klone davon gibt!
Dennoch geben viele der amerik. Fotografen untereinander Infos weiter, d.h. aber nicht selten "Info" für "Info&Schweigen". Einer entdeckt dies und sagt es dem anderen, der etwas anders dafür entdeckt hat, und so geht es weiter und weiter... - ein ständiges Geben und Nehmen.
Laurent hat da erstmals etwas Leben in den Laden reingebracht.
Es sind aber dennoch nicht gerade wenig Naturliebhaber, die solche Veröffentlichungen ganz und gar nicht gutheißen können.
Sprich wie man es macht, so oder so, man macht es immer definitiv falsch für mindestens eine der Parteien.......!
Das sind meine 20
Offtopic-Cents zu diesen Thema!
wenn man bei den moqui marbles sagt man solle die nicht mitnehmen kann man ähnlich argumentieren keinen kunststoff und kein benzin mehr zu benutzen und keinen urlaub mehr zu machen (zu viel kerosin verbraucht), denn wir verbrauchen auch öl viel schneller als es entsteht.
die chancen stehen nicht schlecht das die moqui-gebiete die ölquellen lange überleben (zumal die steine ja auch nicht weg sind, sind ja nur wo anders auf der welt).
Lor20, diese Argumentation ist in meinen Augen nicht viel anders, als wenn jemand tatsächlich allen Ernstes behaupten würde, dass man aus dem
Petrified Forest NP auch alles mitnehmen kann (letztendlich sind auch das "nur Steine"), weil das alles dann eh nicht weg ist, sondern nur schön verteilt in sämtlichen Wohnungen und Häusern und Gärten dieser Welt...