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Autor Thema: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen  (Gelesen 3411 mal)

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Knalltüte

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #45 am: 29.02.2012, 17:12 Uhr »
--------------was und wie die Herren arbeiten


Hmmm, political uncorrect. Selbst dort dürfte Deutsches Gesetz gelten, also entweder "was und wie die Mitarbeiterinnen arbeiten" oder "was und wie die Beschäftigten arbeiten".

Was mich am meisten amüsiert ist in diesem Thread (eigentlich wird ja jeder Thread früher oder später gekapert), es führt zu einer Diskussion a la "welcher Arbeitsplatz ist mehr Wert" oder welcher Arbeitsplatz ist unterbezahlt.

Schade  :ohjeee:
Grüße Knalltüte*

*Knalltüte:
............dient der Erzeugung eines Knalls, wird aus Papier gefertigt und ist wiederverwendbar.

Smartdriver76

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #46 am: 29.02.2012, 17:57 Uhr »
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Mai,

mit großem Interesse verfolge ich in der Presse das aktuelle Geschehen um die Streiks eines Teils Ihrer Mitarbeiter. Hiermit bewerbe ich mich um eine Position als Apron-Controller in Ihrem Hause.

Nach der allgemeinen Hochschulreife habe ich das Studium der Rechtswissenschaften und die anschließende Referendarzeit erfolgreich mit beiden Staatsexamen abgeschlossen. Aktuell arbeite ich in verantwortungsvoller Position in einem bekannten deutschen Unternehmen. Meine überdurchschnittliche Belastbarkeit und gleichzeitig äußerst gewissenhafte Arbeitsweise habe ich dort auch heute wieder unter Beweis gestellt. Ich habe einen Führerschein der Klasse 3 und kann mir gut vorstellen, mit Ihren putzigen gelb-schwarz karierten Fahrzeugen übers Vorfeld zu brausen. Im Grunde bin ich mit meiner aktuellen Tätigkeit durchaus zufrieden, muss aber zugeben, dass mich die finanziellen Entwicklungsmöglichkeiten in Ihrem Unternehmen sehr reizen. Ich täte es auch schon für 65.000 Euro pro Jahr und bin gewerkschaftlich nicht organisiert.

Ich bin sicher, dass wir uns bald in einem persönlichen Gespräch kennenlernen.

Freundliche Grüße
Smartdriver76




JürgenH

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #47 am: 29.02.2012, 18:47 Uhr »
Lieber Smartdriver,

die 65.000 Euro wirst Du für den von Dir angedachten Job nicht bekommen. Scheint nur irgdendwie keiner zu verstehen (zu wollen, v.a. wenn man dann noch Vorfeldkontrolle hinter dem Funkgerät mit dem Marshaller verwechselt oder den Unterschied nicht verstehen will). Nun ja, man ist ja nicht gezwungen seine Gedankenmodelle zu überarbeiten. Vorurteile müssen schließlich gepflegt und gehegt werden.

Wenn Du dich mit ca. 30.000 bis vielleicht 35.000 Euro p.a. abfinden kannst, dann kannst Du gerne das karrierte schwarz-gelbe Fahrzeug fahren.
Um die 64.000 Euro zu bekommen reicht die allgemeine Hochschulreife und der zweitägige Einstellungstest. Allerdings musst Du Dich hinter dem Funkgerät anfangs mit weniger als 30.000 Euro begnügen. Wenn Du dann mal ausgebildet bist, dann wirst Du Anfangs nicht viel mehr verdienen. Die Endstufe wird dann bei ca. 40-42-000 Euro liegen. Dolltest Du Dich dann nach Jahren der Erfahrung hinter dem Funkgerät irgendwann zum Senoircontroller eignen, dann darfst Du mit einem Endgehalt von nicht ganz 50.000 Euro p.a. rechnen. Davor kommen aber noch einige Gehaltsstufen, bei denen Du weniger verdienen wirst.
Kommst Du in den Genuss die Verantwortung für den Laden wärehnd Deiner Arbeitszeit zu tragen, dann darfst Du Dich Schichtleider nennen. Leider gibt´s davon nicht so viele.
Nichts desto trotz, Du hast eine tolle Qualifikation, so dass Du sicher nach ettlichen Jahre der Arbeit, sagen wir mal so ca. 25-30, die Endstufe des Schichtleiters mit ca. 54-55000 Euro erreichen kannst. Aber da Du ja für alles den Kopf hinhalten musst, auch vor dem Gesetzgeber, wenn Deine Mitareiter Mist bauen oder ein Schaden passiert, ist das Gehalt mehr als angemessen, soagr überbezahlt und bedarf keiner Anpassung.

Dass die gelb-schwarzen Autos nicht nur Flieger einwinken (ist nur ein Bruchteil der Arbeit), muss ich ja hier der qualifizierten Fachgemeinde sicher nicher nicht erzählen. Das wisst ihr sicher alle schon.

In diesem Sinne.

Davidc

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #48 am: 29.02.2012, 20:43 Uhr »
Soll ich mal provikant sein?
Du hast 250 Schüler "hast" 22 Lehrer. Was machst Du den ganzen Tag ausser Koordinieren? Hast Du während Deinem Dienst dauernd jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde andere dynamische Situation auf die Du reagieren musst? Nein, dann halte ich Dein Gehalt für überhöht.
Kann ich ja behaupten, denn ich war auch mal in der Schule.

Als Schüler oder als Schulleiter?
Jeder war mal in der Schule, daher weiss ja auch jeder, wie das funktioniert ....

Davidc

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #49 am: 29.02.2012, 20:51 Uhr »
Warum wählt man nicht die einfachste Lösung:

Es handelt sich bei den Arbeiten - vor allem der Lotsen im Tower - doch im weitesten Sinne um hoheitliche Aufgaben (Anweisungen zum Luftverkehr geben).

Also machen wir alle Lotsen in Zukunft wieder zu Beamten und in ein paar Jahrzehnten gibts nur noch Beamte im Tower und somit sind Streiks eine Horrorszenario der Vergangeheit. Jetzt kommen vielleicht ein paar Alt-68er die noch Bummelstreiks der ehemaligen Beamtenlotsen miterlebt haben - die aber sind a) nicht mit einem echten Streik zu vergleichen und b) entschied der BGH schon 1973, dass Beamte auch keinen Dienst nach Vorschrift machen dürfen (=Bummelstreik).

Irre Gehaltsforderungen gäbe es auch nicht, denn der Gesetzgeber könnte machen was er will. Somit eher Gehalts-Zuwächse im Bereich zwischen 1 - 2 Prozent pro Jahr. Dadurch wäre die Sache also auch noch viel billiger.

JürgenH

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #50 am: 29.02.2012, 21:02 Uhr »
Als Schüler oder als Schulleiter?
Jeder war mal in der Schule, daher weiss ja auch jeder, wie das funktioniert ....
Als Schüler natürlich, daher kann ich für mich beanspruchen den allumfassenden Einblick zu haben, was die Lehrer und der Schulleiter so macht. Dann haben sie ich noch so viel Ferien. Und dafür bekommen die Geld? Gibt´s doch gar nicht! ;)
Genau so weiß ich, weil ich einmal beim Arzt war, was der so macht. Viel quatschen, Kaffee trinken, etwas rumlaufen- ach, und das Stethoskop um den Hals und den Beeper nicht vergessen. Und dafür bekommt der dann auch noch fett Geld ;)

Hast Du einmal gesehen wie jemand arbeitet, weißt Du genau, was derjenige macht. Klar, dass ich danach genau beurteilen kann ob das Gehalt gerechtfertigt ist.
Und klar könnte ich das genau so für noch weniger Geld. Denn genau das braucht Deutschland. Billiglöhne, denn ein 10er die Stunde sind noch immer viel zu viel.

Du verstehst die Ironie? :)

JürgenH

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #51 am: 29.02.2012, 21:09 Uhr »
Warum wählt man nicht die einfachste Lösung:

Es handelt sich bei den Arbeiten - vor allem der Lotsen im Tower - doch im weitesten Sinne um hoheitliche Aufgaben (Anweisungen zum Luftverkehr geben).

Also machen wir alle Lotsen in Zukunft wieder zu Beamten und in ein paar Jahrzehnten gibts nur noch Beamte im Tower und somit sind Streiks eine Horrorszenario der Vergangeheit. Jetzt kommen vielleicht ein paar Alt-68er die noch Bummelstreiks der ehemaligen Beamtenlotsen miterlebt haben - die aber sind a) nicht mit einem echten Streik zu vergleichen und b) entschied der BGH schon 1973, dass Beamte auch keinen Dienst nach Vorschrift machen dürfen (=Bummelstreik).

Irre Gehaltsforderungen gäbe es auch nicht, denn der Gesetzgeber könnte machen was er will. Somit eher Gehalts-Zuwächse im Bereich zwischen 1 - 2 Prozent pro Jahr. Dadurch wäre die Sache also auch noch viel billiger.
Weil man vor ein paar Jahren mit den fast gleichen Argumenten, man könne niedrigere Löhne durchsetzen, den Beamtenstatus abgeschafft hat. Somit hat man auch die ganzen BEamtengoddies abgeschaft und man dachte, damit könne man sich nochmal was sparen.
Das dies in der freien Wirtschaft nicht funktioniert(e) war klar. Bis die Leiharbeitsfirmen auftauchten. Seit dem wird gedrückt, wo es nur geht. Fraport selbst macht das ja vor. Der wichtigste Punkt ist Kosten drücken, fast ohne Rücksicht auf Qualität.

Man erinnere sich einfach mal an den Winter 2010/2011 in FRA, als eine neue Enteisungsfirma eingeführt wurde. Mit einem hippen Namen und großartigen Versprechen bessere Qualität zu günstigerem Preis zu liefern. Ein Tochterunternehmen der Fraport. Natürlich mit Billiglöhnen, weil die bewährte eigene Enteisung den Gewinn geschmälert hat.
Auch hier dachte sich jeder: Ach, das sind nur angelernte Hilfskräfte, die kann man billig ersetzen. Kurz angelernt und fertig.
Konsequenz? Klar, die Flüssigkeit ging aus. Man hatte zu wenige fähige Leute. Es wurden Flieger mit Wasser "enteist", was nur auffiel, da die Farbe auf den Flächen so ungewohnt durchsichtig war. Uups...
Aber hauptsache billig!

Marterpfahl

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #52 am: 29.02.2012, 21:20 Uhr »
Bis die Leiharbeitsfirmen auftauchten. Seit dem wird gedrückt, wo es nur geht. Fraport selbst macht das ja vor. Der wichtigste Punkt ist Kosten drücken, fast ohne Rücksicht auf Qualität.

......auch hier dachte sich jeder: Ach, das sind nur angelernte Hilfskräfte, die kann man billig ersetzen. Kurz angelernt und fertig.
Konsequenz? Klar, die Flüssigkeit ging aus. Man hatte zu wenige fähige Leute. Es wurden Flieger mit Wasser "enteist", was nur auffiel, da die Farbe auf den Flächen so ungewohnt durchsichtig war. Uups...
Aber hauptsache billig!

Das breitet sich doch in vielen Bereichen aus. :roll:

Es geht sogar nach dem Arbeitsleben (viel) später genauso weiter. In der Altenpflege und Umgebung muss man sich nicht nur auf wenig Betreuungszeit einrichten, nein, auch sprachlich warten neue Herausforderungen auf die Senioren.  :shock:
Wer dann eine osteuropäische Sprache beherrscht, ist klar im Vorteil.


LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

mhnessie

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #53 am: 29.02.2012, 21:28 Uhr »
Lieber Smartdriver,

die 65.000 Euro wirst Du für den von Dir angedachten Job nicht bekommen. Scheint nur irgdendwie keiner zu verstehen (zu wollen, v.a. wenn man dann noch Vorfeldkontrolle hinter dem Funkgerät mit dem Marshaller verwechselt oder den Unterschied nicht verstehen will). Nun ja, man ist ja nicht gezwungen seine Gedankenmodelle zu überarbeiten. Vorurteile müssen schließlich gepflegt und gehegt werden.

Wenn Du dich mit ca. 30.000 bis vielleicht 35.000 Euro p.a. abfinden kannst, dann kannst Du gerne das karrierte schwarz-gelbe Fahrzeug fahren.
Um die 64.000 Euro zu bekommen reicht die allgemeine Hochschulreife und der zweitägige Einstellungstest. Allerdings musst Du Dich hinter dem Funkgerät anfangs mit weniger als 30.000 Euro begnügen. Wenn Du dann mal ausgebildet bist, dann wirst Du Anfangs nicht viel mehr verdienen. Die Endstufe wird dann bei ca. 40-42-000 Euro liegen. Dolltest Du Dich dann nach Jahren der Erfahrung hinter dem Funkgerät irgendwann zum Senoircontroller eignen, dann darfst Du mit einem Endgehalt von nicht ganz 50.000 Euro p.a. rechnen. Davor kommen aber noch einige Gehaltsstufen, bei denen Du weniger verdienen wirst.
Kommst Du in den Genuss die Verantwortung für den Laden wärehnd Deiner Arbeitszeit zu tragen, dann darfst Du Dich Schichtleider nennen. Leider gibt´s davon nicht so viele.
Nichts desto trotz, Du hast eine tolle Qualifikation, so dass Du sicher nach ettlichen Jahre der Arbeit, sagen wir mal so ca. 25-30, die Endstufe des Schichtleiters mit ca. 54-55000 Euro erreichen kannst. Aber da Du ja für alles den Kopf hinhalten musst, auch vor dem Gesetzgeber, wenn Deine Mitareiter Mist bauen oder ein Schaden passiert, ist das Gehalt mehr als angemessen, soagr überbezahlt und bedarf keiner Anpassung.

Dass die gelb-schwarzen Autos nicht nur Flieger einwinken (ist nur ein Bruchteil der Arbeit), muss ich ja hier der qualifizierten Fachgemeinde sicher nicher nicht erzählen. Das wisst ihr sicher alle schon.

In diesem Sinne.

Dafür das Du Dich hier nicht mehr äußern wolltest bist Du aber sehr aktiv  :roll: :wink:
Man könnte ja fast den Eindruck gewinnen Du machst hier die Öffentlichkeitsarbeit für die GDF, zumindest glaube ich das die es nicht besser machen könnten ! ;)
Aber ich glaube das Du wesentliche Bestandteile der Diskussion vollkommen außer Acht gelassen - oder schlicht unter den Tisch fallen lassen hast.
Ein Großteil des Ärgers bezieht sich schlicht auf die Unverhältnismäßigkeit der Mittel die hier eingesetzt werden sollen um für 200 (in Worten: Zweihundert) Beschäftigte etwas durchzusetzen das für andere, die ebenfalls in verantwortungsvollen Jobs tätig sind, nicht mal annähernd in Reichweite liegt.
So wie hier agiert und argumentiert wird hat man ja den Eindruck hier geht es um Beschäftigte die unter menschenunwürdigen Zuständen arbeiten müssen und auch noch sittenwidrig bezahlt werden.
Ja, die Lohnspirale darf natürlich auf Dauer nicht nach unten gehen, ich glaube aber nicht das es der Allgemeinheit hilft wenn sich einige wenige Spartengewerkschaften mit Ihrer Klientel die Taschen vollmachen (O.K., etwas übertrieben) und der Rest halt Pech hat weil es halt eine Frage von "Angebot und Nachfrage" sei.
Genau wegen dieser, im Wortsinne "asozialen" Sichtweise wäre ich dafür wenn der Gesetzgeber diesen Spartengewerkschaften Einhalt gebietet.
Ich würde mir wünschen das von solchen Verbesserungen möglichst viele Menschen profitieren, alles andere gefährdet auf Dauer den sozialen Frieden.
Ach ja, eine persönliche Frage- was ist Dir eigentlich widerfahren das es zu diesem kruden Bild der Presse gekommen ist, woher nimmst Du die Erkenntnis das (fast) alles in der Presse eh nicht der Wahrheit entspricht  :shock:
Ich kann mir ja nicht vorstellen das Du diesen Einblick im Kiosk bekommen hast, um mal bei Deinen Vergleichen zu bleiben?
Aber das wäre ja eine andere Diskussion und OT.  :lol:
Nun lassen wir uns mal überraschen wie es weitergeht, solche Dinge vor Gericht zu klären ist meines Erachtens aber auch nicht der Weisheit letzter Schluß.




andi7435

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #54 am: 29.02.2012, 23:55 Uhr »
@Alfred

Bitte bedenke bei den Bruttolohndiskussionen das du Beamter bist und damit per se ein geringeres Brutto hast bzw. beim Vergleichen. Wir Arbeitnehmer zahlen Rentenkasse und Arbeitslosenversicherung, du nicht. Es sei dir aber gegönnt. Im VFT war eine nette Gehaltsaufstellung der MA drin.

Ansonsten müssten jetzt alle Juristen von FRAport bzw. der GdF entlassen werden oder über die Berufshaftlicht belangt werden. Das geht meiner Meinung nach überhaubt nicht.

Andreas

playmaker11

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #55 am: 01.03.2012, 07:13 Uhr »
Der Skandal ist und bleibt, daß hier 200 Leute in das Wirtschafts- und Privatleben von vielen Tausend anderen eingreifen denen dadurch erhebliche Kosten entstehen. Das gleiche gilt für Cockpit, GDL usw..

Ich bin weiß Gott arbeitnehmerfreundlich - schon allein weil ich selbst einer bin und ich bin auch für eine deutliche Lohnsteigerung, schon allein weil in den letzten 20 Jahren bei uns ANern ein Reallohnverlust eingetreten ist, während sich die Unternehmen nur die Taschen voll stecken (oder ggf. ihren Aktionären). Aber hier ist, wie schon bei der GDL ein Punkt erreicht, der so nicht gehen kann.
Hier ist der Gesetzgeber gefordert !

In unserer Branche sind einige tausend Mitarbeiter von den Tarifverhandlungen betroffen. Letztes Jahr wurde auch gestreikt, aber von Euch wirds niemand gemerkt haben. Das wird zw. AN und AG ausgemacht und nicht indem man andere als Druckmittel nimmt. So und nicht anders sollte es auch sein.

Edit Mod: Den letzten Absatz entfernt. Wir sollten sachlich bleiben.
No retreat, no surrender !

Smartdriver76

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #56 am: 01.03.2012, 18:49 Uhr »
In unserer Branche sind einige tausend Mitarbeiter von den Tarifverhandlungen betroffen. Letztes Jahr wurde auch gestreikt, aber von Euch wirds niemand gemerkt haben. Das wird zw. AN und AG ausgemacht und nicht indem man andere als Druckmittel nimmt. So und nicht anders sollte es auch sein.

Na ja, dass die Öffentlichkeit davon praktisch nichts mitbekommen hat, war sicher nicht so sehr der Besonnenheit der Tarifparteien zu verdanken, sondern lag in der Natur der Sache. Wäre unsere Tätigkeit etwas öffentlichkeitswirksamer und -relevanter, wer weiß wie der Tarifabschluss dann ausgefallen wäre.  :wink:



Davidc

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #57 am: 04.03.2012, 19:36 Uhr »
Klage könnte die GdF sprengen:

http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:gewerkschaft-gd-f-fuerchtet-nach-streik-um-ihre-existenz/70003127.html

Das hindert sie nicht daran, sich schon wieder in Streiklaune zu bringen:
http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:roundup-gd-f-schliesst-erneute-streiks-am-frankfurter-flughafen-nicht-aus/70003183.html

Wahrscheinlich ist aber, dass nun endlich nach Jahren die Politik aktiv wird und den Terror der Sparten- und Minigewerkschaften per Gesetz unterbindet.

playmaker11

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #58 am: 05.03.2012, 18:57 Uhr »
In unserer Branche sind einige tausend Mitarbeiter von den Tarifverhandlungen betroffen. Letztes Jahr wurde auch gestreikt, aber von Euch wirds niemand gemerkt haben. Das wird zw. AN und AG ausgemacht und nicht indem man andere als Druckmittel nimmt. So und nicht anders sollte es auch sein.

Na ja, dass die Öffentlichkeit davon praktisch nichts mitbekommen hat, war sicher nicht so sehr der Besonnenheit der Tarifparteien zu verdanken, sondern lag in der Natur der Sache. Wäre unsere Tätigkeit etwas öffentlichkeitswirksamer und -relevanter, wer weiß wie der Tarifabschluss dann ausgefallen wäre.  :wink:
Das meinte ich ja. Unsere Tätigkeit ist eben nicht so ausgestaltet, daß es andere gleich betrifft (sicher wenn wir 14 Tage nichts machen würde, würden sich andere auch beschweren).

@ Mods: das war sehr sachlich, denn es war bezogen auf die Argumentation eines andere Posters der meinte, daß es i.O. wäre 1000de anderer Leute als "Geiseln" zu nehmen um die Forderung durchzusetzen.
No retreat, no surrender !

playmaker11

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Re: 16.02.2012 - Streik am Frankfurt Flughafen
« Antwort #59 am: 05.03.2012, 19:01 Uhr »
Den ersten Artikel in der FT halte ich für ziemlich dusselig: die Aussagen von Justus Haucap sind auch alles andere als wirklich gesetzlich fundiert. Einserseits die Tarifautonomie gefährdet sehen wenn man kleine Gewerkschaften fusioniert und andererseits aber die Streikmittel beschränken zu wollen gegen Gewerkschaften die nicht "verantwortungsvoll" damit umgehen. Das paßt nun wieder gar nicht zum GG.
No retreat, no surrender !