Wenn denn die Gewerkschaften - speziell Verdi und Herr B. - sich wirklich um die Belange der AN einsetzen würden schön und gut. Was da derzeitg abläuft hat aber jedes Maß verloren und dient allein Herrn B. dazu ein Zeichen zu setzen um sich in Zeiten rückläufiger Mitgliederzahlen zu profilieren um seinen eigenen Hintern zu retten.
Pauschal 100,- € und 3,5 % mehr ist vollkommen überzogen und realitätsfern. Und nein, das Geld ist eben nicht da. Viele Kommunen und Städte können bei solchen Behauptungen nicht mal mehr Müde lächeln. Das Volumen welches gefordert wird beträgt 6 Milliarden €. Woher sollen die kommen? Mag ja sein, dass in der Gesamtheit statistisch gesehen die Kommunen in 2013 einen Finanzierungsüberschuss von 1,1 Milliarden auf dem Papier stehen haben (was den Kommunen die eh schon Miese gemacht haben aber kein Stück hilft) - da fehlen dann aber immer noch locke 4,9 Milliarden € und rechnet man den Sanierungs- und Investitionsstau auch noch dagegen welchen die Kommunen schon ewig lange vor sich hertragen ergäbe sich sogar ein überaus deutliches Defizit (was aber von Verdi lieber verschwiegen wird).
Also woher nehmen wenn nicht stehlen? Jeder Erhöhung führt dazu, dass an anderer Stelle massiv gesparrt werden muss. Ja auch AN im öffentlichen Dienst (deren Entgelte hinsichtlich der Sockelbeträge aber eh schon über denen in der privatwirtschaft liegen) sollen anständig verdienen - aber nicht auf Teufel komm raus oder jeden Preis.
Und wenn dann mal eben so als Warnstreik die Republik in Geiselhaft genommen wird muss sich Verdi nicht wundern wenn das Verstädnis sich beim Rest der Bevölkerung sehr in Grenzen hält. Urlaubsreisen sind dabei noch das geringste Problem (wenn ich einen Tag später fliegen muss - ok ärgerlich keine Frage, aber man wird es überleben). Aber was macht die alleinerziehende Mutter wenn die Kita dicht ist und keine Oma in der Nähe bei der man das Kind parken kann? Ob deren Chef so verständnisvoll ist zu sagen, ja ja die von Verdi mal wieder aber bleiben sie ruhig zu Hause - das darf doch bezweifelt werden.
Und wenn man die Damen und Herren dann mit ihren Mülltütenumhängen durch die Gegend ziehen sieht (O-Ton eines interviewten Busfahrers: "Wir müssen es den Bonzen da oben doch mal richtig zeigen...") kann man eigentlich nur den Kopf schütteln und man fragt sich ernsthaft welches geistes Kind da mancher ist und warum in den Köpfen (auch der Funktionäre) offenbar noch der "Klassenkampf" aus zeiten der industriellen Revolution vorherrscht.
Sehr schöne Anekdote am Rand:
Nicht das es reichen würden den öffentlichen Verkehr lahmzulegen und somit für ein Verkehrschaos zu sorgen, nein die Demonstranten meinten dann auch noch sie müssten auf einer vielbefahrenden Kreuzung ihre Fähnchen schwenken und in die gesponserten Trillerpfeifen pusten. Auf den freundlichen Hinweis der wartendenen Autofahrer hieß es: "Ja aber wir streiken hier doch..."
Die Antwort der genervten Verkehrsteilnehmer was man denn von diesem Streik und dann auch noch direkt auf der Kreuzung gerade halten würde war - nun ja sagen wir so - sehr eindeutig. Ich glaube nicht, dass die sich beim nächsten Mal noch mal freiwillig auf eine Fahrbahn stellen.