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Autor Thema: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen  (Gelesen 19630 mal)

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americanhero

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #15 am: 11.09.2010, 00:20 Uhr »
ich habe fuer meine Night Shots und Langzeitbelichtungen immer ein Stativ dabei.
Ohne geht ueberhaupt nciht. Zusaetzlich immer einen Fernausloeser. Auch eine Taschenlampe hilft bei einigen Shots ungemein.
Die ISO lasse ich nach Moeglichkeit immer bei 100, um Noise zu verhindern.
Gelingt nicht immer, aber bei den meisten Shots durchaus.
Ausserdem experimentiere ich bei Night Shots super gerne herum. Es muss dabei nicht immer finstere Nacht sein. Ein mit der Taschenlampe angeleuchteter Kaktus kann super interessante Bilder ergeben, oder eben eine Landschaft, die nur vom Mondlicht beschienen wird.
Ich liebe diese Shots.
Dazu kommen dann noch Specials wie Feuerwerk, Gewitter usw.
Also die Moeglichkeiten fuer Nachtaufnahmen sind wahnsinnig breit gefaechert.


nordlicht

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #16 am: 11.09.2010, 01:13 Uhr »
Bisher habe ich fuer Nachtbilder auch immer noch eine Mauer, einen Stein oder einen Ast gefunden. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass ein Stativ vieles wesentlich einfacher macht.
Ein grosses Problem, das ich mit Nachtaufnahmen habe, ist die korrekte Belichtung. Man hat ja haeufig einen grossen Unterschied zwischen den sehr hellen Lichtern und dem dunklen Rest. Da finde ich es oft schwierig die richtige Balance zu finden, so dass man alles zwar sieht, aber die Lichter nicht zu extrem ueberbelichtet sind. Die Belichtungsmessung ist da auch oft wenig hilfreich, vielleicht nutze ich da aber auch nur die falsche Einstellung.
Als Besipiel mal ein Bild dass das Problem zeigt: ich musste natuerlich lang genug belichten, um den Berg und den See einigermassen deutlich auf das Bild zu bekommen, dafuer ist der Mond jetzt keine fahle Kugel mehr, sondern eher wie eine grelle Sonne. (Ein "Sternchenfilter" waere da bestimmt ein netter Effekt gewesen, da mein Verschluss keine schoenen Sternchen macht)
Fuer den Berg und den See haette ich gerne noch etwas laenger belichtet, fuer den Mond war es schon zu viel. Un die Sterne sieht man nur so geradeeben.

americanhero

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #17 am: 11.09.2010, 01:30 Uhr »
die Frage ist, willst du beides unbedingt in einem Bild haben?
Ich nutze Vollmondnaechte super gerne, um die Landschaft vom Mond anleuchten zu lassen. Den Mond selbst lasse ich aus dem Bild weg.
Du hast dann sogar richtige Mondschatten, voll witzig. Fokusiert hatte ich da auf die Badlands, nicht den Himmel. Daher sind die Sterne  nicht gestochen scharf
hier mal eine komprimierte Version von der letzten Spielerei bei Vollmond:



Muss aber dazu sagen, das ist noch nicht ausgereift und da ist noch viel mehr zu bedenken.

Dann mal ein ganz normales Bild einer Nachtaufnahme :



bei sowas belichte ich nicht wirklich lange, damit die Strukturen der Leute noch zu sehen ist.


Feuerwerk wird ebenfalls nicht allzu lange belichtet, sonst ist das auch alles ueberbelichtet.





Flicka

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #18 am: 11.09.2010, 07:19 Uhr »
Könntest du die Belichtungszeiten der einzelnen Bilder mal nennen? Auch wenn man letztlich wohl sowieso etwas probieren muss, bin ich immer sehr unsicher, mit welchen Richtwerten ich bei solchen Bildern anfangen soll.

americanhero

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #19 am: 12.09.2010, 22:53 Uhr »
Hallo Flicka,

da musste ich jetzt erst einmal suchen gehen.
Hier die einzelnen INfos:

Bild 1: ISO 100, f 3.5 114 sec

Bild 2: ISO 200, f 4.5 6sec

Bild 3: ISO 200, f.6.4, 1sec

Keine Ahnung, ob es was hilft. So habe ich halt ein wenig mit rumgespielt.
Vieles ist eh noch nicht richtig ausgereift.


@ Nordlicht:

wenn ich den Mond alleine fotografiere, dann unterbelichte ich die Bilder. Dann kommen die Strukturen richtig raus.
Irgendwo habe ich noch Mondbilder, koennte ich mal raussuchen, sollte Bedarf bestehen.
 

Flicka

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #20 am: 13.09.2010, 17:50 Uhr »
Hallo Flicka,

da musste ich jetzt erst einmal suchen gehen.
Hier die einzelnen INfos:

Bild 1: ISO 100, f 3.5 114 sec

Bild 2: ISO 200, f 4.5 6sec

Bild 3: ISO 200, f.6.4, 1sec

Keine Ahnung, ob es was hilft. So habe ich halt ein wenig mit rumgespielt.
Vieles ist eh noch nicht richtig ausgereift.


Danke, das hilft mir wirklich! Beim Wasserfall kann man ja vielleicht ein paar mal probieren, aber beim Feuerwerk gibts ja nicht so viele Gelegenheiten, alle möglichen Belichtungszeiten durchzutesten.

Jack Black

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #21 am: 14.09.2010, 12:45 Uhr »
Daher sind die Sterne  nicht gestochen scharf

In diesem Fall sind die Sterne deswegen nicht scharf, weil Du so lange belichtet hast (114 Sekunden = knapp 2 Minuten). In dieser Zeit dreht sich die Erde entsprechend weiter und wenn Du genau hinschaust, dann siehst Du, dass die Sterne alle in der gleichen Richtung zu Strichen mutiert sind. So viel macht die Erddrehung bereits aus.

Sedona

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #22 am: 14.09.2010, 14:39 Uhr »
Ich glaube, das hatte ich schon an anderer Stelle mal verlinkt, aber das passt auch ganz gut hier in diesen Thread als Ergänzung:

Photographing Star Trails and Static Stars -> http://www.naturephotographers.net/articles0509/fv0509-1.html


Yvonne hat da eindeutig nach Nordwesten fotografiert! :wink:

lurvig

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #23 am: 14.09.2010, 14:53 Uhr »
ja, die Erdbewegung gegenüber den Sternen sieht man schon bei (für Nachtaufnahmen) relativ kurzen Belichtungszeiten.



um das zu verhindern müsste man wohl die Kamera nachführen.... und dann würde die Landschaft auf der Erde unscharf.

Lurvig

NickMUC

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #24 am: 14.09.2010, 15:54 Uhr »
Zum Thema Nachtaufnahmen hat ein Freund von mir einiges als PDF-Download auf seiner Seite: http://www.wolfgangmothes.de/ (Tipps & Tricks).
Der arbeitet zwar wie ich nach wie vor und vermutlich bis ans Ende seiner Tage auf Einmalsensoren (vulgo: Film), aber vieles lässt sich sicherlich auf das Digitale Fotografieren übertragen.
Grüße,
Nick
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mrh400

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #25 am: 14.09.2010, 16:40 Uhr »
Hallo,
eine laienhafte Verständnisfrage zu dem Link: Ich habe als eine zentrale Aussage von Mothes verstanden: Gute Nachtaufnahme = Kombination von verlängerter Belichtung und verkürzter Entwicklung. Für den Negativfilm kann ich das noch einigermaßen nachvollziehen: längere Belichtung => stärkere Schwärzung des Films => mehr Details nachgezeichnet, die dann durch die kurze Entwicklung verstärkt werden (?). Habe ich beim Sensor - abgesehen davon, daß mir hier der verkürzte Entwicklungsvorgang nicht klar ist, aber hochwertige Software kann ja vieles - nicht den gegenteiligen Effekt: verlängerte Belichtung => stärkere Ausprägung der hellen Fächen => Überstrahlung und Verlust von Details. Muß ich digital nicht eher unterbelichten und die dann noch vorhandenen Details durch gezielte Helligkeitsregelung herausholen?
Gruß
mrh400

americanhero

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #26 am: 14.09.2010, 16:48 Uhr »
Daher sind die Sterne  nicht gestochen scharf

In diesem Fall sind die Sterne deswegen nicht scharf, weil Du so lange belichtet hast (114 Sekunden = knapp 2 Minuten). In dieser Zeit dreht sich die Erde entsprechend weiter und wenn Du genau hinschaust, dann siehst Du, dass die Sterne alle in der gleichen Richtung zu Strichen mutiert sind. So viel macht die Erddrehung bereits aus.

Hallo Jack Black:

klar, bei so langer Belichtung bekommt man Trails. MUss ja so sein. Selbst bei 30sec sieht man das schon ueberdeutlich.
Aber irgendwie finde ich trotzdem, das auch die Trails nicht so scharf wirken, sondern beinahe verschwommen. Kann natuerlich auch an der Komprimierung liegen, da gehen eh viele Details verloren.  :?
Aber ist sowieso egal, da das Bild ja eigentlich nur eine Rumspielerei war

@ Isa:

toller Link, den kannte ich noch gar nicht


@all:

hat schon mal jemand versucht, ca. 40-50 Bilder von exakt dem gleichen Objekt mit gleich langer Belichtung uebereinanderzulegen?
Das muesste doch sicherlich gehen. Vielleicht gibt es ja sogar Software, womit man das machen kann.
Dann haette man ja auch diese schoenen ausgedehnten Star Trails, ohne gleich ein einziges Bild mit 30-60 Minuten zu belichten.


Sedona

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #27 am: 14.09.2010, 16:58 Uhr »
verlängerte Belichtung => stärkere Ausprägung der hellen Fächen => Überstrahlung und Verlust von Details. Muß ich digital nicht eher unterbelichten und die dann noch vorhandenen Details durch gezielte Helligkeitsregelung herausholen?

Bei den digitalen Kameras kommt bei längeren Belichtungszeiten sogar noch ein weiteres Problem hinzu: der Sensor wird heiß und das Rauschen nimmt stark zu. Das ist auch der Grund, warum Nachtfotografen oft reihenweise 5-min-Aufnahmen machen und dann am PC zusammenstitchen.




americanhero

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #28 am: 14.09.2010, 17:01 Uhr »
verlängerte Belichtung => stärkere Ausprägung der hellen Fächen => Überstrahlung und Verlust von Details. Muß ich digital nicht eher unterbelichten und die dann noch vorhandenen Details durch gezielte Helligkeitsregelung herausholen?

Bei den digitalen Kameras kommt bei längeren Belichtungszeiten sogar noch ein Problem hinzu: der Sensor wird heiß und das Rauschen nimmt stark zu. Das ist auch der Grund, warum Nachtfotografen oft reihenweise 5-min-Aufnahmen machen und dann am PC zusammenstitchen.



genau sowas wuerde ich gerne mal probieren.
Da muss man aber bestimmt spezielle Programme fuer haben, denke ich mal.  :?



Sedona

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Re: Foto-Diskussion: Nachtaufnahmen
« Antwort #29 am: 14.09.2010, 17:02 Uhr »
genau sowas wuerde ich gerne mal probieren.
Da muss man aber bestimmt spezielle Programme fuer haben, denke ich mal. 

Photoshop, siehe mein Link oben!  :D

(ich war dazu bislang immer zu faul...)