Der Ärger mit Alamo:
Bin gerade aus dem 4-wöchigen USA Urlaub zurückgekehrt und muss mal meinem kleinen Ärger über Alamo freien Lauf lassen und Rat einholen.
1. Mietwagenfirma: Alamo über FTI
2. Verleihstation: Denver bis Sacramento, Sacramento bis Las Vegas, beides kostenlose Einwegmieten
3. Datum/Uhrzeit: 4.8. bis 25.8. und 25.8. bis 1.9.2010
4. gebuchte Fahrzeugkategorie: Midsize
5. Modellbeispiel: bei Buchung letztes Jahr im Herbst: Chrysler Sebring
6. erhaltene Fahrzeugkategorie: siehe unten
7. erhaltenes Fahrzeug (Hersteller und Modell): viele!
8. Choiceline (ja/nein) eigentlich ja, aber dann doch wieder nicht
9. Besonderheiten:
Mal der Reihe nach: Wir sind (nach superlangen Flügen und 5stündigem Aufenthalt in Newark) also am Abend des 4.8. endlich in der Mile High City angekommen und werden zu Alamo gekarrt. Der Parkplatz ist riesig, National nebenan nochmal so riesig, ich freue mich auf gute Auswahl. Wir werden freundlich abgefertigt und nach draußen geschickt, der Mitarbeiter zieht gleich einen älteren Nissan Altima aus der Fullsize Reihe direkt vor dem Eingang, California Nummernschild. Naja, irgendwie rieche ich einen Braten: Wir sind ne Einwegmiete nach Sacramento, dann setzen sie uns also einen Wagen vor, der nach CA muss. Wegen dem Upgrade auf Fullsize hab ich nichts gesagt und den Wagen genommen.
(Déjà vu an dieser Stelle: Letztes Jahr hatten wir bei National eine kostenlose Einwegmiete von Newark nach San Francisco über FTI, ebenfalls nicht die versprochene Choice Line gekriegt, sondern einen KIA Spectra vorgesetzt bekommen, gebucht war Economy, der Spectra war Intermediate (?) mit Florida Kennzeichen. Den wollten die wohl loswerden. Wegen dem Upgrade hab ich nichts gesagt.)
Am Morgen des 5.8., ganz in der Früh (Jetlag, Mountain Time), wollen wir zum Panera Bread zum Frühstück fahren und ich stelle fest: Ich habs mir letzte Nacht nicht eingebildet, der Altima schwimmt wie ein geöltes Walross auf der Straße. Ein kurzer Blick: Die Reifen sind inzwischen Slicks!
(Auch wieder ein Déjà vu: Letztes Jahr sind wir den Spectra auch nur von Newark nach DC gefahren, selbes Problem mit den Reifen. Hätte uns auf ner regennassen Interstate Onramp beim I-95 bei schwerem Aquaplaning fast das Leben gekostet. Der schwarze riesige SUV in den wir fast reingerast wären, hätte bestimmt nicht nachgegeben. Also Spectra am Dulles getauscht gegen einen Cobalt. Der stand damals (2009) noch in der Compact Choice Line. Aber dazu später mehr.)
Zurück nach Denver: Wieder zum Flughafen, Wagen abgegeben, der Platz ist sehr leer. Die Mitarbeiterin, die genervt wirkt, holt uns von National einen Toyota Corolla (Nevada Kennzeichen) rüber, nicht das ganz neue Model, aber nur 6000 Meilen drauf. Ich bin enttäuscht über mangelnde Cruise Control, keine ferngesteuerte Zentralverriegelung, die Beifahrerin klagt über mangelnden Fußraum. Irgendwie wirkt der Wagen zu klein für das gebuchte Midsize. Der Cobalt vom letzten Jahr war ja größer und der war Compact!
Aber wir müssen weiter und nehmen ihn also vom Lot mit. Denver angeschaut, Boulder angeschaut, Jackson Browne beim Konzert im Red Rocks besucht, am nächsten Tag durch den Rocky Mountain NP, leider verregnet, Nachmittags wieder Sonnenschein im wunderschönen Winter Park. Abends in Silverthorne im Hotel denk ich mir, ne, ich muss diese Karre noch 3 Wochen fahren, knappe 5000 Meilen und der Reiskocher aus Plastik klappert, hat nicht genügend Stau- und Fußraum, jetzt zahl ichs Alamo heim. Roadside Assistance angerufen, mich beschwert, dass ich zum zweiten Mal einen Asiaten bekommen habe, unzufrieden bin, gemeckert, dass ich endlich ein amerikanisches Auto will und dass der Corolla "weird noises" macht beim Fahren. Dass des nur klappernde Plastikabdeckungen waren, muss ja keiner wissen. Also zurück nach Denver zum Airport, von Silverthorne aus waren das 1,5h bei schneller Fahrt, inzwischen fast Mitternacht.
Und siehe da, nur ein einzelner Kerl von Alamo da, ganz entspannt, plaudert mit uns, schickt uns super freundlich zur HINTEREN Fullsize Choiceline und empfiehlt uns da einen "real nice Sub" - den orangen Subaru wollte ich aber nicht nehmen, nicht schon wieder einen Reiskocher und der hatte auch schon über 30,000 Meilen drauf. Sonst standen da in der Reihe nur Chevy HHRs und die kamen wegen mangelnder Kofferraumabdeckung (und Hässlichkeit nicht in Frage). Direkt nebenan war die Midsize Choiceline. Ich geh die so auf und ab und dann fällt mein Auge auf einen schneeweißen Dodge Avenger. Reifen: Top. Kofferraum: Groß genug. Innen: 5000 Meilen auf dem Odo. Da sag ich schon erfreut: Den nehmen wir! Da merk ich erst: Ich sitze auf Leder! Lenkrad auch aus Leder. Sportantrieb! (Avenger R/T). Und das Beste: Meine chronisch verfrorene Beifahrerin jubelt über die Sitzheizung.
Nichts wie weg mit dem Auto! Er zieht sehr gut und ich verwandele in den nächsten Wochen den Interstate schon mal zur Autobahn. Merkt aber keiner. Die Sitzheizung kommt uns bei Fahrten in Gebieten, wos auch im Sommer abends kühl wird, gelegen, vor allem im Yellowstone.
Ich bin hellauf begeistert und denk mir, das geht doch noch mit Alamo. Denver, Salt Lake City, Yellowstone, Glacier, Seattle, Olympic, Portland. Fast 3 Wochen später bemerke ich zufällig an der Tanke in Portland einen Riss im Reifen beim Avenger, schlage mich innerlich, dass ich wohl doch beim Drive Thru in Ocean Shores angeranzt bin und wir entschließen uns, den Wagen zu tauschen. Man weiß ja nie. Portland am Flughafen: Winzige Station, Auswahl bescheiden. Man schickt uns zu einem Corolla. Oh nein, denke ich und frage, ob es nicht noch ne andere Möglichkeit gibt. Außer dem Corolla ist nix da für Midsize. Der Mitarbeiter will wissen, wie lange wir das Auto haben. Noch drei oder vier Tage sage ich, verschweigend, dass wir es in Sacramento wieder abgeben... Na dann bietet er uns einen Sebring oder einen HHR an. Ich nehme den Sebring, schließlich haben wir genau das ja auch gebucht. Eigentlich. Letztes Jahr im Herbst...
Der Sebring ist fabrikneu aber bei weitem nicht so gut ausgestattet wie der Avenger. Der Neuwagengeruch täuscht auch nicht darüber hinweg, dass der Wagen einen merklichen Rechtsdrall hat. Was solls, sind nur ein paar Tage. Und knappe 1000 Meilen. Runter nach Crater Lake, San Francisco, Napa Valley, Sacramento.
Hier wird die erste Buchung abgegeben und die zweite in Empfang genommen für eine Woche, Einwegmiete nach Las Vegas. Unsere Wahl: Cobalt oder Dodge Caliber. Jetzt werde ich stinkig, sage, dass ich schon zweimal Midsize hatte, einen Avenger und einen Sebring, dass Sebring als Beispiel bei der Buchung angegeben war, dass ich im Februar 2010 bei Dollar in Miami einen Malibu als Midsize bekommen habe (verschweigend, dass Dollar das als Upgrade nach Fullsize angesehen hat, wobei ich eher den Impala als Fullsize sehe), dass der Cobalt 2009 in DC ein Compact war und jetz ein Midsize sein soll?
Man gibt nach und gibt mir einen Hyundai Sonata mit Texas Plates. Ich bin zufrieden und fahre nach Las Vegas.
Unzufrieden bin ich mit Alamo, die Wagen anderes klassieren als der gesunde Menschenverstand und anders als ich die Voucher letzten Herbst gebucht habe. Unzufrieden bin ich darüber, dass ich immer erst meckern musste, bis ich gekriegt habe was ich wollte.
Was ist da los?