Hallo!
Der SUV-Vergleich ist doch nur graue Theorie, der vergleicht 4 Fahrzeuge einer bestimmten Motorisierung und Ausstattung. Das ist im Prinzip der Luxus-Rav4, der vielleicht 5% der Mietwagenflotte ausmacht. Prinzipiell ist ein RAV4 sicher kein schlechtes Auto, aber ich habe bisher bei Alamo (letztes Jahr in Los Angeles und dieses Jahr in Miami) nur die Version mit I4 (4-Zyl.) gesehen, dazu in der Basisausstattung. Da fährt man dann mit etwa 180 PS und einer Automatik, die absolut nicht auf der Höhe der Zeit ist (bei Autos in den USA nichts außergewöhnliches, aber bei ordentlicher Motorisierung auch nicht dramatisch). Außer Tempomat, manueller Klimaanlage und CD-Radio gibt es nichts, aber auch gar nichts, was die Fahrt in irgendeiner Weise angenehm machen würde (wie etwa Außentemperaturanzeige oder Bordcomputer).
In Los Angeles hatte ich letztes Jahr genau so einen Rav4, zum Glück nur für einen Tag. Für Miami war das daher mein "worst-case-Szenario" (mit dem ich schon leben hätte können, sonst hätte ich die Klasse nicht gebucht - aber jedes amerikanische SUV hätte ich bevorzugt). Zum Glück stand er diesmal bei den Minivans und das haben wohl nicht mal die Mitarbeiter gemerkt, dass dort noch ein intermediate SUV versteckt ist. Ich habe dann trotzdem mal vorsichtig inspiziert, hätte ja ein V6 mit vernünftiger Ausstattung sein können: Fehlanzeige, genauso eine Gurke wie in Los Angeles.
Bekommen habe ich dann einen GMC Envoy (da die SUV-Reihe praktisch leer war, hat ihn mir ein Mitarbeiter als "intermediate" aus der Waschanlage gebracht - ist natürlich ein Standard SUV; fast baugleich mit dem Trailblazer, bin mir aber nicht sicher, ob der Innenraum nicht anders ist?). Das war wiederum ein Glücksfall, mit dem ich absolut nicht gerechnet hatte. Da ist mehr als eine Welt und eine Klasse Abstand zum Rav4.
Die Automatik ist natürlich auch nicht aus diesem Jahrhundert (4-Stufen mit Overdrive, aber unter Last ruppig wie ein europäisches Modell aus den frühen 90ern), aber der Vortex-I6 ist ein super Motor, äußerst laufruhig und bei Bedarf ist auch genug Kraft für einen Spurwechsel auf vielbefahrenen Interstates oder zum Überholen da. Obwohl ich ihn nicht geschont habe war der Verbrauch mit gut 12,5l/100km im absolut grünen Bereich, der lässt sich sicher auch unter 12l/100km bewegen (allerdings hatte ich einen Hecktriebler, die Allrad-Version braucht evtl. etwas mehr). Zugegeben, der Rav4 mit dem kleinen I4 bleibt vermutlich unter 10l.
Die Ausstattung war fast schon luxuriös, hatte alles was das Herz begehrt von beheizbaren, elektr. verstellbaren Ledersitzen bis hin zur BT-Freisprecheinrichtung. Ich habe mal ein Bild angehängt, nur um zu zeigen, dass es durchaus Unterschiede gibt und sich ein aufmerksamer Gang durch die Choice Line lohnen kann. Bei dem was ich vorher so gesehen hatte dachte ich eigentlich, dass alle Mietwägen die Basisausstattung und -motorisierung haben.
Ich finde man kann schlecht pauschal zu einem Auto raten, ich habe die groben Leistungsdaten der Motorisierung zu den wichtigsten Kandidaten im Kopf und schaue dann die Autos genau an: wie ist die Ausstattung? welcher Motor? kann man darin schlafen? Dann schaue ich, wo der Kompromiss am kleinsten ist. Natürlich kann es wie letztes Jahr in Los Angeles passieren, dass die Autos sich nicht viel nehmen. Da hatten wir den Rav4 dann genommen, weil dort das Gepäck für 4 Leute ohne Probleme reingepasst hat.
Allerdings kann ich, wenn ich mit dem Auto mehrere Wochen und viele tausend Kilometer unterwegs sein will auch mal eine 3/4-Stunde auf Nachschub warten, in der Hoffnung, dass ein Sahnestück aus der Waschanlage kommt.
-Johannes