Ich behaupte schließlich, Karten lesen zu können...
Und da behaupte ich doch einfach mal, daß manchem das nicht so leicht fällt
Da ist doch kein Widerspruch drin (so jemand sitzt trotz jahrzentelanger Fahrpraxis öfters neben mir...); ich verwahre mich ja nur 1. gegen die Behauptung, Navi-Nutzung läßt einen so verblöden, daß man keine Karten mehr lesen kann, und 2. gegen die Unterstellung, Navi-Nutzung würde nur von Leuten propagiert, die nicht Karten lesen können (wenngleich die vielleicht mehr Nutzen davon haben können - wobei ich mir gar nicht sicher bin; man muß ja auch die Route auf dem Display lesen und verstehen können).
Welchen Sinn hat dann ein Navi, wenn ich dann doch fahre, wie ich gerade will?
z.B. Stauwarnung (zugegebenermaßen bei Neverlost nicht drin); z.B. Restfahrzeit- und -streckenberechnung (die ja bei Abweichungen von der vorgeschlagenen Route neu berechnet wird); z.B. weil man nach einer Variante wieder auf die Hauptstrecke will..
Und vor allem woher weiß ich, daß ich nicht die Strecke fahren will, die das Navi vorschlägt?
z.B. weil ich mich auskenne; z.B. weil ich sehe, daß es ein in der Wiese endender Feldweg ist, wo Neverlost flötet "right turn" (so erlebt in Naturita, CO); z.B. weil ich bei der Vorbereitung eine bestimmte Strecke ausgesucht habe.
Die Route wird neu berechnet, aber wird sie auch sinnvoll neu berechnet oder fängt das Navi an mich zum umdrehen zu bewegen oder lotst mich über Nebenstraßen wieder auf die alte Route zurück?
umdrehen sieht (Display!) und hört ("if possible, make a legal u-turn" oder hier "wenn möglich bitte wenden") man sofort - alsbald gibt das Ding dann aber auf und rechnet wirklich neu; auch Rücklotsung sieht man auf dem Display (wo man normalerweise auch die Straße sieht, auf der man ggfs. bleiben will; man muß halt ggfs. mal den Maßstab wechseln)
Um das zu kontrollieren, muß ich dann wieder auf eine Karte schauen.
Oft genug reicht ein Blick auf das Display!
Meine Meinung ist: Karte ohne Navi funktioniert problemlos. Navi ohne Karte würde ich keinem empfehlen.
Beim ersten Satz würde ich ein "meist" einfügen (z.B. im Hinblick auf den Thread, wo etliche ihre Verfranser in Miami schildern). Dem zweiten Satz stimme ich insofern voll zu, daß eine
Vorbereitung (auch für die Tagesetappe) mit Karte unverzichtbar ist - auf der Fahrt braucht's die dann nur noch in Ausnahmefällen.
Jetzt kann man natürlich noch darüber debattieren, daß man bei einem ordentlichen Navi ja nichts anderes vor sich hat als eine - zugegebenermaßen klein "gefaltete" - Straßenkarte mit Eintrag des aktuellen Standorts und mit geschwätzigen Vorschlägen... (insoweit ist jedes Plädoyer für eine Karte auch eine fürs Navi
)