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Autor Thema: ESP für alle in USA  (Gelesen 8401 mal)

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Viking

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #45 am: 07.06.2007, 18:25 Uhr »
Hm, interessant. Nur verstehe ich dann irgendwie nicht, warum die deutschen Hersteller seit Jahren konstant immer mehr Autos in den USA verkaufen - und das trotz schwachem Dollar und somit horrenden Verkaufspreisen im Vergleich mit den ach so zuverlässigen US-Modellen. Und die US-Hersteller kommen ja vielen Meldungen zufolge regelrecht auf dem Zahnfleisch daher, oder vielleicht nicht? Das spricht doch dann nicht wirklich dafür, dass Eure Beispiele exemplarisch sind, oder?  :?

Man kann sich halt irgendwie alles schön reden...  :roll:

Das liegt einfach daran, daß die deutschen Hersteller den gestiegenen Euro nicht auf die Preise umgelegt haben und ihre Autos dort drüben verschleudern. Hier mal ein paar Vergleiche:
Billigster Golf in D ~€15.000, 75PS ärmlichst ausgestattet
Billigster Golf in USA: ~€12.000, 150PS, Klima, CruiseControl, usw
Mercedes SL500 in D ~€102.000
Mercedes SL550 in USA ~€76.000

Falls die deutschen Hersteller in den USA bei diesen Preisen noch was verdienen, werden die Kunden in Deutschland ziemlich über den Tisch gezogen. Falls sie dort drauflegen, subventionieren die deutschen Kunden mit den überzogenen Preisen in D den amerikanischen Markt - und werden wieder über den Tisch gezogen.
Nicht umsonst können z.B. die Franzosen in Europa ihre Autos trotz ähnlicher Herstellungskosten wesentlich preiswerter als die deutschen Hersteller verkaufen - die müssen halt ihre Autos nicht in den USA verschleudern.
Zur Zeit ist es halt wieder wie in den 80ern: Es lohnt sich wirklich, deutsche Autos in den USA zu kaufen und wieder nach Deutschland zu importieren.
Nicht umsonst sind ja auch viele deutsche Hersteller in die Autoproduktion in den USA eingestiegen: Mercedes baut die ML-, die dieG und die R-Klasse dort drüben und auch BMW baute den X5 und den Z4 in den Staaten. Das ändert sich allerdings bal, da die Z4-Produktion nach D verlegt wird und im Tausch dafür der X3 dann dort zusammengeschraubt wird.
Und last but not least:
@dschlei,
Deine vermeintlich deutschen Autos (Touareg und Audi TT) werden gar nicht in Deutschland gebaut, sondern in Bratislava/Slovakei (Touareg) und Györ/Ungarn (TT) - dumm gelaufen, was? :P

BigDADDY

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #46 am: 07.06.2007, 18:37 Uhr »

@dschlei,
Deine vermeintlich deutschen Autos (Touareg und Audi TT) werden gar nicht in Deutschland gebaut, sondern in Bratislava/Slovakei (Touareg) und Györ/Ungarn (TT) - dumm gelaufen, was? :P

Mh,

dennoch würde ich sie zu den deutschen Autos zählen, oder? Sonst wären in den USA gebaute Benz und BMW ja auch keine deutschen Autos??
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atecki

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #47 am: 07.06.2007, 20:07 Uhr »
Mercedes baut die xx G und die R-Klasse dort drüben

Hi Viking,

also, daß die G-Klasse in den USA gebaut wird, ist absolut falsch. Die G-Klasse wurde bei Stey Daimler Puch in Graz (Österreicher) unter Mithilfe von Mercedes Benz in den 70ern entwickelt (dann in D als Merc. Benz verkauft, in CH und A sehr lange Zeit als Puch verkauft) und wird seitdem auch dort gebaut (bzw. bei der Nachfolgefirma von SDP).

Grüße

Axel

Viking

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #48 am: 07.06.2007, 20:09 Uhr »

@dschlei,
Deine vermeintlich deutschen Autos (Touareg und Audi TT) werden gar nicht in Deutschland gebaut, sondern in Bratislava/Slovakei (Touareg) und Györ/Ungarn (TT) - dumm gelaufen, was? :P

Mh,

dennoch würde ich sie zu den deutschen Autos zählen, oder? Sonst wären in den USA gebaute Benz und BMW ja auch keine deutschen Autos??

Gemäß den deutschen Zulassungsbehörden sind diese keine deutschen Autos, da sie ja importiert sind. Entwickelt wurden sie aber in Deutschland und die Gewinne fließen ja auch nach Deutschland. Es werden aber immer weniger 'deutsche' Autos in Deutschland gebaut, da die Hersteller mehr und mehr dazu übergehen dort zu bauen, wo sie auch verkaufen. Hier die Produktionsorte am Beispiel VW:
Sharan: Portugal
Eos: Portugal:
Fox: Brasilien
Polo: Spanien
Jetta: Mexico
New Beetle: Mexico
Golf: Belgien
Touran: Slowakei
Golf Variant: Mexico

Viking

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #49 am: 07.06.2007, 20:13 Uhr »
Mercedes baut die xx G und die R-Klasse dort drüben

Hi Viking,

also, daß die G-Klasse in den USA gebaut wird, ist absolut falsch. Die G-Klasse wurde bei Stey Daimler Puch in Graz (Österreicher) unter Mithilfe von Mercedes Benz in den 70ern entwickelt (dann in D als Merc. Benz verkauft, in CH und A sehr lange Zeit als Puch verkauft) und wird seitdem auch dort gebaut (bzw. bei der Nachfolgefirma von SDP).

Grüße

Axel
Sorry, ich meinte nicht den alten Panzer sondern die neue GL-KLasse. Die Firma in Graz heißt übrigens inzwischen Magna Steyr.


atecki

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #50 am: 07.06.2007, 20:28 Uhr »

Sorry, ich meinte nicht den alten Panzer sondern die neue GL-KLasse. Die Firma in Graz heißt übrigens inzwischen Magna Steyr.



Sorry für den Tippfehler, habe ich doch glatt das r vergessen...  :roll: :roll:

Das mit Magna Steyr ist mir bekannt, habe ich nicht erwähnt, da dies nichts zur Sache tut.

Viking

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #51 am: 07.06.2007, 20:30 Uhr »

Sorry, ich meinte nicht den alten Panzer sondern die neue GL-KLasse. Die Firma in Graz heißt übrigens inzwischen Magna Steyr.



Sorry für den Tippfehler, habe ich doch glatt das r vergessen...  :roll: :roll:


So wie ich das L  :roll: :roll: :roll:

Stefan M.

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #52 am: 07.06.2007, 23:35 Uhr »
@ Viking:

Das mit den im Vergleich zum deutschen Verkaufspreis günstigeren Preis in den USA ist mir natürlich nicht unbekannt. NUR: Selbst mit diesem günstigerem Verkaufspreis ist ein DB, BMW oder Audi im Vergleich zu einem gleich großen US-Modell mit der gleichen Ausstattung noch immens teuer (namentlich bei dem schwachen Dollar). Trotzdem gewinnen die deutschen Marken Marktanteile - und das spricht ja nicht gerade für die von "dschlei" ins Feld geführte Theorie, dass die US-Marken "ach so verläßlich und zuverlässig" sind, während die deutschen Modelle sehr anfällig und unzuverlässig seien, oder...?

Klar - dass der deutsche Käufer die billigeren Preise im Ausland (und nicht nur in den USA) mitfinanziert, ist ja kein Geheimnis. Darüber zu diskutieren, würde aber die Grenzen dieses Threads sprengen...

Aber mal eins am Rande: So gern ich zu Hause auch die in der Heimat produzierte Marke fahre, so gern bin ich dann in den USA auch mal mit einem der dort "üblichen" Autos, also einem US-Produkt unterwegs. Die zuletzt gefahrenen Pontiac und Chevy gefielen mir als Leihauto sehr gut, wenn auch das Interieur sehr billig wirkte. Nur: Das gehört irgendwie zum Flair eines USA-Trips, wie so viele "kleine" Dinge. Wenn ich dort mit einem DB E-Klasse unterwegs wäre, hätte ich schon wieder so einen Touch von "Taxifahren zu Hause", und das will ich ganz bestimmt nicht...  :?

Gruß

Stefan  8)
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


dschlei

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #53 am: 08.06.2007, 00:54 Uhr »
@ Viking:

Das mit den im Vergleich zum deutschen Verkaufspreis günstigeren Preis in den USA ist mir natürlich nicht unbekannt. NUR: Selbst mit diesem günstigerem Verkaufspreis ist ein DB, BMW oder Audi im Vergleich zu einem gleich großen US-Modell mit der gleichen Ausstattung noch immens teuer (namentlich bei dem schwachen Dollar). Trotzdem gewinnen die deutschen Marken Marktanteile - und das spricht ja nicht gerade für die von "dschlei" ins Feld geführte Theorie, dass die US-Marken "ach so verläßlich und zuverlässig" sind, während die deutschen Modelle sehr anfällig und unzuverlässig seien, oder...?

Der Otto Normalverbraucher faehrt hier keine deutschen Autos!  Die steigende Zulassungszahl bei deutschen marken ist auf deren sportliches, high tech, und luxus immage zurueckzufuehren.  Wenn man das Geld hat, und sich von der Masse absetzen will, kauft man sich ein deutsches oder schwedisches Fahrzeug.  VW Jetta und Golf haben sich hier regelrecht zu Fahrzeugen von meistens juengern relativ erfolgreichen Frauen entwickelt.  Der Pasat wird haufig von Familien gefahren, die nicht in der Masse untergehen wollen, und da er hier hauptsaechlich mit Vollausstattung geliefert wird, gilt er auch als fast Luxusklasse.

Je mehr man ins Heart Land kommt, desto weniger deutsche Autos sieht man (ausgenommen in den Staedten).  Und wenn ihr mir es nicht glaubt, ist es auch gut, ich lerbe ja nur hier schon seit Jahren, was weiss ich denn dann?
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Stefan M.

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #54 am: 08.06.2007, 02:26 Uhr »
@ dschlei: Ich will Dir hier keineswegs irgendwie eine Kompetenz absprechen. Aber in Deinem letzten Post hast Du ja selbst gesagt, dass

Zitat
Wenn man das Geld hat, und sich von der Masse absetzen will, kauft man sich ein deutsches oder schwedisches Fahrzeug
.

Tja, warum wohl? Und die von Dir ins Feld geführten

Zitat
meistens juengern relativ erfolgreichen Frauen

werden auch nicht alle einen an der Waffel haben und irgendein komplett überteuertes Produkt kaufen, das eigentlich gar nichts taugt.

Und eins noch, ich lebe zwar nicht in den USA, also gehöre ich vermutlich zu der Gruppe, die Du mit Deinem ironischen Teilsatz

Zitat
ich lerbe ja nur hier schon seit Jahren, was weiss ich denn dann

ansprichst. Nur: Ich habe mehrere SEHR gute Bekannte in den USA, die mir alle unisono sagen: "A German Car is still TOP NOTCH here in the States; Porsche, Mercedes and BMW rock!" - und das sagen die nicht weil ich ihnen zu viel Bier in irgendeiner Bar spendiert habe...  :wink:

Ergo: Die Mär von den ach so qualitativ hochwertigen und zuverlässigen US-Cars nehme ich Dir nicht ab (von Deiner subjektiven Einstellung mal abgesehen, aber die kann ich nun wirklich nicht ändern...). Auch wenn, wie ich es vorher schon mal gesagt habe, so ein US-Fabrikat zu fahren einfach zu einem US-Urlaub gehört.

"Nothing for ungood"  :lol: :wink: :lol:

Stefan
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dschlei

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #55 am: 08.06.2007, 04:21 Uhr »
quote]
Ergo: Die Mär von den ach so qualitativ hochwertigen und zuverlässigen US-Cars nehme ich Dir nicht ab (von Deiner subjektiven Einstellung mal abgesehen, aber die kann ich nun wirklich nicht ändern...). Auch wenn, wie ich es vorher schon mal gesagt habe, so ein US-Fabrikat zu fahren einfach zu einem US-Urlaub gehört.

"Nothing for ungood"  :lol: :wink: :lol:

Stefan
Ich habe nie behauptet, dass die US Cars qualitativ hochwertig sind (sonst wuerde ich nicht Fahrzeuge von deutschen Herstellern fahren), sie sind einfach weniger stoeranfaellig weil sie simpler designed sind und nicht so viele technische Sachen haben.  Zu grossem Teil wissen viele Amerikaner nicht, ob ein Fahrzeug hohe Qualitaet hat oder nicht, sie wissen oft nur was die Werbung ihnen erzaehlt  und das das Auto chick ist/ein hohes Immage hat/sprotlich ist, usw.  Daher kaufen sich halt viele Leute Autos deutscher Hersteller.

Man sollte nicht vergessen, dass das Auto in den USA einen ganz anderen Platz im Leben hat als haufig in Deutschland.  Ich hab hier noch niemanden gesehen, der sein Auto  soviel waescht , dass fast der Lack abpoliert wird.  Hier waschen kaum Menschen ihr Auto selbst, und noch weniger polieren/waxen es, alle paar Monate faehrt man durch die Waschanlage, und das ist es dann auch mit der Autopflege!
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NickMUC

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #56 am: 08.06.2007, 08:52 Uhr »

Ich habe nie behauptet, dass die US Cars qualitativ hochwertig sind (sonst wuerde ich nicht Fahrzeuge von deutschen Herstellern fahren), sie sind einfach weniger stoeranfaellig weil sie simpler designed sind und nicht so viele technische Sachen haben.  ...........

Man sollte nicht vergessen, dass das Auto in den USA einen ganz anderen Platz im Leben hat als haufig in Deutschland. 

Völlig richtig.

Ich habe in den letzten 25 Jahren bis auf eine Ausnahmezeit von 5 Jahren, in denen ich einen Audi TT gefahren habe, nur Amikisten bewegt: vom 63er Dodge, 71er Grand Prix und 79er Monte Carlo über einen 71er Riviera, 61er Mercury, 78er Corvette, 69er Impala Coupe und einen 89er G20-Van bis hin zum aktuellen 2006er Wrangler... keines dieser Autos hat trotz seines meist eher hohen Alters derartige Pflege- und Wartungskosten verursacht wie der TT. Dass verarbeitungsmäßig die deutschen Autos sicherlich besser sind (siehe: Spaltmaße etc), ist sicher richtig – aber was nutzen mir korrekte Spaltmaße, wenn ich mit streikender Blackbox liegen bleibe? Und auch bei meiner 2000er E-Glide rostet der Taiwan-Chrom fröhlich vor sich hin und in den Instrumenten sammelt sich das Wasser – aber: fahren tut sie immer! Ebenso wie meine ehemalige (idiotischerweise verkaufte) 41er Knucklehead.
Grüße,
Nick
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(Garry Winogrand)

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Stefan M.

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #57 am: 08.06.2007, 12:34 Uhr »
Mann, da habe ich wohl richtig Glück gehabt mit meinem früheren Auto. Der ist mir nämlich auch überhaupt nie liegengeblieben, trotz des hohen Alters und der höheren "Störanfälligkeit". Und ja - auch der war einer der deutschen Fabrikate, in denen so viel "technische Sachen" verbaut sind. Den habe ich übrigens dann verkauft und der fährt auch heute noch rum..  :roll:

@NickMUC, dschlei: Ihr könnt argumentieren was Ihr wollt - die Verkaufszahlen sprechen für sich. Dass ausgerechnet in den USA, wo ja Patriotismus einen hohen Stellenwert hat, die Käufer den einheimischen Produkten in Scharen den Rücken kehren und sich asiatische und deutsche Autos für z. T. weit höhere Preise zulegen, kommt nicht von ungefähr. Das kann man nicht nur mit den Argumenten "wird gekauft, weil es chic und modern ist" begründen.

Na ja, und dass ein Audi TT (wäre eh nicht das meine) und ein VW Touareg (der auch nicht) nun mal keine "Billigheimer" sind, dürfte ja wohl klar sein.

Ach ja, und @ NickMUC: Wenn mein Moped mit sieben Jahren solche Mängel hätte, dann würde ich es dem Händler um die Ohren hauen. Meine ist Baujahr 1996 und von solchen Dingen "Lichtjahre" entfernt (namentlich deshalb, weil kein Chrom dran ist hihi).  :wink:

Gruß

Stefan  8)
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Anoka

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #58 am: 08.06.2007, 13:55 Uhr »
Das Problem ist und hat dschlei auch schon erwähnt, dass hier vieles aus deutscher Sicht angesehen wird und man so zu Schlussfolgerungen kommt, die aber nun mal nichts mit der Realität in den USA zu tun haben.

Natürlich sind deutsche Autos Top Notch, es wurde auch nicht das Gegenteil behauptet. Aber Amerikaner haben eine andere Affinität zu Autos als Deutsche. In den USA sind Autos in erster Linie ein Gebrauchsgegenstand, welches gross und bequem sein sollte. Schliesslich verbringt man täglich viel Zeit im Auto. Ich bin in den USA monatlich so zwischen 1000 und 1200 Meilen gefahren, dabei musste ich im Grunde gar nicht wirklich wo hin, sondern nur meine Sachen erledigen. Fahren die Leute in Deutschland auch so viel? Erst in zweiter und dritter Linie ist in den USA ein Auto ein Spielzeug und ein Statussymbol. Darum tut ein popeliges amerikanisches Auto oder eine Reisschüssel den Zweck durchaus erfüllen und das für weit weniger Geld, als ein deutsches Auto kosten würde.

Aus diesem Grunde werden deutsche Autos, die es auf dem amerikanischen Markt zu kaufen gibt, von Leuten gekauft, die das nötige Kleingeld haben, Wert auf Hightech und eine moderne Innenausstattung legen und das wichtigste auch das Geld haben die Wartung zu zahlen. Das sind Leute, die eine Vertragswerkstatt benutzen und für Oelwechsel 120 $ zahlen, wo man es andernorts für 30 $ bekommt. Dafür aber, wenn wieder irgend eines der unsäglichen Lämpchen blinkt und das Auto in die Werkstatt muss, auch einen Ersatzwagen gestellt bekommen. Oder aber zu Hause noch zwei weitere Autos zur Verfügung haben und bei Problemen sowieso einen fahrbaren Untersatz haben. Von der Sorte gibt es aber genug in den USA und nicht nur unter Geschäftsleuten sondern auch unter Hip Hop und Sport Stars. Es gibt also durchaus einen gut gehenden Markt für deutsche Autos. 

Aber das ist nicht die Masse. Die Mehrheit hat andere Vorstellung, was ein Auto bieten sollte und was es kosten darf. 

Wenn man sich nun die consumer reports anschaut, weil man ein wirtschaftliches Auto kaufen will, dann fällt die Wahl auf Japaner, dann auf Amerikaner und zuletzt auf deutsche Autos.   

 

LG Anoka

Minnesota
There are no passengers on spaceship earth. We are all crew. - Marshall McLuhan

dschlei

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Re: ESP für alle in USA
« Antwort #59 am: 08.06.2007, 15:21 Uhr »
Aus diesem Grunde werden deutsche Autos, die es auf dem amerikanischen Markt zu kaufen gibt, von Leuten gekauft, die das nötige Kleingeld haben, Wert auf Hightech und eine moderne Innenausstattung legen und das wichtigste auch das Geld haben die Wartung zu zahlen. Das sind Leute, die eine Vertragswerkstatt benutzen und für Oelwechsel 120 $ zahlen, wo man es andernorts für 30 $ bekommt. Dafür aber, wenn wieder irgend eines der unsäglichen Lämpchen blinkt und das Auto in die Werkstatt muss, auch einen Ersatzwagen gestellt bekommen. Oder aber zu Hause noch zwei weitere Autos zur Verfügung haben und bei Problemen sowieso einen fahrbaren Untersatz haben. 

 
Genauso wie Anoka es sagt, ist es.  ein Oelwechsel bei meinem Touareg (der alle 10 000 Meilen notwendig ist, weil VW hier nicht die Wechselanzeige bei  seinen Fahrzeugen aktiviert hat) kostet um die 300 Dollar.  Dieser Oelwechsel muss in der Vertragswerkstatt gemacht werden, nicht nur hat der Toaureg zwei unabhaengige Ablaesse, auch die gesammte Unterverkleidung muss dafuer entfernt werden, und das schlaegt eben arbeitszeitmaessig ins Geld, sieht aber sehr gut aus, mit geringen spaltmassen, wenns angebracht ist!  Bei meinem Ford Taurus (wo er alle 5000 Meiln notwendig ist) gibt es so einen Firlefanz nicht, da kann man von der Motorhaube her die Strasse sehen, Verkleidung und abdeckungen sind unbekannt, alles sieht wenig elegant aus, aber der oelwechsel kann bei jedem "Shade Tree mechanic" gemacht werden, und kostet das je nach Angebot bei Firestone oder CareX oder TiresPlus zwischen 18 und 25 Dollar.  So gibt es noch 100. Sachen, die ein Fahrzeug deutscher Hersteller zwar schoener und eigentlich besser machen, aber der Funktionalitaet nicht dienen (um einfach von A nach B zu kommen), aber das Fahrzeug sehr verteurern und auch stoeranfaelliger machen.  Das sind dann auch die Gruende, warum sich der Normalverbraucher hier so ein Fahrzeug nicht anschaffen wird/finanziell erlauben kann, und weil man auf dem platten Land (wo der groesste Teil der US Bevoelkerung nun mal lebt) kaum Fahrzeuge deutscher Hersteller sieht!  Japanische Fahrzeuge sieht man mehr, weil sie duetlich billiger sind als deutsche und bei den Wartungskosten aehnlich wie amerikanische Fahrzeuge sind.

Wie ich schon sagte, auf meinem taeglichen Weg zur Arbeit, mit einigen km Stau, verlasse ich mitch lieber auf meinen Taurus, als auf meinen VW, denn bei dem weiss ich nie, welche neue, interesannte Fehlermitteilung von den vielen on Board Computern denn mal wieder auf meinem Multifunction Display erscheinen wird.  Was ich jedoch 100% weiss, dass, wenn eine Anzeige erscheint, es mich auf jeden fall jedesmal mehrere 100 Dollar kosten wird, das beseitigen zu lassen (allerdings bekomme ich auch bei Werkstattaufenthalten von mehr als 4 Stunden immer einen Ersatztouareg zur Verfuegung gestellt), aber aergerlich ist es dennoch!  Deswegen wird mein naechstes Fahrzeug auch eventuell nicht mehr von einem deutschen Hersteller sein (und so denken auch viele andere Leute die ich kenne, und die zur Zeit ein Fahrzeug von bestimmten deutschen Herstellern fahren, nur BMW und Porsche Fahrer scheinen zufriedener mit ihren Fahrzeugen zu sein).
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