Auch wenn ich nicht glaube, dass es letztlich moeglich ist, sich wirklich ein Gesamtbild von der
tatsaechlichen Lage zu machen, muss ich sagen, dass man wohl kaum erwarten kann, die Folgen der Katastrophe innerhalb weniger Jahre zu beseitigen (das hat auch nix mit der "Groesse und Staerke der Nation" zu tun). So hart das klingt - es ist fuer mich eigentlich nicht ueberraschend, dass es so aussieht, wie es [anscheinend wohl] aussieht (nachdem was man so mitkriegt). Dabei sind manche Dinge noch widerspruechlich - einerseits hoert man, Leute dort haetten keine Arbeit, andererseits gibt es hier immer wieder Meldungen, wo Arbeitgeber aus allen Bereichen verzweifelt versuchen, Leute schon fast "anzulocken"... Das Riesenproblem sind wohl fehlende Unterkuenfte; von daher verstehe ich nicht so ganz, warum Leute, die eh dort Leben, nicht etwas "umsatteln", um ein Einkommen zu haben... (?)
Ein grosses Problem bei der Wiederbesiedlung ist wohl auch die Versicherung. Einerseits das Problem fehlender oder unzureichender Schadens-Zahlungen, andererseits das Problem unerschwinglicher Praemien...
(Nebenbei bemerkt, dass einige der Flutschaeden durch den Wind verursacht wurden, mag zwar logisch klingen, aber zaehlt versicherungstechnisch nun mal nicht, da Wind halt nur
indirekt verantwortlich ist. Das zumindest ist m.W. nix wirklich neues... ebenso wenig verwunderlich aber natuerlich auch, dass entsprechend bzw. trotzdem geklagt wird.)
Viele Leute scheinen sich ausserdem mittlerweile anderswo ein gutes Leben aufgebaut zu haben und haben deswegen keinerlei Interesse an einer Rueckkehr...
Man sollte ausserdem auch immer bedenken, dass in N.O. auch
vor Katrina nicht alles Glanz und Glitter war, ganz im Gegenteil - nur konnte man es wohl leichter ignorieren...
Auch darin (also im "Ausgangszustand") liegt in meinen Augen ein nicht unwesentlicher Teil der beschriebenen Probleme begruendet - das scheint aber irgendwie in dieser Art von Berichten gerne vergessen zu werden. (Will jetzt hier aber nicht politisch werden
)
Und noch eine Anmerkung am Rande: Warum sollte man zumindest dort, wo's moeglich ist, nicht irgendwie auf "normal" machen, zumindest nach aussen hin? Ich glaube kaum, dass es irgendeinem nicht bewusst ist, dass es anderswo anders aussieht... dennoch kann auch gerade fuer Betroffene zumindest ein Anschein von Normalitaet enorm hilfreich sein... ist doch kein Wunder, dass Leute durchdrehen, wenn staendig nur das Elend vor Augen ist oder vor Augen gehalten wird. Das hat in meinen Augen nichts mit "verharmlosen" oder gar "ignorieren" zu tun...