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Autor Thema: Aventura Mexicana 2017  (Gelesen 8885 mal)

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U2LS

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #15 am: 01.03.2023, 16:20 Uhr »
Ein Kellner kam gleich mit einem Ständer angerannt.

ich lach mich schlapp  :D :lol: :lol: :lol:
Gruß
Lothar

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Saguaro

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #16 am: 01.03.2023, 16:47 Uhr »
ich lach mich schlapp  :D :lol: :lol: :lol:

Huhuu Lothar,

endlich konnte ich dich hinterm Ofen vorlocken  :wink:.

Da siehste, wie sich die Mexikaner ins Zeug legen, wenn sie eine blonde Frau sehen  :D .
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #17 am: 02.03.2023, 14:26 Uhr »
15.03.17 – Mazatlán/Isla de la Piedra


Von anderen Öffis und der steinigen Insel

Auch diesen Tag begannen wir wieder im Urlaubsmodus und in aller Gemütsruhe, denn außer der Erkundung der Steininsel stand nichts auf dem Programm.

Ein Taxi brachte uns für umgerechnet 5 € zur Anlegestelle. Von dort aus fuhren wir mit dem kleinen Pendlerboot für 3 € zur Insel.



Im Gegensatz zu den Passagieren der Ruby Princess,



waren wir in der Nussschale die einzigen Gringos.

Wir standen erst einmal unschlüssig am Pier



und blickten zum Hafen von Mazatlán zurück.



Sofort winkte uns ein Taxifahrer. Da die Insel vom Leuchtturm aus gesehen nicht allzu breit erschien, wollten wir aber zu Fuß zum Strand. Der Fahrer sagte, dass wir 2 km die Straße entlang gehen müssen. Das wäre normalerweise kein Problem, aber es bretterten ständig Autos auf der Dirtroad an uns vorbei und wir inhalierten den Staub.

Dass uns das keinen Spaß machte, bemerkte ein geschäftstüchtiger Pritschenwagenfahrer. Er verfrachtete uns auf die Ladefläche



und lieferte uns gegen umgerechnet einen Euro bei seinem Cousin im Strandrestaurant ab.

Die wollten uns gleich Frühstück zubereiten, doch wir winkten ab und versprachen, nach unserem Strandspaziergang wieder zu kommen.

Noch waren wir ganz alleine unterwegs und die Restaurants bereiteten sich auf die Besucher vor.



Hach, war das hier schön :palme:.





Wir genossen den langen Strandspaziergang.





Irgendwann kamen wir an einem RV Park vorbei



und ein Amerikaner sprach uns an. Er überwinterte seit Jahren auf Stone Island und wir wunderten uns, wie so große RV’s auf die Insel kommen. Er lachte und klärte uns auf, dass die Isla eine Halbinsel ist und sich die Zufahrt in der Nähe vom Flughafen befindet.

Um die Mittagszeit kehrten wir in Cousins Strandbar ein und bestellten uns etwas zu trinken. Mittlerweile waren sehr viele Souvenirverkäufer unterwegs und so langsam nervte es, minütlich "no, gracias" zu sagen. Wir bezahlten und gingen 500 m weiter zu einer anderen Anlegestelle. Die befindet sich gegenüber des Leuchtturms und an dieser sind wir schon am Vortag im rostigen Bus vorbeigefahren. Diese Anlegestelle ist aber für die Taxifahrer weiter.

Von hier aus kostete für uns beide die kurze Überfahrt nur 1,50 €. Routiniert stiegen wir in den klapprigen und am Markt in den modernen Bus um.

Zurück im Hotel ergatterten wir noch zwei Liegen  :urlaub: und faulenzten so vor uns hin. Schließlich erwähnte ich schon nach der letztjährigen Reise, dass es so langsam Zeit für uns wird, etwas kürzer zu treten :socool:.

Zum Abendessen waren wir wieder bei Angelo’s und wurden nochmals gut bekocht.
 
Danach packten wir unsere Koffer und so langsam stellte sich doch eine gewisse Nervosität ein, da wir am nächsten Tag unseren sicheren Hafen verließen und damit La Dulce Vida, das süße Leben, ein Ende fand.

Übernachtung: Zum letzten Mal im Pueblo Bonito
Liebe Grüße

Ilona

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U2LS

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #18 am: 02.03.2023, 17:51 Uhr »
Wenn ich so die Preise lese, hier mal 1 € und da mal 3 €, ist Mexico scheinbar ein relativ "billiges" Urlaubsland.
Gruß
Lothar

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Saguaro

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #19 am: 02.03.2023, 17:59 Uhr »
Wenn ich so die Preise lese, hier mal 1 € und da mal 3 €, ist Mexico scheinbar ein relativ "billiges" Urlaubsland.

Es ist schon sechs Jahre her. Mit Sicherheit ist jetzt auch alles teurer. Aber dennoch kein Vergleich zu den USA.
Liebe Grüße

Ilona

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Saguaro

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #20 am: 03.03.2023, 16:53 Uhr »
16.03.17 – Mazatlán -> Los Mochis

Von der Aufregung und den Vorurteilen

Wenn ich ganz ehrlich bin, wäre selbst die Abenteuerlustigere von uns beiden an dem Morgen am liebsten im Hotel geblieben, denn bisher waren die Herausforderungen nicht besonders groß.
 
Ein letztes Mal gingen wir ins Frühstücksrestaurant und diesmal mit der Kamera, denn es soll niemand mehr sagen, dass wir Europäer Weltmeister im Liegenmarkieren sind. Im Hotel waren fast nur Amerikaner und die hatten spezielle Handtuchklammern .





Mit dem Taxi fuhren wir viel zu früh zum Busterminal und mussten noch 45 Minuten bis zur Abfahrt warten. Es herrschte reger Busverkehr, da die wenigsten Mexikaner ein Auto besitzen.



Um 9:30 Uhr kam unser Bus angefahren.



Jeder Koffer wurde mit einem Gepäckabschnitt versehen und dann durften wir einsteigen. Zwischen der Fahrerkabine und dem Passagierraum gibt es eine Tür.



Die Sitzplätze waren reserviert, es gab Monitore, Kopfhörer und im hinteren Bereich Toiletten. Es fehlten eigentlich nur die Tragflächen und die Flugbegleiter. Was den Fernreisebus noch vom Flugzeug unterschied, waren die superbequemen, breiten, dick gepolsterten Liegesitze, der große Sitzabstand und Gratis WiFi. Allerdings war das Interieur etwas abgenutzt. Wir hatten z. B. an unseren Sitzen nur einen Kopfhörer zur Verfügung und der taugte, mangels einem Ohrkissen, nur zum Monohören. Davon abgesehen, wollten wir keinen Spielfilm schauen.

Außer Maisfeldern gab es unterwegs nicht viel zu sehen.



Irgendwann überholte der Bus einen mit Kokonüssen beladenen LKW und dann ließ es einen Schlag. Der Busfahrer stoppte und wir dachten, dass ein Reifen geplatzt ist. Doch wahrscheinlich war nur eine Kokosnuss vom Laster geflogen und gegen den Bus geprallt.

Die Fahrt konnte bis zum nächsten Stopp fortgesetzt werden und der war am Fruchtfliegen-Checkpoint.



Hier stieg ein Kontrolleur zu, der jeden Fahrgast befragte, ob man irgendein Obst an Bord hat. Wir verneinten und durften sitzen bleiben. Die restlichen Leute mussten alle raus und teilweise ihre Koffer öffnen. Erst nachdem doch einiges an Obst entsorgt wurde, durfte der Bus weiter fahren.

Nach ca. 3 Stunden erreichten wir Culiacán, die Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa mit über 675 000 Einwohnern. Am zentralen Busterminal kam eine Durchsage vom Fahrer, dass wir 40 Minuten Aufenthalt haben. Die Leute stiegen alle aus und wir wollten sitzen bleiben. Das erlaubte der Busfahrer nicht. Wir dachten, der macht eine kurze Pause und blieben neben dem Bus stehen. Stattdessen steigt er ein, schließt die Tür und fährt davon. So schnell konnten wir gar nicht gucken :staunend2: und vor allem begreifen.

Mir brach der Angstschweiß aus , denn unsere Rucksäcke waren in den Gepäckfächern und in meinem der größte Teil vom Bargeld mit den gesamten Reiseunterlagen. Ich wusste nicht, ob derselbe Bus wiederkommt oder was in der Zwischenzeit passiert. Man hat doch schließlich gewisse Vorurteile , weil man in den Medien immer nur Schlechtes über Mexiko hört.

Heiko drückte die Blase und ich ihm ein bisschen Kleingeld für die WC-Nutzung in die Hand. In meiner Hosentasche hatte ich immer einen kleinen Geldbeutel mit etwas Kleingeld für alle Fälle. Er ging in das klimatisierte Gebäude und ich schwitzte draußen eifrig vor mich hin. Ein älterer Mexikaner nutzte die Gelegenheit und sprach mich an. Wie alle Mexikaner dachte er zuerst, dass ich eine Amerikanerin bin. Es stellte sich heraus, dass er über 20 Jahre in den USA gearbeitet hatte und ziemlich gut Englisch sprach. Ich war so froh, denn in der Aufregung fehlten mir die spanischen Worte. Er beruhigte mich und erklärte mir, dass der Bus hier gereinigt und betankt wird. Das ist nicht in jedem Terminal möglich. Auch er hätte seinen Koffer im Bus. Er war schon fast einen Tag mit dem Bus von Mexiko City unterwegs und hatte noch weitere Stunden bis Mexicali vor sich.

Wir waren so in das Gespräch vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, dass Heiko schon ziemlich lange weg war. Irgendwann gesellte er sich zu uns und erzählte, dass er nur mit Hilfe eines englischsprachigen Mexikaners aus dem Gebäude kam, denn raus zu den Haltestellen darf man nur mit dem Fahrschein. Die Bustickets waren in meiner Handtasche, die ich wenigstens bei mir hatte. So konnte ich auch noch geschwind für große Angsthasen und war erstaunt, dass es im Terminal jede Menge Läden gibt.

Ich besorgte uns bei Subway noch zwei Subs und zwei Cokas. Ich schrieb jetzt bewusst Cokas, da Cola im Spanischen u. a. Penis bedeutet. Also Mädels wundert euch nicht, wenn ihr Cola beim Kellner bestellt, der hoffentlich nur lacht und euch nicht gleich … anschmachtet  :zwinker: .

Doch nun wieder zurück zum Bus. 40 Minuten waren um und der Bus noch immer nicht da. Der mexikanische Opa beruhigte mich erneut und wir lästerten über the crazy Trump.

Endlich :dance: kam nach einer Stunde unser Bus angefahren und die Rucksäcke lagen unberührt im Gepäckfach. Der Bus war gereinigt, der Innenraum parfümiert und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.

Nach 7 Stunden erreichten wir Los Mochis. Der Opa stieg kurz aus, um sich von mir zu verabschieden. Ich war wieder einmal mehr von den lieben und hilfsbereiten Leuten begeistert.

Vor dem Terminal warteten schon die Taxifahrer. Da unsere Koffer zu groß für den Kofferraum waren, wurde die Heckklappe mit einem Expander fixiert.



Stadtfahrten gab's zum Festpreis von 50 Peso = 2,60 €.
 


Bis zum Hotel Ibis waren es 4 km. Das recht neue Hotel liegt etwas außerhalb vom Zentrum und nicht weit von zwei großen Supermärkten entfernt.



Gegenüber war das Restaurant Lola Cocina de Mercado, das laut Bewertungen eine leckere Pizza versprach. Wir vertrauten darauf und bestellten uns auf der gemütlichen Dachterrasse



diese Pizza.



Die sah zwar lecker aus, war aber recht trocken und musste mit viel Flüssigkeit runtergespült werden.

Anschließend gingen wir noch zu Lay’s (Supermarkt), um Getränke zu kaufen. So sah unser Einkauf aus:



Nicht dass ihr jetzt denkt, mein Spanisch ist so schlecht, dass ich Chipstüten mit Hundefutter verwechsle. Ein bisschen besser ist es nämlich schon. Aber wir sahen auf dem Weg zum Supermarkt einige ausgemergelte Straßenhunde und ein Beutel davon wurde gleich auf dem Rückweg verfüttert.

Ansonsten genug der Abenteuer. Nur noch duschen, übern großen Teich ein Lebenszeichen schicken und ab ins Bett.

Übernachtung: Ibis, Los Mochis

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Ilona

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partybombe

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #21 am: 03.03.2023, 23:18 Uhr »
Da kann man seine Liege ja gar nicht finden

TR74

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #22 am: 04.03.2023, 11:07 Uhr »
Sehr cool, ich weiß ja nicht was noch kommt aber bis jetzt erinnert es mich schon stark an unsere Bus/Hitchhike Tour durch Baja California  8)

Saguaro

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #23 am: 04.03.2023, 14:18 Uhr »
Da kann man seine Liege ja gar nicht finden

Wahrscheinlich hatten die Amerikaner seit Tagen ihre festen Liegen. Wir brauchten jedenfalls keine, da wir tagsüber meistens unterwegs waren.

Sehr cool, ich weiß ja nicht was noch kommt aber bis jetzt erinnert es mich schon stark an unsere Bus/Hitchhike Tour durch Baja California  8)

Eure Tour würde mich sehr interessieren. Gibt es darüber einen Reisebericht?

Unsere Baja Reiseberichte findet man übrigens hier: 

Hola Baja and Hello California 2013

Hola Baja California - La segunda 2015
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Ilona

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Saguaro

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #24 am: 05.03.2023, 10:36 Uhr »
17.03.17 – Los Mochis –> Topolobampo –> Los Mochis

Von der Suche nach dem Niedlichen und dem herzigen Taxifahrer

Das Frühstücksbüffet in dem Business-Hotel war umfangreich und bot ziemlich viele warme mexikanische Speisen. Ich habe nichts gegen Fajitas zum Frühstück, Heiko dagegen bevorzugt eher Rührei.

So gut gestärkt wollten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle machen. Wir wussten allerdings nicht, wo der Bus nach Topolobampo abfährt. Bestimmt vom Busterminal aus und nach dort brauchten wir ein Taxi. Die Dame an der Rezeption rief uns eins und nach 5 Minuten war der Fahrer da.

Ich sagte ihm, dass wir mit dem Bus nach Topolobampo fahren möchten. Geschäftstüchig hielt er uns die Preisliste unter die Nase und sagte, dass er uns für 200 Pesos = 10,50 € fährt. Das sind 20 Minuten Fahrt und viel bequemer als mit dem Bus. 50 Pesos hätte es sowieso bis in die Innenstadt gekostet. Dieses Angebot konnten wir nicht ausschlagen und stiegen ein.

Unterwegs fragte er, woher wir aus den USA kommen. Als ich ihm sagte, dass wir aus Alemania kommen, entschuldigte er sich vielmals und taute immer mehr auf. Wir unterhielten uns über die Landwirtschaft, denn die Gegend um Los Mochis ist sehr fruchtbar und es werden neben Mais sehr viele Kartoffeln angebaut. Er war ein bisschen enttäuscht, dass für uns Mais und Kartoffeln keine Exoten sind. Dann wollte er wissen, was wir eigentlich in Topolobampo wollen. Normalerweise setzt von dort die Nachtfähre nach La Paz (Baja California) über. Doch es war Vormittag und wir hatten kein Gepäck dabei.

Ich erzählte ihm, dass wir El Pechocho sehen wollen. El Pechocho (der Niedliche) ist (war) ein eigenbrötlerischer Delfin, der sich in eine Lagune zurückgezogen, aber gerne Menschenbesuch hat. Um ihn zu sehen, muss man einen Bootsbesitzer finden, der die Tour macht. Unser Taxifahrer war Feuer und Flamme, obwohl er von diesem Delfin zuvor noch nie etwas gehört hat.

Wir erreichten die kleine Hafenstadt mit dem weltgrößten Naturhafen und dort war es wie ausgestorben. An der Uferpromenade stand ein Fischer und unser Taxifahrer fragte ihn wegen der Delfintour. Ich sah sein Kopfschütteln und hörte ein entrüstetes "muy caro"(sehr teuer). Der Fischer wollte dafür 1000 Peso = 52 €. Also fuhren wir weiter und er fragte einen Taxikollegen. Dieser bestätigte den Preis. Das war ihm jedoch viel zu teuer für uns. Dann hielt er neben einem Bus und fragte den Fahrer, ob auch einer nach Los Mochis oder zum Maviri Beach fährt.

Keiner von uns kam auf die Idee auszusteigen. Irgendwie machten die Hafenstadt und die wenigen Leute unterwegs einen merkwürdigen Eindruck. Nun war guter Rat teuer, denn 1000 Pesos wäre uns die Bootsfahrt schon wert gewesen. Wir wussten aber nicht, wie weit es bis zur Lagune ist und vor allem, ob El Pechocho sich überhaupt zeigt. Der Taxifahrer war jedenfalls erleichtert, als wir ihm sagten, dass er uns weiter bis zum Maviri Beach fahren soll. Aber auch da hatte er seine Bedenken, weil der Beach nur am Wochenende bevölkert ist und wahrscheinlich unter der Woche kein Bus fährt.

Zum 8 km entfernten Maviri Beach verbindet ein Damm mehrere kleine Inseln. Auf dem Weg dorthin gibt es die Fledermaushöhle,





aber die Nachtschwärmer fliegen erst um 18 Uhr aus.

Der beliebte Maviri Beach befindet sich auf der Rückseite der Insel.







Es gibt dort einige Restaurants, die jedoch verwaist waren und nur ein Mann stand an der Hauptstraße. Diesen fragte unser Taxifahrer, ob ein Bus zurück fährt. Ja, aber wann konnte er nicht sagen. Schließlich gibt es in der Gegend keine offiziellen Bushaltestellen oder Fahrpläne.

Unser Taxifahrer fuhr die Straße weiter, stieg plötzlich auf die Bremse und zeigte lachend auf das Schild.



Jetzt hatten wir El Pechocho doch noch gefunden. Dieser Taxifahrer war der Burner :lachen07:.

Abseits der Restaurants war der Strand leider nur noch vermüllt.



Danach machten wir uns auf den Weg zurück nach Los Mochis. Er hätte uns bestimmt noch weiter herum gefahren und eigentlich hätte mich noch das ehemalige Haus von El Chapo interessiert, der dort im Januar 2016 verhaftet wurde. Aber so wie ich ihn mittlerweile kannte, hätte er sich geweigert. Deswegen bat ich ihn, uns am Botanischen Garten abzusetzen und damit war er einverstanden.



Es war so heiß an dem Tag und der Park bot nur wenig Schatten.





Zu sehen gibt es neben all den Palmen ein Schmetterlingshaus, das nur zu bestimmten Zeiten geöffnet hat, einen Banyan Tree



und ein ziemlich verdreckter See



mit vielen Schildkröten.





Neben der Parkanlage befindet sich ein kleines Einkaufszentrum und ein KFC. Im klimatisierten Bereich kühlten wir uns etwas herunter, bevor wir uns auf den 2 km langen Weg entlang der belebten Straße zum Hotel machten. Leider hat das Hotel keinen Pool- oder Außenbereich.

Am späten Nachmittag schlenderten wir noch zum Walmart und kauften ein paar Flaschen Wasser. Mit dem Abendessen hatten wir Pech, denn das Restaurant in der Nähe hatte zwar ein nettes Ambiente, aber einen unfähigen Koch.

So ging der Tag ganz anders als geplant vorüber. Den niedlichen Delfin haben wir nur auf dem Schild gesehen, dafür aber einen sympathischen und engagierten Taxifahrer kennen gelernt.

Übernachtung: Ibis, Los Mochis

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #25 am: 05.03.2023, 11:48 Uhr »
Haben die Wasserschildkröten in echt so rote Augen oder tragen die eine Brille?

Saguaro

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #26 am: 05.03.2023, 12:24 Uhr »
Haben die Wasserschildkröten in echt so rote Augen oder tragen die eine Brille?

Weder noch, das ist doch Lidschatten  :zwinker:  :grins:.
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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #27 am: 07.03.2023, 13:23 Uhr »
18.03.17 –  Los Mochis -> El Fuerte

Vom Pueblo Magico  und der Flussfahrt

Los Mochis wird von den meisten nur wegen des Zustiegs bzw. als Endstation der kompletten Personenzugstrecke von EL CHEPE (Ferrocarril Chihuahua al Pacífico) besucht. Ansonsten bietet die Stadt nicht viel. Der Chepe fährt nur einmal am Tag die Strecke von Los Mochis nach Chihuahua und die Abfahrt ist um 6:00 Uhr morgens.  Das war uns ein bisschen zu früh und die ersten zwei Stunden sollen landschaftlich unspektakulär sein. Die meisten steigen deshalb erst in El Fuerte zu.

So hatten wir das auch vor und bestellten uns ein Taxi zum Busbahnhof. Gut, dass ich irgendwo im Internet eine Adresse des Busterminals fand, denn die Busgesellschaft Noroeste hat ein eigenes Gebäude. Das Taxi hielt und schon liefen zwei Männer herbei und fragten, wohin wir wollten. Sie schnappten unsere Koffer und wir eilten hinterher, denn der Bus fuhr 5 Minuten später los.



Irgendwann ging der Beifahrer mit einem Plastikbecher durch den Bus und kassierte den Fahrpreis (170 P = ca. 9 € für uns beide).

Die Mexikaner sind sehr tüchtig und bieten auf oder neben der Straße allerlei an. Gekocht wird selbst auf dem Mittelstreifen



oder an den wenigen Haltestellen unterwegs.



Nach zwei Stunden erreichten wir El Fuerte, das nach einem 1610 errichteten Fort benannt wurde.  1824 war es kurzzeitig die ehemalige Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa und 2009 wurde die Kleinstadt als Pueblo Magico (magischer Ort) ausgezeichnet.

Die Busse halten mitten im Ort und beim Ausstieg fällt man fast in eine der vielen Imbissbuden.
 


Wir wussten nicht wohin und stiegen nach rechts aus. Dort stand ein einbeiniger Mann neben seinem klapprigen Pritschenwagen und bot sich als Chauffeur an. Für 2,60 € fuhr er uns zum Hotel auf der Anhöhe.



Er fragte, ob wir am nächsten Morgen mit dem Chepe weiter fahren und ob er uns um 7:30 Uhr abholen dürfe. Auch wenn unsere Koffer auf der Ladefläche ziemlich eingestaubt wurden, haben wir ihm den Fahrdienst gerne erteilt.

Das Hotel Rio Vista hat den schönsten Ausblick auf den Rio Fuerte



und bietet Bootstouren auf dem Fluss an. Dies und die positiven Bewertungen veranlassten mich zur Buchung. Der Besitzer spricht etwas Englisch und hat die Anlage liebevoll mit Antiquitäten dekoriert.



Das große Zimmer überraschte auf den ersten Blick mit bunten Farben und schönem Wandbild.



Leider gibt es nahe einem Gewässer meistens Stechmücken und an Fliegengitter wurde leider gespart. Die Viecher waren schon tagsüber sehr lästig und wir schlossen immer schnell die Türen hinter uns.

Das war der heißeste Tag bisher und bevor wir uns auf den Weg runter in die Stadt machten, buchten wir noch die Flusstour um 15 Uhr beim Hotelbesitzer.

Wir waren kaum unterwegs, als die ersten Matachines Tänzer angelaufen kamen.





Die erfindungsreichen Kinder hatten sich ihre Masken aus Pappkartons gebastelt und eine Sammelbüchse dabei. So viel Einsatz, noch dazu bei dieser Hitze, haben wir natürlich belohnt. Es gab auch einige professionelle, wunderbar geschmückte Tänzer, doch ein Foto von denen gab es nicht umsonst und da haben wir lieber den Kids ein Taschengeld gegeben.

Im Ortszentrum befindet sich dieser Park



die Kirche,



das Rathaus,



aber auch Chepito, der kleine Bruder vom großen Chepe-Zug.



Zu uns gesellte sich eine lustige Gruppe Mexikanerinnen, die kurzerhand einen Partyzug aus dem Chepito machten.



Laute Musik ist in Mexiko ein Muss und die Mädels tanzten im ersten Wagen dazu .



Die gute Laune steckte auch die Passanten und Autofahrer unterwegs an. Wir haben Chepito an dem Tag noch öfter fahren sehen, doch so eine Fiesta Mexicana gab es kein zweites Mal.
 
Jedenfalls hatten wir anschließend richtig Durst und bestellten uns in einem Restaurant mit Schattenplätzen Cokas und Shrimps in Tequilasauce. Die waren so was von lecker.

Auf dem Weg zurück ins Hotel machten wir noch einen Abstecher ins Museum.



Das Museum ist das restaurierte Fort und man hat von den Festungsmauern einen schönen Blick auf die Stadt,





und das Rio Vista Hotel von oben.



Kurz vor 15 Uhr waren wir wieder im Hotel, doch der Besitzer sagte, dass aufgrund der Hitze die Bootsfahrt auf 16 Uhr verlegt wurde. Wir setzten uns die Stunde auf den Balkon, der schön im Schatten lag.

Pünktlich um 16 Uhr ging der Besitzer mit uns in die Stadt hinunter. Dort erwarteten uns drei Männer mit einem Van und angehängtem Boot. Einer davon sprach sehr gut Englisch und ist Vogelkundler mit Leidenschaft. Auf der Fahrt erzählte er von den vielen Vogelarten, die wir zu sehen bekommen sollten. Allerdings sagten uns die englischen Vogelbezeichnungen gar nichts, aber wir waren gespannt.

Wir erreichten den Fluss und das Boot wurde zu Wasser gelassen





und wir stiegen zu dritt ein. Das Boot trieb mit der Strömung.



Der herzensgute Bootslenker



gab eine Runde OFF aus, denn die Moskitos haben es besonders auf hellhäutige Touristen abgesehen.

Der leidenschaftliche Ornithologe war in seinem Vogelelement und wir hatten Mühe, die aufgeschreckten Piepmätze abzulichten.



Aber es war so schön, sich einfach mal treiben zu lassen.



Irgendwann steuerte er das Ufer an und machte das Boot fest. Ein Pfad führte erst durchs Dickicht und dann an Sträuchern und Heilkräutern vorbei, die er nicht nur benennen konnte, sondern auch deren Heilwirkung kannte. Das fand ich sehr interessant. Nach 30 Minuten erreichten wir die ersten Petroglyphen



und ihr werdet es nicht glauben, aber auch Petroglyphen sind sein Leidenschaft



und dieses wandelnde Lexikon erklärte uns über eine Stunde die Bedeutung von jeder Zeichnung.



Irgendwann war uns das zu viel und wir drängten zum Aufbruch.

Je näher wir El Fuerte kamen, desto mehr wurde an den Flussufern gefeiert



Das Hotel war schon zu sehen,



doch unserem Bootslenker machte die Tour mit uns so viel Spaß, dass er das Boot in einen ruhigen Seitenarm lenkte. Auch dort gab es viele Vögel, doch die suchten sich so langsam einen Schlafplatz auf den Bäumen.

So ließen wir uns weiter in den Sonnenuntergang treiben



bis es ihm endlich auch zu dunkel wurde. Er vertäute das Boot und ich gab ihm das Geld. Pro Person kostete die Tour 300 P. = 15 €. Dafür, dass wir 3 Stunden unterwegs waren, war das ein Schnäppchen.

Wir gingen gleich zum Restaurant El Meson und bestellten uns einen leckeren gegrillten Fisch, der aus einem See im Hochland stammte. Während der Bootsfahrt hatten wir nichts getrunken und dementsprechend waren wir ausgedörrt. Nachdem der Flüssigkeitshaushalt mit Cokas und je zwei eiskalten Coronas wieder im Lot war, machten wir uns beschwingt auf den Rückweg zum Hotel. Das war ein toller Tag im magischen Ort.
 
Im Zimmer war es sehr heiß und wir machten die Klimaanlage und den Deckenmiefquirl an. Leider konnte man die Terrassentüre mangels Fliegengitter nicht öffnen, denn die Mistviecher von Stechmücken hatten uns bereits unterwegs an sämtlichen (OFF-) freien Körperstellen angezapft.

Auf Heikos Bett fanden wir jede Menge schwarze Körner. Die waren größer als Sandkörner und hatten glücklicherweise kein Eigenleben. Das Zeug rieselte vom Deckenbalken und ich vermutete, dass da Termiten am Werk waren. Auf mein Bett rieselte nichts und Heiko hätte zu gerne getauscht.   Doch er schläft lieber auf der linken Seite und zudem schnarche ähm schlafe ich mit offenem Mund. Ich bot ihm aber Asyl an :zwinker:, falls die Berieselung zu stark wird.

Dass es im Zimmer unerträglich heiß war, lag auch daran, dass die Klimaanlage nicht richtig funktionierte. Dazu war eine Party auf der Dachterrasse im Gange, die bis morgens um 5 Uhr ging. Um 6 Uhr mussten wir aufstehen. Puuh, das war das eine unruhige und kurze Nacht.

Übernachtung: Hotel Rio Vista, El Fuerte
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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #28 am: 07.03.2023, 18:37 Uhr »
Die Bootsfahrt gefällt mir, dazu ist der Preis sehr angenehm

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Antw: Aventura Mexicana 2017
« Antwort #29 am: 09.03.2023, 13:34 Uhr »
Die Bootsfahrt gefällt mir, dazu ist der Preis sehr angenehm

Ja, die Bootsfahrt lohnte sich auf jeden Fall.
Liebe Grüße

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