Tag 7: Flug Puerto Montt-Punta Arenas, Fahrt zum Nationalpark Torres del PaineFrühmorgens gegen 6, für uns eine ziemlich unmenschliche Zeit
krochen wir aus den Federn, um uns zeitig auf den Weg zum 20 km entfernten Flughafen in Puerto Montt zu machen. Der wie immer überpünktliche Flieger der LAN brachte uns dann in gut 2 Stunden nach Punta Arenas, nur noch 1200 km von der Antarktis entfernt. Die 2. Etappe, die sogenannen "Magallanes" und der Nationalpark "Torres del Paine" stehen auf dem Programm der nächsten 3 Tage.
Die Magallanes (nach der Magellanstrasse benannt) und das in Sichtweite gegenüberliegende Feuerland sind bekannt für Wetterwechsel mitunter im Stundentakt sowie starke Winde, für die man hier Sturmwarnungen ausrufen würde. Und so wurde die Landung schon ein Spaß, der Flieger schraubte sich die letzten 1500 Meter fast im Sturzflug runter, flog 2,3 ziemlich enge Kurven, wartete wohl noch 2 Böen ab und haute das Teil dann ziemlich flott auf die Landebahn. Ich las auch mal irgendwo, dass dort nur Piloten mit Spezialausbildung landen dürfen.
Der Autovermieter schaute mich schon etwas mitleidig an und fragte in etwa: "sie wiessen schon, dass sie einen Laster gemietet haben, oder?"
Einen Pickup, ja, aber nicht sowas zerschossenes mit völlig zersplitterten Scheiben. Den Wagen lehnten wir ab, das hieß: 20 km mit in die entgegengesetzte Richtung fahren, dort sollten wir dann einen nagelneuen Suzuki-Jeep kriegen.
Den nahmen wir freudig entgegen, hielten am erstbesten großen Supermarkt in Punta Arenas (Chiles Supermärkte sind ein ähnlicher Spaß wie die in USA) und deckten uns für 3 Tage ein; außerhalb Punta Arenas werden Einkaufsmöglichkeiten sehr rar und sehr teuer.
Dann ging es auf die rund 380 km lange Strecke, von der rund 300 asphaltiert sind. Das erste, fast senkrechte Stück auf der Karte ist relativ eintönige Steppe, ab dem waagrechten Stück direkt entlang der argentinischen Grenze wirds richtig schön.
Die ersten Kondore tauchen am Himmel auf,
und dann zum ersten mal das Paine-Massiv, dessen Anblick uns nun 3 Tage begleiten wird (auch in Bildern, aus jedem Winkel, bei jedem Wetter...)
Am Parkeingang meldet man sich an, bezahlt rund 20 Euro, nennt Namen bzw. Art der Unterkunft, beschreibt kurz, was man vorhat und wie lange man bleibt (Sicherheitsgründe). Dann gehts rein in den Park
über halbwegs vertrauenswürdige Brücken
fiese Wolken kommen und gehen..
und irgendwo an diesem See
liegt dann unser Hotel.
Schnell eingecheckt, gehts sofort wieder los, man weiß nie, wie das Wetter wird. Also noch eine Runde um den See,
zu einem kleinen Wasserfall spaziert
und dann das Abendessen vor traumhafter Kulisse genossen:
Auf halbwegs brauchbares Wetter und erträgliche Sicht am morgigen Tag hoffend, fielen wir ins Bett. Die Nacht wurde stürmisch, und wie, das Haus knarzte und knirschte, der Sturm schien förmlich das Dach abreißen zu wollen, aber es hielt.
Übernachtung: "Hosteria Pehoe" (sehr rustikal/einfach, aber gute Küche, lieber Service, TOP-Lage):
http://www.pehoe.cl/